Seewölfe - Piraten der Weltmeere 555 - Fred McMason - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 555 E-Book

Fred McMason

0,0

Beschreibung

Old Donegal O'Flynn war stur wie ein Bock. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, die Arche Noah zu finden, die am Berg Ararat gestrandet sein sollte. Als die Arwenacks in der Nähe des Bergmassivs vorbeizogen, stieg Old Donegal in die Höhen auf und begann, im Schnee zu buddeln. Die Arwenacks beobachteten ihn durchs Spektiv - und es kam, wie es kommen mußte. Eine Schneewehe brach los und glitt erst behäbig, dann immer schneller zu Tal. Old O'Flynn wurde mitgerissen und verschwand als wirbelnder Punkt in der weißen Masse. Er überschlug sich ein paar Male, tauchte wieder auf und sauste auf dem Achtersteven in rasender Fahrt den Hang hinunter, umhüllt von stiebenden weißen Schleiern...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 121

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum© 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.eISBN: 978-3-95439-962-8Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Fred McMason

Auf den Spuren der Arche Noah

Old O’Flynn hat die Arche Noah gefunden – jedenfalls glaubt er das …

Erzurum – August 1597.

Die osttürkische Provinzhauptstadt Armeniens lag hinter der Karawane und verschwand im blassen Dunst einer Sonne, die sich in dünne Nebelschwaden gehüllt hatte.

Die Arwenacks, unter der Führung Philip Hasard Killigrews, zogen weiter – in den unbekannten Norden hinauf. Kamele und Maultiere waren bepackt und trotteten gleichmütig dahin.

Erzurum, das war ein wichtiger Verkehrs- und Handelsmittelpunkt, strategisch hervorragend gelegen, aber immer wieder heiß umkämpft an der berühmten Seidenstraße. Ein paar Tage hatten sie hier verbracht und waren dabei mit einigen Schlitzohren und Gaunern aneinandergeraten.

Jetzt ging es weiter ins Ungewisse, höher in die Berge hinauf in Richtung Artvin über den Kackar Daglari.

Hasard warf einen Blick zurück. Die große türkische Moschee Ulu Cami war noch zu sehen, ein Prachtbau mit einer gewaltigen Kuppel neben den Minaretten. Ein greller Lichtfinger schob sich durch den dünnen Nebel und ließ die Kuppel aufleuchten. Es sah wie eine Warnung aus, wie die blitzende Verkündung eines nahenden Unheils …

Die Hauptpersonen des Romans:

Philip Hasard Killigrew – Der Seewolf hat noch einen Trumpf im Ärmel, nachdem er und seine Arwenacks total ausgeplündert wurden.

Gülec Acby – Der türkische „Provinzbeamte“ pflegt einen Zoll zu erheben und ist der Meinung, daß Allah alles gerecht verteile.

Edwin Carberry – Der Profos wird von einem Ziegenbock gerammt, und wer am lautesten darüber meckert, ist Old Donegal.

Old Donegal O’Flynn – Auch über den sturen Alten wird gemeckert, aber das hat andere Gründe, die mit der Arche Noah zusammenhängt.

Ferris Tucker – Der Schiffszimmermann schnitzt den Teil eines Kielschweins und brennt gewisse Daten ein, die Old Donegal in höchstes Entzücken versetzen.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

1.

„Für drei bis vier Tage dürften Wasser und Proviant reichen“, sagte der Kutscher kurz nach dem Aufbruch. „Wie ich den Berichten der Kaufleute entnommen habe, befinden sich auf unserem Weg aber etliche kleine Orte, in denen wir unsere Vorräte ergänzen können.“

„Ich weiß“, sagte Hasard, „mehr Proviant konnten wir auch nicht mitnehmen, die Tragtiere sind alle ausgelastet mit dem, was wir von der ‚Santa Barbara‘ noch abgeborgen haben.“

Es war unter ihnen vereinbart worden, schon kurz vor Sonnenaufgang aufzubrechen, mittags eine Stunde Rast einzulegen und bei Anbruch der Dämmerung ein Lager aufzuschlagen. Es stand ihnen ohnehin noch eine gewaltige Strapaze bevor, denn es würde in Höhen bis zu viertausend Yards gehen.

Darin hatten sie zwar schon genügend Erfahrungen gesammelt, doch ein Seemann war das Marschieren auf Dauer nicht gewohnt.

Für den langen Marsch aber würde sie das Große Binnenmeer entschädigen, das sich oben im Norden befand. Hatten sie erst einmal Planken unter den Füßen, dann sah die Welt schon wieder ganz anders aus.

Der Wind wehte schon etwas kühler, aber noch war es angenehm, als sich die Nebel um die Sonne verflüchtigten und auflösten.

Vor ihnen lag gewelltes Land mit Büschen, Bäumen und Gräsern. Eine vorerst noch sanft ansteigende Gebirgswelle begann, die noch keine steppenhaften Züge trug.

Sie richteten sich nach dem Kompaß, den sie ebenfalls abgeborgen hatten und den jetzt eins der Maultiere trug. Sie konnten sich aber auch nach den langgezogenen Schluchten richten, die fast ausnahmslos in nördliche Richtung führten.

Zwei Stunden nach ihrem Aufbruch aus Erzurum war von der großen Moschee nichts mehr zu sehen. Sie begegneten auch keiner der zahlreichen Karawanen mehr, die die Seidenstraße kreuzten.

In gemächlichem Zockeltrab ging es weiter. Hin und wieder blieb eins der Mulis stehen, wenn es auf dem Weg ein Grasbüschel fand. Es konnte dann der Verlockung nicht widerstehen. Die Kamele berührte das nicht, sie trabten mit hochmütig verzogenen Mäulern weiter, als sei das der letzte Dreck, der ihnen da angeboten wurde.

Bei jedem Halt rümpfte der Profos die Nase. Er hockte zur Abwechslung auf einem Kamel, auf dem er sich gar nicht wohl fühlte. Das Tier mit den ausgefransten Fellresten verbreitete einen unangenehm strengen Geruch, der Carberry immer wieder lieblich in die Nase drang.

„Warum nennt man diese Viecher nicht einfach Stinktiere“, motzte er. „Bis wir am Ziel sind, hat es mir längst das Gehirn verpestet, oder ich rieche genauso wie dieser Zossen.“

„Hättest ihn ja vorher salben und parfümieren können“, meinte Mac Pellew, der neben dem Profos ritt. Er hockte auf einem verdrießlich aussehenden Eselchen, das sich von der griesgrämigen Laune seines Herrn offenbar hatte anstecken lassen. Wenn der Profos zu ihm etwas sagte, dann mußte Mac hochblicken. Überhaupt war diese ganze „Karawanserei“ nicht nach seinem Geschmack.

Er starrte mißmutig auf den großen Papagei Sir John, der beim Profos auf der Schulter hockte und mit den Flügeln balancierte. Sir John plierte ihn mit einem Auge an. Dann riß er den Schnabel auf und begann das zu plärren, was er von seinem Meister gehört hatte.

„Stinktier, Sauzossen, Kamelarsch! Hol die Brassen rum, alter Sack!“

Mac Pellew betrachtete das krächzende Monstrum mit Erbitterung.

„Bei diesem Krachvogel weiß man nie, wie man dran ist“, nölte er herum. „Vielleicht meint er sogar mich mit seinen schon mehr als beleidigenden Äußerungen.“

„Ja, das weiß man bei Sir Jöhnchen nie so richtig“, gab der Profos grinsend zu. „Aber nach ein paar Stunden hat er die Worte längst wieder vergessen.“

„Dafür kramt er dann andere raus, die noch übler klingen.“

Der Profos deutete auf seine linke Schulter.

„Er mag diesen Gestank von den Kamelen auch nicht“, sagte er vertraulich. „Er rümpft dauernd die Nase, genau wie ich. Das Vieh geht ihm mächtig auf den Geist.“

„Er rümpft dauernd die Nase?“ fragte Mac ungläubig. „Hast du schon mal einen naserümpfenden Papagei gesehen? Die hören und sehen vielleicht sehr gut, aber riechen tun sie nichts. Und Naserümpfen können sie erst recht nicht.“

„Sir John kann es aber“, behauptete Carberry stur.

Da rückte Mac Pellew etwas von ihm ab, denn er hatte keine Lust, sich jetzt mit dem Profos über naserümpfende Papageien zu streiten. Das war sowieso nur Stuß, was der Profos da redete, und nach einer Weile würden sie sich gegenseitig nur anstänkern. Das kannte man ja.

Der Ritt ging weiter, die Landschaft veränderte sich nicht. Ein paar Arwenacks gingen neben ihren Tragtieren her, wenn ihnen das Reiten nicht mehr paßte. Von Reiten konnte ohnehin keine Rede sein. Es war mehr ein Schwanken und Rollen oder ein Stoßen und Stampfen, wenn die Mulis ausnahmsweise mal etwas schneller trotteten.

Kotzübel könne einem bei diesem „Seegang“ werden, sagte der Profos.

Gegen Mittag wurde die erste Rast eingelegt. Die Sonne stand jetzt senkrecht über ihnen. Es war fast unangenehm warm, aber hier in den Bergen herrschten starke Temperaturschwankungen. Selbst wenn der Tag noch so heiß war, konnte es in der Nacht eisigkalt werden.

Alle Arwenacks waren froh, wieder die verkrampften Glieder strecken zu können.

Um sie herum war eine himmlische Ruhe. Weit und breit war keine Ansiedlung zu sehen. Nichts deutete auf die Nähe von Menschen hin.

„Heute gibt es kalte Verpflegung“, sagte Hasard, nachdem er abgesessen war und sich gereckt hatte. „So werden wir es auch halten, solange es noch einigermaßen warm ist. Erst in größeren Höhen gibt es jeden Tag eine warme Mahlzeit. Dann dehnen wir dementsprechend die Pausen auch etwas länger aus.“

Damit war jeder einverstanden. Sie halfen auch alle kräftig beim Auspacken und Zubereiten mit und überließen es nicht allein dem Kutscher und Mac. Dabei ging zuviel Zeit verloren.

„Eine recht trostlose Bergwelt, die immer langweiliger sein wird“, sagte Ben Brighton nach einem Rundblick. „Ich bin mal gespannt, wie lange wir brauchen, bis wir das sagenhafte Meer erreicht haben.“

„Es wird noch trostloser und langweiliger werden“, sagte Don Juan, der mit der rechten Hand nach Norden deutete. „Dort, im schwachen Dunst, kann man undeutlich und schemenhaft Berge erkennen. Wenn mich nicht alles täuscht, sind sie schneebedeckt. In diese Richtung müssen wir doch vordringen, oder?“

Hasard nickte bedächtig.

„Ja, da müssen wir höchstwahrscheinlich hinüber. Vielleicht gibt es auch eine Senke oder Schluchten, die wir durchqueren können. Der Gedanke, in diese Höhen zu steigen, ergötzt mich nicht gerade. Aber wir werden unseren Weg schon finden.“

„Der ja vom Schicksal vorgezeichnet ist“, meinte Don Juan mit einem schmalen Lächeln. Damit spielte er auf die Karten an, die die Zwillinge auf den Seychellen gefunden hatten und auf Jung Hasards Traum, daß ihr Weg vom Schicksal vorgezeichnet sei.

„So soll es wohl sein“, erwiderte Ben.

Es gab getrocknetes Fladenbrot, dazu ein paar Oliven, Tomaten, kaltes Fleisch und Tigrislachs, den der Kutscher noch an Bord vorgeräuchert hatte. Zum Abschluß erhielt jeder ein paar Datteln, Melonenscheiben und Granatäpfel.

Mit der sonst üblichen Bordverpflegung war das natürlich nicht zu vergleichen, aber sie hatten auch kein Schiff mehr und besaßen nur noch die Sachen, die sie vom Wrack der „Santa Barbara“ im Tigris abgeborgen hatten.

„Kalte Verpflegung ist immerhin besser als gar nichts“, sagte Gary Andrews. „Außerdem haben wir uns ja noch in Erzurum kräftig die Bäuche vollgeschlagen.“

Die anderen Arwenacks nickten zustimmend. Es machte ihnen ebenfalls nichts aus, wie sie versicherten.

Um die Tragtiere brauchten sie sich nicht zu sorgen. Die hatten sich im Umkreis verstreut und versorgten sich selbst mit dem Grünzeug, das sie hier überall fanden.

„Nach dem Essen reiten wir weiter“, sagte Hasard. „Etwa eine Stunde vor Anbruch der Dunkelheit rasten wir erneut und schlagen unsere Zelte auf. Wenn wir das ein paar Tage lang getan haben, sind wir ein gutes Stück weitergelangt und unserem Ziel wieder näher.“

„Wo wird das Ziel sein?“ fragte Ben. „Ich rätsele schon lange daran herum.“

Die Handbewegung des Seewolfs war etwas vage.

„Irgendwo im Osmanischen Reich muß sich das Meer befinden. Mehr weiß ich leider auch nicht. Ich habe keine rechte Vorstellung von diesem Ziel, aber ich bin überzeugt, daß wir den Weg in dieses geheimnisvolle Meer finden werden. Im Osmanischen Reich befinden wir uns ja schon.“

Mehr wußten die anderen auch nicht. Sie sprachen zwar immer wieder darüber, aber genaue Anhaltspunkte gab es nicht. So oder so – sie mußten sich überraschen lassen, was es mit der geheimnisvollen Route auf sich hatte.

Das Essen war beendet, die Lasttiere wurden wieder bepackt. Der bis jetzt noch unbeschwerliche Törn ging weiter.

Vor ihnen lag eine Ebene, die in sanften Windungen unmerklich anstieg und in eine Hügelregion führte. Einen angelegten Weg gab es nicht, nur eine kurze Grasnarbe, die hin und wieder mit kleinem Geröll durchsetzt war. An die zwölf Männer konnten bequem nebeneinander herreiten.

Am späten Nachmittag, die Sonne stand schräg über einem weit entfernten Bergkamm, entdeckte Dan O’Flynn mit seinen scharfen Augen etwas in der Ferne.

„Dort scheint sich ein Dorf zu befinden“, sagte er. „Ich kann winzige Türme und Mauerreste erkennen. Vermutlich ein Dorf von türkischen Bergbauern.“

„Nicht schlecht“, sagte Hasard, der die Augen zusammenkniff und nun ebenfalls die kleinen Türme erkannte. „Vielleicht können wir in dem Dorf übernachten.“

Sie ritten weiter, etwas schneller jetzt, um das Dorf noch vor Sonnenuntergang zu erreichen.

Aber seltsamerweise zeigte sich kein Mensch in dem Ort. Auch Vieh war weit und breit nicht zu sehen.

Die Gesichter wurden länger. Der Profos kratzte sich mit dem Handballen über die Bartstoppeln.

„Sieht verlassen aus“, sagte er enttäuscht. „Und dabei hatte ich mich schon auf einen guten Schluck und ein gemütliches Rasthaus eingerichtet. Aber man soll ja eben die Kneipe nicht vor Erreichen des Ortes loben.“

„Dieser Ort scheint mir recht armselig und verlassen zu sein“, sagte Hasard in die lastende Stille. „Es ist wohl mehr eine uralte Ruine als ein bewohnter Ort. Alles wirkt verfallen, als seien die Bewohner schon vor Jahrhunderten ausgezogen.“

Aus der Nähe sah das alles ganz anders aus, als es sich von weitem dargestellt hatte. Die Häuser, die an einen steinernen Hang gebaut waren, bestanden nur noch aus verfallenen Grundmauern, an denen der Zahn der Zeit genagt und geschliffen hatte. Kein einziges Haus stand mehr, keines trug auch nur noch Reste eines Daches.

Lediglich ein paar der eigenartig geformten Türme waren noch gut erhalten. Sie trugen auch noch Dächer. Diese Türme waren Rundbauten von etwa vier Yards Höhe und acht Yards im Durchmesser.

Der Trupp hielt an. Die Männer stiegen von den Reit- und Lasttieren.

Hasard und Don Juan sahen sich die Türme an. Insgesamt gab es vier davon, die der Verwitterung getrotzt hatten.

„Sie sehen seltsam abweisend aus“, meinte der Seewolf. „Dort, wo einstmals Fenster waren, hat man alles zugemauert. Nur ein kleiner schmaler Eingang ist geblieben.“

In dem schmalen Eingang lag eine dünne Sandschicht. Keine Spur wies daraufhin, daß jemand diese kleinen Türme unlängst betreten hatte. Sie wirkten tatsächlich abweisend, kalt, nüchtern und in ihrer schiefergrauen Farbe fast abschreckend.

„Das könnten Vorratsräume gewesen sein“, sagte Ferris Tucker. „Ähnliche Türmchen haben wir in Ägypten gesehen. Dort haben die Fellachen ihre Vorräte eingelagert.“

„Das ist möglich“, sagte Hasard. Er zog unbehaglich das Genick ein, denn jetzt wehte ein kühler Wind durch die Ebene, der an den Randhügeln losen Sand aufwirbelte und in die Höhe trug. Die Sonne war nur noch als halbe Scheibe hinter den westlichen Bergen zu sehen. Es wurde mit jeder Minute kühler.

„Zumindest können wir darin übernachten“, sagte er. „Dadurch ersparen wir uns die Arbeit, Zelte aufzuschlagen. Es scheint heute nacht lausig kalt zu werden.“

Mac Pellew und Stenmark holten Fackeln. Sie hätten die Utensilien blind gefunden, denn jedes der Tiere trug ganz bestimmte Dinge, so daß es keine lange Sucherei gab. Die Fackeln wurden jedoch noch nicht entzündet, sondern nur bereit gelegt.

Ziemlich schnell verschwand der Rest der Sonne hinter den Bergen. Ein letztes dumpfes Aufglühen, dann herrschte ein eigenartiges Zwielicht um sie herum.

Carberry und Smoky musterten die rätselhaften Bauten. Auch etliche andere standen herum und rätselten.

„Na, dann wollen wir mal“, sagte Carberry zu dem Decksältesten. „Sehen wir uns die Tempel mal an. Als Lagerstatt sehen sie ja nicht gerade freundlich und einladend aus, aber der Mensch muß sich bescheiden und mit dem vorliebnehmen, was er angeboten kriegt.“

„Wollt ihr eine Fackel mitnehmen?“ fragte Mac. Der Profos winkte großspurig ab.

„Ist noch hell genug. Wir sehen auch so noch alles.“

Das Licht wurde noch trüber. Die Arwenacks hatten keine deutlich erkennbaren Gesichter mehr, nur dunkle Flächen, in denen die Augen zu erkennen waren.

Beide gingen auf den ersten der Türme zu. Der Eingang war so schmal, daß sich jeweils nur ein Mann hindurchzwängen konnte. Sand wirbelte auf, als der Profos mit seinen Stiefeln hineinstapfte. Hinter ihm folgte Smoky, neugierig und erwartungsvoll grinsend.

„Schätze sind hier keine zu holen“, sagte Carberry. „Wenn hier was war, dann haben die früheren Bewohner längst alles abgeräumt.“

„Das kann man nie wissen, aber ich rechne auch nicht damit.“