Seewölfe - Piraten der Weltmeere 568 - Fred McMason - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 568 E-Book

Fred McMason

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Beschreibung

Old O'Flynn hüpfte wie ein Derwisch um seine eigene Achse. Lautes und ärgerliches Schnauben und Brüllen gellten ihm in die Ohren. Die monströsen Ungeheuer schickten sich an, ihn zu verschlingen. Noch eine Fratze tauchte direkt aus der Tiefe der Erde auf. Es mußte sich wohl um den Satan persönlich handeln, denn der Kerl trug zwei gewaltige Hörner und hüllte sich in furchtbaren Schwefel, der grünlich und stinkend aus dem Höllenschlund waberte. Auch riß er das Maul auf und brüllte Old Donegal wütend an. Der Alte war fix und fertig und am Ende seiner Nerven. Das hielt kein Mensch aus. Ausgerechnet er mußte auf der Dämoneninsel landen! Immer er! Das war zuviel für ihn. Er flehte die Monster an, ihn nicht zu verschlingen, er sei doch schon ein alter Mann...

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Impressum© 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.eISBN: 978-3-95439-975-8Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Fred McMason

Die Insel der Dämonen

Die Insel wirkt verlassen, doch dann tauchen die Dämonen auf

Das Meer grollte, kochte und schäumte. Salziges Wasser stieg donnernd zum Himmel und brach unter urweltlichem Getöse über der Galeone zusammen.

Es gab ein entsetzliches Krachen, und dann folgte ein gewaltiger Hieb, der das Schiff erzittern und taumeln ließ.

Eine brüllende Woge hob die Galeone hoch, ließ sie jäh in finstere Tiefen stürzen und setzte sie dann hart ab. Die „Golden Arrow“ krachte in einem Wellental so hart auf, als wollte sie sich mit aller Gewalt in den Meeresgrund bohren.

Sie befanden sich irgendwo in der Ägäis, im Gewirr vieler kleiner und tückischer Inseln. Aber wo sie genau waren, das wußte an Bord längst keiner mehr, denn der orkanartige Sturm hatte die Galeone um viele Meilen versetzt.

Wieder rollte ein gewaltiger Brecher heran und donnerte wie ein urweltliches Ungeheuer schaumumgeben auf das Schiff zu. Kochen und Brodeln, ein gähnender Abgrund tat sich auf. Die Galeone raste in den Schlund der Hölle …

Die Hauptpersonen des Romans:

Pankraz Bulla – der englische Schiffszimmermann ist auch ein Erfinder, stößt aber auf keine Bewunderung.

Hump – der Bucklige entpuppt sich als wahrer Giftzwerg und ist der bestgehaßte Mann an Bord der „Golden Arrow“.

Jeremias – der Koch an Bord ist gleichzeitig der Schiffsgeistliche und ständig am Salbadern.

Hasard und Philip junior – die Söhne des Seewolfs verlieren sich im Nebel und entdecken eine merkwürdige Insel.

Old Donegal O’Flynn – stößt auf Dämonen der Hölle und einen Knochenmann und ergreift die Flucht.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

1.

Eine liebevoll-besorgte Mutter hatte ihn auf die sinnigen Namen Pankratius Hippolytos Xerxes taufen lassen. Mit Nachnamen hieß er schlicht und einfach Bulla.

Pankratius oder Pankraz stand für einen römischen Märtyrer, der nach der Legende schon als vierzehnjähriger Knabe enthauptet worden war. Hippolytos war ein römischer Heiliger, der sich als Gegenpapst gegen Calixtus den Ersten aufstellen ließ, weil ihm dessen maßvolle Bußpraxis nicht paßte, und Xerxes schließlich war der Name altpersischer Könige aus dem Geschlecht der Achämeniden.

Das alles traf auf Pankraz Bulla nicht zu. Bestenfalls paßte noch der Name Xerxes zu ihm, denn dessen Vater, Artaxerxes der Erste, war der Ahasverus der Bibel.

Das hatte offenbar auf Pankraz ein bißchen abgefärbt, denn auch ihn trieb es ruhelos durch die Welt.

Er selbst bezeichnete sich gern als „Erfinder“, doch die anderen nannten ihn schlicht und einfach einen alten Spinner, der nur Flausen im Kopf hätte. Nachdem er in England eine Menge unnützes Zeug erfunden hatte – unter anderem hatte er mit einer „Erfindung“ eine Kornmühle in die Luft geblasen –, fuhr er wieder zur See, wo er nicht soviel Schaden anrichten konnte.

Man schrieb das Jahr 1594, und die Dreimastgaleone „Golden Arrow“ befand sich auf der Rückfahrt von Istanbul. Ihr Ziel war London, doch das sollte sie nie erreichen.

Vor ein paar Tagen hatten sie ein Wrack in den Klippen vor einer Insel gesichtet und nach Überlebenden Ausschau gehalten. Aber sie hatten keinen einzigen Schiffbrüchigen gefunden, dafür jedoch an Bord Goldbarren in Kisten, zwei Truhen voll Diamanten, ein Fäßchen mit erlesenen Edelsteinen und schließlich noch etliche Silberbarren.

Das alles ruhte jetzt in den Laderäumen der Galeone.

Pankraz Bulla war an diesem sonnigen Tag in guter Stimmung, und sein Ideenreichtum war unerschöpflich. Er arbeitete an einem automatischen Wasserheber, der das lästige Heraufholen von Wasser ersetzen sollte. Der Wasserheber bestand aus einem Schaufelrad, das über die Bordwand gehängt wurde. Daß das Ding nicht funktionierte, war außer Pankraz Bulla allen klar. Verbissen nagelte und hämmerte er zum Segen der Mannschaft, bis ein Schatten auf ihn fiel.

Es war Hump, der Bucklige, ein übler Giftzwerg, der mißtrauisch auf das Gebilde starrte. Der Bucklige mit dem Spitznamen Hump war nicht viel größer als ein zwölfjähriges Kind. Aber in seinem mißgestalteten Körper steckte alle Bosheit der Welt.

Pankraz konnte den verdammten Zwerg nicht ausstehen, der ihn schiefmäulig ansah.

„Was soll das denn werden?“ fragte er.

„Eine Wasserhebemaschine“, entgegnete Pankraz unwillig.

„Und wie funktioniert die?“ Der Zwerg lachte bösartig.

„Sie wird an der Bordwand befestigt und dreht sich. Dann läuft soviel Wasser an Deck, wie für das Reinschiff gebraucht wird.“

Der Bucklige dachte angestrengt über die Konstruktion nach, konnte sich aber nicht vorstellen, daß sie funktionierte.

„Das wird genauso ein Mist wie deine anderen Erfindungen auch“, sagte er abwertend und gehässig.

„Verschwinde und laß mich in Ruhe“, knurrte Pankraz.

Der Bucklige verschwand, aber nicht ohne der hölzernen Konstruktion einen Fußtritt zu geben, wobei er hämisch lachte.

Dann ging er zum Ersten Offizier und haute Pankraz Bulla in die Pfanne.

„Sir“, sagte er verschwörerisch. „Mister Bulla will das Schiff beschädigen. Er will Löcher in die Bordwand schlagen.“

„Wie bitte?“ Der Erste glaubte, sich verhört zu haben.

„Ja, Sir, er hat es mir selbst gesagt. Der Kerl ist gemeingefährlich. Er baut eine Wassermaschine.“

Der Erste war von Pankraz Bulla einiges gewohnt und wunderte sich kaum noch. Unter einer Wassermaschine konnte er sich allerdings kaum etwas vorstellen. Er wollte die Meldung an den Kapitän weitergeben, doch der winkte sofort uninteressiert ab, weil er von den Erfindungen längst die Nase voll hatte.

Die letzte Erfindung reichte ihm noch. Da hatte Pankraz Bulla einen „Abtritt“ erfunden, damit die Männer bei schlechtem Wetter und rauher See nicht immer auf die Galion mußten. Leider hatte Pankraz dabei auch das Schiff angebohrt, und zwar so, daß es ganz beträchtlich leckte. Seitdem war der Abtritt vergessen, und Pankraz hatte sich eine Menge Ärger eingehandelt in seiner Funktion als Schiffszimmermann.

„Er wird uns noch alle umbringen“, sagte der Bucklige gehässig, als der Erste das Achterdeck verließ und zur Kuhl ging.

Dort hockte Bulla noch immer auf den Planken und legte letzte Hand an seine Konstruktion.

Der Erste blieb stehen und sah auf das merkwürdige Ding. Es ähnelte ein wenig dem Schaufelrad einer Mühle, nur war es wesentlich kleiner.

„Na, wieder am Erfinden?“ fragte der Erste spöttisch. Er sah auf Bullas Halbglatze und den traurig wirken den Schnurrbart, der einer herabhängenden Bürste glich.

„Hat der Zwerg mich wieder verpetzt, Sir?“ fragte Pankraz.

„Ja, Sie würden eine Wassermaschine, oder was immer das sein mag, herstellen und wollten Löcher in die Bordwand schlagen.“

„Kein Wort wahr, Sir“, versicherte Pankraz. „Das ist eine Wasserhebemaschine, aber Löcher brauche ich nicht in die Bordwand zu schlagen. Das ist unnötig.“

„Ich rate Ihnen auch dringend davon ab. Wie Sie wissen, hat der Kapitän in dieser Hinsicht keinen Humor – ich übrigens auch nicht. Wie soll das Ding denn funktionieren?“

Pankraz Bulla hörte den feinen Spott nicht, der in den Worten des Ersten mitschwang. Er war von seiner eigenen Idee restlos fasziniert.

„Oh, das ist ganz einfach, aber genial, Sir. Kein Mann muß mehr mit der Hand Wasser hochholen, wenn die Maschine läuft. Sie nimmt das Wasser automatisch auf, sozusagen im Vorbeisegeln, Sir. Niemanden wird mehr die Pütz aus der Hand gerissen. Das spart einerseits eine Menge Pützen, andererseits erleichtert es die Arbeit. Die Maschine wird je nach Bedarf über die Bordwand gehoben. Das geschieht mit Hilfe zweier Stangen, die man an der Nagelbank verankern kann. Oder ein paar Männer können sie halten.“

„Ist das nicht ein bißchen aufwendig?“

„Keineswegs, Sir. Ich bin Sicher, daß in absehbarer Zeit alle Schiffe eine solche Maschine an Bord haben werden.“

Der Erste Offizier war aber doch ein Mann mit Humor, auch wenn Pankraz Bulla ihm mitunter mächtig auf die Nerven fiel.

„Dann probieren wir es doch einmal aus“, schlug er vor. „Wir wollen ja nicht an den Wundern der Technik achtlos vorbeigehen.“

Der Koch erschien an Deck. Er war lang und dürr mit wirren Haaren und einem weltentrückten Blick. Da sie keinen Bordgeistlichen hatten, übernahm Jeremias, wie der Koch hieß, freiwillig diese Funktion. Er war ein ebensolcher Spinner wie Pankraz Bulla Und salbaderte ständig herum.

„Das ist Teufelswerk!“ rief er entsetzt. „In der Heiligen Schrift steht nicht geschrieben, daß man solch Teufelswerk bauen darf. Du bringst den Herrn in Versuchung, Pankraz.“

„Quatsch kein dummes Zeug“, sagte Pankraz, „es ist so was Ähnliches wie eine Mühle, nur daß man damit Wasser schöpft. Und der Herr hat ganz bestimmt keine Hilfsmittel verboten.“

Die anderen Kerle grinsten sich schon eins, zumal auch noch der Bucklige mitgiftete und verkündete, daß sie alle untergehen und elend ersaufen würden, wenn an Bord Maschinen liefen.

Dem Koch war das nur recht, und er nickte beifällig, als Hump der Maschine wieder einen Tritt gab.

„Noch einmal“, sagte der Erste ruhig, „und ich laß dir ein Dutzend Streiche auf deinen verdammten Buckel zählen.“

Hump zog sich beleidigt zurück und sah die anderen mit hinterhältigen und tückischen Blicken an. An irgendeinem würde sich der Zwerg wieder mal rächen, wie er das immer tat, wenn ihn die Offiziere abkanzelten. Seinen Groll ließ er dann hinterhältig an seinen Kameraden aus.

Inzwischen wurde die Wasserhebemaschine ausprobiert, wobei der Koch wieder den Weltuntergang prophezeite und die Hände rang.

Pankraz half eifrig mit, als das Ding an zwei Stangen über die Bordwand gewuchtet wurde.

„Sobald es im Wasser ist“, verkündete er, „werden Unmengen Seewasser nach oben geschleudert. Jeder Kasten enthält ungefähr eine halbe Pütz voll. Wir brauchen nur noch eine Rinne über das Schanzkleid zu legen, und schon plätschert es los. Ihr werdet staunen!“

Die Kerle staunten wieder einmal gründlich.

Die Maschine berührte gerade das Wasser und fing wie wild an zu schaufeln, als sie den Männern auch schon aus den Händen gerissen wurde. Es gab einen lauten Knall, bei dem sogar der Kapitän auf dem Achterdeck verstört zusammenzuckte. Dann zerplatzte Pankraz Bullas neueste Erfindung in hundert Einzelteile, die auf dem Wasser davontriebeh. Die anderen Kerle hielten noch die Stangen fest und stierten irritiert ins Kielwasser, in dem die Holzreste schäumend davonbrausten.

„War wohl nichts“, sagte der Erste trocken. Er hatte den Spaß nur mitgemacht, um zu beweisen, daß es nicht funktionierte.

Pankraz Bulla zupfte an seinem traurig herabhängenden Schnurrbart und stierte ebenfalls ins Wasser. Seine Maschine war beim Teufel, die hatte nicht lange gehalten.

Auf dem Vordeck hüpfte der Bucklige vor Schadenfreude von einem Bein auf das andere und wollte sich kranklachen. Er konnte sich kaum noch beruhigen und krümmte sich. Er sah aus wie ein heimtückischer Dämon.

Der dürre Koch bekreuzigte sich.

„Der Teufel hat seine eigene Maschine geholt. Ein Wunder ist geschehen. Amen.“

„Jaja, du Spinner“, sagte Pankraz, verärgert darüber, daß sich seine neue Errungenschaft so schnell in ihre Bestandteile aufgelöst hatte. „Du kannst nur salbadern und Quatsch reden. Aber beinahe hätte es geklappt.“

„Was ich nicht glaube“, sagte der Erste sehr bestimmt. „Ihre Erfindungen, mein lieber Bulla, sind bis jetzt alle in die Hose gegangen. Oder etwa nicht?“

„Eine Verkettung unglücklicher Umstände“, murmelte Pankraz. „Da war viel Pech dabei, Sir.“

„In Istanbul haben Sie eine Kakerlakenfalle erfunden“, zählte der Erste grinsend auf. „Da ist nicht einmal ein Floh hineingegangen, aber auf dem Kram rutschte der Moses aus und brach sich den Arm. Vorher erfanden Sie eine Maschine zum Deckschrubben aus durchbohrten und aneinandergereihten Holystones. Das war für die Katz, weil nun einmal auf einem Schiff Masten, Nagelbänke und alles mögliche stehen, und es keine Weiträumigen Flächen gibt. Na schön, dann erfanden Sie eine Segelaufwickelmaschine, wenn ich mich recht entsinne. Das Ding lief über hölzerne Zahnräder, und als es in Betrieb gesetzt wurde, brachen ein paar Spieren, wobei auch noch ein Segel zerfetzte. Dann hatten sie die überaus grandiose Idee, auf dem Achterdeck ein sogenanntes Windrad zu installieren, um dem Schiff mehr Antrieb zu geben. Als der Zweite Offizier in das Ding geriet, hätte der Kapitän Sie fast erschossen, Sie Unglücksrabe. Anschließend erfanden Sie eine Toilette, wie Sie das Ding nannten, und bohrten dabei das Schiff an, daß wir vier Tage lang lenzen mußten. Einmal behaupteten Sie, daß bei einer Flaute die Galionsfigur die Galeone ziehen würde, wenn man es nur geschickt anfinge. Sie manipulierten solange an ihr herum, bis ihr der rechte Arm abbrach.“

„Und einmal hat er in einem großen Kasten Wind gespeichert!“ rief der Bucklige. „Er hat ihn zusammengepreßt, aber als wir in der Flaute lagen, war der Kasten plötzlich leer.“

„Ja, das auch noch“, sagte der Erste seufzend. „Zum Glück ist bei ihrer heutigen Erfindung nichts weiter passiert, und hoffentlich erfinden Sie nicht noch mehr, sonst grämt sich der Kapitän noch zu Tode.“

„Aber die Kokosnußbomben habe ich auch erfunden“, sagte Pankraz stolz, „und die haben einwandfrei funktioniert.“

„Ja, aber leider auf dem eigenen Schiff, weil sie alle vorzeitig explodierten und uns um die Ohren flogen. Und Ihre Idee, Schmierseife aus einem Kanonenrohr zu verschießen, damit die Gegner ausrutschen, war auch nicht gerade genial, denn die Kanone erfüllte danach ihren Zweck leider nicht mehr. Hören Sie bloß auf, noch mehr zu erfinden, mein Guter.“

Der Bucklige stieß wieder sein abstoßendes meckerndes Gelächter aus und rieb sich hinterhältig die Hände.

„Geh in dich, mein Sohn“, riet der Koch, „befiehl dem Herrn deine Wege und halte dich fern von den Verlockungen des Teufels.“

„Ach, leck mich doch, du scheinheiliger Salbaderer!“ rief Pankraz wütend. „Du bist nur neidisch, weil dir nichts einfällt. Dir fällt ja nicht mal ein, was Vernünftiges zu kochen.“

„Ha, ich bin einer der besten Köche, und darauf bin ich stolz.“

Weiter vorn stieß der Bucklige wieder sein „Hähähähä“ aus und hüpfte auf den Planken wie ein Kobold herum.

Der Erste ging wieder kopfschüttelnd aufs Achterdeck zurück, und als er dem Kapitän Bericht erstatten wollte, hielt der sich ganz spontan die Ohren zu. Er konnte den Namen Pankraz Bulla nicht mehr hören und beschloß insgeheim, den verrückten Spinner beim nächsten Mal in Eisen zu legen, wenn wieder etwas passierte.

Und doch hatte Pankraz Bulla sogar das Salz „erfunden“, jedenfalls behauptete er das. Er hatte einmal bei einem seiner verrückten Experimente einen Topf voll Seewasser auf dem Kombüsenherd verdampfen lassen. Danach fand sich auf dem Boden eine fast fingerdicke Salzschicht. Seitdem herrschte an dem Gewürz kein Mangel mehr auf der Galeone.

2.

Am Abend hatte der Bucklige in der Kombüse eine ziemlich große Cockroach gefangen, eine Kakerlake, die sich aus irgendeiner Ritze zu weit hervorgewagt hatte. Er blies ihr das Lebenslicht aus und steckte sie in seine Hosentasche. Dabei grinste er schmierig.

Später aßen sie im Forecastle, dem kleinen Raum mit den vielen Eichenbalken und der bedrückenden Enge.

Der Bucklige holte die Kummen und verteilte sie. In die eine Kumme steckte er die Kakerlake in die Suppe und schob sie mit dem Finger tiefer unter die Brühe.

Die Kumme stellte er mit unbeteiligtem Gesicht vor Pankraz Bulla hin und hockte sich auf seinen Platz.

Er aß grinsend wie immer mit boshaften und musternden Blicken und lauerte auf eine Reaktion.