An Liebeskummer stirbt man nicht... - Stefanie Valentin - E-Book

An Liebeskummer stirbt man nicht... E-Book

Stefanie Valentin

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Beschreibung

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Luise…« »Ja?« »Wer war denn das gerade?« »Hast du sie net erkannt?« Luise sah ihre Schwiegertochter aufmerksam an. Die schüttelte den Kopf. »Wenn ich sie erkannt hätt', würde ich dich ja net gefragt haben.« »Du kennst sie aber«, erwiderte Luise, »und zwar kennst du sie gut.« Heidi ging zum Fenster und sah der jungen Frau hinterher, die den Bergerhof soeben verlassen hatte. Sie bekam gerade noch mit, wie sie in einen Wagen stieg, der gleich darauf von den Parkplätzen fuhr. »Ich kenn' sie gut?« Heidi schüttelte den Kopf. »Da irrst du dich sicher.« »Garantiert net«, erwiderte Luise. »Ich hab' ja mit ihr geredet und weiß, wer sie ist.« »Jetzt grad' hast mit ihr geredet?« Heidi sah ihre Schwiegermutter an, als könne sie nicht glauben, was die sagte. Doch die nickte.

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Heimat-Heidi – 70 –

An Liebeskummer stirbt man nicht...

Lilian will sich nicht trösten lassen

Stefanie Valentin

»Luise…«

»Ja?«

»Wer war denn das gerade?«

»Hast du sie net erkannt?« Luise sah ihre Schwiegertochter aufmerksam an.

Die schüttelte den Kopf. »Wenn ich sie erkannt hätt’, würde ich dich ja net gefragt haben.«

»Du kennst sie aber«, erwiderte Luise, »und zwar kennst du sie gut.«

Heidi ging zum Fenster und sah der jungen Frau hinterher, die den Bergerhof soeben verlassen hatte. Sie bekam gerade noch mit, wie sie in einen Wagen stieg, der gleich darauf von den Parkplätzen fuhr.

»Ich kenn’ sie gut?« Heidi schüttelte den Kopf. »Da irrst du dich sicher.«

»Garantiert net«, erwiderte Luise. »Ich hab’ ja mit ihr geredet und weiß, wer sie ist.«

»Jetzt grad’ hast mit ihr geredet?« Heidi sah ihre Schwiegermutter an, als könne sie nicht glauben, was die sagte.

Doch die nickte. »Ja, jetzt eben. Fast jeden Tag red’ ich mit ihr, weil sie Zuspruch braucht. Sie hat sich sehr verändert.«

»Ja, Herrschaftseiten«, murmelte Heidi, »jetzt hast mich richtig neugierig gemacht. Wer ist sie?«

»Wenn du dein Hirnkastl net grad ausschaltest, dann müßtest von ganz allein drauf kommen«, erwiderte Luise. »Sie stammt ursprünglich aus Hinterjoch, lebt jetzt aber in Oberstdorf. Weil sie dort arbeitet. Das heißt, ob sie da noch lang’ arbeitet, das weiß man net.«

Plötzlich starrte Heidi Luise an.

»Du meinst doch net etwa…?«

Heidi schüttelte den Kopf.

»Nein, das glaub’ ich net. Das glaub’ ich auf gar keinen Fall. Ist’s die Lilian, Lilian Pfister?«

Luise nickte. »Ja, es ist Lilian Pfister.«

»Das gibt’s doch gar net«, murmelte Heidi, »das soll die Lilian gewesen sein?«

»Ja, sie war’s«, bestätigte Luise.

»Aber das war doch mal ein wunderschönes Madel«, sagte Heidi, »jung und fesch, alle Burschen sind ihr hinterhergelaufen, sie hätt’ an jedem Finger zehne haben können. Was ist denn mit ihr passiert? Sie hat ja ausgeschaut wie eine alte Frau.«

»Na ja«, murmelte Luise, »wie eine alte Frau grad’ net, aber ihr Äußeres hat schon arg gelitten in der letzten Zeit.«

»Und warum hat ihr Äußeres so gelitten? Dafür muß es doch einen Grund geben.«

»Den gibt’s auch ganz bestimmt«, erwiderte Luise.

»Und?«

Heidi sah ihre Schwiegermutter neugierig an.

Die zuckte mit den Schultern. »Es gibt einen Grund, aber ich kenn’ ihn nicht. Jedesmal, wenn die Lilian kommt, hab’ ich das Gefühl, sie will mit mir darüber reden. Doch wenn’s dann soweit ist, kommt nix bei ihr heraus.«

»Bei allen Heiligen«, murmelte Heidi, »dieses mal wunderschöne Madel, ist so heruntergekommen? Das kann doch gar net wahr sein. Was ist denn da passiert?«

»Ich hab’ wirklich keine Ahnung«, antwortete Luise.

»Ist sie krank gewesen? Oder hat sie einen Unfall gehabt und sie erholt sich net?«

»Du kannst fragen soviel du willst, ich weiß es einfach net«, sagte Luise. »Ich weiß nur eines.«

»Und was ist das?«

»Daß die Lilian todunglücklich ist«, erwiderte Luise. »Seit fünf, sechs Wochen, damals ist sie zum ersten Mal in dem Zustand aufgetaucht, schaut sie so aus und seither kommt sie zu mir. Anfangs nur sporadisch, aber seit vierzehn Tagen etwa taucht sie jedesmal um die gleiche Uhrzeit auf.«

»Und wie verläuft so eine Begegnung?«

»Inzwischen immer gleich«, antwortete die Seniorchefin des Bergerhofs. »Die Lilian kommt in die Küche. Ich seh’ sie immer schon auf dem Parkplatz. Weil sie ihren Wagen jedesmal gleich da vorn neben den Eingang stellt. Sie klopft nie an, sondern schlüpft so herein. Schaut mich an, ob ich Zeit hab’, ich sag, sie soll Platz nehmen und sie setzt sich an den Tisch.«

»Sagt sie denn nix?«

»Wart’s ab«, erwiderte Luise. »Also, sie setzt sich an den Tisch, ich bring ihr einen Cappuccino und einen trockenen Semmel. Sie taucht den Semmel in den Cappuccino und wenn sie ihn verzehrt hat, dann schau ich sie fragend an. Ich hoff’ dann, daß sie was erzählt.«

»Und?«

»Meistens rinnen ihr dann ein paar Tränen übers Gesicht und sie geht dann wieder. Länger als eine Viertelstund’ ist sie noch net da gewesen.«

»Und was würd’ passieren, wenn zum Beispiel ich auch in der Küche wär’?« wollte Heidi wissen.

»Die Lilian würd’ net hereinkommen«, antwortete Luise. »Sie schaut erst durch’s Fenster. Ist wer da, dann wartet sie oder sie fährt gleich wieder davon.«

»Also, da muß was ganz Schwerwiegendes passiert sein«, sagte Heidi. »Was, das die Lilian völlig aus der Bahn geworfen hat. Sie war doch immer ein so liebes und lustiges Madel. Und jetzt versteckt sie sich? Also da stimmt einiges net. Man muß was tun, um ihr zu helfen.«

»Am besten ist, du läßt sie ganz in Ruh’«, erwiderte Luise. »Die Lilian muß erst zu einem Menschen völliges Vertrauen gefaßt haben, bevor sie sich ihm öffnet. Ich hab’ das Gefühl, daß sie mir gegenüber bald soweit sein wird. Solang’ solltest du ihren Wunsch nach Ruhe akzeptieren…!«

*

Gero Stiller saß mit nachdenklicher Miene hinter seinem Schreibtisch, als das Telefon läutete.

»Ja, bitte?«

»Lilian ist nicht da«, sagte die Sekretärin.

»Danke…!« Gero legte den Hörer zurück auf die Gabel.

Wieder saß er eine Weile nachdenklich da, dann erhob er sich und verließ sein Büro.

Gero Stiller war Chef eines mittelständischen Maschinenbauunternehmens, das knapp hundert Mitarbeiter beschäftigte und vor allem von Exporten lebte.

Gero Stiller hatte den Betrieb von seinem Vater übernommen und kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Er hatte zur rechten Zeit investiert und die Erfolge konnten sich wahrlich sehen lassen.

Als er durch eine der Fertigungshallen ging, grüßten ihn seine Arbeiter und Angestellten sehr freundlich, denn Gero war ein durchaus beliebter Chef.

Gero betrat zuerst den Bürotrakt und dort ein Büro, wo sonst Lilian Pfister arbeitete.

Gero schloß die Tür hinter sich, dann setzte er sich hinter den Schreibtisch und öffnete mit einem Nachschlüssel eine Schublade nach der anderen. Er durchsuchte sie, fand neben dienstlichen Unterlagen eine Schachtel Konfekt, ein paar Fotos, auf einigen war auch er zu sehen. Dann fand er Briefe, auf einen Block Niedergeschriebenes und ein kleines Notizbuch.

Fotos, Briefe, die Niederschriften und das Notizbuch steckte er in eine Innentasche seiner Jacke, dann verließ er das Büro wieder.

Zurück in seinem Büro, tippte er die Sprechanlage an und bat seine Sekretärin zu ihm zu kommen. Die Sekretärin war ein junges, sehr schlank gebautes Mädchen, das Gero professionell freundlich anlächelte.

»Ich möchte eine Kündigung diktieren«, sagte Gero. »Bitte setzen Sie den üblichen Text auf. Hinzufügen werden Sie den Abschnitt, den ich Ihnen jetzt diktieren werde. Und dann möcht’ ich alles auf Diskette haben.«

Die Sekretärin nahm Platz und sah Gero fragend an.

»Wir werden Ihnen eine Abfindung in Höhe von…, da lassen Sie bitte eine Spalte frei, den Betrag werde ich einsetzen, zahlen«, sagte er, »und wir wünschen Ihnen auch für Ihre Zukunft alles Gute.«

Dann zögerte er, als ob er noch was hinzufügen wolle, doch dann sagte er, das sei alles.

»Wem gilt die Kündigung?« fragte die Sekretärin.

»Ach so…«, murmelte Gero Stiller, »die Kündigung gilt Lilian Pfister.«

Die Sekretärin starrte ihren Chef daraufhin an, als sehe sie ihn zum ersten Mal.

Sie wollte was sagen, ihre Lippen bewegten sich, sie brachte jedoch keinen Ton heraus.

»Ist noch was?« Gero Stiller warf seiner Sekretärin einen düsteren Blick zu.

Die schüttelte den Kopf und verließ eiligst das Büro ihres Chefs.

Der nahm aus der Innentasche seiner Jacke jene Dinge, die er vor wenigen Minuten aus Lilian Pfisters Schreibtisch genommen hatte und packte sie in einen Safe, den er dann verschloß.

Dann ging er zum Fenster und sah in den Park hinaus. In dem Park stand sein Privathaus, eine Villa, die ihm sein Vater neben dem Betrieb hinterlassen hatte.

Gero stand eine ganze Weile da und schien nachzudenken.

Irgendwann ging er zurück zu seinem Schreibtisch, setzte sich und nahm eine Akte zur Hand, in der er zu blättern begann. Dann drückte er wieder den Knopf der Sprechanlage und fragte, wann der Termin mit Haumann & Co sei.

»Heute um fünfzehn Uhr«, antwortete die Sekretärin, »soll ich dort absagen?«

»Nein, nein«, antwortete Gero, »lassen Sie es bitte so, es ist alles in Ordnung…!«

*

Luise wußte sofort, daß was passiert war, als Lilian an jenem Tag in ihre Küche kam. Sie hatte verweinte Augen, wirkte noch angeschlagener als sonst und wenn man nicht gewußt hätte, wer sie war, hätte man durchaus vermuten können, sie sei um die Vierzig, dabei war sie gerade mal vierundzwanzig Jahre alt.

Lilian hatte Betriebswirtschaft studiert und war vor einem Jahr, gleich nach dem Studium, in Gero Stillers Maschinenbauunternehmen als Assistentin der Geschäftsführung eingetreten.

Lilian war ein außergewöhnlich hübsches Mädchen, mit langen, dunklen Haaren, wunderschönen Augen und einer Topfigur, für die sie einiges tat, denn sie joggte regelmäßig und sie machte jeden Morgen eine halbe Stunde Gymnastik.

Lilian hatte natürlich mitbekommen, daß Gero Stiller ihr immer wieder begehrliche Blicke zuwarf. Aber das war für sie nichts Ungewöhnliches, das taten andere Männer auch, deshalb machte sie sich keine weiteren Gedanken darum.

Erst als er sie zum Essen einzuladen begann und sich für alle sichtbar um sie bemühte, da konnte sich auch Lilian dem Gedanken, von Gero Stiller begehrt zu werden, nicht länger verschließen.

Sie ging auf sein Werben ein, sehr zaghaft allerdings, denn sie lehnte alle Einladungen vorerst ab. Aber sie freute sich über sein Interesse, fühlte sich geschmeichelt.

Schließlich war Gero Stiller ein begehrter Junggeselle, eine glänzende Partie, auch wenn er den Ruf hatte, ein Frauenverführer zu sein. Schon einige Mädchen hatten sich seinetwegen die Augen ausgeweint und es gab auch Tränen, als Gero wegen seiner Bemühungen um Lilian einem anderen Mädchen den Laufpaß gab.

Alles war also nicht neu, nur eines hatte es in dieser Form noch nicht gegeben: Gero hatte sich noch nie um ein Mädchen aus seiner Firma bemüht, Lilian war die Erste.

Geros Bemühen um Lilian war dann insofern von Erfolg begleitet, als daß sie mit ihm auszugehen begann. Sie begleitete ihn zu dieser und zu jener Party, nahm an Geschäftsessen teil, kurzum: Jeder hielt Lilian Pfister für die Frau an Gero Stillers Seite.

Lilian hatte seinem Drängen jedoch nicht ganz stattgegeben. Tief in ihr versteckt wehrte sie sich gegen seine fordernde Art, und jedesmal, wenn er mit ihr hatte schlafen wollen, hatte Lilian sehr freundlich aber bestimmt nein gesagt.

Um es zu verdeutlichen: Man hielt sie für die Frau an Gero Stillers Seite, sie war es aber nur bis zu einem gewissen Grad.

Da Gero keinerlei Anstalten machte, Lilian seine Liebe zu erklären, hielt sie ihn auch deswegen auf eine gewisse Distanz, wenn auch ihrerseits gewisse Vorbehalte ihm gegenüber eine Rolle spielten. Um es kurz zu sagen, sie liebte ihn nicht so, wie sie sich vorgestellt hatte, den Mann für ihr Leben lieben zu müssen. Aber da sie keinerlei Erfahrungen in Liebessachen hatte, wußte sie nicht einzuschätzen, was sie fühlte und meinte, abwarten zu müssen, möglicherweise würden sich die wirklichen Gefühle ja noch einstellen.

Irgendwann hörte sie dann das Gerücht, Gero habe eine andere. Ein ganz junges Mädchen aus Kempten sollte es sein.

Lilian gab nichts auf das Gerede, sie wußte, daß man ihr den Platz an Gero Stillers Seite neidete und meinte, man wolle bewußt Zwietracht stiften.

Bis vor etwa sechs Wochen. Da hatte sie in Kempten eine Tante zu ihrem 50. Geburtstag besucht. Der Besuch hatte ein wenig länger gedauert und sie war erst abends zurück in Richtung Oberstdorf gefahren.

An der letzten Ampel in Kempten mußte sie halten und ganz und gar zufällig kam da Gero mit einem jungen Mädchen aus einem Lokal, überquerte eng umschlungen vor ihrem Wagen die Straße, um mit ihr in seinen Wagen einzusteigen, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte.

Gero und seine Begleiterin waren in den Wagen gestiegen und losgefahren. Wie unter einem Zwang handelnd fuhr Lilian hinterher und parkte ihren Wagen hundert Meter hinter seinem, als Gero den unter einer Laterne abstellte und mit dem jungen Mädchen, wiederum eng umschlungen, ein neu erbautes Appartementhaus betrat.

Dort wurde kurz darauf in der obersten Etage das Licht in einem der Zimmer eingeschaltet, jedenfalls erleuchtete ein Fenster. Dann, nach einer knappen halben Stunde, wurde das Licht deutlich heruntergefahren.

Lilian saß wie in Trance in ihrem Wagen. Sie wußte, daß Gero in dem Moment bekam, was er bei ihr immer vergebens angestrebt hatte.

Nach zweieinhalb Stunden, Lilian verharrte wie in Trance immer noch in ihrem Wagen, kam Gero aus dem Haus, winkte noch mal nach oben, wo hinter dem jetzt abgedunkelten, aber vorhin hell erleuchteten Fenster jenes junge Mädchen zurückwinkte, wobei sie unzweifelhaft unbekleidet war.

Seit jenem Tag lebte Lilian wie unter einem Schock. Sie wollte vor allem eines vermeiden: Gero zu begegnen oder mit ihm zu telefonieren. Das ließ sich jedoch nur einen Tag durchhalten, denn plötzlich stand er vor ihrem Schreibtisch und strahlte sie an, als sei nichts gewesen.

Natürlich wußte er nicht, daß sie ihn quasi in flagranti erwischt hatte und daß sie sein verstecktes Tun kannte.

Lilian hatte inzwischen ein eigenes Büro und so konnte Gero wann immer es ihm beliebte, zu ihr kommen, ohne von irgendwem gestört zu werden.

Als Gero sich über ihre Schulter beugte, um Lilian zart zu küssen, wie er es oft getan hatte, da drehte sie den Kopf beiseite und ihre Augen funkelten ihn zornig an.

»Was ist?« fragte er, wobei er sie aufmerksam musterte.

»Das müßte ich dich fragen«, erwiderte Lilian.

Einen Augenblick schien Gero unschlüssig, dann wollte er wissen, was das zu bedeuten habe.

»Du weißt es nicht?« erwiderte Lilian. »Du weißt sehr gut, weshalb ich mich nicht von dir küssen lasse.«