Stolz bewahrt vor Liebe nicht - Stefanie Valentin - E-Book

Stolz bewahrt vor Liebe nicht E-Book

Stefanie Valentin

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Beschreibung

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Also in deiner Uniform schaust schon sehr schick aus.« Heidi nickte ein paarmal anerkennend. Hubert Lingner strahlte. »Ich bin doch auch sonst ein schmucker Bursch.« »Das ist wahr.« Heidi lachte. »Fährst jetzt zur Verabschiedung vom alten Werkler-Bastian?« »So ist es«, antwortete der junge Förster, »den Bastian werden's heut' mit viel schönen Worten verabschieden und mir werden s' ein paar warme Worte mit auf den Weg geben.« »Aber du freust dich schon auf deine neue Aufgabe, oder?« Heidi sah den netten Burschen fragend an. Der nickte. »Ja, auf jeden Fall. Ich bin da in der Gegend zumindest ein paar Jahr lang aufgewachsen und es gefällt mir hier ausgesprochen gut. Außerdem hat der Stanzegg-Hof was zu bieten, daran gibt's keinen Zweifel.« Hubert Lingner war 32 Jahre alt, hatte die Forstlaufbahn eingeschlagen und sich um die Stelle als Revierförster auf dem Hofgut Stanzegg beworben, als die ausgeschrieben war. Man hatte den Hubert unter fast zwanzig Bewerbern ausgewählt, weil er vor allem Ludwig Stanzegg durch seine ruhige und sichere Art überzeugt hatte. »Ich hab' Ihren Großvater gut gekannt«, hatte Ludwig Stanzegg gesagt, »das war ein sehr feiner und gebildeter Mann. Auf sein Wort hat man hier in der Gegend was gegeben.«

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Heimat-Heidi – 72 –

Stolz bewahrt vor Liebe nicht

Ein tiefer Blick brachte ihr Herz in Verwirrung

Stefanie Valentin

»Also in deiner Uniform schaust schon sehr schick aus.« Heidi nickte ein paarmal anerkennend.

Hubert Lingner strahlte. »Ich bin doch auch sonst ein schmucker Bursch.«

»Das ist wahr.« Heidi lachte. »Fährst jetzt zur Verabschiedung vom alten Werkler-Bastian?«

»So ist es«, antwortete der junge Förster, »den Bastian werden’s heut’ mit viel schönen Worten verabschieden und mir werden s’ ein paar warme Worte mit auf den Weg geben.«

»Aber du freust dich schon auf deine neue Aufgabe, oder?« Heidi sah den netten Burschen fragend an.

Der nickte. »Ja, auf jeden Fall. Ich bin da in der Gegend zumindest ein paar Jahr lang aufgewachsen und es gefällt mir hier ausgesprochen gut. Außerdem hat der Stanzegg-Hof was zu bieten, daran gibt’s keinen Zweifel.«

Hubert Lingner war 32 Jahre alt, hatte die Forstlaufbahn eingeschlagen und sich um die Stelle als Revierförster auf dem Hofgut Stanzegg beworben, als die ausgeschrieben war.

Man hatte den Hubert unter fast zwanzig Bewerbern ausgewählt, weil er vor allem Ludwig Stanzegg durch seine ruhige und sichere Art überzeugt hatte.

»Ich hab’ Ihren Großvater gut gekannt«, hatte Ludwig Stanzegg gesagt, »das war ein sehr feiner und gebildeter Mann. Auf sein Wort hat man hier in der Gegend was gegeben.«

Hubert hatte mit den Schultern gezuckt. »Ich hab’ den Großvater väterlicherseits leider nimmer richtig kennengelernt.«

»Ich weiß…!« Ludwig Stanzegg hatte ein paarmal genickt. »Ich erinnere mich noch genau, es war eine üble Sache damals.«

»Ja, man hat den Großvater erschossen aufgefunden«, hatte Hubert erwidert, »man hat den Täter nie gefaßt. Und gar nicht weit von da ist’s passiert.«

Der Chef des Hofgutes hatte genickt. »Ja, im angrenzenden Staatsforst ist’s gewesen. Es war eine Katastrophe. Natürlich vor allem für Ihre Familie, aber auch für die Region. Danach war nix mehr so wie früher. Man hat einfach nicht für möglich gehalten, daß hier so was passieren kann. Irgendwie hatte die Gegend ihre Unschuld verloren.«

Drei Tage nach dem Vorstellungsgespräch hatte Hubert dann die Zusage bekommen und er war zur Vertragsunterschrift erneut ins Oberallgäu gereist.

Seinen Dienst hatte er innoffiziell bereits vor zwei Wochen angetreten, heute würde er es offiziell tun.

Da sein Vorgänger das Forsthaus noch nicht geräumt hatte, war Hubert nichts anderes übriggeblieben, als sich in einem der umliegenden Gasthäuser einzuquartieren.

Die Hofgut-Verwaltung hatte dies für ihn getan und bei der Bergerhof-Heidi ein Zimmer bestellt. In zwei Wochen, so war es zumindest geplant, würde das Forsthaus geräumt und renoviert sein, so daß Hubert dann in aller Ruhe würde einziehen können. Bis dahin zumindest würde er im Bergerhof bei Heidi und Luise bleiben, die ihn bisher schon verwöhnt hatten, was Hubert ausgesprochen angenehm fand.

»Bestell Luise bitte einen schönen Gruß, ich wär’ zum Mittag wieder hier«, sagte Hubert im Hinausgehen, »und ich würd’ dann auch ihre Pfannekuchen probieren, die sie mir jetzt schon seit Tagen anpreist. Und ich würd’ ihr versprechen, wenn’s Zeit ist, auch nach allen Arten von Waldbeeren zu schauen.«

In dem Moment kam Luise hinzu. »Das danach Schauen hilft mir nix, junger Mann. Bringen muß sie mir, net nur anschauen.«

»Ich werd’ net die Zeit haben, dir eimerweise Beeren zu klauben«, erwiderte Hubert. »Aber ein- oder zweimal geh’ ich mit und zeig dir, wo die schönsten Beeren wachsen.«

»Das ist zwar net unbedingt das, was ich mir erhofft hab’«, antwortete die Seniorchefin des Bergerhofs, »aber immerhin, es ist ein Anfang.«

»Wir müssen später weiterreden, ich muß jetzt losfahren, sonst komm’ ich noch zu spät, und das würd’ weder dem Bastian, noch dem Chef gefallen.«

»Grüß den Bastian«, rief Luise hinter ihm her, »und erinner’ ihn daran, daß er mir noch einen Besuch schuldig ist.«

»Ist schon recht«, rief Hubert zurück, dann stieg er in seinen Dienstwagen, einen starkmotorigen Geländewagen, und fuhr davon.

Gar so viele Menschen hatten sich nicht eingefunden zu Bastians Verabschiedung aus dem Amt des Stanzegger Revierförsters. Drei oder vier Kollegen aus der Umgebung, der Forstmeister des Staatlichen Forstamts, ein Vertreter der Bezirksverwaltung, der Bürgermeister und zwei weitere Vertreter der Gemeinde, sowie die Familie Stanzegg, die allerdings vollständig anwesend war.

Ludwig Stanzegg hielt die Verabschiedungsrede, überreichte dem aus dem Amt scheidenden Bastian eine goldene Taschenuhr und ein Geldgeschenk, dann stellte er Hubert als dessen Nachfolger vor.

»Der Name Lingner ist da nicht unbekannt«, sagte er, »einigen der Anwesenden ist sein Großvater noch in guter Erinnerung und Forstmeister Schmieder kann in seinen Archiven nachschauen, da ist der Name Ambros Lingner sicher mehrfach vermerkt.«

Dann bat er zu einem kalten Buffet.

»Lingner…!«

»Ja?«

»Kommen S’ mal.« Ludwig Stanzegg stand bei einem hübschen Mädchen.

»Ja, bitte…?«

»Meine Frau kennen S’ ja schon«, sagte Ludwig Stanzegg, »jetzt lernen S’ meine Tochter Christiane kennen. Dann kennen S’ die gesamte Familie. Also, das ist Christiane und das ist Hubert Lingner, unser neuer Förster.«

Christiane gab Hubert die Hand. Der nahm sie, wußte nichts Rechtes damit anzufangen, dann murmelten beide so was wie »Hallo«, dann stand Hubert wieder alleine da.

»Irgendwoher«, murmelte Hubert leise vor sich hin, »irgendwoher kennst du sie…!« Dann dachte er angestrengt nach, wo er Christiane begegnet sein konnte, kam nicht darauf, zuckte schließlich mit den Schultern und ging zu anderen Gästen, die zur Verabschiedung seines Vorgängers gekommen waren.

*

»Hubert…?«

»Ja, Chef?«

»Haben S’ was dagegen, wenn ich Sie Hubert nenn’?« fragte Ludwig Stanzegg. »Ich mag Sie net mit dem Nachnamen anreden, das klingt zu unpersönlich, und ich hab’s im Umgang mit meinen Leuten halt lieber ein bisserl persönlicher.«

»Aber klar dürfen S’ mich Hubert nennen, Chef«, antwortete der junge Förster. »Das ist schon in Ordnung so.«

»Ich würd’ Ihnen gern was zeigen«, fuhr Ludwig Stanzegg daraufhin fort, »und zwar droben am Sonnkar.«

»Wann wollen S’ es mir zeigen?« fragte Hubert.

»Haben S’ jetzt Zeit?«

Hubert nickte. »Sicher. Ich kann mir meine Arbeit schließlich einteilen.«

»Dann steig’ ich grad bei Ihnen ein«, sagte der Chef des Hofguts, »Sie müssen mich nachher nur zurückbringen.«

Hubert nickte. »Das ist kein Problem, vor allem, wo ich nachher eh einen Termin auf dem

Rentamt hab’.«

Kurz darauf fuhren sie los. Als sie in der Nähe des Sonnkars waren, sah Hubert seinen Chef von der Seite an und fragte: »Und? Wo wollen S’ mir was zeigen?«

»Da vorn stellen S’ den Wagen ab«, antwortete er, »dann gehen wir hundert Meter einen Steig entlang und…!«

»Wo ist denn hier ein Steig?« fragte Hubert.

Da atmete Ludwig Stanzegg auf und lächelte.

»Sehen S’, darauf hab’ ich gehofft«, antwortete der, »daß Sie nix wissen von dem Steig. Weil S’ dann auch was von der alten Hütte hätten wissen können, und das können S’ net, wenn S’ den Steig net kennen.«

»Was für eine alte Hütte?«

»Ich hab’ sie eher durch Zufall wiederentdeckt«, antwortete Ludwig Stanzegg, »sowohl real als auch in meiner Erinnerung. Vor vierzig Jahren etwa, ich war damals grad’ fünfzehn, bin ich mit meinem Vater zum ersten Mal dort gewesen.«

»Was ist es für eine Hütte?« fragte Hubert.

»Hütte ist vielleicht das falsche Wort«, antwortete sein Chef. »Waldhäuserl oder Waldhaus wär’ vielleicht richtiger. Kommen S’, lassen S’ uns mal hingehen, dann reden wir weiter.«

Nicht viel später standen die beiden vor einem wunderschönen alten Gemäuer, das, hatte man genügend Phantasie, ganz wie ein verwunschenes Schloß wirkte.

»Ja, Herrschaftszeiten«, murmelte Hubert, »das ist ja traumhaft! Net nur die Lage ist super, auch das Gemäuer selbst. Was hat das Haus für eine Bedeutung?«

»Ich hab’ jetzt zwei Bände archivierte alte Familieunterlagen durchstöbert und hab’ noch nix Wesentliches gefunden«, antwortete Ludwig Stanzegg. »Man nennt das Haus durchweg Sonnkarhütte, aber es muß einen anderen, früheren Namen geben.«

»Weiß denn niemand was von dem Haus?« fragte Hubert. »Der Bastian, weiß der nix darüber?«

Da lachte Ludwig Stanzegg.

»Sicher weiß er was darüber«, antwortete er, »schließlich ist er bei uns nahezu fünfzig Jahr’ in Diensten gestanden. Da hat er natürlich mitbekommen, daß es die Sonnkarhütte gab. Aber er hat nie viel damit im Sinn gehabt, später schon gar nimmer.«

»Und warum nicht?«

»Weil er mal eine Zeitlang dort gelebt hat«, antwortete Ludwig Stanzegg.

»Der Bastian hat mal da gelebt?« Erstaunt sah Hubert seinen Chef an.

Der nickte. »Ein gutes Jahr etwa. Dann hat er geheiratet und ist in das Forsthaus gezogen, in das Sie auch bald ziehen werden.«

»Darf ich mal hineingehen?« fragte Hubert, während er mit einer Kopfbewegung zu dem alten Gemäuer zeigte.

Sein Chef nickte, kramte einen Schlüssel heraus und gab Hubert auch ein Ölkännchen.

»Das ist für den Schloßmechanismus«, sagte er dann, »falls er eingerostet ist, wovon ich ausgeh’.«

Hubert nahm den Schlüssel, ging zur Eingangstür des alten Hauses, steckte ihn in das Schlüsselloch und drehte ihn um, was ohne Probleme ging.

»Also das Türschloß liegt net jahrelang brach«, sagte Hubert, »es ging ganz leicht, ich würd’ sogar sagen, daß es erst kürzlich benutzt worden ist.«

Ludwig Stanzegg schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Ich bin nicht drinnen gewesen, als ich mich vor wenigen Tagen dran erinnert hab’. Ich wollt’ zwar immer mal schauen, es hat sich aber nicht ergeben. Daß wir beide heut’ zusammen hergehen würden, hab’ ich net wissen können.«

»Und den Schlüssel hat außer Ihnen keiner heimlich nehmen können?« Hubert sah seinen Chef fragend an.

Der schüttelte energisch den Kopf. »Nein, der Schlüssel hängt seit Jahren unbenutzt an seinem Platz.«

Hubert zog die Augenbrauen zusammen, dachte eine Weile nach, zuckte dann mit den Schultern und öffnete schließlich die Eingangstür des alten Hauses.

»Kommen S’ bittschön mal, Chef«, sagte Hubert.

Der kam zu ihm und sah ihn fragend an. »Ja…?«

»Richen S’ mal«, sagte Hubert.

Ludwig Stanzegg schnupperte ein paarmal, dann schüttelte er den Kopf. »Ich riech’ nix…!«

»Eben«, meinte Hubert.

»Wie meinen S’ das?«

»Wenn das Haus mehrere Jahre nicht geöffnet worden wär’, dann würd’s hier anders riechen«, antwortete Hubert, »stickig und muffig. Aber nichts dergleichen. Im Gegenteil, es riecht, als wär’ jeden Tag jemand hergekommen und hätt’ gelüftet.«

Ludwig Stanzegg nickte. »Sie haben recht, genauso riecht es, frisch und durchgelüftet. Das wirft dann aber zwingend einige Fragen auf.«

»So ist es«, sagte Hubert, »lassen S’ uns mal hineingehen und alle Fensterläden öffnen, vielleicht erleben wir ja noch die eine oder andere Überraschung.«

»Irgendwie bin ich jetzt total gespannt«, sagte Ludwig Stanzegg, »sollt’ wirklich wer im Haus gewesen sein?«

Minuten später wußten sie es: Im Haus lag kein Staub, ganz im Gegenteil, es wirkte alles sehr sauber und ordentlich und den letzten Beweis fanden sie dann in der Bibliothek, jedenfalls nannte Ludwig Stanzegg den hoch bis unter die Decke mit Regalen und Büchern fast schon überfrachteten Raum.

»Da schauen S’ nur, Hubert«, sagte er und zeigte auf den Tisch.

Dort stand eine Vase und darin ein Strauß Blumen, die dufteten.

Hubert nickte. »Jetzt müssen wir nur noch herausbekommen, wer hier Dornröschen spielt…!«

*

Christiane Stanzegg war 24 Jahre alt, hatte nach dem Abitur eine Verwaltungslehre absolviert, weil sie das ihrem Vater versprochen hatte, der sie dann sozusagen im Gegenzug Veterinärmedizin studieren ließ, was sie zur Zeit tat.

Christiane war eine ausgesprochene Pferdenärrin, was auch den Ausschlag für ihr Veterinärstudium gegeben hatte. Ihr Vater hatte schon vor Jahren einen Reitstall einrichten lassen, in dem inzwischen vierzig eigene und halb so viel andere Pferde standen und von zwei Reitlehrern und mehreren Pferdepflegern versorgt wurden.

Ludwig Stanzegg züchtete inzwischen Pferde, ließ sie von seinen Reitlehrern ausbilden und verkaufte sie dann. Dies und die eingestellten anderen Pferde brachten soviel, daß die Branche »Pferde« einen Gewinn für ihn abwarf, was für Ludwig wichtig war, denn neben der Freude an den wunderschönen Tieren, zählte bei ihm vor allem der wirtschaftliche Erfolg.

Zu Stanzegg hatten zu Zeiten von Ludwigs Urgroßvater mal gerade dreißig Hektar Wald gehört. Sein Großvater hatte dann an die hundert Hektar dazu erworben, sein Vater über vierhundert und Ludwig selbst hatte den Besitz auf annähernd fünfzehnhundert Hektar Wald angereichert, wobei er vor allem darauf geachtet hatte, daß die Streubesitze arrondiert wurden, was nichts anderes heißt, als daß das Hof Stanzegg nun seinen gesamten Besitz zusammenhängend nennen konnte.

Inklusive aller Weiden, Almen und Wälder gehörten über tausendachthundert Hektar zu Hof Stanzegg, weshalb man inzwischen vom Hofgut Stanzegg redete, schließlich gab es zwei Adlige in der Gegend, die bei weitem nicht diesen Besitz hatten, aber von Schloß und Herrschaft redeten.

Ludwig mochte es, wenn die Leute zu ihm aufblickten und um Rat fragten, aber er war kein bißchen eingebildet, war immer einer von ihnen geblieben. Er konnte in jede Gaststätte der Gegend einkehren, man hätte ihm an jedem Tisch Platz gemacht.