Blake Gordon und der magische Tiger: Gruselkrimi - Horst Weymar Hübner - kostenlos E-Book

Blake Gordon und der magische Tiger: Gruselkrimi E-Book

Horst Weymar Hübner

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Er wurde als Meister der Magie gefeiert. Seine Tricks waren unglaublich und bescherten ihm Erfolge auf der ganzen Welt. Sein Publikum feierte ihn jedes Mal begeistert. Aber er bewahrte ein entsetzliches Geheimnis, das zugleich der Schlüssel zu seinem gewaltigen Erfolg war. Denn ihn begleitete der Tod in Gestalt seines magischen Tigers, den er mit einem genialen Verwandlungstrick auf die Bühne brachte und sich selber dabei verschwinden ließ.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Horst Weymar Hübner

Blake Gordon und der magische Tiger: Gruselkrimi

UUID: 410eb59f-c633-4dd0-a341-b4f2078cd022
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Blake Gordon und der magische Tiger: Gruselkrimi

Copyright

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

Blake Gordon und der magische Tiger: Gruselkrimi

von Horst Weymar Hübner

Er wurde als Meister der Magie gefeiert. Seine Tricks waren unglaublich und bescherten ihm Erfolge auf der ganzen Welt. Sein Publikum feierte ihn jedes Mal begeistert. Aber er bewahrte ein entsetzliches Geheimnis, das zugleich der Schlüssel zu seinem gewaltigen Erfolg war. Denn ihn begleitete der Tod in Gestalt seines magischen Tigers, den er mit einem genialen Verwandlungstrick auf die Bühne brachte und sich selber dabei verschwinden ließ.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Folge auf Facebook:

https://www.facebook.com/alfred.bekker.758/

Folge auf Twitter:

https://twitter.com/BekkerAlfred

Zum Blog des Verlags!

Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

https://cassiopeia.press

Alles rund um Belletristik!

1

Aus dem Garten drang ein Geräusch herauf, das Sam Forrest durch Mark und Bein ging.

Als würde ein Baum in ungezählte Stücke zerfetzt und zerfasert!

Er bildete sich sogar ein, das scharfe Reißen und Kratzen von Krallen zu hören.

Etwas unbehaglich wurde ihm schon, denn erstens hatte er gar keine Katze, und es gab auch in der Nachbarschaft keine, und zweitens konnte er sich keine vorstellen, die mir nichts, dir nichts einen Baum zerpflückte.

„ Schwachsinn!“, murmelte er. „Weiß der Teufel, was das ist!“

Es interessierte ihn aber doch, was sich draußen in der Nacht abspielte. Also knipste er das Licht aus, öffnete leise die Tür und trat auf den Balkon hinaus.

Lauer Nachtwind fächelte über sein Gesicht und fuhr durch die Blumen, die er sich in Kästen auf der Balkonbrüstung hielt.

Etwas seltsam roch es ja. Irgendwie streng. Der Wind brachte den Geruch mit.

Vielleicht von einem Industriewerk. Allerdings lag das nächste Werk außerhalb der Stadtgrenze, und das waren immerhin vier Meilen. Sam konnte sich auch nicht entsinnen, dass der Wind jemals Industriegestank bis in die Stadt geblasen hätte.

Er hegte Argwohn gegen einen Nachbarn, der Abfall im Kamin verfeuerte, statt den Müll in die Tonne zu kippen.

Aber Rauch sah er nirgendwo in den Nachthimmel steigen. Es war zudem Hochsommer. Da zündete niemand den Kamin an. Auch nicht, um irgendwelchen Abfall loszuwerden, der besser nicht der Müllabfuhr anvertraut wurde.

Und es brannte nirgendwo Licht!

In diesem Viertel wohnten rechtschaffene Leute. Die gingen beizeiten schlafen und standen lieber mit den Hühnern auf.

Sam Forrest wollte sich schon damit zufrieden geben, dass er sich geirrt hatte und dass ihm sein Gehör einen Streich gespielt hatte. Denn das widerwärtige Kratzen, das ihn herausgelockt hatte, wiederholte sich nicht. Drunten im Garten blieb es still.

Dennoch beugte er sich über einen Blumenkasten hinweg und versuchte, in der Finsternis etwas zu erkennen.

Seinen Garten liebte er heiß und innig. Und sein Garten das war eine gepflegte Rasenfläche und das waren drei Bäume.

Es dauerte, bis sich seine Augen an die Dunkelheit dort unten gewöhnten.

Auf dem Rasen schimmerte etwas. Zu diffus, um es exakt zu erkennen. Es wollte ihm allerdings scheinen, als hätte jemand Holzlatten in seinen Garten geworfen.

Es ging auf Mitternacht, und er fand es gänzlich ausgeschlossen, dass um diese Zeit jemand von den Nachbarn mit Holzlatten herausschmiss. Außer Nachbarn hatte niemand Zugang zu den Gärten, die hinter den Häusern einen grünen Komplex bildeten. Nur durch die Häuser selber oder durch eine Garage konnte man die Gärten betreten.

Sam Forrest verhielt sich mucksmäuschenstill und sperrte nur die Ohren auf. Vielleicht hatten Jugendliche den Rappel gekriegt und spielten nächtlichen Schabernack.

Bald fünf Minuten lauschte er angestrengt.

So lange konnten auf Unfug sinnende Jugendliche ihr Temperament nicht zügeln. Er war schließlich auch mal jung gewesen, er kannte sich aus. Aber da unten bewegte sich nichts.

Trotzdem war er argwöhnisch. Schließlich lag auf seinem Rasen etwas, das da nicht hingehörte.

Er kehrte ins Wohnzimmer zurück, verzichtete auf Licht und tappte leise die Treppe hinab. Die Küche lag im Erdgeschoss zum Garten hinaus, und in der Küche hatte er die Taschenlampe.

Ein unerklärliches Angstgefühl bedrängte ihn plötzlich.

Er stieß gegen einen Küchenstuhl. Das Herz blieb ihm fast stehen, obschon das scharrende Geräusch bestimmt draußen nicht zu hören war.

Erst als er die klobige Taschenlampe in der Hand hielt, war ihm wohler. Er konnte sie als Schlagwaffe verwenden. Besser als eine nackte Faust war sie allemal.

Auf Zehenspitzen schlich er zur rückwärtigen Tür, entriegelte sie und steckte erst einmal den Kopf hinaus.

Dieser seltsame Geruch wehte immer noch ums Haus. Hier unten war er sogar viel strenger wahrnehmbar als oben auf dem Balkon.

Aber hören konnte Sam nichts.

Er trat in seinen Garten hinaus und knipste die Taschenlampe an.

Der Lichtstrahl wanderte wie ein Geisterfinger über den Rasen und verharrte auf dem, was Sam Forrest als Holzlatten ausgemacht zu haben meinte.

Latten waren es nicht. Sondern lange Rindenstreifen. Und mehr als daumenstarke zerfaserte Holzstücke, manche vier Fuß lang.

Sam hatte so etwas schon einmal gesehen. Vor zwei Jahren. Als der Blitz in einen uralten Baum vor dem Stadthaus eingeschlagen hatte. Bis zur Treppe und sogar auf der Straße hatten abgepellte Baumteile gelegen.

Aber heute hatte es doch kein Gewitter gegeben!

Er richtete den Strahl der Taschenlampe auf den nächsten Baum.

Der Anblick bewirkte, dass es ihm die Haut zwischen den Schulterblättern zusammenzog und den kalten Schweiß auf die Stirn trieb.

Bis in eine Höhe, in die ein Mensch mit ausgestreckten Armen greifen konnte, war die Rinde in langen Bahnen vom Stamm gefetzt. So tief, dass es sogar Holzfaserstränge herausgerissen hatte.

Sam überwand seinen Mordsschrecken rasch und spürte Wut aufsteigen. Jemand hatte seinen Baum ruiniert, hatte ihn böswillig derart beschädigt, dass er wahrscheinlich einging!

Es musste mit einem Eisen passiert sein. Und mit brutaler Gewalt.

Sam Forrest besichtigte den Tatort aus der Nähe. Er suchte nach Spuren und Hinweisen, die ihm den Täter lieferten. Oder wenigstens einen Fingerzeig gaben.

Der Rasen, gerade unter den Bäumen schon sehr empfindlich, war an mehreren Stellen aufgerissen. Die blanke Erde zeigte sich im Lichtkegel der Taschenlampe, charakteristischer Geruch entstieg dem Boden.

Abdrücke von Schuhen sichtete Sam Forrest nicht. Wohl aber andere.

Es konnten nur Tatzenabdrücke von einem riesigen Tier sein.

Und das überstieg sein Begriffsvermögen. Zunächst jedenfalls.

So große Tiere gab es überhaupt nicht. Bären vielleicht. Aber die lebten ein paar hundert Meilen weiter nördlich, und ganz bestimmt mieden sie bewohnte Gegenden wie die Pest.

Und wie hätte ein so gewaltiges Tier auch in den Garten geraten können?

Sam Forrest richtete den Lichtstrahl auf den zerfetzten und zerfaserten Stamm.

In seinem Kopf entstand die zwanghafte Vorstellung, es könnte sich um einen Kratzbaum eines Raubtieres handeln. In den Rocky Mountains hatte er mal gesehen, wie Pumas eine Zeder zugerichtet hatten. Um die Krallen zu schärfen, hatte der Wildhüter erklärt.

Ein seltsamer Laut ließ Sam Forrest herumwirbeln.

Wie ein Schnarren und Fauchen hörte es sich an.

Dort am Zaun bewegte sich etwas!

Sam leuchtete hin. Vor Entsetzen ließ er fast die Taschenlampe fallen.

Bei den Büschen stand ein unvorstellbar großer Tiger und blinzelte aus grün funkelnden Augen herüber.

Plötzlich duckte sich die Bestie, für deren Vorhandensein Sam Forrest keine Erklärung einfiel.

Der Tiger duckte sich zum Sprung! Nur das begriff er.

Er wollte weglaufen. Aber er konnte die Füße nicht heben. Sie schienen mit dem Boden verwachsen zu sein.

Der Tiger sprang, und Sam Forrest stieß einen Schrei der Angst aus.

Er spürte noch einen Schlag auf der Brust.

Dass ihm der gewaltige Tiger mit einem Tatzenschlag die Brust öffnete, nahm er nicht mehr wahr.

Fünf Minuten später fanden Nachbarn, die der entsetzliche Schrei alarmiert hatte, Sam Forrest auf dem Rücken in seinem Garten liegend.

Er war tot.

Sein Brustkasten war eine einzige weit klaffende Wunde.

Wie es aussah, war ihm das Herz herausgerissen.

2

In dieser Nacht machte sich die Polizei bei Sam Forrests Nachbarn noch ziemlich unbeliebt. Sie begann in scharfer Form unbequeme Fragen zu stellen. Ob jemand vorbestraft sei. Oder wer in den vergangenen zehn Jahren in einer Nervenklinik behandelt worden war.

Wissen wollte sie auch, wer eine Macke hatte. Oder von wem man annahm, dass er geistig nicht auf der Höhe war.

Sie ging überhaupt sehr indiskret vor, und so mancher Nachbar konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, die Polizei mache ausgerechnet ihn dafür verantwortlich, dass Sam Forrest allein gelebt hatte.

Gesehen hatte niemand etwas.

Und die Frage nach besonderen Wahrnehmungen beantwortete ein Mann schließlich ergrimmt sinngemäß etwa so, dass man in einem Viertel lebe, in dem es unüblich sei, irgendwelche Wahrnehmungen zu machen.

Der Polizeiarzt gab die Leiche nicht zum Abtransport frei, schüttelte ein ums andere Mal den Kopf und beteuerte, so etwas sei ihm in seiner dreißigjährigen Praxis noch nicht untergekommen.

Wodurch aber Sam Forrest zu Tode gekommen war, dazu mochte er sich konkret nicht äußern.

Einzig die Spurensicherungsabteilung konnte greifbare Ergebnisse vorzeigen.

Eine riesige Raubkatze musste in die Gärten eingedrungen sein. Dafür gab es unwiderlegbare Spuren, die alle sorgsam nummeriert waren. Spuren im zerfetzten Rasen, Spuren am Baumstamm von gewaltigen Krallen, und den Abdruck von Tatzen in einem Blumenbeet am Zaun. Von dort aus hatte die Raubkatze ihr Opfer angesprungen.

Der Leiter der Mordkommission hatte den verständlichen Wunsch, zu erfahren, um welche Art Raubkatze es sich handelte. Er ließ weitere Scheinwerfer aufstellen und nach Tierhaaren suchen.

Es wurden keine gefunden, was der Polizeiarzt als überaus seltsam empfand. Wenigstens entsann er sich eines Mannes in der Stadt, von dem es hieß, er hätte einige Jahre seines Daseins als Großwildjäger zugebracht.

Es war natürlich mächtig spät, es ging auf Mitternacht, und der Polizeiarzt hatte seine Bedenken.

Der Leiter der Mordkommission hatte die nicht. Er war überhaupt ein Mann, der wenig Zartgefühl zeigte. Unablässig trieb er seine Leute an. Gerade, als stünde er unter dem Zwang, bis zum Morgen den rätselhaften Mordfall lösen zu müssen.

Er deutete auch an, dass es sich wahrscheinlich um einen Unfall mit tödlichem Ausgang handeln könnte, und dass er und seine Leute dann eine Menge Zeit unnütz vertan hätten.

Überhaupt schien die Unfalltheorie eine Lieblingsidee von ihm zu sein. Er führte ein energisches Gespräch mit einem Kollegen im Stadthaus und gab den Auftrag, überall herumzutelefonieren, ob nicht aus einem Tierpark oder einem privaten Gehege eine ausgewachsene Raubkatze ausgerissen war.

Auch wollte er wissen, ob ein Zirkus in der Stadt oder in der Umgebung gastierte oder kürzlich durchgekommen war.

Gründlich war er jedenfalls. Nachdem er den Polizeiapparat angekurbelt hatte, besann er sich auf den Großwildjäger, den ihm der Arzt schmackhaft gemacht hatte.

Es dauerte zehn Minuten, bis die Anschrift bekannt war, und fast eine Stunde, bis der Mann zur Stelle war. Er wohnte am anderen Stadtende und machte ein paar beleidigende Bemerkungen zu der Methode, einen freien und unbescholtenen Bürger zu nachtschlafender Zeit mit dem Streifenwagen abholen zu lassen.

Der Leiter der Mordkommission betrachtete sich den Mann von oben bis unten und zurück und argwöhnte, der Mensch müsste sich zu lange in den Tropen aufgehalten haben. Er wirkte ausgedörrt und dürr. Seine Haut war über und über mit Falten bedeckt, und ließen es kaum zu, zu erraten, wie alt sein Gegenüber wirklich war.

Wahrscheinlich hatte er nie Großwild gejagt, dachte er sarkastisch, weil die Tiere sich bei seinem Anblick schon totgelacht hatten.

Entgegen allen schlimmen Erwartungen schien der Bursche aber etwas von Raubkatzen zu verstehen.

Er betrachtete lange die Stelle im Blumenbeet, ließ einen Gipsabguss machen und erklärte dann, hier hätte ein Tiger seinen Absprung gemacht.

„ Tiger? Sind Sie ganz sicher?“, vergewisserte sich der Leiter der Mordkommission.