Der Notarzt 259 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 259 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

"Wir sehen uns kaum noch, der eine kommt, der andere geht!", beschwert sich Lea König bei ihrem Freund, dem Notarzt Dr. Peter Kersten. Damit hat sie leider recht, denn in den letzten Wochen war in der Notaufnahme die Hölle los.

Um endlich wieder einmal in Ruhe Zeit miteinander verbringen zu können, beschließt der Notarzt, seine Freundin mit einem Kurzurlaub auf einem Pferdehof im Schwarzwald zu überraschen. Er hat nämlich herausgefunden, dass die Besitzerin des Hofs, Martha, früher eine enge Vertraute von Lea war.

Auf dem Reiterhof wird jedoch schnell klar, dass die beiden hier keineswegs ein erholsames Wochenende erwartet: Martha und Lea begegnen sich mit unverhohlener Feindschaft. Dr. Kersten ist fassungslos. Was geht hier nur vor sich?

Und was hat es mit der jungen Laura auf sich, die auf dem Hof scheinbar wie eine Sklavin gehalten wird? Lea und Peter beschließen, das Geheimnis der hübschen Frau herauszufinden und ihr zu helfen. Doch da galoppiert Laura überstürzt vom Hof, und was dann passiert, lässt dem Notarzt und seiner Freundin das Blut in den Adern gefrieren ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Ausritt ins Ungewisse

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: iStockphoto/skynesher

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2631-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Ausritt ins Ungewisse

Nach einem Reitunfall trifft Laura ihr Glück in der Notaufnahme

Karin Graf

„Wir sehen uns kaum noch, der eine kommt, der andere geht!“, beschwert sich Lea König bei ihrem Freund, dem Notarzt Dr. Peter Kersten. Damit hat sie leider recht, denn in den letzten Wochen war in der Notaufnahme die Hölle los.

Um endlich wieder einmal in Ruhe Zeit miteinander verbringen zu können, beschließt der Notarzt, seine Freundin mit einem Kurzurlaub auf einem Pferdehof im Schwarzwald zu überraschen. Er hat nämlich herausgefunden, dass die Besitzerin des Reiterhofs, Martha, früher eine enge Vertraute von Lea war.

Auf dem Reiterhof wird jedoch schnell klar, dass die beiden hier keineswegs ein erholsames Wochenende erwartet: Martha und Lea begegnen sich mit unverhohlener Feindschaft. Dr. Kersten ist fassungslos. Was geht hier nur vor sich?

Und was hat es mit der jungen Laura auf sich, die auf dem Hof scheinbar wie eine Sklavin gehalten wird? Lea und Peter beschließen, das Geheimnis der hübschen Frau herauszufinden und ihr zu helfen. Doch da galoppiert Laura überstürzt vom Hof, und was dann passiert, lässt dem Notarzt und seiner Freundin das Blut in den Adern gefrieren …

Es war kurz vor sieben Uhr morgens, als Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, leise die Schlafzimmertür öffnete und sah, dass seine Freundin Lea bereits wach war.

„Guten Morgen! Frühstück ist fertig, Schatz.“

„Was meinst du denn, was mich aufgeweckt hat?“, fragte die attraktive Kinder- und Jugendpsychologin schmunzelnd, gähnte und streckte sich unter der Bettdecke. „Meinen Wecker habe ich wie immer überhört, aber der Duft nach Kaffee und frischen Brötchen holt mich zuverlässig aus dem tiefsten Schlaf.“

„Das habe ich damit ja auch beabsichtigt.“ Der Notarzt lachte, setzte sich neben Lea auf den Bettrand, beugte sich über sie und wollte ihr einen Kuss geben. Doch die Psychologin schlang blitzschnell ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn neben sich auf das Bett. „Noch fünf Minuten, schöner Fremder!“

„Schön ja, keine Frage“, entgegnete Peter prustend. „Aber seit wann bin ich ein Fremder für dich?“

„Seit ich dich kaum noch zu Gesicht bekomme“, erwiderte Lea König mit einem leisen Vorwurf in der Stimme. „Seit fast zwei Monaten geht das nun schon so. Der eine kommt, der andere geht.“

„Tja, das stimmt leider!“, musste Peter zerknirscht zugeben. „In der Notaufnahme war in den letzten Wochen verdammt viel los. Auch heute Nacht sind die Notfälle wieder im fünfzehn-Minuten-Takt eingetroffen. Einer nach dem anderen.“

„Schlimme Fälle?“, erkundigte sich Lea besorgt.

„Nein, eigentlich nicht.“ Peter schüttelte den Kopf. „Das ist ja der Witz. Mindestens siebzig Prozent der Fälle waren falscher Alarm. Das häuft sich in letzter Zeit. Viele Leute, die einfach nur nicht schlafen können, sich vielleicht ein bisschen schwindlig fühlen, eine Magenverstimmung oder Muskelkater im linken Arm haben, sind felsenfest davon überzeugt, sie stünden kurz vor einem Herzinfarkt.

„Also, mich wundert das nicht!“ Lea lachte und nahm eine Zeitschrift von ihrem Nachtschränkchen. „Ich habe vor dem Einschlafen auch kurz überlegt, ob ich dich vielleicht konsultieren soll, weil es angeblich demnächst mit mir zu Ende geht.“

„Wieso das denn?“ Peters Augen weiteten sich alarmiert. „Stimmt irgendwas nicht?“

„Doch, eigentlich ist alles bestens. Oder war es zumindest, bis ich …“ Lea blätterte in der Psychologischen Fachzeitschrift. „Warte mal, gleich habe ich es.“

Als sie gefunden hatte, was sie suchte, hielt sie dem Notarzt die aufgeschlagene Zeitung unter die Nase.

„Da! Überall sind diese bescheuerten Tests drinnen. Mir war langweilig, deshalb habe ich diesen hier ausgefüllt: Leben Sie in der Großstadt? Ja! Betreiben Sie regelmäßig Sport? Nein! Üben Sie eine überwiegend sitzende Tätigkeit aus? Ja! Trinken Sie gelegentlich Alkohol? Ja! Schlafen Sie mindestens acht Stunden täglich? Nein! Trinken Sie Kaffee? Ja! Haben Sie manchmal Stress? Ja, wer nicht?“

Lea tippte mit dem Zeigefinger auf den ausgefüllten Test.

„Siehst du? Das sind lauter Fangfragen. Hier gibt es nur schwarz oder weiß. Gelegentlich Alkohol zu trinken, das kann auch bedeuten, dass man einmal im Jahr ein Glas Sekt trinkt. Aber ein Jein gibt es hier nicht. Unter dem Strich kommt dann heraus, dass ich jederzeit mit einem Herzinfarkt rechnen muss und gut darauf achten soll, ob es beispielsweise in meinem linken Arm kribbelt.“

„Du meine Güte!“ Peter verdrehte seufzend die Augen. „Wenn man darauf achtet, dann kribbelt es natürlich! Das ist genauso, wie wenn man etwas über Läuse oder Flöhe liest. Schon juckt es einen überall.“

„Eben! So macht man den Leuten Angst. Todesangst! Und Angst macht krank, nicht wahr?“

„Auf alle Fälle!“

„Siehst du!“ Lea nickte überdeutlich. „Und genau deswegen sehen wir uns alles in allem höchstens nur noch eine halbe Stunde pro Woche.“

„Das muss sich ändern! Nächstes Wochenende nehme ich mir frei“, beschloss der Notarzt. „Und zwar von Freitag bis Montagabend. Mindestens.“

„Großartig!“, rief Lea erfreut. „Wir könnten irgendetwas unternehmen. Vielleicht irgendwohin fahren? Wir waren schon seit einer Ewigkeit nicht mehr weg.“

„Klar! Worauf hättest du denn Lust?“

„Keine Ahnung. Denk dir was aus und überrasche mich, Schatz. Ich liebe Überraschungen.“

„Okay. Aber beklage dich dann ja nicht, wenn es dir nicht …“ Peter brach ab und folgte Leas Blick, der starr nach oben gerichtet war. „Was siehst du denn?“

„Da!“ Die Psychologin zeigte an die Zimmerdecke, wo ein kreisrunder dunkler Fleck zu sehen war. „Was ist das?“

„Ähm … na ja … sieht aus, wie … ein Fleck?“, überlegte der Notarzt.

„Gott, was bist du doch für ein unheimlich intelligenter Mann!“ Lea lachte. „Ich bin so froh, dass ich dich habe. Darauf wäre ich selbst nie im Leben gekommen.“

Sie sprang aus dem Bett, schob einen Stuhl unter die Stelle und stieg hinauf, um sich den Fleck aus der Nähe anzusehen.

„Verdammt, das ist Wasser!“, stellte sie fest. Vermutlich ist wieder einmal eine der Dachluken undicht, und es regnet rein. Hoffe ich zumindest. Wenn das Dach selbst schadhaft ist, dann wird es richtig teuer. So ein Mist! Kannst du bitte einen Handwerker anrufen, bevor du schlafen gehst, Schatz? Ich komme heute vermutlich nicht vor sieben nach Hause.“

„Ach, Handwerker!“, winkte Peter großspurig ab. „Wer braucht die denn? Ich gehe nach dem Frühstück rauf, sehe mir den Schaden an und repariere das selbst.“

„Ehrlich?“ Lea sah eher skeptisch als erleichtert aus. „Weißt du noch, als du vor einem halben Jahr den tropfenden Wasserhahn unten im großen Bad selbst reparieren wolltest? Danach hätte man unten mit dem Ruderboot fahren können.“

„Du übertreibst mal wieder schamlos, Liebling!“ Peter grinste. „Es waren doch nur ein paar Tropfen. Nein, nein, verlass dich ganz auf mich. Immerhin bin ich Notarzt. Wenn ich Beine wieder annähen und Herzen wieder zum Schlagen bringen kann, dann werde ich wohl auch noch mit einem undichten Fenster zurechtkommen.“

„Okay, ich vertraue dir voll und ganz, Schatz“, behauptete Lea und fügte grinsend hinzu: „Sollte es wider Erwarten ganz schlimm kommen, kann ich ja so lange bei Heidi wohnen, bis das Haus wiederaufgebaut ist.“

„Dein grenzenloses Vertrauen ehrt mich ungemein“, erwiderte Peter schmunzelnd. „Du hältst mich wohl für einen Tollpatsch mit zwei linken Händen, was?“

„Absolut nicht!“, widersprach Lea. „Ich weiß zum Beispiel, dass du ein wahrer Meisterkoch bist. Was gibt es denn Leckeres zum Frühstück?“

„Ich habe Palatschinken mit Schinken-Käse-Füllung gemacht. Die sollten wir jetzt langsam essen, bevor sie kalt …“

Den Rest konnte er sich sparen, denn seine Freundin rannte bereits die lange Galerie entlang und die breite Marmortreppe nach unten.

„Mensch, warum sagst du das nicht gleich?“, rief sie anklagend über die Schulter zurück. „Darin könnte ich mich bis über beide Ohren einbuddeln! Ich liebe deine verwegenen Frühstücks-Kreationen!“

„Na also!“, brummelte der Notarzt schmunzelnd. „Da werde ich dann wohl auch noch mit einem undichten Fenster fertigwerden!“

***

Als Lea kurz nach acht die große alte Villa, die am Rande des Frankfurter Stadtwaldes stand, verlassen hatte, holte Peter die Werkzeugkiste aus dem Keller und stieg damit die steile Holztreppe zum Dachboden hinauf.

Inzwischen war er sich schon nicht mehr ganz so sicher, ob er nicht doch den Mund ein bisschen zu voll genommen hatte. Wenn er ehrlich war, zählte er nicht unbedingt zu den begnadetsten Heimwerkern.

Doch er hatte Glück. Einer der heftigen Stürme, die in den vergangenen Tagen über die Stadt gefegt waren, hatte eines der schrägen Dachfenster aufgerissen. Die Scheiben waren noch heil, und die gesamte Reparatur-Aktion beschränkte sich auf das Schließen des Fensters und das Trocknen des durchnässten Bretterbodens.

Dass es so einfach gewesen war, das Problem zu beheben, würde er Lea natürlich nicht sofort auf die Nase binden. Es konnte schließlich nicht schaden, sich ein wenig bewundern zu lassen.

Während Peter darauf wartete, dass der Heizstrahler, den er von unten geholt hatte, die Holzdielen trocknete, stöberte er ein bisschen in den zahlreichen Kisten, die hier fein säuberlich beschriftet zu hohen Türmen aufgestapelt waren.

Lea hatte die verwinkelte alte Villa, die mit ihren Erkern und Türmchen beinahe wie ein verwunschenes Spukschloss aussah, von ihrem verstorbenen Ehemann geerbt.

Mario König war ein sehr erfolgreicher Kinderbuchautor gewesen und bedauerlicherweise schon in jungen Jahren an einem aggressiven Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, den er nicht überlebt hatte.

Seine gesamte Vergangenheit war hier auf dem geräumigen Dachboden verstaut. Und was hier alles zu finden war! Es handelte sich vorwiegend um alte Ausrüstungen und Mitbringsel von den ausgedehnten Recherche-Reisen des Autors, und er war nicht einfach nur nach Griechenland oder Frankreich gefahren.

Nordpol, stand beispielsweise auf einer der Kisten. Darin befand sich ein Overall, der beinahe an den Anzug eines Astronauten erinnerte. Auch einen Walrosszahn gab es, eine primitive selbst angefertigte Harpune, wie sie die Inuit oft noch heute für die Jagd benutzten, ein kleines Zelt und Schlafsäcke, die einer Kälte von bis zu minus fünfzig Grad standhielten.

Außerdem war hier noch allerhand Zeug, von dem Peter keine Ahnung hatte, wofür man es brauchte.

Amazonas, stand auf der nächsten Kiste. Mario König war das gewesen, was man einen tollen Hecht nannte. Ein Abenteurer, dessen Neugierde stärker gewesen war, als die Angst und das instinktive menschliche Sicherheitsbedürfnis.

In einem simplen Kajak war er ganz allein den Amazonas entlanggefahren. Peter bekam schon bei dem Gedanken an das viele giftige und bissige Viehzeug, das dort unter der Oberfläche des trüben Wassers lauerte, eine gewaltige Gänsehaut am ganzen Körper.

Er konnte sich absolut keinen Umstand ausmalen, unter dem er dazu bereit wäre, sich solchen Gefahren auszusetzen. Aber er war ja auch kein Held und schon gar kein Draufgänger.

Angesichts der unzähligen Gefahren, denen sich der Autor Zeit seines Lebens ausgesetzt hatte, war es wahrhaftig eine Ironie des Schicksals, dass er ausgerechnet dieser heimtückischen Krankheit zum Opfer gefallen war.

Manchmal fragte sich Peter, ob Lea sich vielleicht mit ihm langweilte. Das Leben, das sie mit seinem Vorgänger geführt hatte, musste unglaublich abwechslungsreich und aufregend gewesen sein.

Er selbst konnte von Glück reden, wenn er es wenigstens einmal im Jahr schaffte, sich kümmerliche zwei oder sogar drei Wochen für einen Urlaub freizuschaufeln. Und den verbrachte er dann lieber in Italien oder in Griechenland, wo er sich entspannen, endlich einmal richtig ausschlafen und regenerieren konnte.

Peters Beruf bot ihm für seine Bedürfnisse Aufregung genug. Aber vielleicht vermisste Lea das bunte und turbulente Leben, das sie mit ihrem verstorbenen Mann geführt hatte.

Beschwert hatte sie sich bislang noch kein einziges Mal. Sie redete auch so gut wie nie von früher. Sie hatte sogar – und das rechnete er ihr sehr hoch an – sämtliche Fotos von Mario König, seine persönlichen Sachen und Erinnerungsstücke aus den Wohnräumen verschwinden lassen, noch ehe Peter in die Villa eingezogen war.

Nur auf das Haus selbst mochte sie nicht verzichten und das, obwohl sie sich hier fast drei Jahre lang allein beinahe zu Tode geängstigt hatte, weil es – besonders in dunklen stürmischen Winternächten – mitunter tatsächlich den Anschein hatte, als würde es in dem Haus spuken.

Wenn der Wind nachts um den Schornstein pfiff und das alte Holz sich knisternd und knackend zusammenzog oder ausdehnte, dann klang es mitunter so, als schliche jemand den Flur entlang.

Also hatte Peter seine geräumige helle Dachwohnung weitgehend verlassen, die nur bequeme drei Gehminuten von seinem Arbeitsplatz entfernt war. Er nahm Lea zuliebe täglich eine mindestens fünfundvierzig Minuten dauernde Autofahrt in Kauf und hauste nun schon seit fast einem Jahr in dem alten Gemäuer, das so viele versteckte Kämmerchen und Winkel hatte, dass er manchmal immer noch einen Ort entdeckte, an dem er noch nie gewesen war.

Hier war eine unbeschriftete Kiste. Neugierig hob der Notarzt den Deckel ab und fand darin hohe schwarze Stiefel, Reiterhosen, einen Helm, eine Gerte und diverses andere Zeug, das Leute verwendeten, die den Reitsport ausübten.

Weiter unten in der Kiste entdeckte er ein paar alte Klatschmagazine. Auf einem davon waren Lea und Mario auf dem Cover abgebildet. Die Bildunterschrift lautete: „Der beliebte Autor Mario König und seine Lea sagen: Pferde sind unser Leben! Auf Seite fünf verraten sie uns, wo sie in fast jeder freien Minute anzutreffen sind.“

Hastig blätterte der Notarzt zu Seite fünf weiter. Ein idyllischer Reiterhof war hier groß im Bild. „Königreich der Pferde“, stand über einem im Westernstil gehaltenen Holztor, das zu dem Anwesen führte.

„Königreich …“, sinnierte Peter. Es musste sich wohl um ein Wortspiel mit dem Namen König handeln. Vermutlich gehörte das Gut jemandem aus der Familie von Leas verstorbenem Mann.

Ah ja, hier stand es auch schon geschrieben: „Der im Schwarzwald gelegene Reiterhof wird von Martha König, der Tante, die der beliebte und erfolgreiche Schriftsteller wie eine Mutter liebt, geleitet. Auch seine Frau Lea sagt: Tante Martha ist meine wichtigste Ratgeberin. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht wenigstens eine Stunde lang mit ihr telefoniere, und das ‚Königreich der Pferde‘ ist meine zweite Heimat. Nirgendwo sonst auf der Welt bin ich so glücklich wie hier.“

„Ach!“ Peter war sprachlos. Warum hatte er von diesem angeblichen Paradies noch nie etwas gehört? Er blätterte um, und fand auf weiteren zwei Seiten etliche Fotos von Menschen und Pferden, die laut Text allesamt unheimlich glücklich waren und sich von Herzen liebten.