Der Notarzt 337 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 337 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Carolin - ein ganz spezieller Fall
Eine junge Frau hält die Notaufnahme in Atem
Karin Graf

Irritiert blickt Peter Kersten auf Carolin Rubik, die vor ihm auf der Rolltrage liegt. Der Rettungssanitäter, welcher die Patientin hierhergebracht hat, hat dem Notarzt berichtet, dass die junge Frau zuvor von drei anderen Krankenhäusern weggeschickt wurde. Die Ärzte dort haben sich geweigert, Carolin zu behandeln. Dabei braucht sie dringend Hilfe; sämtliche Vitalwerte spielen nämlich verrückt, und sie verliert immer wieder das Bewusstsein. Warum also haben die Kollegen der Patientin die Aufnahme verweigert? Peter Kersten kann es nicht verstehen.
Doch dann geschehen plötzlich merkwürdige Dinge in der Notaufnahme, und auf einmal wird klar: Carolin Rubik ist ein ganz besonderer Fall. Ein Fall, der das Team der Frankfurter Sauerbruch-Klinik in Atem halten wird ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Carolin – ein ganz spezieller Fall

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: andresr / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-7708-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Carolin – ein ganz spezieller Fall

Eine junge Frau hält die Notaufnahme in Atem

Karin Graf

Irritiert blickt Peter Kersten auf Carolin Rubik, die vor ihm auf der Rolltrage liegt. Der Rettungssanitäter, welcher die Patientin hierhergebracht hat, hat dem Notarzt berichtet, dass die junge Frau zuvor von drei anderen Krankenhäusern weggeschickt wurde. Die Ärzte dort haben sich geweigert, Carolin zu behandeln. Dabei braucht sie dringend Hilfe; sämtliche Vitalwerte spielen nämlich verrückt, und sie verliert immer wieder das Bewusstsein. Warum also haben die Kollegen der Patientin die Aufnahme verweigert? Peter Kersten kann es nicht verstehen.

Doch dann geschehen plötzlich merkwürdige Dinge in der Notaufnahme, und auf einmal wird klar: Carolin Rubik ist ein ganz besonderer Fall. Ein Fall, der das Team der Frankfurter Sauerbruch-Klinik in Atem halten wird …

Etwas Großes und Mächtiges in seinen unteren Körperregionen, das er schon für tot gehalten hatte, wurde beim Anblick ihrer wogenden Oberweite schlagartig wach.

„Du meine Güte, das ist ja mal wieder ein Text!“ Schmunzelnd tippte Carolin das, was einmal ein Bestseller werden sollte, in die Tastatur ihres Computers. Manche Texte waren so schlecht, dass sie schon wieder einen gewissen Unterhaltungswert boten.

Es war nicht gerade ihr Traumjob, den ganzen Tag lang in dem Schreibbüro zu sitzen und mittelmäßige literarische Ergüsse von Audiodateien, manchmal auch von handschriftlichen Notizen, zu transkribieren. Aber Carolin Rubik war froh, überhaupt Arbeit zu haben. Außerdem wusste sie ja noch nicht einmal, was genau ihr Traumjob war.

Fast vier Monate lang war sie ohne Beschäftigung gewesen und hatte sich Tag für Tag das ununterbrochene Gemecker ihrer Mutter anhören müssen.

Du kriegst nie was auf die Reihe. Du bist für gar nichts gut. Du wirst noch in der Gosse enden. Seit du auf der Welt bist, hast du mir nichts als Ärger gemacht. Wie lange willst du mir noch auf der Tasche liegen? Du bist genauso durchgeknallt wie dein Vater. Womit habe ich das verdient? Wieso tust du mir das an?

Und so weiter und so fort. Diese Vorwürfe hörte Carolin nun schon seit neunzehn Jahren.

Nur noch ein paar Wochen, dann würde sie genug Geld gespart haben, um Provision und Kaution für eine kleine Mietwohnung bezahlen zu können. Sie nahm sich jetzt schon vor, den Tag, an dem sie nicht mehr auf die Gnade ihrer Mutter angewiesen war, ganz groß zu feiern.

Nicht, dass ihre Mutter etwa am Hungertuch genagt hätte. Ganz im Gegenteil. Carolins Vater, der vor etwa fünfzehn Jahren gestorben war, hatte ihr genug Geld hinterlassen. Und nach einer sehr kurzen Trauerphase von maximal vierzehn Tagen war Wolfgang Dorn, ein millionenschwerer Banker, in ihr Leben getreten, den sie nur ein halbes Jahr später geheiratet hatte.

Aber gut, so unrecht hatte sie nun wieder auch nicht. Carolin wusste ja selbst, dass sie ein bisschen durchgeknallt war, nur selten irgendwas auf die Reihe kriegte und die Probleme anzog wie das Licht die Motten.

Obwohl sie erst neunzehn Jahre alt war, war Carolin bereits dreimal fristlos entlassen worden.

In ihrem ersten Job war sie Mädchen für alles in einem der besten Frankfurter Hotels gewesen. Fünf Wochen lang war sie die ersten Schritte auf dem langen und steinigen Weg zur Hotelmanagerin – die sie eigentlich gar nicht werden wollte – gegangen.

Dann hatte es diesen unschönen Vorfall mit einem dieser betuchten, alten Finanzhaie gegeben, von denen ganze Heerscharen beruflich in die internationale Bankenmetropole kamen.

Der schmierige alte Knacker hatte mit seinen ekligen Wurstfingern ihren Po betatscht und versucht, sie ins Bett zu zerren, als sie ihm am Morgen das Frühstück ins Zimmer gebracht hatte.

Caroline hatte hinterher beteuert, dass sie ihn nicht angerührt hatte. Sie hatte selbst nicht gewusst, was passiert war. Aus irgendeinem Grund – sie musste defekt gewesen sein! – war die volle Teekanne regelrecht explodiert, und der heiße Tee hatte sich über sein bestes Stück ergossen, das er ihr unverhüllt präsentiert hatte.

Das gute Stück war natürlich völlig ruiniert gewesen. Der Notarzt hatte kommen müssen, das ganze Hotel hatte kopfgestanden, und man hatte sie wie eine Verbrecherin behandelt. Nur Saskia und Lisbeth, die beiden anderen Zimmermädchen, hatten sich heimlich bei ihr bedankt.

Der Hotelmanager hatte sich daraufhin kriecherisch und unterwürfig bei dem Stammgast, der mindestens viermal jährlich die Fürstensuite für fünfzehntausend Euro pro Nacht buchte, entschuldigt und Carolin gefeuert.

Danach hatte sie eine Anstellung in einem Reisebüro bekommen. Nach nur zwei Monaten war sie schon wieder vor die Tür gesetzt worden.

Hier war es ein Kunde gewesen, den sie bezüglich seiner Hochzeitsreise hatte beraten sollen. Später, als er aus dem Krankenhaus entlassen worden war, wo man an die zwanzig Schnittwunden an seinem ganzen Körper hatte nähen müssen, hatte er behauptet, er hätte nur seinen Autoschlüssel gesucht, der ihm runtergefallen war.

Aber unter Carolins Kleid? Wie sollte der Schlüssel denn dorthin gelangt sein? Das wusste Carolin ebenso wenig wie den Grund dafür, warum der Mann urplötzlich durch die dicke Glasscheibe des Schaufensters nach draußen auf die Straße gestürzt war.

Sie hatte ihn nicht angefasst. Ehrlich nicht! Sie hatte ihn auch nicht geschubst. Sie war nicht einmal in seiner Nähe gewesen, als es passiert war. Aber natürlich hatte ihr niemand geglaubt.

An den Vorfall in der Backstube, in der sie anschließend drei Wochen lang gearbeitet hatte, mochte Carolin nicht mehr so gerne zurückdenken. Das war ziemlich grausig gewesen, denn Eduard Böck, der Besitzer der Ladenkette Back-Böck, hatte dabei zwei Finger seiner linken Hand verloren, und ein ganzer Kessel voll Brötchenteig hatte sich rosarot gefärbt.

Carolin dachte oft darüber nach, warum sie so häufig von Männern attackiert wurde. Dass es eventuell an ihrer Schönheit liegen könnte, darauf wäre sie nie im Leben gekommen.

Sie verbrachte nicht viel Zeit vor dem Spiegel, und so hatte sie noch gar nicht mitgekriegt, dass sie sich in den letzten Jahren von einem pummeligen Backfisch in eine wunderschöne junge Frau verwandelt hatte.

Woher hätte sie das auch wissen sollen? Ihre Mutter würde sich lieber die Zunge abbeißen, ehe sie ihrer Tochter ein Kompliment machte. Und die zum Teil recht gemeinen und groben Übergriffe der Männer ließen sich nun wirklich nicht mit Bewunderung oder gar Liebe in Verbindung bringen.

Aber jetzt war ja wieder alles gut. Seit zwei Wochen arbeitete Carolin im Verlag von Vinzenz Oleschovsky, der pro Jahr nur wenige, dafür aber sehr aufwendig gestaltete und kostbare Bildbände produzierte.

Um sich dieses relativ brotlose Hobby, das er nach seiner Pensionierung begonnen hatte, leisten zu können, gab er auch Bücher von Hinz und Kunz im Eigenverlag heraus, betrieb ein Schreibbüro und ließ Hintergrundrecherchen für Schriftsteller erledigen.

Eigentlich war der Job ganz okay. Manchmal sogar richtig lustig. So wie jetzt, zum Beispiel. Seit Ende letzter Woche tippte sie das handschriftliche Manuskript eines Siebzigjährigen ab. Der Mann hoffte wohl, in Anlehnung an die Romanserie „Fifty Shades of Grey“ mit seinen erotischen Fantasien Weltruhm und Reichtum zu erlangen.

Der Text, der eigentlich erregend sein sollte, war in Wirklichkeit zum Wiehern komisch. Der selbst ernannte, zukünftige Bestsellerautor war nämlich offensichtlich ziemlich verklemmt und erfand die skurrilsten Umschreibungen für Körperteile und Handlungen, die er nicht auszusprechen wagte.

Die wogenden, schneeweißen Hügel über ihrem Herzen erbebten vor Begierde, tippte sie leise vor sich hin kichernd, als Hans sich mit einem Ruck seines Beinkleides entledigte und ihr das mächtige, pulsierende Werkzeug seiner Lust präsentierte. Oh Hans, hauchte sie und rekelte sich lasziv auf dem verruchten, rotseidenen Laken. Oh Hans, du Hengst …

„Wie lange werden Sie für dieses Machwerk denn ungefähr noch brauchen, Frau Rubik? Herr Staritz hat vorhin schon wieder angerufen und nachgefragt. Er sagt, er hätte bereits zwanzig Vorbestellungen für das fertige Buch.“

Anton Bolek, der das Schreibbüro und das Rechercheteam leitete, tauchte in dem Büro auf, das Carolin sich mit zwei Kolleginnen teilte. Carolin mochte den fünfundvierzigjährigen Mann nicht besonders. Er gab sich zwar immer sehr freundlich und umgänglich, aber er gehörte zu den Menschen, in deren Gegenwart sie Gänsehaut und Angst bekam.

Sie hörte sofort zu tippen auf, fuhr mit ihrem Rollsessel ein Stück zurück und drehte ihn so, dass sie jederzeit ungehindert aufspringen und davonlaufen konnte. Sie dachte sich nicht einmal etwas dabei, sie machte das völlig unbewusst.

Gleichzeitig bedauerte sie zutiefst, dass sie sich nicht Anna und Martina angeschlossen hatte, die vor ein paar Minuten zu einer verspäteten Mittagspause ins Café Zimtschnecke aufgebrochen waren.

Es fühlte sich nicht gut an, mit dem Mann allein im Zimmer zu sein. All die feinen Härchen an Carolins Körper stellten sich auf. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, sie konnte nur noch flach atmen, und das Blut rauschte so laut in ihren Ohren, als stünde sie am Ufer eines reißenden Flusses.

Warum sie so panisch reagierte, das wusste sie selbst nicht. Der Mann hatte ihr noch nie etwas getan. Sie kam sich richtig dumm und einfältig vor.

„Bis Ende der Woche werde ich schon noch brauchen“, beantwortete sie seine Frage und gab sich redlich Mühe, nicht wie ein verschrecktes Küken zu piepsen. „Herrn Staritz‘ Handschrift ist sehr schwierig zu entziffern. Und ich kann den Text nicht einfach so transkribieren, wie er hier steht, denn manche Sätze sind so verworren, dass man gar nicht kapiert, was er eigentlich sagen will.“

„Ha, vielleicht wäre das bei diesem Schund ja sogar besser.“ Anton Bolek beugte sich ein bisschen zu tief über sie und warf einen Blick auf die eng beschriebenen, losen Blätter. Dabei stützte er sich mit einer Hand auf ihre Schulter.

Carolin verkrampfte sich und stellte das Atmen komplett ein.

„Wahnsinn!“ Er lachte gekünstelt. Dabei rutschte seine Hand ein Stück weiter nach vorne, und seine Fingerspitzen glitten in den Ausschnitt ihres Pullis. „Kein Wort davon könnte ich entziffern. Das sieht ja aus, als wäre eine betrunkene Maus mit schmutzigen Füßen über das Papier gelaufen.“

„Ja.“ Carolin schüttelte seine Hand ab, stand auf und brachte den Schreibtisch zwischen ihn und sich selbst.

„Wo sind denn Frau Gromes und Frau Wallner?“, fragte er lauernd.

„Mittagspause.“

„Und Sie?“

„Ich mache heute durch und gehe dafür ein bisschen früher nach Hause.“

„Ach ja, vielleicht sollte ich das auch machen“, überlegte er und taxierte sie ungeniert von oben bis unten. „Meine Frau ist mit den Kindern für zwei Wochen zu ihrer Mutter nach Düsseldorf gefahren.“

„Ach so“, erwiderte sie ausweichend und deutete auf ihren PC. „Ich sollte jetzt aber wirklich weiterarbeiten.“

„Zwei Wochen!“, seufzte er theatralisch, ihren Einwand völlig ignorierend. „Es ist schon irgendwie hart, auf meine täglichen Streicheleinheiten verzichten zu müssen, wenn Sie wissen, was ich meine.“

„Eigentlich nicht, und vermutlich geht es mich auch gar nichts an.“ Carolin schüttelte den Kopf. „Ich möchte heute noch mindestens fünfundzwanzig Seiten schaffen, damit ich auf alle Fälle bis Ende der Woche fertig werde.“

„Ach, als ob die Welt auf diesen Käse warten würde!“, winkte er lachend ab. „Wir könnten am Abend was trinken gehen. In eine hübsche Bar vielleicht.“ Er setzte dazu an, den Schreibtisch zu umrunden, um ihr näherzukommen. Für jeden Schritt, den er vorwärts machte, wich sie drei zurück.

„Nein, danke.“

„Oder ins Kino?“

„Nein.“

„Oder wir machen uns einen gemütlichen Abend bei mir zu Hause.“

„Nein!“

„Arbeiten Sie gerne hier?“

„Doch. Ja. Schon. Irgendwie.“

„Dann sollten Sie aber wirklich ein bisschen netter zu mir sein. Sie wissen ja, der alte Oleschovsky lässt mir völlig freie Hand, was das Personal des Schreibbüros anbelangt.“

„Ja. Und?“, flüsterte sie fast unhörbar.

„Na ja, wenn Sie mich so eiskalt abkanzeln, könnte es leicht möglich sein, dass ich mich nach einer etwas freundlicheren Schreibkraft umsehe. Gibt ja genug, die für einen Arbeitsplatz dankbar wären.“

„Bitte!“, schrie sie in Panik auf. Er hatte sie so weit zurückgedrängt, dass sie jetzt mit dem Rücken gegen die Wand stieß.

Er stützte seine Hände zu ihren beiden Seiten auf die Mauer und nahm ihr so jede Möglichkeit zur Flucht. Langsam knickten seine Ellbogen ein, er kam immer näher auf sie zu, bis er sich mit seinem ganzen Körper an sie drückte.

„Bitte, lassen Sie mich!“, flehte sie. Sie spürte, wie die Panik von ihr Besitz ergriff. In ihrem Kopf begann irgendetwas unerträglich laut zu schrillen. Ihr Herz hämmerte so heftig von innen gegen ihr Brustbein, dass sie Angst hatte, es würde beim nächsten Schlag den schützenden Knochenpanzer durchstoßen.

Sie begann am ganzen Leib zu zittern, und ihr wurde heiß und kalt zugleich. Dann schoss ihr plötzlich das Blut aus der Nase, und ihr hellgrauer Wollpullover färbte sich vorne rot.

Die langen Neonröhren an der Decke begannen zu flackern, und sie hörte noch, wie ein Stuhl krachend umfiel und das Glas ihres Computermonitors zerbrach, der wohl von ihrem Schreibtisch gerutscht war.

„Was, zum Teufel, soll das denn?“, hörte sie ihn erschrocken keuchen. Und dann lief wieder einmal alles ganz gewaltig aus dem Ruder.

***

Der merkwürdige Funkruf von der Rettungszentrale erreichte die Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik am Montagabend um kurz vor fünf.

Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme, hielt die Anfrage zuerst für ein Missverständnis.

„Lassen Sie mich das zur Sicherheit noch einmal wiederholen, Frau Donner“, sagte Peter zu der Beamtin, die die Rettungseinsätze koordinierte. „Es geht um eine neunzehnjährige Patientin – Carolin Rubik –, bei der entweder ein zerebrales Aneurysma, ein Hirntumor oder ein Schlaganfall vermutet wird.“

„Korrekt.“

„Diese möglichen Diagnosen sind Notfälle von allerhöchster Brisanz, würde ich meinen.“

„Das sehe ich auch so.“

„Gut, dann sind wir uns diesbezüglich ja einig. Aber dennoch fahren Sie mit der jungen Frau seit nunmehr fast zwei Stunden von einem Krankenhaus zum anderen, weil niemand sie haben will? Das kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht wirklich vor…“

„Wie ich sagte“, unterbrach ihn die Telefonistin. „Frau Rubik wurde zuerst in die Notaufnahme der Städtischen Klinik gebracht, weil diese ihrem Arbeitsplatz am nächsten liegt. Wenige Minuten später wurde die Rettungsmannschaft, die noch vor Ort war, um sich die Überstellungspapiere unterzeichnen zu lassen, von dem dortigen Oberarzt zurückgepfiffen und gebeten, die Frau wieder mitzunehmen.“

„Begründung?“