Der Notarzt 472 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 472 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Seit Torben der hübschen Diana begegnet ist, kreisen seine Gedanken nur noch um sie. Kaum kann er glauben, dass dieses engelsgleiche Wesen sich tatsächlich mit ihm verabreden will! Doch als er gerade allen Mut zusammennehmen und sie anrufen will, entdeckt Torben Dianas Gesicht in einem Hochglanzmagazin. Wie es aussieht, ist sie ein Fotomodel! Nein, ihr Interesse an ihm kann unmöglich echt sein. Was will ein Model denn mit einem einfachen Mediziner, der erst ganz am Anfang seiner Karriere steht?
Schweren Herzens entscheidet Torben, sich doch nicht bei Diana zu melden. Ganz sicher hat sie ihr Angebot, mit ihm essen zu gehen, nicht ernst gemeint ...

Traurig sitzt Diana in ihrem Hotelzimmer und starrt auf ihr Telefon, doch es klingelt nicht. Dabei hätte sie schwören können, dass Torben sich auch in sie verliebt hat. Na ja, andererseits: Warum sollte sich ein so charmanter Kardiologe auch schon für ein einfaches Fotomodel interessieren? Wenn sie ihm doch nur hätte sagen können, dass sie eigentlich auch Medizinerin ist und sich mit dem Modeln bloß ihr Studium finanziert hat! Aber dafür ist es jetzt wohl zu spät ...

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Inhalt

Cover

Wenn ich das gewusst hätte ...

Vorschau

Impressum

Wenn ich das gewusst hätte ...

Kommt Torbens Antrag zu spät?

Karin Graf

Seit Torben der hübschen Diana begegnet ist, kreisen seine Gedanken nur noch um sie. Kaum kann er glauben, dass dieses engelsgleiche Wesen sich tatsächlich mit ihm verabreden will! Doch als er gerade allen Mut zusammennehmen und sie anrufen will, entdeckt Torben Dianas Gesicht in einem Hochglanzmagazin. Wie es aussieht, ist sie ein Fotomodel! Nein, ihr Interesse an ihm kann unmöglich echt sein. Was will ein Model denn mit einem einfachen Mediziner, der erst ganz am Anfang seiner Karriere steht?

Schweren Herzens entscheidet Torben, sich doch nicht bei Diana zu melden. Ganz sicher hat sie ihr Angebot, mit ihm essen zu gehen, nicht ernst gemeint ...

Traurig sitzt Diana in ihrem Hotelzimmer und starrt auf ihr Telefon, doch es klingelt nicht. Dabei hätte sie schwören können, dass Torben sich auch in sie verliebt hat. Na ja, andererseits: Warum sollte sich ein so charmanter Kardiologe auch schon für ein einfaches Fotomodel interessieren? Wenn sie ihm doch nur hätte sagen können, dass sie eigentlich auch Medizinerin ist und sich mit dem Modeln bloß ihr Studium finanziert hat! Aber dafür ist es jetzt wohl zu spät ...

»Ja! Hier! Komme schon! Schockraum eins, und sofort Basisreanimation einleiten! Elmar, Blut abnehmen! Schwester Annette, ins Labor zur Blutgruppenbestimmung!«

Bereits beim ersten Klingelton begann der Leiter der Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, Dr. Peter Kersten, wild mit den Armen in der Luft zu rudern und mit lauter Stimme Einsatzkommandos zu verteilen. Zugleich katapultierte er sich blitzschnell aus dem Bett.

»Ich bin schon unter ... Au!«

Er stieß mit der Hüfte ziemlich unsanft gegen das Nachtschränkchen, stolperte, fuchtelte wild mit den Händen herum, um das Gleichgewicht zu halten, und landete dann doch hart auf seinem Hinterteil.

»Au!« Er rieb sich die schmerzende Kehrseite und schaute sich verwirrt um. »Oh! Das hier ... ist nicht die Notaufnahme!«

»Nein, Schatz! Der Einzige, der hier in Not ist, bist du.« Peters Lebensgefährtin Lea König, die das Geschehen von ihrer Seite des Bettes aus fasziniert beobachtet hatte, prustete hinter vorgehaltener Hand. »Wie der Pawlowsche Hund! Das Glöckchen bimmelt, und du stürmst blind los.«

»Au!« Stöhnend rappelte Peter sich auf. »Ja, ja, mach dich nur über mich lustig. He! Noch nicht mal fünf Uhr!«, stellte er mit einem Blick auf die roten Leuchtziffern des Radioweckers fest und massierte sich die angeschlagene Hüfte. »Ich habe geträumt, dass ein ganzer Konvoi aus Rettungswagen in der Notaufnahme angekom...«

Peter zuckte zusammen, als abermals ein schriller Klingelton ertönte.

»Ja, Herrgott noch mal, was soll das denn?«, fluchte er. »Um diese Uhrzeit!«

»Das frage ich mich auch.« Lea stieg gähnend aus dem Bett, ging zum Fenster und schob den Vorhang ein wenig zur Seite, um nachzusehen, wer da noch vor Sonnenaufgang an ihrem Gartentor Sturm klingelte. »Ach nein! Die sind das!« Sie schlüpfte hastig in ihren Morgenmantel, öffnete das Fenster, beugte sich weit hinaus und rief: »Einen Augenblick, bitte, ich komme gleich!«

»Was ist denn los?« Peter, der eigentlich vorgehabt hatte, heute mindestens bis Mittag zu schlafen, kroch wieder unter seine Decke, unter der es noch kuschelig warm war. »Wer sind die?«

»Das sind diese Foto-Leute, Schatz.« Lea ließ den Morgenmantel von ihren Schultern gleiten, schlüpfte in ihre Jeans, die noch vom Vortag auf dem Boden lagen, und zog sich, weil es gerade griffbereit ebenfalls auf dem Boden lag, Peters weißes Polo-Shirt über den Kopf. »Kann ich so rausgehen?«

»Du könntest dir auch eine Aldi-Tüte überstülpen und wärst immer noch die Schönste im ganzen Land. – Was denn für Foto-Leute?«

»Danke für das Kompliment.« Die gertenschlanke Mittdreißigerin fuhr sich mit allen zehn Fingern durch das lange hellblonde Haar, drehte es zu einem Strick zusammen und befestigte es mit ein paar bunten Spangen, die auf ihrem Nachtschränkchen lagen, an ihrem Hinterkopf. »Ich habe dir doch gestern Abend erzählt, dass da zwei so komische Typen bei mir geklingelt haben.«

Lea verschwand im Bad und spritzte sich ein paar Handvoll kaltes Wasser ins Gesicht, um den Schlaf aus den Augen zu bekommen.

»Die wollen Modefotos machen und fanden, dass die alte Villa und der Park ...« Die Psychologin, die trotz der hastig hochgesteckten Haare und der improvisierten Garderobe bezaubernd aussah, tauchte wieder im Schlafzimmer auf und vervollständigte ihren Bericht in einem nasalen Säuseln: »... eine mega-geile, krasse und voll abgefahrene Location sei.«

»Eine mega... voll abge... hä? Du meine Güte!« Peter lachte laut auf. »Und solche Spaßvögel lässt du einfach so rein?«

»Erst wollte ich ja nichts damit zu tun haben, aber als sie mir das Honorar genannt haben, das sie für ungefähr drei, höchstens vier Stunden Aufenthalt bezahlen wollen, habe ich ganz schnell zugesagt. Von dem Betrag können wir das komplette Dach erneuern lassen.«

»Wow!« Der Notarzt stieß einen leisen Pfiff aus. »Wieso bin ich bloß ein Pawlowscher Arzt geworden und nicht Modefotograf? Kommen die auch hier rein?«

»Nur über meine Leiche. Schlaf ruhig weiter, Liebling.« Lea verdrehte genervt die Augen, als draußen abermals ungeduldig auf den Klingelknopf gedrückt wurde. »Ja, ja, immer mit der Ruhe! Die haben zwar gesagt, dass sie sehr früh kommen werden«, erklärte sie Peter, während sie nach ihren Flip-Flops suchte, es dann aufgab und auf nackten Füßen zur Tür eilte, »weil sie für ihre Aufnahmen das Morgenlicht brauchen, aber von fünf Uhr früh war nun wirklich nicht die Rede!«

»Modefotos in unserem Garten, tz! Als ob die Welt nicht groß genug wäre!« Peter zog sich die Decke über den Kopf, rollte sich zusammen und versuchte wieder einzuschlafen. Doch das war nicht so einfach.

Mit einem lauten »Rums!« wurde vor der Villa die Schiebetür eines Kleinbusses aufgestoßen. »Klong!« Sie fiel wieder ins Schloss. »Peng!« Das klang nach einer Metallkiste, die hart auf dem Bürgersteig aufprallte. »Rums!« Wieder die Schiebetür.

Dazwischen schnatterten aufgeregte Stimmen durcheinander:

»Macht voran, ihr Süßen, sonst ist das geilste Licht weg!« – »Ist die Maske bald fertig?« – »Schwing dich dann sofort in den Bikini, Zuckerschnecke!« – »Nein, nicht dort aufbauen, Lars! Wir fangen dort hinten bei dem alten Brunnen an! Der ist abgefahren!«

»Der Brunnen ist abgefahren!« Peter prustete hinter vorgehaltener Hand, als in seinem Kopf das Bild des alten steinernen Brunnens mit dem bereits bröckelnden Neptun in der Mitte auftauchte, der – knatternd und kleine Rauchwölkchen ausstoßend – die Straße entlangzuckelte.

»Du meine Güte, die reden vielleicht einen Stuss zusammen!«

»Ja, lehn dich so ein bisschen lasziv an den Brunnenrand, Püppchen! Und sieh zu, dass du die Gänsehaut wegkriegst, das geht ja gar nicht! Dürfen wir eine von den weißen Lilien abschneiden, Süße?«

»Frau Dr. König, wenn's recht ist!«, tönte es schneidend zurück. »Ich bin nicht Ihre Süße!«

»Oha!« Peter stieg schmunzelnd aus dem Bett. Lea gehörte nicht zu der Sorte von Menschen, die jedem ihren Titel unter die Nase rieben. Sie musste schon ganz schön genervt sein, wenn sie sich zu einer solchen Ermahnung hinreißen ließ.

Auf nackten Füßen tappte der Notarzt über den dicken Teppich, schob den Vorhang ein wenig zur Seite und schaute hinab in den großen Park, der die alte Villa umgab.

Lea hatte das Haus von ihrem Mann, der sehr jung an Krebs gestorben war, geerbt. Davor war die Villa seit vielen Generationen im Besitz von Mario Königs Familie gewesen. Es war ein verwinkelter, romantischer alter Kasten, in dessen weitläufigen Gängen man ohne weiteres hätte Fahrrad fahren können.

Lea liebte das Haus, und auch Peter, der die meiste Zeit hier verbrachte, fühlte sich darin sehr wohl, aber die Erhaltungskosten waren enorm.

»Diese hier? Oder lieber eine von denen, die noch nicht ganz aufgeblüht sind?« Lea, die eben mit einer Gartenschere aus dem Schuppen kam, zeigte auf eine der wunderschönen Lilien, die Peter und sie im vergangenen Jahr gepflanzt hatten.

»Ja, genau diese, Süß... ähm ... Frau Dr. König, die ist abgefahren!«

»Die also auch!«, stellte Peter grinsend fest, und vor seinem inneren Auge raste die schnittige Lilie mit einem Affenzahn und mit laut aufheulendem Motor an dem schwerfälligen Brunnen vorbei.

Er ließ seine Augen über das seltsame Treiben dort unten schweifen. Etwa fünf oder sechs Leute rannten wie die aufgescheuchten Hühner, geschäftig gackernd und mit den Flügeln schlagend, zwischen Bäumen, blühenden Sträuchern, halb verfallenen Steinskulpturen, Goldfischteich und Blumenrabatten herum.

Am Stamm der riesigen alten Magnolie lehnte ein wahrer Gockel von einem Mann. Das musste der hochwohlgeborene Modeschöpfer persönlich sein, denn er erfüllte tatsächlich jedes, aber auch wirklich jedes abgeschmackte Klischee.

»Moment! Noch nicht! Hast du dir ins Gesicht gefasst, du unartiges, böses Mädchen? Du siehst ja scheußlich aus!«

Eine etwas ältere Frau, die ihr schwarzes Haar zu einem hohen Turm modelliert hatte, stürmte mit einer überdimensional großen Puderquaste auf den Brunnen zu, an dessen Rand eine ...

»Wow!« Mit einem leisen Pfiff sog Peter die Luft zwischen seinen gespitzten Lippen ein. Am steinernen Rand des alten Brunnens lehnte eine ... junge Göttin!

Selten hatte Peter einen so makellosen Körper gesehen. Die Frau trug einen knappen, sehr raffiniert geschnittenen Bikini, der nur das Notwendigste verhüllte, und ihr langes hellblondes Haar floss wie flüssiges Sonnenlicht weit über ihre Schultern hinab. Dabei war ihr Gesicht so unglaublich ebenmäßig und schön, dass es sogar die aufgehende Sonne überstrahlte.

»So muss Aphrodite ausgesehen haben!«, murmelte Peter und zuckte zurück, als wäre es sein Gesicht, in das die Visagistin eben jetzt hemmungslos mit der riesigen Puderquaste fuhr.

Doch Aphrodite zuckte nicht einmal mit der Wimper. Reglos ließ sie alles über sich ergehen, nur in ihrem Gesicht lag ein ganz feines, kaum erkennbares spöttisches Lächeln.

»Soll ich Ihnen einen heißen Tee oder einen Kaffee machen? Sie müssen ja in dem knappen Bikini schrecklich frieren. Es ist noch ziemlich kühl«, bot Lea der Schönen jetzt mitfühlend an.

»Das ist wirklich sehr lieb von Ihnen, Frau Dr. König«, erwiderte die Schönheit in einem aufrichtig herzlichen Tonfall. »Ich würde Ihr Angebot schrecklich gerne annehmen, aber ich darf während des Shootings nichts trinken. Der Bauch könnte sich sonst unschön wölben. Von dem garstigen Anblick würde Lars, der Fotograf, sich vermutlich übergeben müssen, und Uwe – unser Designer – würde augenblicklich ins Koma fallen.«

Sie schmunzelte ironisch, und Lea lachte amüsiert auf.

»Ach, die Frau Doktor gilt übrigens nicht für Sie. Lea reicht völlig. Ich habe mich vorhin nur über die dümmliche Anrede geärgert«, erklärte die hübsche Psychologin. »Ich schätze es nicht sonderlich, wenn fremde Männer mich Süße nennen. Ich bin schließlich eine Frau, kein Zuckerstückchen.«

»Diana.« Die Schöne reichte Lea lächelnd die Hand. »Und glauben Sie mir, Lea, die noch erziehen zu wollen, ist reine Energieverschwendung. Die sind alle so. Egal, wohin man kommt. Eine Bande von selbstverliebten Egomanen. Ich höre das schon gar nicht mehr.«

»Husch, husch! Aus dem Bild, Süße!«, rief der Fotograf in diesem Augenblick sehr aufgeregt und gestikulierte wild mit beiden Händen in Leas Richtung, so, als wollte er eine lästige Schmeißfliege verscheuchen. »Und du, Zuckerpüppi: Action! Jetzt ist das Licht gerade voll abgefahren, das müssen wir ausnutzen!«

Lars knipste wild drauflos.

»Ja! Ja, gut! Sehr gut! Jetzt beug dich nach vorn, und wirf die Haare zurück! – Ja, abgefahren! Total abgefahren! Steig in den Brunnen rein, und mach was Abgefahrenes mit dem Steinheini!«

»Nein! Nicht in den Brunnen!«, warnte Lea. »Da stehen rostige Eisenrohre aus dem Boden, das ist gefährlich!«

»Keep cool, Süße!« Der Fotograf winkte ab. »Wird schon nichts passieren. – Klasse, Baby! Ja, du bist dein Geld wert, Zuckerschnecke! Wahnsinn, du hast es echt drauf! Gut! Geil! Abgefahren! Voll krass! Wow! Weiter so!«

Lea bemerkte – und Peter, der noch immer hinter dem Fenster des Schlafzimmers stand, bemerkte es ebenso –, wie Diana zusammenzuckte. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann setzte sie sofort wieder ihr strahlendes Lächeln auf und posierte professionell und anmutig.

»Gut so, Püppi! Jetzt raus und zackig in den nächsten Fummel!«, ordnete der Fotograf an. »Fünf Minuten, dann will ich dich dort drüben am Goldfischteich sehen! Der ist total abgefahren.«

Lars schaute sich suchend nach Lea um.

»Süße ... ähm ... Frau ... Dings ...! Kann man die Fischli irgendwie motivieren, damit sie aus dem Wasser gucken? Das wäre echt abgefahren!«

Als Diana aus dem Brunnen stieg, zog sie eine breite Blutspur hinter sich her.

»Oh mein Gott!« Erschrocken schlug Lea eine Hand vor den Mund. »Sie sind ja verletzt, Diana.«

»Geht schon.« Die junge Frau winkte ab und humpelte eilig zu dem Kleinbus, der vor der Villa stand, um sich umzukleiden.

»Das ist eine verdammt tiefe Wunde, so weit ich das erkennen kann. Die muss vermutlich genäht werden!«, stellte Lea fest. »Warten Sie doch einen Augenblick, Diana. Mein Freund ist Notarzt, er soll sich das mal ansehen.«

»Keine Zeit, Süße!«, tönte der Fotograf hektisch. »Dort hinten kommt eine garstige Wolke. Bevor die da ist, will ich die nächsten Bilder im Kasten haben. Jacky, papp der Zuckerschnecke ein Pflaster auf den Kratzer, aber so, dass man es nicht sieht!«

»Komm schon, Baby!«, trieb die Visagistin Diana zur Eile an. »Wir müssen die Haare auch noch anders stylen!«

»Das ist verantwortungslos!«, zischte Lea dem Fotografen zu. »Die Wunde kann sich entzünden, und außerdem verliert sie ziemlich viel Blut.«

»Ja, ja, schon gut, Süße«, lautete seine Antwort. »Das ist doch Kinderkacke! Und: Time is money!«

Auch der Modeschöpfer selbst taxierte die Psychologin mit geringschätzig gekräuselten Lippen.

»Sie wissen wohl nicht, um was es hier geht«, hauchte er. »Na ja, woher sollten Sie das auch wissen? Hier zählt jede Sekunde. Man ist ständig von Spionen umgeben, die meine Kreationen kopieren wollen.«

»Ah ja, kann sein ...«, murmelte Lea. »Vermutlich sitzt meine siebenundachtzigjährige Nachbarin bereits an ihrer Nähmaschine und kopiert den goldenen String-Tanga von vorhin für ihren nächsten Kuraufenthalt.«

***

Zwei Stunden nachdem Lea und Peter so unsanft aus dem Schlaf gerissen worden waren, klingelte der kleine Reisewecker auf dem Nachtschränkchen neben Torben Andersens Bett.