Der Notarzt 466 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 466 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Eigentlich freut sich Dr. Peter Kersten, wenn seine Mitarbeiter gute Laune haben, doch das ständige Geträller der neuen Pflegepraktikantin Lina geht dem Leiter der Notaufnahme gehörig auf die Nerven. Überall ist ihre laute Stimme zu hören, jeden spricht sie an, ständig lacht sie, und immer steht sie im Mittelpunkt. Die Welt ist für sie das reinste Paradies, in ihren Augen ist alles wunderschön und dazu geeignet, überschwänglich gefeiert zu werden.
Das absolute Gegenteil dazu ist der junge Arzt Felix. Er läuft immer mit einer düsteren Miene herum, bringt kaum ein Wort heraus und sieht in allem nur das Negative, sodass man schon selbst missmutig wird, wenn man sich zu lange in seiner Gegenwart befindet.
Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, beschließt Peter Kersten, die beiden zusammenarbeiten zu lassen. Vielleicht schneiden sie sich ja gegenseitig eine Scheibe voneinander ab? Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht ...


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Inhalt

Cover

Bühne frei für mich!

Vorschau

Impressum

Bühne frei für mich!

Lina steht im Mittelpunkt, bis etwas Furchtbares geschieht

Karin Graf

Eigentlich freut sich Dr. Peter Kersten, wenn seine Mitarbeiter gute Laune haben, doch das ständige Geträller der neuen Pflegepraktikantin Lina geht dem Leiter der Notaufnahme gehörig auf die Nerven. Überall ist ihre laute Stimme zu hören, jeden spricht sie an, ständig lacht sie, und immer steht sie im Mittelpunkt. Die Welt ist für sie das reinste Paradies, in ihren Augen ist alles wunderschön und dazu geeignet, überschwänglich gefeiert zu werden.

Das absolute Gegenteil dazu ist der junge Arzt Felix. Er läuft immer mit einer düsteren Miene herum, bringt kaum ein Wort heraus und sieht in allem nur das Negative, sodass man schon selbst missmutig wird, wenn man sich zu lange in seiner Gegenwart befindet.

Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, beschließt Peter Kersten, die beiden zusammenarbeiten zu lassen. Vielleicht schneiden sie sich ja gegenseitig eine Scheibe voneinander ab? Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht ...

»Bühne frei für Lina Hofstätter«, murmelte Dr. Hannes Fischer, der sechzigjährige Anästhesist der Notaufnahme an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik.

Es lagen zwei dicke Türen und sechs Stufen zwischen der Notaufnahme und der einen Halbstock höher gelegenen großen Eingangshalle. Dennoch konnte man die Stimme der Achtzehnjährigen bis in den Bereitschaftsraum hören.

Guten Morgen, Schwester Barbara! Ist das nicht ein wundervoller Morgen? Die Sonne kommt langsam durch, und es riecht schon irgendwie total nach Frühling! Gut sehen Sie heute wieder aus! Waren Sie beim Friseur? Die neue Frisur steht Ihnen hervorragend!

Guten Morgen, Herr Prof. Maertens! Ist das ein neuer Anzug, den Sie da anhaben? Der steht Ihnen aber wahnsinnig gut! Ich wünsche Ihnen einen ganz wundervollen Tag!

»Du meine Güte!« Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme, verdrehte schmunzelnd die Augen nach oben. »Es ist ja an und für sich nichts dagegen einzuwenden, dass jemand gute Laune hat«, merkte er an. »Das wäre ja eigentlich etwas Gutes, aber ...«

»Alles, was übertrieben wird, nervt mit der Zeit!« Jens Jankovsky, der fast zwei Meter große junge Sanitäter, stellte einen vollen Kaffeebecher vor Peter auf den Schreibtisch und ging dann zu Dr. Fischer weiter, um ihm ebenfalls einen Kaffee zu bringen.

»Danke!« Peter wärmte sich die klammen Hände an dem heißen Becher. Im Gegensatz zu Lina Hofstätter, deren Gelächter jetzt aus dem Treppenhaus, wo sie schon wieder jemandem eine ganze Komplimente-Salve um die Ohren pfefferte, in den Bereitschaftsraum drang, war er keineswegs der Meinung, dass es nach Frühling roch. Und von Sonnenschein konnte selbst mit sehr viel Fantasie keine Rede sein.

Im Gegenteil, der Himmel war dunkelgrau, die Straßen mit graubraunem Schneematsch überzogen und die Bäume im Klinikpark, die er durch das Fenster des Bereitschaftsraums sehen konnte, waren kahle Gerippe, die noch tief schliefen und nicht im Traum daran dachten, sich bei diesem Mistwetter in frühlingsgrüne Blätter zu kleiden.

Alleine ein Blick aus dem Fenster ließ ihn frösteln, obwohl es hier drinnen mollig warm war.

»Genau das wollte ich auch gerade noch dazu sagen«, stimmte Peter dem Sanitäter zu. »Sie übertreibt es mit ihrer ewig guten Laune. Das kann einem genauso auf die Nerven gehen, wie wenn jemand ständig missmutig ist.«

»Sie übertreibt es mit allem«, bemerkte Oberschwester Nora. »Sie tut fast so, als spielte sie die Hauptrolle in einem Film und wollte unbedingt einen Oscar gewinnen. Sie kommt morgens nicht einfach nur zum Dienst, sie betritt die Bühne oder das Filmset.«

Sie warf dem Anästhesisten einen Blick zu.

»Sie hatten mit Ihrer Bemerkung völlig recht.« Nora intonierte einen Trommelwirbel. »Ta-ta-ta-taaa! Bühne frei für Lina Hofstätter!«

»Und hier ist sie auch schon! Applaus, Applaus!« Lachend betrat Lina den Bereitschaftsraum.

Besser gesagt, sie trat nicht einfach nur ein, sie flatterte wie ein sich aufplusternder Pfau in den Raum, drehte sich ein paarmal im Kreis herum und verbeugte sich dann mehrmals tief und theatralisch.

»Danke für die Ansage, Oberschwester. Ach, und guten Morgen, ihr Lieben! Ist das heute nicht ein wundervoller Morgen? Auf in einen wundervollen neuen Tag voll Freude und Sonnenschein!«

Lina Hofstätter wollte Krankenpflegerin werden. Sie hatte bereits das erste Semester des Pflegestudiums absolviert und nutzte die Semesterferien für das erste Pflichtpraktikum, das vierwöchige sogenannte Orientierungspraktikum.

Diese vier Wochen boten den Studienanfängern die Möglichkeit, sich davon zu überzeugen, ob sie auch wirklich die richtige Berufswahl getroffen hatten und ob sie den oft sehr harten Anforderungen überhaupt gerecht werden konnten.

Lina selbst hatte sich für die Notaufnahme entschieden, weil sie, wie sie betont hatte, sich wirklich nützlich machen wolle, irre belastbar sei und viel Stress bräuchte, um sich nicht schrecklich zu langweilen.

Nun, als tüchtig und belastbar hatte sie sich in ihrer ersten Woche tatsächlich erwiesen. Sie war dazu fähig, weitgehend selbstständig zu arbeiten, wartete nie erst lange auf eine Bitte oder eine Anweisung, sah meistens gleich selbst, was zu tun war, und erledigte auch Arbeiten, die sie als Praktikantin gar nicht zu machen bräuchte.

Es hätte also alles gut sein können, wäre da nicht ihr fast schon krankhafter Drang gewesen, sich ständig lautstark bemerkbar zu machen, zu glänzen und im Mittelpunkt zu stehen.

Außerdem schien sie es als ihre Lebensaufgabe anzusehen, alle Menschen in ihrem Umfeld gewaltsam aufzumuntern. Auch die, die gar nicht aufgemuntert werden wollten. Schon gar nicht um sieben Uhr morgens, wenn man noch dem warmen Bett nachtrauerte, es draußen noch nicht mal richtig hell war und man den Abdruck des Kissenzipfels noch auf der Wange sehen konnte.

Jetzt beobachtete sie die Wirkung ihres Auftritts und wartete offensichtlich auf Applaus oder zumindest ein paar von den Komplimenten, die sie selbst so großzügig an jeden verteilte, der ihr über den Weg lief.

Doch außer einem gemurmelten »Guten Morgen« von Peter, einem flüchtigen ›Morgen« von Dr. Fischer und einem gemeinsamen »Hallo« von Jens und Nora erhielt sie keine weitere Reaktion.

Doch davon ließ Lina sich nicht abschrecken. Sie lachte hell auf.

»Holla! Wir sind wohl alle miteinander noch ein bisschen grummelig? Zu wenig geschlafen? Oder nicht gut? Ich schlafe immer wie ein Stein. Und wenn ich abends zu Bett gehe, dann freue ich mich immer schon auf den neuen Tag und auf die vielen schönen Überraschungen, die er mir womöglich bringen mag!«

»Was für ein Zufall, Überraschung Nummer eins ist bereits eingetroffen!«, rief Schwester Angelika, die am Anmeldeschalter Dienst hatte, genauso übertrieben fröhlich wie Lina aus, als sie in der offenen Tür auftauchte. »Meine Oma sagte immer, wer Überraschungen erwartet, der wird auch überrascht werden. Oder so ähnlich. Das scheint tatsächlich zu stimmen.«

»Natürlich ist das so!«, stimmte Lina der Pflegerin giggelnd zu. »Man muss immer positiv denken und immer nur das Besondere im Leben erwarten, nur dann zieht man auch das Besondere an.«

»Großartig!« Angelika Kessler blinzelte Peter und den anderen grinsend zu. Dann wandte sie sich wieder an die angehende Kollegin. »Dann also ab ins Wartezimmer mit Ihnen, Lina, und genießen Sie die erste wundervolle Überraschung dieses wundervollen neuen Tages.«

Kopfschüttelnd schaute sie der jungen Frau nach, wie sie den Flur entlang auf den Warteraum zutänzelte.

»Ich hätte nie gedacht, dass einem gute Laune so dermaßen auf den Keks gehen kann.«

»Was ist es denn? Die Überraschung im Wartezimmer meine ich. Kann man es essen?«, erkundigte sich Dr. Elmar Rösner, der rothaarige Assistenzarzt der Notaufnahme.

Elmar hatte sich bis jetzt nicht an der Unterhaltung beteiligt, denn er hatte mit dem Oberkörper im Kühlschrank der kleinen Küchenzeile im hinteren Bereich des Bereitschaftsraums gesteckt und seine allmorgendliche Inspektion durchgeführt.

Er strahlte übers ganze Gesicht, weil er erfolgreich gewesen war und eine Schale voll Wurstsalat gefunden hatte, den vermutlich ein Mitglied des Nachtteams zu essen vergessen oder einfach keine Zeit dazu gehabt hatte.

Schwester Angelika lachte. »Also, ich würde es nicht essen wollen. Ein Patient hat sich im Warteraum übergeben. Er kam direkt aus der Kneipe, hat zu viel getrunken und vermutlich auch zu viel von was auch immer geraucht.«

»Was wollte er denn hier?«, fragte Peter kopfschüttelnd.

»Er dachte, es gibt vielleicht irgendein Medikament, das den Alkohol in seinem Blut neutralisiert. Er sagte, er sei Tankwagenfahrer bei einer Ölraffinerie und müsse in einer Stunde zur Arbeit.«

»Du meine Güte!« Dr. Fischer schauderte. »Da möchte ich nicht auf der Straße unterwegs sein, wenn der Typ mit womöglich zwei Promille Alkohol im Blut mit einem vollen Tankwagen ...«

»Gehen Sie ruhig auf drei Promille hoch«, fiel Angelika ihm ins Wort. »Die hatte er mindestens, wenn nicht sogar noch mehr.«

»Und der will einen mit Treibstoff gefüllten Tankwagen lenken?«, fragte Peter mit gerunzelter Stirn. »Was haben Sie ihm denn gegeben, Angelika?«

»Ich habe ihn mit ein paar Kopfschmerztabletten nach Hause geschickt und ihm empfohlen, gleich ins Bett und heute besser nicht zur Arbeit zu gehen.«

Sie schnitt eine angeekelte Grimasse.

»Na ja ... und dann wurde ihm plötzlich übel. Er wollte noch in den Waschraum laufen, hat es aber nicht mehr geschafft und die nach Fusel stinkende Brühe über eine ganze Stuhlreihe und über den Boden verteilt.«

Elmar, der gerade die Gabel tief in den Wurstsalat versenken wollte, würgte trocken und ließ das Besteck auf den Tisch fallen.

»Na, vielen Dank auch, Angelika! Ich werde im Leben nie wieder Wurstsalat essen können, ohne an ... ihr wisst schon was zu denken!«

»Ist eh besser so«, winkte die Pflegerin schmunzelnd ab. »Gesund ist das Zeug sowieso nicht. Außerdem kann man nicht wissen, wie lange die Schale schon im Kühlschrank gestanden hat. Womöglich war die Wurst schon total vergammelt.«

Elmar Rösner schüttelte entschieden den Kopf.

»Ich inspiziere den Kühlschrank jeden Morgen und jeden Abend. Oft auch noch zwischendurch. Da drin kann gar nichts vergammeln, denn mir entgeht nichts, was man nur irgendwie essen kann.«

»Wo er recht hat, hat er recht«, stimmte der Anästhesist ihm zu. »Aber wegen der Schweinerei im Warteraum ... Denkt ihr, wir sollten nicht lieber den Putztrupp anfordern? Oder ihr wenigstens ein bisschen helfen? Ich meine, es ist doch eigentlich gar nicht ihre Aufgabe, zu putzen. Außerdem ist sie fast noch ein Kind und ...«

»Ach was, ich bin sicher, sie findet auch das total aufregend und voll positiv«, erwiderte Oberschwester Nora sarkastisch und imitierte dabei Linas enthusiastisches Säuseln. »Vielleicht tut es ihr ganz gut, wenn sie mal mitkriegt, dass nicht immer alles im Leben total aufregend, unglaublich entzückend, voll positiv und irre toll ist. Wenn sie wirklich Krankenpflegerin werden will, sollte sie sich langsam von dem Gedanken verabschieden, dass sie es später mit lauter entzückenden Patienten zu tun bekommt, denen man nur zu sagen braucht, sie sollten ihre Thrombose oder die Gallensteine einfach weglachen.«

Peter nickte. »Es wäre nicht schlecht, wenn sie das bald mal kapieren würde. Sie stößt kranke Menschen, die Schmerzen und Angst vor dem Tod haben, vor den Kopf, wenn sie ihnen vorschwärmt, was für eine tolle Herausforderung so eine tödliche Krankheit sein kann.«

»Redet ihr über Lina?«

Schwester Annette hatte gleich nach dem Schichtwechsel einen Rundgang durch die Behandlungsräume gemacht, um sich zu vergewissern, dass das Nachtteam die verbrauchten Materialien wieder aufgefüllt hatte. Jetzt kehrte sie in den Bereitschaftsraum zurück, um vor dem ersten Ansturm ebenfalls noch rasch einen Kaffee zu trinken.

»Mir ist da nämlich gerade vorhin etwas eingefallen«, sagte sie, als Peter nickte. »Was, wenn wir Lina mit diesem neuen Praktikanten zusammenspannen würden? Mir fällt sein Name gerade nicht ein. Im Moment ist er, glaube ich, auf der Kardiologie. Ich meine den Studenten, der ...«

»Felix Glück!« Jens sprang von der Ecke des Esstischs, auf der er Kaffee trinkend gesessen hatte. »Die Idee ist großartig, Annettchen!«, rief er begeistert aus.

»Ist das nicht der angehende junge Kollege, der so depressiv ist, dass man sich nach einem kurzen Gespräch mit ihm einen Mühlstein um den Hals hängen und an der tiefsten Stelle in den Main springen möchte?«, erkundigte sich Dr. Fischer.

Die erst einundzwanzigjährige Annette Fleming lachte leise.

»Ja, wenn man sich zu lange mit ihm unterhält, hat man hinterher das Gefühl, die Sonne sei für immer untergegangen, das Leben sei ein einziges endloses Jammertal, und der Tod sei der einzige Ausweg aus diesem Elend.«

»Er saugt einem das letzte Restchen Lebensfreude aus dem Leib, während Lina einem die ihre mit Gewalt in Herz und Seele prügeln will«, erwiderte der Anästhesist. Dann nickte er nachdenklich. »Aber ja, das Küken hat womöglich die Lösung für unser Problem gefunden.«

»Das könnte tatsächlich klappen.« Elmar hatte seinen Ekel inzwischen überwunden und bereits die halbe Schale Wurstsalat leer gefuttert. »Die beiden wären so intensiv miteinander beschäftigt, dass wir unsere Ruhe hätten. Und selbst hätten sie im Idealfall auch was davon. Er wird vielleicht ein bisschen weniger depressiv und sie ein bisschen weniger überdreht. Das käme auch unseren Patienten zugute. Was sagst du dazu, Peter?«

»Ach, ich weiß nicht ...« Der Notarzt war von dieser Methode nicht wirklich überzeugt. »Wenn es nicht klappt und die beiden einander aus dem Weg gehen, dann haben wir das doppelte Problem am Hals. Dann müssten wir Tag für Tag mit einem wandelnden Weltuntergang und einem wandelnden hyperaktiven Glückskeks ...«

Er brach ab, denn in diesem Augenblick kehrte Lina in den Bereitschaftsraum, oder besser gesagt auf die Bühne, zurück. Lachend und strahlend berichtete sie, dass sie nicht nur die besudelten Stühle, sondern gleich alle gereinigt hätte.

»Ihr müsst euch unbedingt angucken kommen, wie die jetzt leuchten! Wenn ein Strahl der wundervollen Morgensonne darauf fällt, dann funkeln sie in einem herrlichen sonnigen Gelb. Die Patienten werden es lieben. Sie werden vielleicht nicht genau wissen warum, aber sie werden sich unheimlich wohlfühlen und ...«

»Vielleicht ist Annettes Idee ja doch nicht so übel«, grummelte Peter. »Wenn der Chefarzt runterkommt, frage ich ihn, ob er uns den Weltuntergang leihweise überlässt.«

***

»Auch einen Kaffee, junger Beinahe-Kollege?«

Prof. Lutz Weidner, der Chefarzt der Sauerbruch-Klinik, stand in der kleinen Küche auf der Kardiologie und füllte gerade den Wassertank der Kaffeemaschine, um sich noch rasch eine kleine Stärkung zu genehmigen, ehe er zur Morgenvisite aufbrach.

Der einundzwanzigjährige Felix Glück, der den theoretischen Teil des Medizinstudiums in Rekordzeit hinter sich gebracht hatte und nur noch das praktische Jahr absolvieren musste, klappte seufzend den Kühlschrank zu, in dem er sein mitgebrachtes Mittagessen verstaut hatte.