Der Notarzt 464 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 464 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Seit über zehn Jahren sind Laura und Bennet ein Paar, und dass sie einmal heiraten werden, das haben sie schon als Sechzehnjährige am Gymnasium gewusst. Jetzt, wo beide ihr Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen haben, wollen sie in wenigen Monaten eine Gemeinschaftspraxis eröffnen.
Den diesjährigen Silvesterabend fiebern sie förmlich herbei, denn der Jahreswechsel symbolisiert für die beiden den Aufbruch in eine bessere Zeit. Das neue Jahr soll das schönste und beste ihres bisherigen Lebens werden.
Doch dann kommt alles ganz anders als erwartet. Ausgerechnet gegen Mitternacht, während der Himmel über Frankfurt in unzähligen Farben explodiert, passiert etwas Furchtbares, das Lauras und Bennets erhoffte rosige Zukunft für immer zu zerstören droht ...


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Inhalt

Cover

Die große Chance

Vorschau

Impressum

Die große Chance

Wird im neuen Jahr für Laura und Bennet endlich alles besser?

Karin Graf

Seit über zehn Jahren sind Laura und Bennet ein Paar, und dass sie einmal heiraten werden, das haben sie schon als Sechzehnjährige am Gymnasium gewusst. Jetzt, wo beide ihr Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen haben, wollen sie in wenigen Monaten eine Gemeinschaftspraxis eröffnen.

Den diesjährigen Silvesterabend fiebern sie förmlich herbei, denn der Jahreswechsel symbolisiert für die beiden den Aufbruch in eine bessere Zeit. Das neue Jahr soll das schönste und beste ihres bisherigen Lebens werden.

Doch dann kommt alles ganz anders als erwartet. Ausgerechnet gegen Mitternacht, während der Himmel über Frankfurt in unzähligen Farben explodiert, passiert etwas Furchtbares, das Lauras und Bennets erhoffte rosige Zukunft für immer zu zerstören droht ...

»Kann der weg, Direktor?«

Mit dieser Frage wurde Emil Rohrmoser, der Verwaltungsdirektor der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, konfrontiert, als er wenige Minuten nach sieben Uhr morgens auf der Direktionsetage im sechsten Stock aus dem Aufzug stieg.

Der Fragesteller war Udo Schnattinger, der zweiundfünfzigjährige Küchenchef der klinikeigenen Großküche, die sich im zweiten Untergeschoss befand.

Er saß auf einem der quietschentengelben Schalensitze im Wartebereich vor der Direktionsetage, knetete seine weiße Kochmütze in beiden Händen zu einem Fladen, und seine vom Küchendampf gerötete Stirn glänzte feucht. Fernab von seiner Kommandozentrale fühlte er sich wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Direktor Rohrmoser konnte den Mann ganz gut leiden. Erstens, weil er im Gegensatz zu so manchem Stationsleiter – Kersten von der Notaufnahme allen voran – noch nie sein Budget überzogen hatte. Zweitens, weil er sehr wortkarg war und einem nicht mit sinnlosem Geschwafel die Zeit stahl. Und drittens, weil er so wie Emil gutes Essen zu schätzen wusste und deshalb eine ähnlich stattliche Figur hatte.

»Wer, was, wann und warum?«, fragte der Verwaltungsdirektor ebenso kurz angebunden. Er hatte keinen blassen Schimmer, wer oder was, warum und von wo weg sollte oder musste.

»Der Typ, den Sie mir aufs Auge gedrückt haben, Direktor. Fiedler heißt der. Elias. Kann der weg?«

Jetzt wusste Emil Rohrmoser wenigstens, wer mit der gemeint war. Elias Fiedler war ein sechzehnjähriger, recht unerfreulicher Junge, den ein Jugendrichter zu hundert Sozialstunden verdonnert hatte.

Elias hatte im Drogenrausch ein Auto geklaut und eine alte Dame damit umgefahren. Noch dazu die stadtbekannte Wohltäterin Gloria von Brockenhofen. Sie war nicht allzu schwer verletzt worden, hatte jedoch vor Schreck einen Herzstillstand erlitten. Zum Glück hatte sie noch gerettet werden können, sonst wäre es vermutlich nicht bei hundert Sozialstunden geblieben.

Direktor Rohrmoser hatte vor rund einem Jahr sein Interesse dafür bekundet, jugendlichen Straftätern in der Sauerbruch-Klinik eine zweite Chance zu geben. Nicht, weil er ein so großes Herz für auf die schiefe Bahn geratene Lausebengel hatte, sondern weil ihm die Idee, regelmäßig kostenlose Hilfskräfte vermittelt zu bekommen, so gut gefiel.

Leider ging die Rechnung nicht ganz auf, denn er hatte dabei nicht mit einkalkuliert, dass der größte Teil der jugendlichen Straftäter nicht sonderlich willig war. Von tüchtig oder zuverlässig ganz zu schweigen.

Dieser Elias Fiedler war ein ganz besonders verstocktes Exemplar. Rotzfrech, faul und unberechenbar. Emil hatte den Jungen zu Herrn Schnattinger in die Klinikküche gesteckt, weil er gedacht hatte, beim Kartoffeln schälen oder Geschirr spülen könne er keinen großen Schaden anrichten.

Er wusste jetzt zumindest, um wen es sich handelte, doch was Herr Schnattinger genau von ihm wollte, das hatte er noch immer nicht ganz kapiert.

»Wie weg?«, hakte er nach.

»Ganz weg!«

»Warum?«

»Darum!«

»Geht es eventuell ein bisschen genauer?«

»Mag ich nicht.«

»Was?«

»Den!«

Bei diesen spärlichen Informationskrumen, die der Chefkoch zum Besten gab, konnte sich das Gespräch noch lange hinziehen.

Emil warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war bereits Viertel nach sieben. Für Punkt acht Uhr hatte er eine Besprechung mit Dr. Altenberg, dem Leiter der klinikeigenen Rechtsabteilung, anberaumt, und er musste zuvor unbedingt noch seinen knurrenden Magen füllen.

Zu Hause hatte er wieder einmal nichts als ein Stück Wellpappe mit etwas Schmierseife darauf vorgesetzt bekommen. Zumindest hatte das Knäckebrot mit Margarine, das seine Gattin Monika ihm kredenzt hatte, so geschmeckt.

Grund für diese kulinarische Misshandlung war eine Einladung zu einer Silvestergala, die sie erhalten hatten. Monika Rohrmoser hatte gemeint, sie hätte es satt, vorher nachfragen zu müssen, ob es dort auch Stühle gäbe, die nicht gleich zusammenkrachten, wenn ein hochschwangeres Flusspferd – damit hatte sie ihn gemeint! – darauf Platz nahm.

Nicht mal Santa, der kleine Hund, der ihm letztes Jahr kurz vor Weihnachten zugelaufen war und der ansonsten alles – sogar Socken und Teppichfransen! – verdrückte, was nur irgendwie essbar war, hatte etwas davon abhaben wollen. Er hatte den Schwanz zwischen die Hinterbeine geklemmt und war im Schweinsgalopp jaulend aus der Küche geflüchtet, als Emil ihm heimlich ein Stückchen von seinem Frühstück hatte zustecken wollen.

»Lässt sich diesbezüglich nicht mehr mit Ihnen verhandeln?«, fragte er den Küchenchef.

»Nicht!«, lautete die Antwort.

Das Problem war, dass der halbwüchsige Tunichtgut, der seinen Strafdienst am Montag vor drei Tagen angetreten hatte, gleich am ersten Tag aus der klinikeigenen Wäscherei rausgeflogen war.

Zuerst hatte er einen ganzen Eimer Waschpulver in die Waschmaschine gekippt, und es hatte zwei Stunden gedauert, die Schaumberge aus der Wäscherei zu entfernen. Danach hätte er um ein Haar einen Großbrand ausgelöst, weil er ein Laken einfach in der Bügelmaschine stecken gelassen hatte, um eine Zigarette rauchen zu gehen.

Am zweiten Tag war er von Rainer Karlitzky vor die Tür des Gewächshauses gesetzt worden. Der Herr über den Klinikpark, der im großen Gewächshaus bereits die Frühlingsblumen für den Park und auch das Gemüse für die Klinikküche zog, hatte behauptet, seine Gurken würden faulen und die Primeln welken, wenn Elias Fiedler das Glashaus betrat.

Emil versuchte, an Herrn Schnattingers Mitgefühl zu appellieren.

»Wenn wir den Taugenichts vor die Tür setzen, muss er ins Gefängnis. Dann wäre seine Zukunft endgültig im Eimer.«

»Wurst!«

»Wo?« Direktor Rohrmoser schaute sich suchend um, und das Wasser lief ihm im Mund zusammen.

»Mir!«

»Ja, Ihnen ist das vielleicht wurst, mir aber nicht«, lamentierte Emil. »Es geht um den Ruf meines ... unseres Krankenhauses. Ich habe uns für dieses Projekt angemeldet, und wenn wir zu oft scheitern, bekommen wir keine neuen Delinquenten mehr zugeteilt.«

»Wer braucht die schon?«

»Es handelt sich immerhin um kostenlose Arbeitskräfte«, gab Emil zu bedenken. »Und kostenlose Arbeitskräfte schlagen sich in schönen schwarzen Zahlen in der Jahresbilanz nieder. Und schöne schwarze Zahlen in der Jahresbilanz sind auch eine Garantie dafür, dass meine ... unsere Klinik trotz der bedrohlichen Wirtschaftskrise nicht den Bach runtergeht und Sie Ihren gut bezahlten Arbeitsplatz bis zur Rente behalten können.«

Doch auch darauf wusste der Küchenchef etwas zu entgegnen.

»Hundert Liter ins Klo gekippter Kaffee, weil Spucke von einem ungezogenen Rotzbengel drin ist, machen aber rote Zahlen in der Jahresbilanz. Und Patienten, die Ihre ... unsere Klinik verklagen, weil jemand einen ganzen Eimer Chilipulver ins Rührei gerührt hat und sie davon innerlich verbrennen, machen die Zahlen noch viel röter!«

Emil erschrak. »Der Lausebengel hat doch nicht etwa ...?«

»Hat er!«

»Heiliges Sparschwein!« Direktor Rohrmoser fasste sich an die Kehle. Ein Eimer voll Chili musste wie die Hölle brennen. Nicht auszudenken, wie sich ein solches Frühstück beispielsweise auf herzkranke Patienten oder solche mit einem entzündeten Magen ausgewirkt hätte. Was jedoch noch viel schlimmer war ... »Konnten Sie das Rührei noch retten?«

»Wie denn? Hätt ich's waschen sollen?«

»Wie viele Eier?«

»Sechshundert!«

»Heiliges Sparschwein!« Emil überschlug den Preis von sechshundert Eiern rasch im Kopf, zählte noch den Preis eines Eimers voll Chili dazu, und es wurde ihm schwindlig.

Aber wohin mit so einem Nichtsnutz? Emil hatte ja ursprünglich auf Kersten aus der Notaufnahme gesetzt, denn der stellte eine ideale Mischung aus Respektsperson und väterlichem Freund dar und hatte schon so manchen verkorksten Jungmediziner zurechtgerückt. Doch der Quacksalber hatte rundweg abgelehnt, als Emil ihm den Bengel als tüchtigen Hilfspfleger schmackhaft hatte machen wollen.

»Und was jetzt?«, fragte er ratlos.

»Ich koche, Sie denken«, erwiderte Udo Schnattinger. Damit stülpte er sich die völlig zerknautschte Kochmütze auf den fast kahlen Kopf und ließ den Verwaltungsdirektor einfach stehen.

»Unerhört, mich einfach so abzukanzeln!« Der Gemüseschnippler hielt sich wohl für das Gelbe vom Ei!

Aber zum Glück war Emil Rohrmoser nicht auf den Kopf gefallen. Er hatte bereits eine neue Idee. Seit Tagen war er damit beschäftigt, die Jahresbilanz zu erstellen, und dabei hatte er festgestellt, dass Kersten das Budget für die Notaufnahme in jedem einzelnen Monat dieses Jahres kräftig überzogen hatte.

Er würde ihm die Beweise dafür unter die Nase und ihm eine saftige Strafpredigt halten. Dann würde er ihm für das kommende Jahr eine empfindliche Kürzung seines Budgets androhen, und wenn der Quacksalber mürbe geworden war, würde er ihm strafmildernde Umstände zusichern, wenn er sich im Gegenzug um den Rotzbengel kümmerte.

***

»Ich habe dir doch gleich gesagt, gib ihm keinen Urlaub, Peter. Der Bengel macht ja doch nur Quatsch, wenn er zu viel Freizeit hat!«, scherzte Dr. Elmar Rösner, der rothaarige Assistenzarzt der Notaufnahme.

Sein etwa gleichaltriger Kollege Bennet Sievers, der die letzten sechs Monate seiner Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und Kardiologie in der Notaufnahme zugebracht hatte, hatte eben freudestrahlend verkündet, dass er sich im einwöchigen Urlaub, aus dem er vor ein paar Minuten zurückgekehrt war, mit seiner langjährigen Freundin Laura verlobt hatte.

Bennet lachte. »Und nicht nur das, wir haben auch bereits das Aufgebot bestellt und den ersten freien Hochzeitstermin am Standesamt angenommen. Die Hochzeit findet schon Ende Januar hier in Frankfurt statt, und ihr seid natürlich alle eingeladen.«

»Großartig!« Peter freute sich für den jungen Kollegen, war jedoch zugleich auch ein bisschen wehmütig, denn Bennet war ihm im Laufe der sechs Jahre, die er als Assistenzarzt in der Sauerbruch-Klinik verbracht hatte, ans Herz gewachsen.

Sobald er seine Facharztdiplome in der Tasche hätte – die Prüfungen hatte er bereits vor dem Urlaub abgelegt –, würde er die Sauerbruch-Klinik und auch Frankfurt verlassen, und Peter würde ihn vermutlich nicht so bald wiedersehen.

Im Gegensatz zu Elmar, der seine Facharztprüfung in wenigen Wochen ablegen sollte, strebte Bennet keine Karriere als Klinikarzt an. Er wollte sich zusammen mit seiner Jugendliebe Laura Bernhard, die in der gemeinsamen Heimatstadt Bremen studiert hatte und bereits fertige Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und für Kinderpsychiatrie war, mit einer eigenen Gemeinschaftspraxis selbstständig machen.

»Ich weiß noch nicht, ob ich an diesem Tag Zeit habe«, überlegte Elmar. »Vermutlich aber eher nicht. Falls du mich als Trauzeugen vorgesehen hattest, musst du dir also einen anderen suchen.«

Bennet schüttelte schmunzelnd den Kopf.

»Ich habe doch noch gar nicht gesagt, an welchem Tag wir heiraten. Willst du nicht kommen? Und warum nicht?«

»Ach, ich weiß nicht ...« Elmar zuckte mit den Schultern. »Ich stelle mir euer Hochzeitsfest ziemlich frustrierend vor. Ich weiß nicht, ob ich das durchstehen würde.«

»Wieso das denn?« Peter, der wusste, dass Elmar und Bennet auch privat gute Freunde geworden waren, konnte sich keinen Reim auf diese Bemerkung machen.

»Weil ich die ganze Zeit nur weinen müsste und mir damit meinen einzigen guten Anzug ruinieren würde. Der läuft nämlich ein, wenn er nass wird.«

Peter lachte. »Bremen ist doch nicht aus der Welt, Elmar. Ihr könnt doch telefonieren, euch E-Mails schreiben und euch an den freien Wochenenden wechselweise besuchen.«

»Ich würde doch nicht weinen, weil ich diesen Kurpfuscher hier vermisse!«, protestierte Elmar. »Aber Bennet und Laura sind beide Vegetarier, Fitness- und Gesundheitsfanatiker. Und jetzt stell dir mal deren Hochzeitsfestessen vor! Tofu vermutlich, Brokkoli, gegrillte Zucchini, Schnitzel aus Sojapampe, Radieschensalat mit Petersilie und all so einen schrecklich gesunden Schweinkram!«

Elmar tat, als ob er sich übergeben müsse.

»Und dann womöglich auch noch eine zuckerfreie Gemüsetorte und statt Champagner Blubberwasser. Das würde ich nicht überleben.«

»Wie immer hat er nur das Essen im Kopf!«, stellte Bennet lachend fest. »Aber keine Sorge, wir denken natürlich an alle unsere Gäste. Außerdem findet das Hochzeitsfest im Hotel von Lauras Patentante statt, und Tante Ursula ist für ihre opulente Küche weithin bekannt.«

Elmar Rösner grinste schief.

»Opulente Küche? Da fällt mir gerade ein, dass ich an diesem Tag doch Zeit habe.«

»Tz!« Bennet schüttelte schmunzelnd den Kopf. Dann hob er seine Tasche hoch, die er neben Peters Schreibtisch auf den Boden gestellt hatte. »Wartet mal, das ist noch lange nicht alles. Ich habe noch eine Neuigkeit.« Er holte eine Mappe aus der Tasche, entnahm ihr zwei Dokumente und hielt sie hoch. »Na? Was ist das wohl?«

»Klopapier!«, rief Elmar übertrieben enthusiastisch aus, schnappte seinem Freund und Kollegen die Dokumente aus der Hand und lief damit zur Tür. »Danke! Ich brauchte schon ganz dringend welches, und der Putztrupp hat heute vergessen, die Bestände aufzufüllen.«

Eine Schrecksekunde lang machte sich Panik in Bennets Blick breit.

»Spinnst du? Das sind meine Diplome! Ich habe sie gestern zugeschickt be...« Er brach ab, als ihm klar wurde, dass Elmar nur scherzte. »Du bist ja bloß neidisch«, sagte er lachend, »weil du noch keines hast und nichts als ein simpler Assistenzarzt bist.«

»Ich geb dir gleich einen simplen Assistenzarzt!«, brauste Elmar gespielt beleidigt auf. »Spätestens in drei Monaten habe ich meine Diplome. Schönere als deine! Größere! Bessere!«

»Lass mal sehen.« Peter nahm Elmar die Dokumente aus der Hand. »Jetzt hast du es also mit Unterschrift und Siegel. Facharzt für Allgemeinmedizin und Facharzt für Kardiologie. Großartig! Dafür hast du lange und hart gearbeitet. Dann wirst du uns jetzt wohl bald verlassen, nicht wahr? Aber doch hoffentlich nicht schon heute?«

»Natürlich nicht!« Bennet schüttelte den Kopf. »Ich bleibe noch bis nach den Feiertagen. Mein Dienstvertrag läuft ja erst Ende Januar aus. Ich hätte zwar noch eine Menge Urlaub übrig, aber ich weiß doch, was gerade zum Jahreswechsel hier in der Notaufnahme los ist. Ist doch Ehrensache, dass ich euch da nicht im Stich lasse.«

»Das ist sehr anständig von dir.« Peter freute sich aufrichtig über dieses Angebot. »Aber ist denn deine Laura damit einverstanden?«