Der Notarzt 398 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 398 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Als der Notarzt die Sauerbruch-Klinik betritt und dort auf Raphael trifft, schrillen bei ihm sämtliche Alarmglocken. Der junge Mann und seine Frau Carolin sind gerade erst Eltern geworden, doch der frischgebackene Vater wirkt keineswegs glücklich, sondern entkräftet und niedergeschlagen.
"Es ist doch hoffentlich nichts Schlimmes mit Ihrem Jungen?", erkundigt sich Peter besorgt, der die schwangere Carolin noch vor wenigen Tagen untersucht hat.
"Mädchen", widerspricht Raphael. "Es ist ein Mädchen. Und sie ist ..." Er wischt sich mit dem Handrücken über die Augen. "Fetale Rachitis. Sie wiegt nur etwas mehr als ein Kilo."
Peter schüttelt ungläubig den Kopf. "Das ist vollkommen ausgeschlossen. Ich habe im Ultraschall einen mehr als prächtig entwickelten und kerngesunden Jungen gesehen." Er weiß, dass er sich nicht geirrt hat. Aber wie ist es dann möglich, dass Carolin ein stark unterentwickeltes Mädchen zur Welt gebracht hat? Der Notarzt ist fest entschlossen, dieses Rätsel zu lösen ...


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Inhalt

Cover

Wir träumten vom großen Glück

Vorschau

Impressum

Wir träumten vom großen Glück

Doch nach der Geburt ist plötzlich alles anders ...

Karin Graf

Als der Notarzt die Sauerbruch-Klinik betritt und dort auf Raphael trifft, schrillen bei ihm sämtliche Alarmglocken. Der junge Mann und seine Frau Carolin sind gerade erst Eltern geworden, doch der frischgebackene Vater wirkt keineswegs glücklich, sondern entkräftet und niedergeschlagen.

»Es ist doch hoffentlich nichts Schlimmes mit Ihrem Jungen?«, erkundigt sich Dr. Kersten besorgt, der die schwangere Carolin noch vor wenigen Tagen untersucht hat.

»Mädchen«, widerspricht Raphael. »Es ist ein Mädchen. Und sie ist ...« Er wischt sich mit dem Handrücken über die Augen. »Fetale Rachitis. Sie wiegt nur etwas mehr als ein Kilo.«

Dr. Peter Kersten schüttelt ungläubig den Kopf. »Das ist vollkommen ausgeschlossen. Ich habe im Ultraschall einen mehr als prächtig entwickelten und kerngesunden Jungen gesehen.« Er weiß, dass er sich nicht geirrt hat. Aber wie ist es dann möglich, dass Carolin ein stark unterentwickeltes Mädchen zur Welt gebracht hat?

Der Notarzt ist fest entschlossen, dieses Rätsel zu lösen ...

Emil Rohrmoser, der Verwaltungsdirektor der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, wollte sich gerade auf den Weg zu seinem dritten Frühstück in die Cafeteria machen, als seine Sekretärin ihn zu sich winkte.

Irene Busswald, die telefonierend hinter ihrem Schreibtisch saß, hielt den Telefonhörer ein bisschen auf Abstand.

»Da ist schon wieder diese private Krankenversicherung dran, Herr Direktor, die wegen eines Betrags nachfragt, der ihnen von einer Kundin in Rechnung gestellt wurde.«

»Handelt es sich um eine Patientin aus unserer Klinik?«

Frau Busswald nickte. »Und es gibt wiederum keinen Beleg für den Betrag, der dieser Patientin angeblich von jemandem aus unserer Klinik abverlangt wurde, Herr Direktor.«

Die Augenbrauen des stark übergewichtigen Managers schossen nach oben.

»Handelt es sich wieder um eine Geburt?«

»Genau. Die Patientin gibt an, es seien ihr von Frau Natascha Bärwald – sie ist Hebamme auf unserer Geburtsstation – vierhundertfünfzig Euro für die Geburtsvorbereitung, die Geburtshilfe sowie die Beratung in Sachen Säuglingspflege in Rechnung gestellt worden.«

»Vierhundertfünfzig!« Direktor Rohrmoser sog die Luft mit zusammengebissenen Zähnen ein. »Das ist happig. Und ganze hundertfünfzig Euro mehr als beim letzten Mal.«

»Das ist nun schon die dritte Patientin«, gab die adrette Fünfzigjährige zu bedenken. »Es wäre mathematisch unmöglich, dass es sich dabei noch um einen Zufall oder ein Missverständnis handelt, oder?«

»Völlig ausgeschlossen«, stimmte Herr Rohrmoser ihr zu. Er deutete mit seinem massigen Dreifachkinn auf den Telefonhörer. »Geben Sie mal her, Busswald.«

Er drückte den Hörer an sein Ohr.

»Rohrmoser hier, guten Tag. Barzahlung und nichts Schriftliches, sagten Sie?« Er hörte kurz zu, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ich denke nicht, dass Ihre Kundin da etwas drehen wollte, um zu einem kleinen Zusatzverdienst zu gelangen. Ich fürchte, das Problem liegt hier bei uns. Ich werde der Sache nachgehen und melde mich im Laufe der nächsten Tage wieder bei Ihnen.«

Emil Rohrmoser trennte die Verbindung und warf einen Blick auf seine Armbanduhr.

»Ich hole mir nur rasch etwas von unten, Busswald. Beordern Sie bitte den alten Zausel unverzüglich in mein Büro. Sagen wir, in ... zehn Minuten.«

Irene Busswald räusperte sich verlegen.

»Ähm ... den alten Zausel, Herr Direktor?«

»Na, Weidner natürlich!«, fuhr der Verwaltungsdirektor sie ungeduldig an und schüttelte den Kopf über so viel Begriffsstutzigkeit. »Oder gibt es hier sonst noch einen alten Zausel?«

Einige, hätte die Sekretärin jetzt gerne geantwortet. Und einer von denen steht gerade vor mir. Doch sie verkniff es sich und nickte nur.

»Ich mache eine halbe Stunde daraus, Herr Direktor«, schlug sie vor. »Dann brauchen Sie sich nicht so zu beeilen und können Ihr Frühstück vor dem Gespräch noch in Ruhe aufessen.«

»Meinetwegen, tun Sie das.«

»Und was sage ich Herrn Prof. Weidner, wenn er mich fragt, was Sie von ihm wollen?«

»Ich möchte mit ihm Kaffee trinken und mir von ihm einen lustigen Schwank aus seiner Jugend erzählen lassen! Und danach möchte ich ihn noch bitten, sich in mein Poesiealbum einzutragen!«, entgegnete der Verwaltungsdirektor kopfschüttelnd.

Er war ein bisschen gereizt. Erstens wegen des Problems mit der Versicherung und zweitens, weil er dadurch aufgehalten worden war und jetzt fürchten musste, dass nichts mehr von dem deftigen Bauernfrühstück übrig war, das Frau Rosi, die Pächterin der hauseigenen Cafeteria, immer mittwochs zubereitete.

»Worüber haben wir denn gerade gesprochen, Busswald?«, fuhr er die Sekretärin unwirsch an.

»Über die vierhundertfünfzig Euro, die Frau Bärwald einer Patientin angeblich nach der Entbindung in Rechnung gestellt hat, Herr Direktor. Bar und ohne Quittung.«

»Na also!«, seufzte Emil augenverdrehend. »Geht ja. Ich dachte schon, Sie hätten über Nacht Alzheimer bekommen, Busswald!«

»Keineswegs, Herr Direktor.« Irene Busswald hatte es bereits vor Jahren aufgegeben, sich die sarkastischen und manchmal sogar sehr unhöflichen Antworten ihres Chefs zu Herzen zu nehmen.

Erstens meinte er es nie ganz so böse, wie es oft klang, und zweitens war es in seinem Alter – er war zweiundsechzig – ja ohnehin schon zu spät, um ihn noch erziehen zu wollen.

»Ich habe mich nur gewundert«, fuhr sie fort, »warum Sie den Chefarzt in dieser Angelegenheit sprechen wollen. Herr Prof. Weidner wird von dieser Sache genauso wenig wissen wie wir. Wäre es nicht besser, besagte Frau Bärwald zu einem klärenden Gespräch heraufzubitten?«

»So würden Sie es machen«, erwiderte Emil. »Rumms mit der Tür ins Haus und die Maus aufscheuchen, die man fangen will.« Er verstellte seine Stimme zu einem hohen, dümmlich klingenden Lispeln. »Haben Sie unberechtigterweise Geld von Patientinnen verlangt, liebste Frau Bärwald? Nein? Oh! Na, dann nichts für ungut!«, spottete er.

»Ach so, ich verstehe. Sie wollen irgendwelche Vorbereitungen treffen und der Hebamme eine Falle stellen. Ja?«

»Fürs Erste möchte ich einmal ihren Hintergrund beleuchten«, erwiderte der Verwaltungsdirektor. »Der alte Zausel hat diese Frau für gut befunden und engagiert. Ich möchte wissen, warum, woher sie kommt und ob es möglicherweise auch vor ihrer Zeit in unserem Krankenhaus bereits Vorfälle gegeben hat.«

»Aha!« Irene Busswald nickte. »Dann werde ich Prof. Weidner bitten, die Personalakte von Frau Bärwald mitzubringen.«

»Gute Idee!«, lobte Emil seine Sekretärin. »Manchmal können Sie ja eine richtige Blitzbirne sein, Busswald.«

Er warf erneut einen Blick auf seine Armbanduhr.

»Schon fünf vor zehn! Wenn das Bauernfrühstück jetzt aus ist, dann ist das aber Ihre Schuld, Busswald. Dann laufen Sie in die Zimtschnecke und holen mir von dort was! Dort gibt es Frühstück bis Mittag.«

»Es ist ganz bestimmt nicht aus!«, seufzte Irene.

»Und das wissen Sie, weil Sie neuerdings hellsehen können? Mit Ihrem dritten Hühnerauge womöglich?« Emil brach in polterndes Gelächter aus.

Irene Busswald wartete geduldig, bis sein Heiterkeitsanfall vorüber war.

»Nein, das weiß ich, weil ich gleich am Morgen eine doppelte Portion für Sie habe reservieren lassen, Herr Direktor. Wie übrigens jeden Mittwoch.«

»Ah!« Emil nickte ihr anerkennend zu.

Dass er sich für ihre Aufmerksam bedankte, damit rechnete Frau Busswald erst gar nicht. Das passte nicht zu Herrn Rohrmoser. Er zeigte seine Dankbarkeit üblicherweise erst später, wenn kein Zusammenhang mehr hergestellt werden und sein schlechter Ruf als beinharter, fast gewissenloser Manager nicht mehr beschädigt werden konnte.

»Sie lauern wohl auf eine Gehaltserhöhung, Busswald, was?«, fragte er stattdessen sarkastisch und eilte zur Tür. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um. »Auch was von unten, Busswald?«, fragte er. »Ich würde Sie auf eine Kleinigkeit einladen.«

»Nein, danke, Herr Direktor. Ich habe schon zu Hause gefrühstückt«, erwiderte sie schmunzelnd, griff zum Telefon und wählte die Nummer ihrer Kollegin Marianne Hoppe, der Sekretärin des Chefarztes.

***

Seit fast einer halben Stunde stand Carolin Strelitz nun schon in der Ankunftshalle des Frankfurter Flughafens und starrte auf die große elektronische Anzeigetafel.

Als sie hier angekommen war, war der Flug mit der Nummer LH 579 aus Honolulu, Hawaii noch ganz unten gereiht gewesen. Jetzt stand er bereits an der zweiten Stelle.

Mit jeder Zeile, die der Flug nach oben gesprungen war, hatte Carolins Nervosität zugenommen. Und als er sich jetzt an die oberste Stelle setzte und der Hinweis gelandet aufblinkte, hätte sie am liebsten die Flucht ergriffen.

Sechs Monate lang war Raphael weg gewesen. Er war als einer der vielversprechendsten Studenten seines Jahrgangs für ein Auslandssemester an der für das Studium der Meeresbiologie renommiertesten Universität der Welt, der Hawaii Pacific University in Honolulu, ausgewählt worden.

Carolin und er hatten sich E-Mails geschrieben und auch gelegentlich miteinander telefoniert. Aber nie im Traum hätte sie damit gerechnet, dass ihre Beziehung diese sechs Monate überdauern würde.

An dieser Universität versammelten sich junge Menschen aus der ganzen Welt. Und dann die schönen Hawaiianerinnen, die ja bekanntlich viel lockerer im Umgang mit dem anderen Geschlecht waren als die deutschen Frauen – und ganz besonders als Carolin, die sehr hohe moralische Wertvorstellungen hatte.

Und weil sie so sicher gewesen war, dass seine Abreise zugleich auch das Ende ihrer Liebe sein würde, hatte sie ihn auch nicht darüber informiert, dass sie kurz nach dem Abschied festgestellt hatte, dass sie schwanger war. Doch im Gegensatz zu ihren Befürchtungen, schien Raphael Ahrens ganz fest davon auszugehen, dass sie nach seiner Rückkehr dort weitermachen würden, wo sie aufgehört hatten.

Er hatte sie per E-Mail darum gebeten, ihn abzuholen. Er hatte ihr geschrieben, dass er seit Wochen den Augenblick herbeisehnte, in dem er sie endlich wieder in die Arme schließen konnte. Und er hatte sie davor gewarnt, dass sie sich schon mal die Antwort auf die Frage aller Fragen überlegen sollte, die er ihr vermutlich schon aus dem noch fliegenden Flugzeug zuschreien wolle, weil er es keine Sekunde länger aushalten würde.

Carolin begann zu zittern, und der kalte Schweiß brach ihr aus allen Poren, als auf der Anzeigetafel bekannt gegeben wurde, dass die Gepäckausgabe nun beendet war.

In wenigen Minuten würde Raphael durch die Tür kommen, sie sehen und ...

Carolin schaute an sich selbst hinab. Da gab es nun wirklich nichts mehr zu verheimlichen. Sie war im neunten Monat. Im Stehen konnte sie ihre Füße schon lange nicht mehr sehen, und ihre Bewegungen waren ungefähr so graziös wie die eines übergewichtigen Flusspferds.

Falls Raphael am Flughafen von Honolulu von zierlichen, blumenbekränzten Hulahulatänzerinnen verabschiedet worden war, dann würde der Unterschied ihn glatt umhauen.

Jetzt bereute Carolin es zutiefst, ihm nichts von der Schwangerschaft gesagt zu haben. Sie hatte schreckliche Angst vor seiner Reaktion, wenn er sie mit ihrem mächtigen Bauch und den geschwollenen Fußgelenken sah.

Würde er nach einem Blick einfach den Kopf schütteln und an ihr vorübergehen? Würde er ihr lautstarke Vorwürfe machen? Würde er ihr sagen, dass er sich seine eben erst beginnende Karriere ganz bestimmt nicht von ihr zerstören lassen würde? Würde er sie zur Rede stellen, warum sie nicht abgetrieben hätte? Wie sie nur so selbstsüchtig hätte sein können, eine Entscheidung zu treffen, ohne ihn vorher zu fragen?

Als die Schwingtür mit der undurchsichtigen Milchglasscheibe unter der elektronischen Anzeigetafel jetzt von innen aufgestoßen wurde und die ersten Passagiere strahlend und winkend auf ihre Liebsten zueilten, ging Carolin reflexartig ein bisschen in die schmerzenden Knie, in der Hoffnung, nicht gesehen zu werden. Doch es hätte schon einen ausgewachsenen Elefanten gebraucht, um sich mit ihren derzeitigen Rundungen dahinter zu verstecken.

Er trat durch die Tür, er schaute sich suchend um, er begann übers ganze braun gebrannte Gesicht zu strahlen, er ließ seinen Rollkoffer stehen, seine Tasche fallen und drängte sich durch die wartende Menge auf sie zu.

Noch konnte er sie ja nur bis zu den Schultern sehen. Der Rest war hinter drei Reihen anderer Wartender verborgen, hinter die sie sich ängstlich geduckt hatte.

»Carolin! Liebling! O Gott, ich habe mich so unglaublich auf diesen Augenblick ge...«

Jetzt hatte er auch den Rest gesehen. Er blieb abrupt stehen und brach mitten im Wort ab. Es hörte sich so an, als ob er seine eigene Zunge verschluckt hätte.

Er stand da und starrte sie einfach nur an. Carolin starrte ängstlich zurück. Gleich würde er sie fragen, von wem das Kind sei. Gleich würde er versuchen, ihr vorzurechnen, dass er ganz bestimmt nicht der Vater sein könne.

Tränen traten ihm in die Augen. Sie hatte ihn noch nie weinen sehen. Nicht mal, als seine Mutter vor zwei Jahren an Krebs gestorben war. Daran glaubte sie erkennen zu können, wie geschockt er war.

»Carolin!«, flüsterte er fassungslos. Und dann noch einmal. »Carolin!«

Jetzt wurden auch ihr die Augen feucht. Kein Wunder. Schon seit Beginn der Schwangerschaft hatte sie so nah am Wasser gebaut, dass sie oft mitten auf der Straße in Tränen ausbrach, wenn ein Vogel besonders schön sang, eine Blume am Straßenrand besonders schön blühte, ein Kind lachte oder sie auch nur irgendjemand besonders nett anlächelte.

Sie wartete noch zwei oder drei Sekunden lang. Als er sich dann noch immer nicht rührte und noch immer nichts sagte, senkte sie den Kopf, drehte sich um und watschelte auf ihren dicken Füßen davon.

»Carolin!« Er holte sie ein, fasste sie von hinten an beiden Schultern und drehte sie zu sich herum. »Ach Gott, Liebling!«

Er umarmte sie so vorsichtig, als ob er Angst hätte, ihr dicker Bauch könnte wie ein Luftballon zerplatzen, wenn er sie zu fest drückte. Ganz sanft küsste er sie auf den Mund. Dann streichelte er ihren Bauch.

»Wissen wir schon, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird?«

»Ein Junge.«

»Ein Junge!« Er schloss die Augen und hielt sich die Stirn. »Großer Gott, ich werde Vater! Ja?« Er schaute sie an. »Ich werde doch Vater, oder?«

Carolin lächelte unter Tränen. Sie strich sich über den Bauch.

»Ich habe zumindest nicht mehr gegessen als sonst«, erwiderte sie schmunzelnd. »Und ...« Sie nahm seine Hand und legte sie rasch auf die Stelle, gegen die von innen gerade kräftig getreten wurde. »So etwas tun Knödel und Hotdogs üblicherweise nicht«, schluchzte sie.

Er wurde ganz aufgeregt, als er die Bewegungen unter seiner flachen Hand fühlte.

»Ist er das? Ist das mein Sohn? Macht er das?«