Der widerspenstige Russe - Ingrid Seemann - E-Book

Der widerspenstige Russe E-Book

Ingrid Seemann

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Beschreibung

Die Kindergärtnerin und der Champion Nachdem sie ihn so offensichtlich, völlig betrunken, anhimmelt, beschließt er, sie heute Nacht in sein Bett mitzunehmen. Anfangs hat er die berechtigte Befürchtung, dass sie nicht einmal dazu in der Lage ist, den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen. Dann überrascht sie ihn mit einem Wahnsinns Blowjob! Zu seinem Entsetzen schläft sie ein, derweil er kurz ins Badezimmer geht. Er ist nicht einmal dazu gekommen, ihr einen Orgasmus zu verschaffen! Alexa wacht in den Armen eines muskelbepackten Mannes auf. Völlig orientierungslos verlässt sie sein Haus. "Ich weiß nicht einmal, was passiert ist!", jammert sie am Nachmittag ihre Cousine und Freundin Jennifer bei einem Kaffee an. "Wenn es schlecht war, dann kannst du froh sein, dass du nichts mitbekommen hast! Wenn es gut war, dann kommt er wieder! Glaub es mir!" Jennifer muss es wissen! Sie kennt ihn aus ihrer Jugendzeit...

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Trinksprüche

Böses Erwachen

Lebensgeschichte

Der Sinn des Lebens

Gute Zukunftsaussichten

Notfall

Die Prüfung

Spanking

Sicherheitskonzept

Fiasko im Ring

Stalking

Leidenschaft

Championsleague

After Fight

Monika

Die Einladung

Ein Fall für die Knirpse

Lass mich in Ruhe!

Vorbereitung auf Russland

Der Morgen danach

Bruno, der Assi

Beziehungsstatus

Darf ich?

Niederlage

Katerstimmung

Schocknachricht

Nachwehen

Der Puls rast

Zurück ins Leben

Bruno, bist du bereit?

Ausweglose Krise

Die Therapie

Zurück ins Leben

Sturm auf die Festung

Das ist nicht normal!

Ein Junge

Fjodor - Geschenk Gottes

Bisher erschienen

Leseprobe

Inhalt

Nachdem sie ihn so offensichtlich, völlig betrunken, anhimmelt, beschließt er, sie heute Nacht in sein Bett mitzunehmen. Anfangs hat er die berechtigte Befürchtung, dass sie nicht einmal dazu in der Lage ist, den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen.

Dann überrascht sie ihn mit einem Wahnsinns Blowjob! Zu seinem Entsetzen schläft sie ein, derweil er kurz ins Badezimmer geht. Er ist nicht einmal dazu gekommen, ihr einen Orgasmus zu verschaffen!

Alexa wacht in den Armen eines muskelbepackten Mannes auf. Völlig orientierungslos verlässt sie sein Haus. "Ich weiß nicht einmal, was passiert ist!", jammert sie am Nachmittag ihre Cousine und Freundin Jennifer bei einem Kaffee an.

"Wenn es schlecht war, dann kannst du froh sein, dass du nichts mitbekommen hast! Wenn es gut war, dann kommt er wieder! Glaub es mir!" Jennifer muss es wissen! Sie kennt ihn aus ihrer Jugendzeit...

Trinksprüche

Alexa ist froh, dass sie mit ihrer Cousine mitgegangen ist! Der Kampf war aufregend und wirklich extrem nervenaufreibend! Auch wenn es für andere nicht so gefährlich ausgesehen hat, aber als Frau sieht man es ganz anders, oder? Jetzt legt sich die Aufregung. Party ist angesagt. Eine kleine ausgewählte Gruppe von Freunden der Familie Warschenko ist zu einem kleinen Nachfeiern eingeladen. Andauernd wird wegen eines Trinkspruches Vodka nachgeschenkt. Alexa müsste demnach schon das fünfte Glas des glasklaren Schnapses intus haben. Schön langsam reicht es ihr. Ihre Augen sehen leicht verschwommen, zeitweise doppelt. Es wird ihr etwas heiß hier im Saale.

Die Kämpfer Maxim und Noah sind frisch geduscht angekommen. Mit ihnen ihre Trainer Mischa und Joe. Der junge Russe erhebt übermütig lachend sein Glas Vodka und ruft den nächsten Trinkspruch aus. „Wir trinken auf Mischa! Mein Onkel hat mich trainiert. Ihm gebührt die große Ehre des Sieges! Erhebt das Glas!“ …und schon wieder… das nächste Glas ex...

Alexa hat jetzt eindeutig genug! Ihr schwirrt der Kopf. Ihr ist schwindelig. Der viele Alkohol bringt ihren Kreislauf durcheinander. Sie muss sich sofort hinsetzen, nachdem all die Gläser mit lautem Geklirre auf den Boden geknallt wurden. So eine Verschwendung! Aber es ist nicht ihr Schaden. Eigentlich macht es Spaß! Unkontrolliert giggelnd sitzt sie auf ihrem breiten, gut gepolsterten Hintern und sieht sich zufrieden um. Dabei wirft sie zum wiederholten Male einen Blick auf Mischa Warschenko. Mit arrogant hochgezogenen Augenbrauen begegnet er ihr unverhohlenes Starren. Sie lacht ihm übermütig zu. Sie winkt ihm sogar. Es geht ganz leicht. Eigentlich ist sie nicht so… sonst eher zurückhaltend… vielleicht auch zu schüchtern zu solch auffälligen Getue. Aber der Vodka macht sie mutig, frei zu allen Schandtaten, die vielleicht noch kommen mögen.

Er sieht verdammt gut aus… ein gestandener Mann. Er müsste etwas älter sein als sie. Aber wirklich verboten gut aussehend! La… la… la… sie fühlt sich beschwipst. Mutig fixiert sie ihn weiterhin. Blaue Augen… Die Glut verbrennt sie beinahe... Er hat ein kantiges Gesicht. Seine Wangenknochen treten stark hervor und prägen sein herrisches Profil. Dreitage Bart… Wirklich aufregend der Mann… La… la… la… Er ist größer als sie, ist sie überzeugt. Was ja nicht so schwierig ist bei ihren ein Meter fünfundsechzig. Schwarze Haare… kurzgeschnitten… sie liebt Männer mit dunklen Haaren und blauen Augen. Es macht sie an. Nun lässt sie den Blick provozierend über seine Gestalt schweifen… muskulös… breiter Brustkorb… extrem breit… schmale Hüften… muskulöse Oberschenkel. Ihr Mund wird wässrig, als ihr Blick auf dem Schritt hängenbleibt. Die Beule ist unübersehbar… mannomann!

Ihre Augen zucken ertappt in die Höhe. Der Mann macht sie wahnsinnig! Er sieht es ihr an, dass sie seinen Schwanz in der Hose begutachtet hat! Seine Augen fangen ihre ein und halten sie herrisch gefangen. Sie schmilzt dahin. Seine offensichtliche Dominanz imponiert ihr. Den Mund leicht geöffnet, schnappt sie nach frischem Sauerstoff. Das Blau seiner Augen wird dunkler. Es macht sie tierisch an. Scheiße… er steht auf und kommt auf sie zu. Sie leckt sich die, auf einmal trockenen Lippen und taxiert ihn noch einmal von oben bis unten. Instinktiv klammert sie sich an die Tischkante. Er kommt näher…

Mischa hat die provozierenden Blicke der Frau neben Jennifer mit Zufriedenheit über sich ergehen lassen. Er ist sich seiner Wirkung auf Frauen bewusst. Dennoch fragt er sich, was sie eigentlich von ihm will? Wer ist sie überhaupt? Er kennt sie nicht. „Wer ist diese Frau neben Jennifer?“, fragt er seine Schwägerin Nikita. „Alexa? Sie ist die Cousine von Jennifer. Gefällt sie dir?“ Er brummt nichtssagend und lehnt sich wieder zurück. Er beobachtet die Frau, während schon wieder ein Trinkspruch ausgerufen wird.

Den Vodka trinkt er schon lange nicht mehr mit. Er kippt ihn jedes Mal unauffällig unter den Tisch. Er verträgt nicht so viel. Maxim meint, dass sein Onkel, bei zu vielen Gläsern Vodka, redselig wird und das kann er sich hier unter den Gästen, die nicht unbedingt seine Freunde sind, nicht leisten.

Der Kampf heute war längst überfällig. Mischas Neffe musste die Ehre seiner Frau verteidigen. Mit seiner kompetenten Unterstützung hat er auch gewonnen. Das macht ihn sehr stolz. Verlieren war keine Alternative. Jetzt hat Vladimir, sein geschätzter Bruder, seine Freunde zu einem Umtrunk eingeladen. Er wartet, dass er sich endlich entfernen kann.

Der Anblick Jennifers tut ihm weh. Er liebt sie noch immer. Aber sie ist schon längst vergeben. Er hatte nie eine Chance. Aber er hat alles für sie getan. Sogar einen Mord…

Sein Blick fällt wieder auf die Unbekannte. Sie fasziniert ihn. Sie starrt ihn ständig an… Er schaut sie sich genauer an… eigentlich ist sie ganz hübsch… mollig… große Brüste. Am liebsten würde er sie abwägen… Sie sehen in dem straff anliegenden Shirt wirklich großartig aus. Ihre Haarfarbe ist blond. Ihre großen, braunen, glänzende Augen erinnern ihn an Jennifer.

Alexa ist betrunken. Sie hat sicher den ganzen Vodka mitgetrunken, der ausgeschenkt wurde. Etwas abschätzig mustert er sie. Betrunkene Frauen sind nicht so seins. Sie wissen nicht was sie tun und tun es bestenfalls schlecht. Aber dennoch hat sie was…

Sie checkt ihn noch immer ab. Ihre Augen bleiben auf seinem Schritt hängen. Das ist sein Signal… Die Frau will etwas von ihm… Sie leckt sich die Lippen… Seine Gedanken drehen sich mittlerweile nur um das eine… ob er ihr das Haus zeigen soll?

Kurz entschlossen steht er auf und geht zu ihr. „Schöne Frau!“ Sie sieht ihn mit verklärten Augen kichernd an… jetzt doch etwas unsicher. „Hi!“, japst sie, als hätte sie ihn nicht erwartet. Er beugt sich zu ihr hinunter und flüstert ihr ins Ohr. „Darf ich dir das Haus zeigen?“ Gänsehaut überzieht ihren Hals. Erschreckt… oder erstaunt, sieht sie ihn an. Er wartet nicht lange… und… sie nickt. Sie hat große Lust das Haus anzusehen und noch viel mehr! Sie ergreift seine ausgestreckte Hand und er zieht sie hoch. Zitternd und unsicher steht sie vor ihm und sieht ihn beinahe unschuldig an. Meine Fresse…

Mischa macht kurzen Prozess. Er zieht sie ohne Worte in die Höhe, weg von den vielen Menschen. Ihr Alkoholspiegel ist um ein weiteres Glas Vodka gestiegen. Sie schwebt und hat große Lust auf den Kerl vor ihr, der sie mit langen geschmeidigen Schritten mit sich zieht. Sie dreht sich kein weiteres Mal um. Braucht sie nicht… sie ist schon ein großes Mädchen! La… la… la…

Ohne auf die erstaunten Gesichter der Verwandten zurückzuschauen, ist Alexa weg. Sie hofft nur, dass sie auf sie warten, bevor sie nach Hause fahren! Hand in Hand gehen sie durch das Haus. Das heißt, sie schwankt und stolpert hinter ihm einher und er geht gerade aus, mit einem bestimmten Ziel, das nur er kennt. Mischa schleppt sie regelrecht ab.

„Ich zeige dir mein Zimmer! Bist du damit einverstanden?“ Mischa sieht sie frontal, scheinbar gleichgültig, an. Sie nickt benommen. Das Tempo ist horrend. Ihre Beine gebärden sich wie Wackelpudding… Aber seine Augen! Blau… diese Glut… sie stolpert. Er fängt sie gerade noch auf. „Hoppla! Vorsicht!“ Alexa grinst entschuldigend. Kurzerhand hebt er sie in seine kräftigen Arme und trägt sie hinauf. Sie legt glückselig ihren schwindelnden Kopf auf seine warme Brust und inhaliert den berauschenden Duft des Mannes.

Oben angekommen drückt Mischa, mit dem schweren Körper im Arm, die Tür auf und stößt sie schwungvoll, mit einem Knall, wieder hinter sich zu. Er stellt sie auf den Boden ab. Unsicher lugt sie zu ihm auf. Ihre Mundwinkel heben sich dümmlich grinsend und sie starren sich einen gefühlten langen Moment an, bis er sich in Bewegung setzt und sie dazu zwingt, einen Schritt nach dem anderen zurückzusetzen. Dabei schwankt sie gefährlich. Ihre Beine berühren die Matratze seines Bettes. Stocksteif steht sie da und fragt sich, wie es nun weiter geht.

Mischa verschränkt die Arme vor sich, wobei seine Bizepse dicker und dicker sich hervorheben. Er sieht sie auffordernd an. Ihre Augen werden dabei größer und größer und sie leckt sich einmal lechzend über die Lippen. Unsicher was sie jetzt tun soll, gibt sie sich einen Ruck und geht vor ihm auf die Knie, die automatisch unter ihr nachgeben. Laut seufzend, mit der Zunge zwischen den Lippen macht sie sich zittrig an seiner Hose zu schaffen. Konzentriert greift sie nach seinem Reißverschluss. Ungeschickt nestelt sie daran. Er ist gespannt, wie lange es dauert, bis sie es schafft, den Zip hinunter zu ziehen und somit seinen Schwanz aus der Hose zu holen. Seiner Meinung nach, scheint sie mehr als ungeschickt zu sein. Ihre Hände sind fahrig. Anscheinend ist sie schlichtweg zu betrunken, um so etwas Einfaches durchführen zu können.

Zum äußersten genervt schlägt er die Augen in die Höhe, weil es für ihn eindeutig zu lange dauert. Sein Penis ist erschlafft. Er sieht hinunter. Ihre Zunge steckt noch immer zwischen den Lippen. Eigentlich sieht sie niedlich aus, denkt er sich. Dann hört er es. „Ich kann das… ich kann das…!“ Hat sie das wirklich gesagt? Der Reißverschluss klemmt. Sie hat es geschafft, dass der Stoff sich in den Metallzähnen verheddert hat. Seine Geduld ist am Ende und er schlägt ihre Hände zur Seite und bringt es zu einem Ende. Er zieht seine endgültig offene Hose bis zu seinen Knien hinunter und drückt ihr seinen müden Penis an ihre Lippen, die sie, Gott sei es gedankt, sofort öffnet.

Sie übernimmt augenblicklich die Initiative. Forsch ergreift sie sein Gemächt und streckt die Zunge aus. Zuerst tastend. Er verdreht die Augen. Ob das noch etwas wird?! Sie zieht die Vorhaut zurück und umspielt die Eichel mit mehr Leidenschaft. Na geht doch! Der Schwellkörper versteift sich wieder. Sie macht das wirklich gut. Zufrieden entspannt er sich, ob der guten Behandlung. Ihre raue Zunge leckt über jeden Zentimeter seines Schaftes. Sie spurt die dicken Adern nach und macht ihn damit sehr glücklich. Jetzt hat sie ihn ganz in ihren Mund genommen. Ihre Mundhöhle ist feucht und heiß. Er zuckt weiter hinein. Sie ist willig. Das muss man ihr lassen.

„Mund weiter auf!“ Aufgrund seines herrischen Tonfalls öffnet sie sich ein bisschen mehr. Er wickelt ihre langen blonden Haare um sein Handgelenk und führt sie so weiter auf seine imposante Länge hinauf. Vorsichtig stößt er zu. Sie zuckt nicht einmal. Da geht noch mehr. Er schiebt sich langsam, aber stetig weiter hinein. Ihr Rachen ist entspannt. Ihr Mund ist weit offen. Es geht noch weiter… Ihre Lippen küssen seinen Bauch. Ihre Hände umklammern seine dicken prallen Hoden. Er fängt an zu ficken. Fester… brutaler… mächtig… Sie lässt, ohne sich zu wehren, mit sich machen. Sie ist wirklich gut. Wer hätte das gedacht?

Stöhnend, weil sie seine Hoden unaufhörlich presst, fickt er sie weiter. Sein Kopf ist genussvoll zurückgeworfen. Immer wieder muss er hinsehen. Mittlerweile rollen Tränen über ihre Wangen. Er kann nicht aufhören. Rein, raus. Rein raus. Bald ist er soweit. Wenn sie seine Hoden weiterhin dieser Tortur aussetzt, spritzt er ab… und es kommt, wie es kommen muss… sein Samen schießt durch seinen fickenden Schwanz und spritzt in ihren Rachen hinein. Die Zeit, in ihren Mund zu spritzen hatte er nicht mehr. Es ging alles zu schnell…

Erschöpft kniet sie mit gebeugten Kopf auf dem Boden. Streichelnd beugt er sich zu ihr hinunter und streicht mit dem Zeigefinger die Tränen weg. „Scheiße, das war wirklich unglaublich!“ Bewundernd sieht er sie grinsend an. Ihn etwas skeptisch beobachtend, blickt sie ihn von unten her an.

„Kannst du jetzt vielleicht meine Pussy bumsen?“ Sie steht mühsam auf und legt sich fordernd mit dem Rücken auf die Matratze. Aufreizend spreizt sie weit die Beine. Verdattert ob der unverblümten Forderung, steht sein Penis tatsächlich wieder stramm. Sein Blick ist permanent auf die rosafarbenen Schamlippen gerichtet. Durch die zitternde Mitte streichend, erreicht er bald das kleine hervorstehende Nervenbündel. Leicht streift er darüber. Ein kleiner Seufzer begleitet seine erotisierende Handlung und er stößt einen Finger, dann zwei in ihre Vagina. Sofort schiebt sie sich noch mehr entgegen und wiegt mit dem Becken. Ihre Pussy ist klatschnass. Sein dritter Finger und der Rest seiner Hand folgen. Wimmernd streckt sie den Kopf nach hinten. Ihr Becken zuckt. Sie ist unersättlich. So ein Luder! Leise stößt er ein-, zweimal zu und sie kommt mit einer Kraft, die seine Hand brutal quetscht. Langsam und mit Bedacht, versucht er eine Faust zu machen und sie wieder zu öffnen. Dabei verlängert er so ihren Orgasmus. Sie fängt an zu schreien. „Jaa… jaa… jaaaaaaa…!“ Das Gesicht ist ekstatisch verzerrt. Ihr Körper strafft und fällt wieder zurück. Immer wieder bäumt sie sich auf.

Beruhigend legt er die andere Hand auf ihren Bauch. Die Kontraktionen schwächen ab. Dennoch lässt sie seine Hand in ihrem Inneren nur schwer los. Den Bauch kontinuierlich streichelnd, fasst sie sich und er kann langsam entweichen. Voll mit Schleim bedeckt verschwindet er schnell ins Badezimmer und wäscht sich gründlich.

Er will sie jetzt ficken. Sein Penis wippt erwartungsvoll dem nächsten Akt entgegen. Seine Augen sehen gespannt zum Bett… sie ist… so wie er sie verlassen hat… eingeschlafen. Mit gespreizten Beinen und ausgestreckten Armen, liegt sie leise schnarchend da. Frustriert, weil sie vor dem aufregenden Finale weggetreten ist, stupst er sie an, dass sie zur Seite rollt und legt sich neben sie. Morgen früh werfe ich sie hinaus, denkt er sich und gähnt herzhaft.

Er kann lange nicht einschlafen. Dazu ist er zu aufgekratzt und die Gäste sind nicht meine. Ich habe absolut keine Lust wieder dazuzustoßen! Also bleibt er liegen und beobachtet die Schatten in seinem Schlafzimmer.

Böses Erwachen

Alexa schwitzt. Ihr Rücken und ihre Beine sind schweißnass. Langsam öffnet sie die Augen, die wie zugeklebt zu sein scheinen. Gestern hat sie wohl zu viel getrunken! Die Realität rückt näher. Die Gedanken fahren Achterbahn. Wo ist sie eigentlich? Sich umsehend kann sie sich nicht vorstellen, wie sie in dieses Zimmer gekommen ist. Was macht sie hier und wieso kann sie sich kaum bewegen? Mühsam dreht sie sich halb um. Schmerzvoll greift sie sich an den Kopf. Der Raum fängt an, sich zu drehen. Aufstöhnend wartet sie ab, bis alles wieder zum Stillstand kommt.

Hinter ihr liegt ein Mann, der ihr kaum bekannt ist. Dunkel weiß sie, dass sie ihn schon gesehen haben muss. Sein schwerer Arm liegt wie eine Klammer um ihre Taille. Er scheint fest zu schlafen, was tiefe Atemzüge bezeugen. Vorsichtig schält sie sich aus der Umklammerung des Mannes, während ihre Gedanken Amok fahren. Sie ist doch nicht im Bett eines One-Night-Stands?! Scheiße! Sie kann sich an absolut nichts erinnern!

Sie sieht an sich hinunter. Die Decke liegt weggestrampelt zu ihren Füßen. Nackt wie sie ist, erschaudert sie sich vor der eigenen wabbelnden Bauchdecke. Der Mann hat sie so gesehen!? Meine Fresse! Was hat er sich dabei gedacht? Sie nimmt sich vor, eine Diät zu machen. Zitronendiät ist angesagt…

Er fängt hinter ihr zu murren an, dreht sich auf die andere Seite und zieht sich die Decke hoch über die Schultern, die sie vorab schon über seine beachtliche Vorderseite gelegt hat. Mannomann. Jetzt hat sie mit diesem schönen Kerl Sex gehabt und sie hat es nicht mitbekommen!? Was ist nur heute Nacht passiert?!

Er scheint noch immer nichts zu bemerken. Einen Moment abwartend, steht sie schließlich wackelig auf. Ihr Kopf tut scheußlich weh. Ihre Beine zittern, ihr Gleichgewicht surrt in alle Richtungen. Sich entlang des Bettes immer wieder festhaltend, sammelt sie ihr Höschen, BH, Kleid und ihre Pumps ein.

Grummelnd, mit sich total unzufrieden, sucht sie das Badezimmer auf und setzt sich erleichtert auf die Toilette. Mit Katzenwäsche versucht sie sich etwas zu erfrischen und nimmt sich vor, sich zu Hause ein Bad zu genehmigen, um den Katzenjammer loszuwerden.

Ohne sich noch einmal umzusehen, verlässt sie leise das Zimmer Ihres One-Night-Stands und hofft, unbemerkt durch das Haus hinaus zu kommen. Es scheinen noch alle zu schlafen. Mit den Schuhen in der Hand schleicht sie barfuß die Holzdielen entlang zur Treppe hinunter. Hier verlässt sie das Glück. Arthur steht plötzlich hinter ihr. „Madame! Möchten Sie nicht etwas Erfrischendes zu sich nehmen? Kaffee, Tee, Orangensaft?“ „Nein danke! Das ist sehr lieb von Ihnen! Ich werde mir ein Taxi rufen und nach Hause fahren. Auf Wiedersehen, Herr Arthur!“ „Dann lassen Sie sich wenigstens von unserem Chauffeur Bill nach Hause fahren!“ Sie überlegt fieberhaft. Ein hauseigener Chauffeur! Sie kann nicht nein sagen und nickt mit dem Kopf. Autsch! Das hätte sie nicht tun sollen. Ein fieser Schmerz durchzuckt ihre Gehirnwindungen. Schmerzvoll schließt sie die Augen und legt ihre kalte Hand auf die Stirn.

Arthur verbeugt sich teilnahmsvoll. Er kann nichts tun, da die Lady seine Hilfe rigoros abgelehnt hat. Dabei hätte er ihr gerne Schmerztabletten und einen Orangensaft angeboten. Aber sie muss es selber wissen. Er ruft Bill den Chauffeur, der in kurzer Zeit vorfährt. Gewissenhaft öffnet Bill respektvoll die Autotür der schwarzen Limousine und wartet bis Alexa Platz genommen hat. Dann schließt er diese, aus Rücksicht auf den lädierten Fahrgast, betont leise.

Alexa lehnt sich seufzend zurück. Der Wagen ist gut ausgestattet. Beige Ledersitze kühlen ihren Hinterkopf, den sie vorsichtig nach hinten abgelegt hat. Ihr brummender Kopf bringt sie noch um! Das leise Motorengeräusch und das sanfte Schaukeln des Luxuswagens schläfert sie augenblicklich ein.

Mischa wacht langsam auf. Seine ersten Gedanken sind bei der Frau. Wo ist die Frau hin? Hat sie es so eilig gehabt wegzukommen? Heute hätten sie anknüpfen können, wo sie aufgehört haben! Aber was soll’s? Ist nicht sein Schaden. Er überlegt, was er heute mit sich anfangen soll. Er ist ausgeschlafen. Er ist voller Elan. Laufen? Trainieren? In die Stadt fahren? Er entscheidet sich für den Lauf durch den weitläufigen Park. Frische Luft für seine müden Gehirnzellen werden nicht schaden.

„Arthur! Wo sind mein Bruder und mein Neffe mit ihren Frauen?“, fragt er den alten Mann. „Die Herrschaften schlafen noch. Es ist gestern spät geworden, Herr Mischa!“ „Wo ist die Frau, die in meinem Zimmer war?“ „Sie wollte nach Hause und ich habe Bill beauftragt sie in der Limousine zu fahren.“ Mischa nickt. „Wollen Sie eine Erfrischung? Frühstück?“ „Nein danke, Arthur! Ich warte auf die Familie!“ Arthur verbeugt sich vor dem Herrn und entfernt sich langsamen, leicht gebeugten Schrittes.

In seinen Laufkleidern betritt er das Allerheiligste seiner langjährigen Vertrauten, namens Monika, die schon an der Zubereitung des Frühstücks für die Herrschaft beschäftigt ist. „Mischa! Guten Morgen!“ Er geht auf sie zu und umarmt sie herzlichst.

Sie ist mit Mischa und Maxim in Russland gewesen. Wie eine Mama hat sie sich um sie beide gekümmert und über sie gewacht. Jetzt schwingt sie das Zepter in der Küche in Österreich. Die anderen haben keine Chance gegen sie. Keiner wagt es, sich gegen sie aufzulehnen, denn sie führt ein strenges Regiment. Aber sie ist auch eine herzensgute Frau.

Sie legt ihre Hände um das Gesicht Mischas und küsst ihn schmatzend. Ihr fröhliches Gesicht wärmt sein Herz. „Ich will nur ein Glas Wasser trinken, Monika! Ich gehe laufen und nehme das Frühstück mit den anderen ein.“ „Natürlich mein Lieber! Pass auf dich auf!“ Als wenn ihm etwas passieren würde!

Lebensgeschichte

Alexa hat sich heute frei genommen. Ihre Cousine Jennifer hat ihr dazu geraten. Jetzt sitzt diese bei Alexa im Wohnzimmer bei Kaffee und Hörnchen und unterzieht sie einem Verhör. „Du bist gestern mit Mischa abgerauscht und nicht mehr aufgetaucht! Hallooo? Erzähl mir alles!“ Vorerst in Schweigen gehüllt, platzt Alexa dann doch heraus. „Ich bin in seinem Bett aufgewacht! Ich kann mich nicht einmal erinnern, wie ich es bestiegen habe.“ „Mein Gooott!“ Jennifer hält sich die Hand vor dem Mund. Ihre Miene wechselt von entsetzt zu lachend. Prustend will sie es sich verkneifen, aber es gelingt ihr nicht. „Jenny! Lach nicht!“, empört sich Alexa. Aber Jennifer schüttelt hustend den Kopf. „Entschuldige! Aber das kann wirklich nur dir passieren!“

„Kannst du dich wirklich an gar nichts mehr erinnern?“ Skeptisch beäugt sie ihre Cousine und beißt in das Hörnchen, das sie mit Schokocreme beschmiert hat. Alexa schüttelt bedauernd den Kopf. Dabei ist er so ein schöner Mann! Gut ausgestattet wie er… Halt!... Wieso weiß sie das? Ihre Fantasie spielt offensichtlich Streiche mit ihr. Seufzend gesteht sie sich ein, dass sie zu viel Vodka getrunken hat. Ihr Gehirn ist offline gegangen und wer weiß, was er mit ihr getrieben hat? Die aufregenden Momente des Lebens hat sie total verpasst. Welch ein Jammer! „Ach mach dir nichts draus. Wenn es gut war, kommt er wieder. Wenn es schlecht war, sei froh, dass du es nicht mitbekommen hast.“ Ja… da ist was dran.

„Erzähl mir von Mischa. Du kennst ihn schon lange, nicht wahr?“ Sie will mehr über den aufregenden Mann erfahren. Aber sie merkt, dass sie einen wunden Punkt bei Jennifer getroffen hat. Jennifers Miene drückt etwas Trauer von vergangenen Zeiten aus. Aber Alexa will etwas über den Mann erfahren, mit dem sie die Nacht verbracht hat… was auch immer passiert ist. „Er ist der Bruder von Vladimir. Maxim ist sein Neffe.“ „Was du nicht sagst! Das habe ich auch schon mitbekommen! Da musst du mir schon andere Sachen erzählen. Gibt es keinen Klatsch? Skandale? Denk nach!“ Sie leckt sich die Finger ab., die mit Schokocreme angepatzt sind.

„Er hat mir nachgestellt, bevor ich mit Manuel verheiratet gewesen bin…“ „Was…?! Das gibt es doch gar nicht! Erzähl mir mehr!“ Alexa ahnt, dass es hier eine Geschichte gibt, die sich gewaschen hat. Begierig nach mehr beugt sie sich vor und starrt ihrer Cousine erwartungsvoll ins Gesicht. Aber was jetzt kommt… mit dem hat sie in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet.

„Na ja… wie Manuel und ich zusammengekommen sind, habe ich dir schon einmal erzählt. Er hat einen MC gegründet und hat prompt einen bösen Rockerclub angelockt. Der Präs hat mich zweimal entführt. Kannst du dir das vorstellen…?!“

Alexa stockt er Atem. Ihre Cousine von Verbrechern entführt? „Mein Gott! Was ist da passiert?“ „Das erste Mal war, als die ‚Black Rats‘ die Cobra als Bedrohung für ihren MC glaubten. Das zweite Mal bin ich sogar freiwillig mitgegangen. Ich glaubte, dass Manuel mich nicht mehr mag. Kannst du dir das vorstellen?“ Alexa schüttelt verwundert den Kopf. Sich freiwillig dem Feind ausliefern?! Das kann nur Jennifer einfallen!

„Wie haben sie dich behandelt? Waren sie grob zu dir? Haben sie dich vergew…?“ Alexa traut sich dieses schlimme Wort gar nicht erst auszusprechen. Aber zu ihrer Beruhigung schüttelt Jennifer den Kopf, wobei ihre schönen Locken um ihren Kopf in Bewegung geraten. „So war es nicht, im Gegenteil! Der Präs hat nichts getan was ich nicht auch gewollt habe!“ „…und was wäre das?“ Ihre Antwort ist auslegbar. Alexa hängt ungeduldig an den Lippen ihrer Cousine. Sie hängt mit ihren Lippen an ihrer Kaffeetasse und sieht sie über deren Rand abwartend an.

„Wir haben uns geküsst. Er hat sich provozierend ausgezogen, als er zur Dusche wollte. Seine Rückenansicht war wirklich knackig! Mir ist ganz heiß geworden, das kann ich dir sagen!“ Alexas Mund steht verdattert offen. Der Speichel tropft beinahe aus den Mundwinkel. Sabbernd schluckt sie erst einmal und stellt sich das eben Gehörte einmal bildlich vor. Ein großer muskulöser Mann zieht sich vor ihr aus und präsentiert seinen Rücken und seinen Knackarsch. Wow!

„Der Kuss… wie war er?“ „Wahnsinnig! Heiß! Ich bin rittlings auf ihm gesessen. Er hat mich nicht einmal mit den Armen festgehalten, bis ich es erst gemerkt habe, wollte ich schon längst mehr!“ Alexa beobachtet Jenny. Unglaublich. In ihr regt sich der Verdacht, als würde Jennifer sich gefragt haben, was wäre, wenn… „…und dann hattet ihr Sex?“ Die Cousine schüttelt vehement den Kopf. „Natürlich nicht! Ich war die Freundin von Manuel!“, entrüstet sie sich. „Ja… klar…“ „Der MC wurde zu einer Fete eingeladen. Wir mussten annehmen, um gute Miene zu der angeblich neuen Freundschaft zwischen den MCs machen. Das war vielleicht eine Fete! Hier trieb es jeder öffentlich!“ Alexa bleibt schon wieder der Mund offen. „Du auch…? „Klar!“ „Übertreib es jetzt nur nicht!“ „Wenn ich es dir sage…“

Alexa erinnert sich von einem zweiten Mal und fragt nach. „Ach ja… das war nicht so aufregend.“, wiegelt Jennifer ab. „Ach übrigens… wo war Manuel beim zweiten Mal?“ „Da hat er mich rausgeboxt. Er kämpfte mit dem Präs und hat gewonnen!“ Jennifer grinst in sich hinein. Ihre Gedanken sind in der Vergangenheit.

Eigentlich wollte Alexa etwas über Mischa erfahren. „… und wie bist du zu Mischa gekommen?“ Irritiert sieht sie mich an. Der Präs ist ihr noch gegenwärtig. Er muss ein beeindruckender Mann gewesen sein. „Mischa?“, erinnere ich sie erneut. „Mischa!“, sie seufzt etwas zu sehnsuchtsvoll. War da mehr, als sie zugeben will?

„Manuel war als junger Mann sehr heißblütig! Er kämpfte um jeden Preis. Einmal setzte er sogar mich ein!“ Schluckend versagt ihre Stimme. Alexa spürt die leise Trauer, die da aus Jennifers Silben bricht. Sie glaubt, sich verhört zu haben. „Kannst du das wiederholen? Das ist ja… scheiße!“ „Ja… Die Russen waren da schon Freunde von uns. Mischa hat mich schon immer gewollt. Aber er wusste, dass ich Manuel gehöre. Die beiden kämpften um mich und Mischa gewann. Er gewann mich. Einen Kuss.“ „Einen Kuss?! Das ist doch nicht so schlimm, oder?“ „Nein… aber… er hat mir in einer Disco aufgelauert und hat ihn da erst eingefordert. Wir waren nahe dran, es weiter zu treiben.“ „So gut war er?!“ Jennifer nickt. Aber ihre Miene ist ernst. Alexa könnte sich in den Hintern beißen. Sie hat definitiv etwas versäumt!

Ihre Geschichte ist wirklich nervenaufreibend. Manuel hatte viel zu tun und ist mit Jennifer von einem Dilemma ins andere geschlittert. Wirklich eine aufregende Zeit. Aber das war noch nicht alles…

„Mischa stalkte mich. Er ging sogar soweit, dass er nach Wien auf das Rockfestival fuhr, auf dem wir auch waren. …und jetzt kommt es… er beging wegen mir einen Mord! Stell dir das einmal vor! …und dass nur, weil mich ein fremder Rocker angegraben hat!“ Jennifers Teint ist jetzt blass. Es muss wirklich schlimm gewesen sein. Der Schock sitzt tief.

„Scheiße Jenny! Was passierte danach?“ Alexas Nerven vibrieren vor Aufregung. Sie hängt an den Lippen ihrer Cousine, um ja nur nichts zu verpassen. „Wir haben es eigentlich gar nicht gesehen. Aber er wurde angezeigt und Vladimir wollte unbedingt Manuel als Anwalt für seinen Bruder. Dabei hatte Manuel zu dieser Zeit noch gar keine Zulassung als vollwertiger Anwalt. Aber er vertrat Mischa, nachdem er die Zusicherung von Vladimir bekommen hat, dass Mischa nach einem Freispruch nach Russland verbannt wird. Er gewann tatsächlich den Fall bei Gericht und Mischa war weg.“ Alexa atmet geräuschvoll aus. Schade, dass sie so spät in das Leben ihrer Cousine getreten ist. Ihr Leben würde mehr Spannung erlebt haben.

Der Sinn des Lebens

Mischa hat sich in einem Trainingsstudio eingeschrieben. Er wollte sich nicht mehr im Haus seines Bruders aufhalten. Ihm wird es zu eng. Er muss sich neu orientieren. Bis jetzt hat er müßig in den Tag hineingelebt. Er lebt im Haus seines Bruders und seiner Schwägerin. Bis jetzt war es okay. Seine Aufgabe war es, Maxim im hauseigenen Trainingsstudio zu trainieren. Doch Maxim ist mit seiner Frau Cosima in eine eigene Wohnung gezogen und er steht jetzt alleine da. Sein Leben ist sinnlos geworden. Vielleicht soll er doch im Familienunternehmen Warschenko Enterprises seinen Job tun, als was auch immer?

Er tritt auf das Laufband. Seine Gedanken sortieren sein Leben. Viel hat er nicht auf die Reihe gebracht! Ihm fällt nichts ein. Außer einem Mord und später unzählige Untergrundkämpfe in Russland – mehr war und ist da nicht. Traurig. Was könnte er für Warschenko Enterprises tun? Was kann er eigentlich? Er hat die Schule mehr schlecht als recht über die Bühne gebracht. Er hat nie gearbeitet. Er ist seinem Bruder immer auf der Tasche gelegen. Auf einmal ist er wütend auf sich selbst. Er ist über vierzig Jahre und lebt auf Kosten seines Bruders?! Er ist nichts! Shit!

Er schaltet schneller. Das Gerät verlangt ihm alles ab. Keuchend verdrängt er seine Gedanken und konzentriert sich alleine auf die Geschwindigkeit. Seine Beinmuskeln brennen. Lange hält er nicht mehr durch. Entweder er verringert die Geschwindigkeit, oder er fällt runter. Plötzlich verringert sich, fast nicht spürbar, der Speed. Er sieht zur Seite.

Trainer Kais Finger liegt auf dem Hebel. „Du läufst schon zu lange in diesem Speed. Wenn du so weitermachst, fällst du herunter! Laufe die Geschwindigkeit ab und komm dann zu mir!“ Mischa nickt keuchend. Sein Atem pfeift, seine Lunge kollabiert beinahe. Langsam nimmt sein Herzkreislauf wieder normale Frequenzen an. Auf STOP drückend hält er sich einige Momente, den Kopf hängend, an den Griffen fest und geht dann auf wackeligen Beinen von dem Band hinunter. Als würde sein Körper noch im Laufmodus sein, schwebt er in Richtung Büro des Trainers. Er klopft an.

„Herein! Setz dich!“ Mischa nimmt Platz und fläzt sich lässig in den Sessel. „Du scheinst, trotz deines Alters, in mehr als guter Verfassung zu sein. Was hast du bisher gemacht?“ Mischa zuckt die Achseln und hebt stolz seinen Kopf. „Du scheinst mir überschüssige Energien zu haben. Wie sieht es bei dir mit Kampftechniken aus? Hast du Lust?“ Mischa hat keine Lust dem Mann von seinen Fähigkeiten zu erzählen und fordert ihn so auf, weiterzuerzählen.

„Wir haben im Keller ein Kampfstudio! Wir suchen andauernd Männer, die auf Zweikämpfe Lust haben und damit meine ich nicht die Softkämpfe.“ Kai sieht ihn direkt in die Augen. Mischa denkt nach. Er hätte Lust. Bei Vladimir dreht sich alles ums Geschäft. Hier könnte er wieder das tun, wozu er Lust hat. Er nickt verhalten. „Schau es dir einmal an. Vielleicht gefällt es dir. Komm mit!“

Kai geht voraus. Er geht auf eine Stahltür zu und sperrt sie auf. In Mischa regt sich der Verdacht, dass es hier nicht immer legal zugeht. Er ist neugierig. Unten angekommen, müssen sie noch einmal durch eine verschlossene Tür gehen. Ein großer Saal, eingerichtet als vollausgestattetes Kampfstudio, tut sich vor ihm auf. Er sieht sich um. Moderne Geräte, Matten und vor allem eine Kampfarena lassen seine Nerven vibrieren. Er will am liebsten loslegen und Kai herausfordern. Vorerst aber bleibt seine Miene undurchdringlich. Er will vorerst Kai reden lassen.

„Was sagst du dazu? Hättest du Lust auf ein Training?“ Kai sieht ihn erwartungsvoll an. Er schätzt den Mann vor sich ab. Seine innere Aufregung ist ihm nicht entgangen. „Wie oft finden hier Kämpfe statt? Welcher Art?“ „Wir haben ständig Kämpfe. Oft auf Verlangen. Einmal im Jahr gibt es Meisterschaften innerhalb mehreren Studios aus verschiedenen Ländern. Diese werden offiziell angemeldet. Dieses Mal sind die Meisterschaften bei uns.“ „Wann?“ „In drei Monaten.“ Kai ist stolz darauf, dazuzugehören. Mischa ist längst dabei. Er will bei diesen Meisterschaften unbedingt mitmachen.

„Bist du auch dabei?“, fragt er Kai. „Natürlich!“, hochmütig schwillt die Brust des Trainers an und schlägt sich mit der Faust gegen sein Herz. „Was muss ich tun, um mich dafür anzumelden?“ Mischa sieht Kai herausfordernd an. „Oha! Da hat jemand hochfliegende Pläne! Vielleicht willst du mir vorerst zeigen, was du so drauf hast?“ Abschätzig sieht er Mischa von oben bis unten an. „Die Herausforderung nehme ich gerne an!“ Mischa steigt in den Ring und sieht Kai mit hochgezogenen Augen an. Dieser lacht kurz und wird ernst. Hat er sich in den Mann getäuscht? Er greift nach dem Schutzhelm, der für seinen Neuling gedacht wäre. „Lass das! Das brauche ich nicht!“ Kopfschüttelnd schmeißt er ihn aus dem Ring und stellt sich lässig vor Mischa und fordert ihn so heraus.

Mischa ärgert sich, dass er nicht so geschätzt wird, wie es ihm gebühren würde und holt mit seiner rechten Faust aus und knallt diese voll in Kais linke Gesichtshälfte. Fuck! Kai taumelt schwer nach hinten. Seine Abwehr war so gut wie nicht vorhanden. Er tastet vorsichtig seinen Kiefer ab. Es scheint noch alles seine Richtigkeit zu haben. Eine starke Prellung, mehr nicht. Jetzt sieht er grinsend seinem Gegenüber ins Gesicht. Sein neuer Kunde hat was drauf. Er nimmt Haltung an und taxiert Mischa. „Dann mal los! Zeig es mir!“ Der Kampf beginnt. Bald wird Kai klar, dass dies ein ernstzunehmender Kämpfer ist, der anscheinend mehr drauf hat, als er selbst.

Irgendwann gibt er keuchend auf. Mischa steht, beinahe ohne Blessuren, über Kai und hält ihm die Hand hin, damit er ihn auf die Beine ziehen kann. „Wow. Ich habe dich wohl gewaltig unterschätzt. Wo hast du so zu kämpfen gelernt?“ „Russland.“ „Du beherrscht mehre Kampfsportarten und vereinst sie problemlos. Das ist klasse. Hast du schon professionell gekämpft?“ Mischa nickt. Seine Fäuste vorne überkreuzt steht er da. Sein muskulöser Brustkorb hebt und senkt sich schwer. Kai zeigt zum anderen Ende des Saales. „Komm, dort ist eine Vitrine. Da bekommen wir etwas zu trinken!“ Schweigsam gehen sie nebeneinander her. Mischa nimmt sich ein Gatorate und Kai eine Mineralwasserflasche. „Wie fit bist du? Kannst du in drei Monaten kämpfen? Tatsächlich bräuchte ich noch einen Teilnehmer in unserem Team.“ „Jederzeit!“, erwidert Mischa großspurig. Seine blauen Augen funkeln. Er sieht sich schon als Champion. Verlieren ist keine Option. Kai holt ihn aus seinen Zukunftsvisionen zurück. „Wir trainieren einmal die Woche hier unten. Einen Monat davor wollen wir uns jeden zweiten Tag treffen. Geht das bei dir?“ Mischa nickt. Er hat sonst nichts zu tun.

Schweigend gehen sie wieder nach oben. Mischa geht unter die Dusche und zieht sich an. Er geht hinaus und sieht sich Alexa gegenüber. Sie holt sich gerade einen Schlüssel für den Spind. „Alexa!“ „Mischa? Was machst du hier?“ „Ich trainiere hier!“ „Ja, ich auch. Vielleicht können wir es einmal gemeinsam tun?“, wagt sie einen Vorstoß. Er nickt. Irgendwie freut er sich, dass er sie wiedersieht.

Er kennt nicht viele Leute, außer seiner eigenen Verwandtschaft hier in Österreich. „Kommst du immer um diese Zeit?“ Jetzt nickt sie. Ihre Nerven vibrieren. Ihre Augen glänzen. Sie hat oft an ihn gedacht, aber nicht damit gerechnet, ihm so schnell über den Weg zu laufen. „Dann bis bald!“ Er eilt hinaus. Er will seine Gefühle nicht so schnell zeigen. Sie geht ihm unter die Haut. Dabei hat er nicht mehr an sie gedacht, seit er alleine in seinem Bett aufgewacht war. Ihre Figur in dem engen Sportdress haben ihn wieder an die Nacht erinnert. Sie war wirklich eine willige Sexbombe…

Nachdenklich steigt er in seinen Maserati und rauscht mit lautem Motorensound durch die Straßen der Stadt.

Gute Zukunftsaussichten

Mischa lässt sich das Borschtsch servieren. Gedankenvoll wartet er ab, bis der Hausdiener sich respektvoll verbeugend entfernt hat. Dann sieht er seinen Bruder an. „Mhm?“ Vladimir spürt den Blick Mischas. Mische seufzt und setzt an. Seine Stimme ist unsicher. Aber dennoch… „Ich habe heute nachgedacht. Ich brauche einen Job. Kann ich in deinem Unternehmen irgendetwas für dich tun?“ „Es ist auch dein Unternehmen!“, entgegnet Vladimir vielsagend. „Ich freue mich, dass du dich endlich dazu entschließt, deinen Beitrag zu leisten, Mischa!“

Vladimir sieht ihn lange und ernst an, als überlege er, wie er seinen Bruder sinnvoll einsetzen kann. Gedanklich wägt seine Stärken ab… Überlegt, wo er ihn einsetzen soll. „Was stellst du dir vor?“ Mischa zuckt die Achseln. Es ist ihm egal. Er muss sich sowieso erst einlernen. Irgendwie hat er einen Bammel davor, dass Vladimir ihm einen eintönigen Bürojob zuschanzt.

„Mischa, das Einzige was mir jetzt auf die Schnelle einfällt, wäre die Security. Du bist trainiert. Du kennst die Schwächen der Menschen. Du durchschaust sie schnell und du kannst handeln! Wäre das etwas für dich?“ Mischa ist tatsächlich interessiert. „Security? Was muss ich da tun?“ „Du kannst als frischer Neuzugang die Sicherheitsvorschriften der Warschenko Enterprises neu adaptieren. Als Vorgesetzter der Security ist alles möglich!“ Vladimir ist von seiner Idee begeistert. Sein Bruder wäre die Idealbesetzung! „Natürlich würde ich dir am Anfang zur Seite stehen, bis du alleine die Mannschaft übernehmen kannst.“, versucht Vladimir seinem Bruder die Entscheidung zu erleichtern.

„Okaaay….“ Mischa sagt zu. Seine Gefühle sind noch zwiegespalten. Aber er will es versuchen. „Wann soll ich anfangen?“ „Morgen! Du kannst gleich in der Früh mit mir oder später zu mir ins Büro kommen.“ „So bald?“ Mischa ist entsetzt. Er ist ein Morgenmuffel. Bis er aufsteht, sind schon alle längst außer Haus. Vladimir lenkt ein. „Du kannst auch etwas später kommen. Wenn du dich eingearbeitet hast und fest im Sattel sitzt, kannst du deine Zeiten sowieso selber einteilen.“, meint er. Mischa ist erleichtert. Es hört sich gut an.

„Ich möchte eine eigene Wohnung in der Stadt beziehen. Kann ich mir von dir Geld leihen?“ Vladimir nickt. „Es ist auch dein Geld, Mischa! Die Firma ist Familie! Aber du hast recht, mir Bescheid zu geben! Ich überweise dir gleich morgen einen größeren Betrag und du kannst dir jederzeit eine geeignete Wohnung kaufen! Viel Glück!“ „Danke Bruder!“ Mischa ist sehr froh über die unkomplizierte Freundschaft mit seinem Bruder. Es war nicht immer so. Aber Vladimir und er hatten immer eine besondere Beziehung. Er sieht zu Nikita, seiner Schwägerin. Sie ist eine schöne Frau und er vergönnt sie seinem Bruder. Alexa taucht in seinen Gedanken auf.

„Wenn du willst, kann ich dir bei der Suche helfen, Mischa!“ Nikita lächelt ihn liebevoll an. Mischa ist froh, sie an ihrer Seite zu haben. In solchen Sachen, wie Wohnungssuche, ist er hilflos wie ein Baby. „Danke Nikita! Das nehme ich gerne an.“ „Gerne! Du brauchst mir nur zu sagen, was du dir von deiner Wohnung erwartest und ich präsentiere dir in ein paar Tagen einigen Vorschläge!“ Sie grinst in sein verdattertes Gesicht. Dann lacht er. So unbeschwert hat er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Zufrieden mit dem guten Ergebnis seiner Erwartungen, isst er sein Filet fertig.

Ihm fehlt nur noch eine Frau, zu der er heimkommen kann. Er ist einsam. Wieder denkt er an die Blondine. Morgen… morgen muss er ins Fitnessstudio gehen. Vielleicht ist sie wieder da?

Alexa trifft sich mit Jennifer im Café gegenüber des Studios. Sie ist spät dran. Das Training hat etwas länger gedauert. Außerdem hat Kai sie aufgehalten. Sie hat den Verdacht, dass er ein Auge auf sie geworfen hat. Kai sieht gut aus und es schmeichelt ihr, schon deshalb, weil sie erstens älter ist als er und zweitens auf keinen Fall die trainierte schlanke Figur hat, wie so manches andere Mädchen auf den Geräten.

„Hallo Jenny!“ „Hi! Du bist spät dran. Ich habe schon bestellt.“ „Kein Problem. Entschuldige. Kai hat mich aufgehalten.“ Alexa ist aus der Puste und schwitzt. Ihr Gesicht ist rot und ihr steht der Schweiß auf der Stirn. Obwohl sie sich ausreichend geduscht hat, könnte sie schon wieder dorthin zurückkehren. Unauffällig hebt sie etwas den Arm, um sich zu vergewissern, dass nichts stinkt. Beruhigt setzt sie sich hin.

„Eine Cola und ein Schinkensandwich für mich, bitte!“, ordert sie. Die Kellnerin stellt einen Kaffee und einen Obstkuchen vor Jennifer und entfernt sich nickend. Alexa wäre der Obstkuchen auch lieber. Aber sie hat sich selbst zur Diät verdonnert. „Wer ist Kai?“, fragt Jennifer. „Oh… Kai… Ja… Kai ist mein Trainer.“ „…und?“ „Was und?“ „Wie sieht er aus?“ Jennifer ist ganz Ohr. Sie wittert eine Geschichte. „Kai sieht super aus! Er ist muskulös… breite Brust… muskulöse Oberschenkel… Bizepse… Oh! Mein! Gott!“, schwärmt Alexa mit glühenden Wangen. Das Coke wird vor ihr abgestellt. Sie muss sich zusammenreißen das gekühlte Getränk nicht in einem hinunterzuschlucken.

Verwundert beobachtet Jennifer die begeisterte Beschreibung Kais. „Er ist doch um einiges jünger als du, oder nicht?“ Die erhitzten Wangen Alexas sind nun feuerrot. Jennifer grinst. „Ich meine, da ist noch mehr?“ „Äh… ja… er hat wunderschöne grüne Augen, Dreadlocks…“ Alexa ist gedanklich weit weg. „Hallooo… Alexa...!“ Jennifer fuchtelt mit ihren Armen vor der Freundin herum, bis sie sie wieder ansieht. „Er gefällt dir!“, stellt Jennifer fest. „Er hat mich auf ein Date eingeladen! Stell dir das vor! Mich!“ „Das ist ja süß! Wieso soll er dich nicht einladen? Du bist eine sehr schöne Frau!“ „Danke!“ Sie hängen ihren Gedanken nach.

„Was ist mit Mischa?“ „Mischa? Ach Ja, den habe ich heute zufällig gesehen. Er hat sich im Studio neu angemeldet.“ „Ja… und?“ „Er hat mich kurz begrüßt, mich gefragt, ob ich immer um diese Zeit trainiere und ist gegangen“ Sie zuckt die Achseln. „Vielleicht siehst du ihn wieder?“ Er würde besser zu Alexa passen, meint Jennifer im Stillen. Vielleicht kommt da noch etwas, hofft sie. „Vielleicht…“

Mischa kommt am nächsten Tag vormittags in die Firma. Er konnte sich nicht überwinden, mit Vladimir in der Früh mitzufahren. „Gutes Timing! Ich bin im Großen und Ganzen mit der Arbeit für heute fertig. Den Rest kann mein Assistent Karim vorbereiten! Komm mit! Ich zeige dir deine zukünftige Abteilung und stelle dich gleich der Mannschaft vor!“ Mischa folgt seinem Bruder mit gemischten Gefühlen. Was kommt auf ihn zu? Wird er es schaffen? Setzt Vladimir nicht zu viele Erwartungen in ihn? Viele Unsicherheiten machen ihm zu schaffen.

„Keine Bange! Du schaffst das! …und ich bin froh, dich jetzt im Team zu haben! Unser Sicherheitssystem hat ein Leck! Ich habe großes Vertrauen in dich, es zu stopfen!“, versichert ihm Vladimir. Sie betreten die Aufzugkabine. Mischa wundert sich, dass es jedem durchführbar ist, den Aufzug zu rufen. Ein antiquierter Knopf macht es für jeden x-beliebigen möglich. „Wieso sind hier keine Zugangsbeschränkungen?“, fragt Mischa seinen Bruder. Vladimir sieht ihn nachdenklich an. Wieso? Das ist eine berechtigte Frage! Er grinst seinen kleinen Bruder fröhlich an. „Siehst du? Du hast uns gefehlt!“

Sie steigen aus und gehen einen langen Gang entlang, bis sie an eine breite Holztür ankommen, die unverschlossen ist und keinerlei Sicherheitsvorkehrungen aufweist. Mischa wundert sich schon wieder. Das ist ein wertvolles Unternehmen! Ein Raum mit mehreren Menschen, die kreuz und quer an Tischen lungern, lassen es wie einen Pausenraum wirken. Mischa kommt aus seiner Verwunderung nicht mehr heraus. Ist das ein Rummelplatz?

„Leute! Alle mal herhören!“ Die vielen Männer und spärlichen Damen verstummen und nehmen Haltung vor ihrem Generalboss an. Ein älterer Mann tritt vor. „Konrad, das ist mein Bruder! Er wird dich als Chef der Security der Warschenko Enterprises ablösen.“ „Aber…!“ Vladimir hebt die Augenbrauen. Wenn er sich so umsieht, dann ist es verdammt seine Pflicht, dass er seinen Bruder hier einsetzt, um hier endlich Ordnung zu schaffen! Konrad verstummt. Etwas verärgert sieht er auf Mischa, der ihm seinen Job wegnehmen wird. Ist das zu fassen? Zwanzig Jahre!

„Konrad…“ Mischa merkt, dass sein Bruder sehr unsensibel mit dem Mann umgegangen ist. „Konrad…“, seufzt er. „Ich denke, dass ich deine Hilfe brauchen werde um diesen Laden in Schuss zu bekommen. Vielleicht kannst du mir alles erzählen, was hier so vorgeht und wir erarbeiten gemeinsam ein sicheres Konzept?“ Konrad ist unsicher, wie er reagieren soll. Er sieht von Mischa zu Vladimir. Vladimir scheint jetzt hier überflüssig zu sein und klopft Mischa auf die Schulter. „Bitte arbeiten Sie mit Mischa zusammen. Es ist ihre einzige Chance den Job zu behalten!“, meint er lapidar zu Konrad. Dann geht er wieder hinaus… alleine.

Notfall

Mischa und Konrad stehen sich taxierend gegenüber. Mischa nimmt tief Luft. Wo soll er anfangen? Die Männer und Frauen stehen hier herum und wissen nicht, was sie jetzt tun sollen. „Habt ihr nichts zu tun?“, fragt er sie. „Sie haben gerade Pause!“, informiert Konrad. „Okay, dann macht weiter Pause! Konrad, zeig mir dein Büro!“

„Okay! Machen wir es so. Ich stelle Fragen und du beantwortest sie so gut du kannst.“ Konrad nickt vorsichtig. Er setzt schnaufend seinen behäbigen Körper in den Bürosessel, der sich unter ihm gefährlich quietschend senkt und faltet seine Hände über seinem dicken Bauch. Abwartend und skeptisch sieht er Mischa an, der es sich in einem Besuchersessel gemütlich macht. „Wir werden die nächsten Tage einen Rundgang durch das Gebäude machen und ich werde alles notieren, was mir auffällt. Du kommst mit. Dabei kannst du mir alles erklären. Ich denke, dass mein Bruder die Sicherheit von Grund auf adaptieren möchte.“ Konrad ist schockiert und schluckt die Widerworte hinunter, die ihm schon auf der Zunge gelegen sind. Trotz seines Widerwillens nickt er.

„Wie sieht es mit den Männern und Frauen aus? Wie fit sind sie? Sind sie in Kampftechniken ausgebildet? Was machen sie den ganzen Tag? Überprüfen sie das Geschehen innerhalb des Gebäudes, oder auch außerhalb? Gibt es Überwachungsgeräte an strategisch wichtigen Standorten?“ Konrad spürt deutlich, dass es schwierig werden wird, diesem Warschenko etwas vorzumachen. Er setzt sich aufrechter. Seine Hände sind nun auf dem Tisch abgelegt und ihm wird schwindelig. Was will der junge Mann eigentlich? Er ist kurz vor der Pension! Da macht man sich nicht mehr so viele Gedanken! Es läuft doch alles wie geschmiert!

Mischa sieht ihn fragend an. Konrad hat leider keine passablen Antworten und stottert. „Ich weiß nicht was sie wollen… aber bis jetzt ist alles gut gelaufen!“ Mischa ahnt, dass auf Konrad nicht mehr zu zählen ist. Er muss sich im Personalbüro über den Chef der Security informieren. Überhaupt wird er die Männer und Frauen prüfen. Er fürchtet, dass nicht viele etwas für den Job taugen werden. Er nimmt sich einen Ruck. „Packen wir es an! Wir starten von unten nach oben!“ „Was! Jetzt schon?“ Nun gänzlich aus seiner Komfortzone gerissen, starrt Konrad sein Gegenüber mit Entsetzen an. Konrads Widerwille nervt Mischa jetzt schon. Mit harter Miene erhebt er sich und verlangt einen Schreibblock und Kugelschreiber. Konrad muss Wohl oder Übel nachgeben, wenn er seinen Job behalten will.

Mischa geht kurz alleine hinaus. Er will sich einen Termin mit dem Personalchef vereinbaren. „Hier ist Warschenko! Mit wem spreche ich?“ „Gruber! Hier ist das Sekretariat der Personalleiterin.“ „Ich will einen Termin und das möglichst bald. Bis dahin suchen Sie sich die Personalakten der Abteilung Sicherheit heraus. Ich will alle einsehen. Ich brauche die Personalleiterin und am besten kommen Sie auch gleich mit.“ „So einfach ist das nicht. Frau Kowalski hat ihren nächstmöglichen freien Termin in fünf Tagen!“ „Morgen! Ermöglichen Sie es!“ Mischa lässt keinen Zweifel an seiner Autorität zu. „Aber… aber…“, stottert Frau Gruber. „Morgen!“ Mischa legt einfach auf und dreht sich zu Konrad um, der mit gerötetem Gesicht neben ihm steht.

„Können wir?“ Konrad nickt schicksalsergeben und geht seinem Boss zur Aufzugkabine voraus. Sie beginnen mit dem Eingangsbereich von Warschenko Enterprises. Mischa sieht sich in der großen Halle um. Langsam und alles im Blick haltend, dreht er sich im Kreis. Er lässt die Umgebung auf sich einwirken. Wirklich beeindruckend! Riesengroß und es ist wirklich keine große Kunst hier als Unbefugter ungestört einzudringen. „Wo sind hier die Überwachungskameras? Gibt es Sicherheitsschleusen?“ Mischa sieht Konrad scharf an. Der Mann muss sich als Sicherheitschef doch auch Gedanken gemacht haben. Oder nicht?!

„Äh… vor der Eingangshalle hängt eine Sicherheitskamera. Hier in der Halle sind nur Attrappen!“ Konrad zuckt mit den Achseln. Mischa ist entsetzt. Er hat sich doch wohl verhört? Er macht sich entsprechende Notizen. „Bei den Aufzügen?“ „Nur eine Attrappe!“ Fuck! Mischa eilt zum Empfang. Dieser ist wirklich unbedeutend klein gegenüber der großen Halle. „Hallo! Ich bin Warschenko, der Bruder vom Big Boss! Sie können Mischa zu mir sagen.“ Das junge Mädchen wird rot. Dennoch wirkt sie äußerlich ruhig. „Äh, herzlich willkommen… äh… Mischa! Was kann ich für Sie tun?“ rattert sie auswendig herunter.

Mischa lächelt sie burschikos an. „Ich bin jetzt für die Sicherheit des Hauses zuständig. Können Sie mir sagen, wie sie den Überblick über die einkommenden Leute behalten?“ Er legt Block und Kugelschreiber vor sich ab und lehnt sich auf die Tresen. Abwartend und interessiert, blickt er sie von unten her an. „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“ Sie windet sich sichtlich. Er macht sie nervös. „Ich meine, ob sie wissen, wer wann kommt und wer wann geht. Machen Sie Notizen dazu?“ Sie schüttelt den Kopf. „Ich bin zu sehr beschäftigt mit der Arbeit hier. Wenn ein Mann oder eine Frau zu mir kommt, weil sie einen Termin haben, oder eine Frage stellen wollen – dann mache ich mir Notizen. Ich muss die Herrschaften in der jeweiligen Abteilung ja anmelden, oder nicht? Über die viele anderen Menschen… ob diese jetzt Angestellte des Hauses sind, oder nicht, kann ich nicht weiter kontrollieren. Es sind zu viele Leute!“ Sie zuckt die Achseln. Mischa kann es sehr gut nachvollziehen. Er beobachtet das Kommen und Gehen aus den Augenwinkeln. Es geht zu wie in einem Taubenschlag. Unkontrolliert und frei. Da muss sich gravierend etwas ändern! Er seufzt.

„Konrad, ich habe hier genug gesehen! Wir gehen auf den ersten Stock. Wo ist die Treppe?“ „Wir können doch den Aufzug benutzen!“, wagt Konrad schnaufend einzuwenden. „Nichts da! Wir können auch gleich die Treppe kontrollieren. Wobei ich glaube, was sie jetzt gleich sagen werden. Attrappen?“ Konrad nickt vorsichtig. Entsetzt sieht er auf die Tür zum Stiegenhaus. Er weiß, dass es steile Stufen sind. Das packt er nicht mehr. Aber Mischa bleibt unerbittlich und geht schnurstracks auf den Notausgang zu. Mischa ist ein athletischer sportlicher Mann. Konrad bekommt nach den ersten Stufen das Herzrasen. Er muss stehen bleiben. Er drückt seine Hand auf seine Herzgegend. „Was ist los mit ihnen? Konrad! Sie bekommen doch jetzt keinen Herzinfarkt?! Mein Gott!“ Er eilt zu dem korpulenten Mann hinunter, der hochrot im Gesicht und schnaufend auf der ersten Plattform der Stufen steht.

Mischa sucht nach dem Alarmknopf, den er natürlich auch nicht findet. Er zückt sein Handy und ruft die Rettung an. Dann drückt er auf die Kurzwahltaste seines Bruders. „Hallo Mischa! Wie geht’s bei dir voran?“ „Scheiße Vladimir! Ich bin mit Konrad im Stiegenhaus! Er hat, glaube ich, einen Herzinfarkt! Hilf mir!“ „Bleib ruhig. Hast du schon die Rettung angerufen?“ „Ja, die müsste bald da sein!“ „Okay, ich sage der Rezeption Bescheid.“ „Danke!“ Er beugt sich zu Konrad. Der Mann bekommt fast keine Luft. „Du stirbst mir jetzt da nicht weg! Hast du verstanden?“ Konrad antwortet nicht und wird ohnmächtig. In diesem Moment kommen Sanitäter hereingeeilt. „Wir sind hier! Schnell! Er ist gerade ohnmächtig geworden!“, ruft Mischa ihnen äußerst aufgeregt zu.

Der Notarzt und die beiden Männer versorgen Konrad mit Sauerstoff und wiederbeleben ihn mit einem Defibrillator. Dann schnallen die Sanitäter ihn auf die Trage und schleppen ihn weg. „Geht es ihnen gut?“ Der Notarzt versichert sich bei Mischa. Er nickt benommen. Beinahe hätte er Konrad auf dem Gewissen gehabt! Aber der Notarzt versichert ihm, dass der Mann überleben wird.

Vladimir kommt herbei. „Mischa was ist da los?“ Auf der Treppe sitzend sieht Mischa ihn, bleich im Gesicht, an. Er ist fertig mit sich und der Welt. Er weiß nicht, ob er der Aufgabe gewachsen ist. Er kann nicht einmal seine Mitmenschen abschätzen! Er hat soeben Glück gehabt, dass Konrad nicht zu einem Opfer seines Egoismus geworden ist. Wieso konnte er nicht den Aufzug nehmen? Dann wäre es nicht passiert. „Bruder! Mach dir keine Vorwürfe! Du kannst nichts dafür!“, versucht Vladimir ihn zu beruhigen. Er beobachtet seinen kleinen Bruder, wie er in Selbstvorwürfen versinkt. Der Kopf fällt vornüber zwischen seine Beine. Seine Hände streifen seinen kurzgeschorenen Haarschopf. Immer wieder schüttelt er fassungslos den Kopf.

Vladimir holt den geschockten Mischa zu sich hoch und nimmt ihn mit zu den Aufzügen. Wie ein kleiner Junge lässt Mischa sich ins Büro des Big Bosses geleiten. Er wird in das Ledersofa gedrückt und Vladimir schenkt einen doppelten Vodka für seinen Bruder ein. „Trink!“ Gehorsam macht Mischa alles was sein Bruder ihm sagt. Mit geschlossenen Augen und einem leeren Glas in der Hand, lehnt er sich schließlich zurück. Der Vodka rinnt brennend die Kehle hinab und wärmt ihn schließlich von innen auf.

Mischas Handy klingelt. Vladimir nimmt es zu sich und meint die Nummer des Personalbüros zu erkennen. „Warschenko!“ „Herr Warschenko, Frau Kowalski hätte morgen Nachmittag ab vierzehn Uhr, für Sie Zeit!“ „Ich bin Vladimir Warschenko! Mein Bruder hat einen Notfall. Er meldet sich bei ihnen!“ „Oh…!“ Vladimir legt wieder auf. „Danke Bruder!“ Mischa sitzt noch immer mit geschlossenen Augen auf der Couch. „Du gehst heute nach Hause und ruhst dich aus. Ich sage Nikita Bescheid! Bill wird dich nach Hause bringen!“ Mischa nickt nur und zückt seine Autoschlüssel, damit Vladimir seinen Maserati nach Hause fahren kann.

Die Prüfung

Alexa stemmt Gewichte. Ächzend hebt sie abwechseln die Arme. Kai steht hinter ihr und hilft ihr, indem er unter ihre Arme greift. „Es geht noch einmal!“ Sie versucht es und Kai drückt ihr die Arme leicht anstützend hoch. In die Spiegelwand vor ihr blickend, bemerkt sie Mischa. Er hat sie noch nicht gesehen. Deshalb sieht sie Kai mahnend an. „Pass auf was du machst! Wir werden beobachtet. Schlechte Nachrede will ich nicht!“, zischt sie und stemmt die Hanteln nach unten. „Was mache ich denn?“, grinst Kai. Er legt seine Hände auf ihre Hüften und drückt sie leicht. Schnell windet sie sich mit einer Drehung aus seinem Griff. Böse sieht sie ihn an und gibt ihm einen leichten Schubs gegen die Säule hinter ihm.

Plötzlich steht Mischa vor ihr. Mit arroganter Miene wechselt sein Blick von Alexa zu Kai. „Gibt es ein Problem?“ „Hi Mischa!“ Alexa ist unsicher und nervös, was Mischa an der hohen piepsigen Stimme erkennt. Sie fragt sich erregt, was er wohl gesehen hat? Kai indessen gibt sich locker lässig. „Hi, Warschenko! Heute wieder Training im Keller?“ Absichtlich beachtet Mischa den Kerl nicht. Er traut ihm nicht über den Weg. Er hat beobachtet, wie er Alexa betatscht hat. Die Hände waren auf ihrer Hüfte! Alexa war nicht sehr glücklich darüber, meint er beobachtet zu haben. Dann murmelt er: „Später vielleicht.“ Zu Alexa gewandt, sagt er: „Ich muss mich aufwärmen. Willst du mir nicht Gesellschaft leisten? Du kannst wählen.“ Für Alexa ist die Situation peinlich. Beide gutaussehende Männer wollen was von ihr. Jetzt wäre sie lieber mit Mischa und wählt den Crosstrainer. Mischa nickt zustimmend und überlässt ihr den Vortritt.