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DIE VERSENKUNG DER JAPANISCHEN VERSORGUNGSFLOTTE Coron Bay, Philippinen September 1944 Zwischen der Schlacht im Philippinischen Meer vom 19. bis 20. Juni 1944 und der Schlacht im Golf von Leyte vom 23. bis 26. Oktober 1944 versuchten die Japaner, ihre Streitkräfte auf den Philippinen zu verstärken. Um sie vor amerikanischen Luftangriffen in der exponiert liegenden Manila Bay zu schützen, zog die japanische Marine ihre Versorgungsschiffe zu der Coron Bay auf Palawan zurück. Doch auch dort bleiben die Schiffe nicht lange unentdeckt. Am 24. September 1944 griff eine Streitmacht der US-Marine aus Kampfflugzeugen und Sturzkampfbombern die japanische Versorgungsflotte von bis zu 24 Schiffen an, die in der Coron-Bucht und um die Insel Busuanga vor Anker lagen. Viele der dort versteckten Schiffe wurden versenkt und sind bis heute ein beliebtes Ziel für Taucher. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser amerikanischen Militäroperation. Viele zeitgenössische Bilder ergänzen dieses Werk. Umfang: 75 Seiten
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Seitenzahl: 52
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Die Versenkung der japanischen Versorgungsflotte
Coron Bay, Philippinen September 1944
IMPRESSUM:
Dirk Hennings
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 1820459 Hamburg
Die Coron Bay ist ein bekanntes Sporttauchgebiet in der Sulu-See im Westen der Philippinen, zwischen den Inseln Coron und Busuanga auf den Calamian - Inseln. Diese Inselgruppe bestehen aus 128 Inseln und gehört zur Provinz Palawan im Westen der Philippinen.
Geographie
Im Nordosten grenzt die Inselgruppe an die Mindoro-Straße mit den Nanga-Inseln und dem Apo-Riff, dahinter liegt die große philippinische Insel Mindoro.
Die größte Insel der Gruppe ist Busuanga im Norden mit der im Nordwesten vorgelagerten Insel Dimipac, im Süden liegt die zweitgrößte Insel Culion, noch weiter im Süden liegt Dicabaito. Im Südwesten liegen die Inseln Bulalacao und Coron. Der größte Teil der Bucht von Coron liegt im Schutzgebiet der Insel Coron und ist ein traditionelles Fischereigebiet des indigenen Stammes der Tagbanwa.
Die Insel Coron
Die Inseln im Archipel bilden charakteristische, durch die Erosion typisch senkrecht geriffelte Felswände, Abstürze, Türme, spitze Nadeln, Dächer und Höhlen. Der karstige Kalkstein bildet skurril erodierte steile Bergflanken, entstand vor 260 Millionen Jahren und wurde vor 60 Millionen Jahren aufgefaltet. Besonders erodiert sind: Coron, Sangat und Black Island.
Von Theglennpalacio - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=70030203
Die Bucht von Coron ist berühmt für das Tauchen an zehn japanischen Schiffswracks. Die Schiffe Akitsushima, Okikawa Maru, Irako, Kogyo Maru, Olympia Maru, Taiei Maru, Kyokuzan Maru, East Tangat Gunboat und Lusong Island Gunboat wurden am 24. September 1944 von der dritten Luftflotte der US Task Force 38 versenkt. Die Wracks können in einer einstündigen Fahrt von Coron aus mit einem Tauchboot erreicht werden. Mit Ausnahme des Lusong Island Gunboat, das teilweise die Wasseroberfläche durchbricht und daher auch für Schnorchler geeignet ist, und des East Tangat Gunboat, das in einer Tiefe von 5 bis 20 m für Tauchanfänger geeignet ist, liegen alle anderen Wracks in Tiefen von 20 bis 45 m. Einige der Wracks sind über 100 m lang und verfügen über Decks, Gänge, Kombüsen und andere Sehenswürdigkeiten, die betaucht werden können. Aus einigen der Wracks wurde bereits einiges an Ausrüstung geborgen (z. B. wurden die Motorblöcke entfernt), aber es befinden sich dort noch verschiedene Ausrüstungsgegenstände und einige Granaten. Aufgrund der Tiefe und Größe der gesunkenen Schiffe wird in der Regel mit Nitrox getaucht, da die Nullzeit länger und die Dekompressionspausen kürzer sind.
Die japanische Marineführung rechnete im Herbst 1944 fest mit weiteren großangelegten Landungsoperationen der Alliierten, nachdem diese im Sommer die Inselgruppe der Marianen erobert hatten. Die militärische Initiative hatten die Japaner bereits 1942 in der verlustreichen Schlacht von Midway verloren. Für jedes der in Frage kommenden nächsten Ziele – Philippinen, Formosa (das heutige Taiwan), die Ryūkyū-Inseln oder das japanische Mutterland selbst – wurde ein eigener Verteidigungsplan mit der Bezeichnung Shō-Gō ausgearbeitet. Er war in vier Einzelpläne unterteilt, von denen die Shō-Operation Nr. 1 eine große Marineoperation in den Gewässern der Philippinen umfasste. Diese wurde auf einer Konferenz im Imperialen Großen Hauptquartier (IGHQ) in Tokio am 24. Juli 1944 beschlossen.
Nach längeren Debatten und dem Abwiegen eines Für und Wider entschied sich die Marineabteilung des IGHQ dafür, die gesamte verbleibende Stärke der Flotte in kühnen Offensivaktionen bei den Philippinen aufs Spiel zu setzen. Bodentruppen der 14. Regionalarmee unter dem Befehl von General Yamashita Tomoyuki und der 35. Armee unter dem Befehl von Generalleutnant Suzuki Sōsaku, unterstützt von landgestützten Kampfflugzeugen, sollten einen konzertierten Angriff starten, der darauf abzielte, die feindliche Flotte von Invasionstransportern an den Landungspunkten abzufangen und zu zerstören. Ein Täuschungsmanöver sollte den Angriff erleichtern und die feindlichen Seestreitkräfte, die die Landungsoperationen deckten, ablenken, oder sogar von der Küste weglocken.
Sho Operation No. 1
Feldmarschall Terauchi Hisaichi, der die gesamte südliche Nachschubregion von Saigon aus kommandierte, befahl General Yamashita, sich auf die Verteidigung von Luzon, der Hauptinsel der philippinischen Gruppe, zu konzentrieren.
Im September 1943 hatte das IGHQ einen „absoluten“ Verteidigungsbereich festgelegt, der mittlerweile von den Alliierten an zwei strategisch entscheidenden Punkten durchbrochen worden war. Die Streitkräfte von General MacArthur hatten Im Süden innerhalb von sechs Monaten nach ihrem Durchbruch über die Vitiaz- und Dampier-Straße die alliierte Offensive mehr als 1.600 Kilometer entlang der Nordküste Neuguineas vorgebracht und dabei eine große Zahl japanischer Truppen entlang der Vormarschachse umgangen und isoliert. Die Eroberung von Hollandia verschaffte jetzt den Alliierten ein wichtiges Aufmarschgebiet für weitere Offensivbewegungen, und landgestützte Luftstreitkräfte mit vorgeschobenen Stützpunkten auf Biak und Noemfoor waren in der Lage, die Herrschaft über die Molukken, Palau und die Seezugänge in die südlichen Philippinen auszudehnen. Der nördliche Zweig der alliierten Offensive hatte im Zentralpazifik die japanische Marinebasis Truk umgangen, um an einem zweiten wichtigen Punkt in den Marianen in die geplante Verteidigungslinie einzudringen, die nur 2.400 Kilometer von den japanischen Heimatinseln selbst entfernt lag.
Die Einnahme der Insel Saipan brachte nicht nur die Vulkan- und Bonin-Inseln in die Reichweite taktischer Bomberflugzeuge der Alliierten, sondern bedrohte auch Japan selbst mit verstärkten Angriffen der neuen B-29, die bereits von Westchina aus operierten. Noch schwerwiegender erwies sich aber, dass die verheerenden Verluste, die die japanische Marine in der Seeschlacht in der Philippinensee am 19. und 20. Juni 1944 erlitten hatte, insbesondere an Luftstärke, den Alliierten nun die unbestrittene Flotten- und Luftüberlegenheit im Westpazifik verschafft hatte.
Während die alliierten Streitkräfte im Jahr 1944 immer weiter in Richtung der japanischen Heimatinseln vorrückten und die Schlacht um die Marianen-Inseln, sowie die Schlacht in der Philippinensee verloren waren, war dem Imperialen Großen Hauptquartier (IGHQ) klar, dass Pläne zu deren Verteidigung erstellt werden mussten. Von dreizehn Schlachtschiffen, die zu Kriegsbeginn existierten, waren noch zehn übrig. Es schien Japans Admiralen unerträglich; ja gar unehrenhaft, dass diese kapitalträchtigen Einheiten an ihren Liegeplätzen vor sich hin dümpelten, während die Imperiale Armee an Land verzweifelte Schlachten schlug. Dies war einer der Gründe, warum die Imperiale Marine versuchte, ein Gefecht gegen die alliierten Flotten herbeizuführen, obwohl jede Prognose ihres Ergebnisses eine Niederlage versprach. Der Oberbefehlshaber der Kombinierten Flotte, Admiral Toyoda Soemu, arbeitete daher vier Operationspläne aus, zusammengefasst unter dem Decknamen Shō-gō. Die Pläne sahen komplexe Offensivoperationen vor, bei denen fast alle verfügbaren japanischen Streitkräfte zu einer entscheidenden Schlacht geführt werden sollten, obwohl Japans Reserven an verfügbarem Erdöl erheblich erschöpft waren.