Ein Schuss zu viel - Ben Lehman - E-Book
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Ben Lehman

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Beschreibung

Anna Terpo, Jan Hofert und Alexander Sicora gründen noch vor Studienabschluss ein Start-up mit dem Namen ‚Trend App GmbH‘. Ziel der ersten hoffnungsvollen App mit dem Namen ‚Globel App‘ soll es auch sein, weltweit jede Person zu orten, die über ein aktives Handy verfügt, egal wo sich diese Person befindet und egal, in welchem Netz die Person eingeloggt ist. Es gibt weltweites Interesse an dieser zukunftsorientierten Application mit dem Ergebnis, dass deutlich Startkapital angeboten wird. Eine Auseinandersetzung zwischen Anna Terpo und Al Sicora wegen verschwundenem Geld gerät außer Kontrolle, Sicora wird ermordet. Der Hausmeister Anton Sellrainer entsorgt die Leiche in der Tiefgarage. Ein seltsamer Kerl, Inspektor Kloiber, wird mit der Aufklärung dieses Kapitalverbrechens beauftragt. Man traut dem langen, dürren Polizisten, der immer mit einer historische BMW Isetta oder einem angerosteten Fahrrad unterwegs ist, wenig Erfolg zu. Doch er versteht es, mit hinterhältigen, überraschenden und merkwürdigen Fragen Unsicherheit zu erzeugen und widersprüchliche Antworten zu erhalten. Immer wieder taucht er plötzlich auf, nervt und bringt die Befragten in immer größere Bedrängnis. Der Kreis schließt sich, als die Ermittlungsergebnisse immer deutlicher den tatsächlichen Mörder erkennen lassen.

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Inhaltsverzeichnis

1.

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23.

24.

25.

Bisher erschienen:

Impressum:

Texte: © Copyright by Ben Lehman Umschlag: © Copyright by Ben Lehman Verlag: Ben Lehman

Von-der-Tann-Straße 12 82319 Starnberg [email protected]

Ben Lehman

Der Kloiber

Ein Schuss zu viel

Alternativkrimi

Erster Fall

Ein paar Worte zu meinen neuen Krimis.

Kriminalromane, auch Ben Lehmans München-Krimis, haben immer einen ähnlichen Ablauf. Ein Verbrechen geschieht, Kriminaler ermitteln. Schließlich wird das Verbrechen aufgeklärt, die Täter werden gefasst. Das Ergebnis ist oft überraschend.

Meine neuen, alternativen Krimis haben ein anderes Muster. Ein Verbrechen geschieht. Der Leser verfolgt alle Details, die zu dem Verbrechen führen und kennt auch den Täter.

Inspektor Kloiber, ein scheinbar altmodischer Ermittler, wird mit der Aufklärung betraut. Der Leser beobachtet seine Vorgehensweise, seine Überlegungen, Erfolge und Misserfolge, bis zur Aufklärung.

Ich wünsche Euch bei meinem ersten Fall interessantes und spannendes Lesevergnügen.

Ben Lehman

1.

„Wann können wir endlich unsere neue App testen, Jan?“, wollte Anna Terpo wissen.

„Mann, Anna! Ich kann doch nicht hexen, verdammt noch mal. Du hast doch während deines Studiums auch mal ein wenig Coding geübt. Ging bestimmt nicht im Schlaf, oder?“, schimpfte Jan Hofert zurück.

„Bin aber keine Programmiererin geworden, mein Lieber. Natürlich hat mich das Thema während meines Studiums interessiert. Mich interessiert eben alles, will mich schließlich nicht von irgendeinem Programmierer für dumm verkaufen lassen.“

„Wen meinst du da ganz genau?“

„Dich nicht, falls du das so verstanden hast.“

„Habe ich aber. Bin nicht irgendein Programmierer. Ich bin ein erfolgreicher Entwickler, verstehst du das?“

Anna schüttelte verständnislos den Kopf. „Nenn dich, wie du willst und mach deine Arbeit. Bekanntlich haben wir inzwischen eine klare Aufgabentrennung. Vermarktung mache ich, verstanden? Al sucht Geldgeber, damit wir ausreichend Startkapital haben und nicht hungern müssen. Und du programmierst oder entwickelst, was dir lieber ist! Wenn du weiterhin so trödelst, muss ich meine Aktivitäten schnellstens zurückfahren, weil ich dann nichts vermarkten kann. Unsere Kunden sind total heiß.“

„Welche?“

„Blödmann! Ich habe viele Kundenkontakte, Jan. Wenn die abwandern, ist unser Start-up beim Teufel. Lange genug haben wir über unsere gemeinsame Zukunft gegrübelt und schließlich beschlossen, ein Unternehmen zu gründen. Ich habe sehr gerne in unserer schönen Zukunftswelt geträumt. `Global-App-HST` ist doch ein super Begriff, den jeder leicht behalten kann. Ob HST für unsere drei Namen in diesem Zusammenhang o.k. ist, weiß ich noch nicht. Egal. Wenn aber alles den Bach runtergeht, kannst du wieder für die Greise in deiner Nachbarschaft Computer reparieren oder Drucker installieren, um über Wasser zu bleiben.“

Jans Birne glühte inzwischen. „Jetzt halt endlich dein blödes Schandmaul - verdammt noch mal. Wenn ich mich auf das erfolgreiche Gelingen unserer gemeinsamen Zukunft vorbereiten soll, muss ich Ruhe haben und kann nicht dauernd blöd rumquatschen. Konzentration ist das Wichtigste in meinem Beruf als Systementwickler. Und jetzt lass mich arbeiten und hau ab!“

„Hoffentlich schaffst du das auch, lieber Jan“, grinste sie zynisch.

„Leck mich!“

Die drei Intelligenzbestien kannten sich seit Jahren aus dem Sportverein. Später, während ihrer Studienzeit überlegten sie oft, wie sie einem langweiligen Angestelltenjob mit Achtstundentag entgehen könnten. Ein eigenes Unternehmen zu gründen, wurde später zu ihrer fixen Idee. Doch, es gab ja bereits alles, meinten sie. Bis schließlich Al, also Alexander Sicora, mit dieser App-Idee kam. „Es müsste doch möglich sein, eine App zu entwickeln, die es bisher noch nicht gibt.“

„Du hast leicht reden, Al“, widersprach damals Jan Hofert, der Informatik studierte. „Apps gibt es, wie Sand am Meer. Aber, das kannst du als künftiger Wirtschaftswissenschaftler nicht wissen.“

„Ich bin auch Praktiker, lieber Jan, und weiß sehr wohl was es alles auf dem Markt gibt. Mach doch eine App, die jeder gerne einsetzen möchte, irgendetwas weltumspannendes.“

„Und, was soll die tun? Nur die Welt umspannen?“

„Quatsch!“

„Also ich bin dafür“, entschied Anna Terpo, die Betriebswirtschaft studierte. „Ihr entwickelt diese App …“

„Welche App genau?“, wollte Jan wissen.

„Ja, eben diese App von der Al gerade redet.“

„Ich entwickle keine App, liebe Anna“, widersprach Al, „aber ich kann dafür sorgen, dass uns unsere künftigen Partner mit Betriebskapital zuschütten.“

„Aha“, jammerte Jan, „dann bleibt die ganze Arbeit also doch an mir hängen.“

„Falsch, Jan, an jedem von uns bleibt was hängen, genau wie besprochen. Wir teilen alles, erst einmal die Arbeit, später dann unseren Erfolg“, erklärte Anna, „du programmierst oder entwickelst die App, ich vermarkte das Ganze und Al sorgt dafür, dass wir genügend Betriebskapital einsacken.“

„Gerne“, grinste Al, „was glaubt ihr, wie ich die Interessenten global angehe. Plötzlich wird es Anfragen von Kunden hageln, die uns ihre finanzielle Unterstützung anbieten. Vielleicht verkaufen wir später sogar das Unternehmen für ein paar Milliarden und leben in der Karibik. Wären wir nicht die Ersten.“

„Aber hallo, Al“, protestierte Anna, „mit der Karibik kannst du mir gestohlen bleiben, ich bleibe lieber in meiner schönen Umgebung und genieße hier unseren Erfolg. Und wenn du heute schon daran denkst unser Unternehmen eines Tages zu verkaufen, lass es dir gesagt sein, im Augenblick haben wir gar nichts zu verkaufen, höchstens Hirngespinste.“

Jan, der Realist, war in sich zusammengesackt. „Über was redet ihr eigentlich?“

Da drei kluge Köpfe, war schließlich die Entscheidung gefallen. Das künftige Unternehmen erhielt den Namen ‚Trend Apps‘ und sollte bald an die Börse gehen, als GmbH oder vielleicht sogar als AG oder SE. Natürlich würden in ihrem Unternehmen später viele weltbekannte Apps entwickelt werden. Aber ihr erstes Produkt ‚Global App-HST‘, schließlich einigten sie sich auf die Kurzform ‚Global App‘, sollte es ermöglichen, jede Person weltweit zu finden, die gerade online ist, seine Telefonnummer abzufragen, um sie zu kontaktieren und auch geographisch zu verfolgen, falls Bedarf. So saßen sie stunden-, nein tage- oder wochenlang in Jans kleinem Appartement in der Theresienstraße und planten und entwickelten.

„Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, dass sowas möglich ist“, brummte Jan eines Tages, „alle Netze, dann noch weltweit? Schwachsinn!“

„Alles ist möglich, lieber Jan“, beruhigte ihn Al. „Was glaubst du, wieviel Ahnung die Gründer von Microsoft oder Google in ihren Garagen von ihrer Zukunft hatten? Wenig, nein gar nichts. Nur Ideen und Fantasien. Und heute, lieber Jan? Die ganze Welt kennt sie. Das wäre mein Ziel.“

„Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass meine App vielleicht automatisch weltweit auf alle Netze wird zugreifen können.“

„Sagtest du bereits. Dann stell dir vor, dass es doch geht“, pfiff ihn Anna an. „Wenn wir weiter so rum eiern, wird am Ende gar nichts gehen, das sag ich dir, als Wirtschaftsfachfrau.“

„Phhh“, reagierte Jan und schaute auf sein Programm Listing.

Natürlich war ihm klar, dass dies seine ganz persönliche Aufgabe war. Aufgrund seiner Fähigkeiten und nach fast endlosen Diskussionen, kamen sie schließlich zu dem Ergebnis, dass man das hinkriegen müsse. Ihre Studienzeit waren noch nicht beendet, da begannen bereits die wesentlichen Arbeiten.

2.

„Ich bin schon weiter, als du meinst, Anna“, grinste Jan eines Tages unerwartet.

„Ach ja? Wie meine ich denn?“

„Du kannst davon ausgehen, dass ich das irgendwann hinkriegen werde.“

„Bis wann gleich wieder? Oder doch erst irgendwann im Jahre Schnee.“

„Geht das schon wieder los? Natürlich bis irgendwann. Große Zukunftsprojekte kannst du nicht wie einen Kuchen backen.“

„Ich kann überhaupt keinen Kuchen backen.“

Jan reagierte darauf nicht. „Zunächst verfolge ich einen Plan, der mich vielleicht zum Ziel führt.“

„Also wieder vielleicht. Das ist nicht so sehr viel.“

„Für mich schon. Weil, einer erfolgreichen Entwicklung muss immer eine sorgfältige Analyse vorausgehen, die dann exakt umgesetzt wird. So arbeiten wir Software-Entwickler, liebe Anna.“

„Dann sag ich jetzt besser nichts.“

„Auch gut.“

„Hast du eigentlich was von Al gehört?“

Jan zuckte die Schultern. „Wieso?“

„Ich möchte endlich wissen, wie der Stand mit seinen ersten Interessenten für unser Betriebskapital aussieht. Er munkelt doch immer davon. Ich finde, wir müssen eine exakte Übersicht haben, über Firmen, Stand der Gespräche, eventuelle Angebotssummen, Auflagen, und was weiß ich. Also, mich interessiert das brennend. Stell dir vor, Al kracht in irgendeinen LKW, dann haben wir nichts in der Hand und können bei der Partnersuche wieder von vorne anfangen.“

„Wieso kommst du gerade jetzt darauf, Anna?“

„Weil Al mit diesem Porsche immer wie ein Verrückter durch die Gegend rast. Mir wird oft schon ganz schlecht. Papas Auto hat er wohl inzwischen als Dauerleihgabe.“

„Der Papa hat doch außerdem einen ganzen Fuhrpark. Hast du denn wenigstens eine Excel-Tabelle über deinen Vermarktungsstand?“

„Ich dachte, du kennst mich. Selbstverständlich. Hier!“ Sie warf ihm einige Seiten vor die Nase.

„Super!“, Jan lenkte einen kurzen Blick auf die Seiten. „Al hat sicher eine ähnliche Aufstellung. Bis jetzt dürfen und können wir sowieso kein Betriebskapital einsetzen. Wahrscheinlich bezahlen die auch erst, wenn wir was vorweisen können.“

„Und genau das wirst du tun, Jan, etwas vorweisen. Und eins ist klar, wenn wir hoffentlich bald international tätig sein werden, benötigen wir jede Menge Fachpersonal und natürlich auch Geld ohne Ende.“

„Und darum kümmerst du dich?“

„Nein, Al kümmert sich ums Geld. Und ich bin dann verantwortlich für die Produktvermarktung, das Fachpersonal, die Büroräume, Rechtsanwälte zum internationalen Auftritt und all dieses Zeug. Alles, was ihr sowieso nicht machen wollt.“

„Gut, Anna. Da kommt er übrigens gerade.“

3.

„Wir reden in dieser Sekunde von dir, Al“, empfing ihn Anna.

„Schön“, grinste er die Kollegen an, „sicher bewundert ihr mich endlich.“

„Wie man es nimmt, Al. Genau genommen möchten wir mit dir über Geld reden.“

Al warf schmunzelnd seine Geldbörse auf den Tisch. „Ein super Thema. Bitte, bediene dich, Anna.“

„Viel zu wenig“, Anna schüttelte den Kopf, ohne einen Blick hineinzuwerfen, „reicht nicht für unsere internationale Präsenz.“

„Wenn du über unser Betriebskapital sprichst …“

„Genau genommen über das zukünftige Betriebskapital.“

„Ist natürlich in Vorbereitung, Anna. Sobald Jan das Signal gibt, dass echt was vorangeht, werden unsere Konten blitzschnell gefüllt sein.“

„Jetzt aber ohne Spaß, Al“, Anna schüttelte den Kopf. „Wir müssen Ordnung in unseren Laden bringen. Wenn dir zum Beispiel morgen was passieren würde, ich denke an deine Raserei, dann …“

„Das geht euch gar nichts an, verstanden?“

„Nein, entschuldige, Al. Wir möchten nur so viel Sicherheit, wie es sich für ein wachsendes Unternehmen gehört. Ich zum Beispiel habe eine genaue Aufstellung über meine Vermarktungsaktivitäten. Wenn ich morgen wegen Corona ausfalle, braucht ihr nur den Ordner Kontakte zu öffnen.“

„Schön, Anna. Freut mich echt. Habe ich natürlich auch. Es gibt einen Ordner Betriebskapital. Da stehen alle meine Firmenkontakte, Stand der Gespräche, Verhandlungen und so weiter drin. Und jetzt verrate ich euch ein Geheimnis, ihr Lieben. Die ersten fünfhunderttausend Euro sind bereits eingegangen.“

„Was? Einfach so?“, wunderte sich Jan.

„Nee, Jan, nicht einfach so. Das sind die Ergebnisse meiner schweißtreibenden Verhandlungen. Nicht nur du arbeitest. Und das Schöne an meiner Arbeit ist. Ich kann Ergebnisse vorweisen. Sobald auch du mit den ersten erfolgversprechenden Tests aufwartest, werden die nächsten Geldgeber antanzen. Und, je besser unsere neue App ist, desto mehr Kohle wird fliesen. Also, Jan, was ist jetzt mit dir? Ich meine natürlich mit deiner Arbeit.“

„Wird schon langsam“, grinste Jan. „Anna kann ich schon aufrufen und verfolgen, ohne, dass sie irgendetwas merkt.“

„Echt? Verfolgen?“

„Wenn ich es sage.“

„Dann ist das ein weiterer Vorteil unserer App“, überlegte Al, „da könnte jeder Anwender beobachten, ob die liebe Gattin wirklich beim Frisör sitzt, oder …, ihr wisst schon.“

„Wieder typisch Mann“, schimpfte Anna. „Ist doch bekannt, dass die Herren der Schöpfung, falls sie das von sich glauben, oft von einem Bett ins nächste hüpfen.“

„Deine Fantasien möchte ich kennen“, bellte Al.

„Hat mit mir aber schon gar nichts zu tun. Das ist die Realität, mein Lieber. Du solltest mal in einer einschlägigen Zeitschrift über die Reichen und Schönen lesen, da steht alles drin.“

„Lenk nicht vom Thema ab, Anna. Wenn Jan mit seiner App schon so weit ist, könnten wir doch endlich ein wenig nachhaltiger die Reklametrommel rühren. Meinst du nicht?“

Jan winkte ab. „Das Wichtigste fehlt noch, Al. Meine App arbeitet nur in einem Netz, und das muss ich definieren, bevor ich eine Person aufrufen kann.“

„Diese Kleinigkeit wirst du doch wohl noch hinkriegen, Jan. Jammer nicht schon wieder.“

„Du hast ja gar keine Ahnung. Das ist fast unmöglich. Ich weiß noch gar nicht, wie ich das jemals hinkriegen soll.“

„Mein Gott nochmal, glaubst du vielleicht, dass mir die Millionen vom Weltmarkt so einfach zufliegen? Ich kämpfe wie ein Stier, damit ihr das mal versteht!“

„Egal“, entschied Anna, „Jan schafft das und du kämpfst weiter. Ich übrigens auch. Ihr könnt gerne mal mit meinem Ordner ‚Kontakte‘ ein paar Stunden verbringen. Dann wisst ihr, was gute Arbeitsteilung ist.“

„Ich muss jetzt wieder“, Al rannte bereits zur Tür.

„Halt stop, Al!“, bremste ihn Anna, weil gerade ein junger, kräftiger Mann den Raum betrat. „Du kennst Anton Sellrainer noch nicht.“

Al stutzte. „Wer ist das?“

„Will ich dir gerade erklären“, fuhr Anna fort, „Anton ist unser Mann für alles.“

„Mädchen für alles?“, kicherte Al.

„Habe ich nicht gesagt, schau ihn dir an. Wir müssen langsam an unserer Zukunft arbeiten. Eines Tages wird unser Mitarbeiterstab riesig sein. Und es gibt heute bereits tausend Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen. Anton wird all das übernehmen, wofür wir immer zu wenig Zeit haben, Einkauf, interne Verwaltung, Hausmeister, Büroausstattung und all das Zeug, das schon lange liegen geblieben ist.“

„Hast du ihn bereits eingestellt?“, wollte Al wissen.

„Ja klar.“

„Dann herzlich Willkommen im Team, lieber Anton. Mein Auto musst du aber nicht waschen.“

„Du meinst wahrscheinlich Papas Auto“, spottete Anna.

Al reagierte darauf nicht. „Ich freue ich auf die Zusammenarbeit. Dann bis später, Leute.“

Weg war er.

4.

„Setz dich zu uns, Anton!“ Anna deutete auf den freien Stuhl. „Al hast du gerade kennengelernt, der steht immer unter Strom. Und Jan ist unser Entwicklungschef“, sie deutete auf ihn.

Jan grinste. „Eine tolle Berufsbezeichnung. Fehlt nur noch das Personal.“

„Mach dich schlau, Jan. Wenn du geeignetes Personal für deine Mitarbeit findest, stell es ein, damit du weiterkommst und bald testbereit bist.

---ENDE DER LESEPROBE---