Das geheime Leben - Ben Lehman - E-Book

Das geheime Leben E-Book

Ben Lehman

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Beschreibung

Zum ersten Mal können sich die jungen Alfas den sagenhaften Groof 049-GS-T1 anschauen. Sie kommen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus: Der Groof ist eine richtige Stadt, weit unter der Erde gelegen, streng geheim und so sicher wie Abrahams Schoß. Die Fundamentals stehen allesamt unter Hochspannung und trauen ihren Augen kaum: Seltsame Gestalten wechseln ständig ihre Farben, werden durchsichtig und verschwinden wieder. Überall sitzen Alfas: lesen, diskutieren, üben. Eine Schule unter der Schule. Was für eine geheimnisvolle Welt! Und dann wird ihnen Mark Donner vorgestellt: ihr Beamtrainer! Wow, sie werden beamen lernen? Alle sind jetzt schon aufgeregt. An diesem ersten Abend hält selbstverständlich Professorin Maltus eine Begrüßungsrede für die neuen Alfas mit ausufernden Armbewegungen. Und für Philip gibt es noch eine ganz besondere Überraschung, als er nämlich die Alfakrons aller anderen sieht. Alle Alfakrons sind grün, nur seiner ist violett. „Warum?“, will er natürlich sofort wissen und wird dann auch aufgeklärt: Es ist ein Megakron! Was es bedeutet, einen Megakron zu besitzen, und über welche unglaublichen Fähigkeiten dieser verfügt, erfährt Philip erst nach und nach. Als ob das Leben im Groof nicht ohnehin aufregend genug wäre, weil es so viel zu lernen und zu entdecken gibt, erleben die Fundamentals auch gleich, wie die Alfas arbeiten und aktiv werden, denn es kommt zu einem gemeinen Verrat und der Groof gerät in ernsthafte Gefahr. Philip, mit seinem Megakron, erhält nun auch seine erste Alfaaufgabe! Er soll zusammen mit einer anderen Alfa in einen anderen Groof beamen und etwas abholen. Was das ist? Streng geheime Alfatechnologie, die bei unseren Fundamentals Begeisterung hervorruft und die sie nun einzusetzen lernen. Doch leider ist die Gefahr für den Groof noch immer nicht gebannt. Die Sicherheitsmaßnahmen werden drastisch erhöht, denn inzwischen ist klar, wer für den Verrat verantwortlich ist. Nicht auszudenken, was alles passieren könnte, wenn Fremde Zutritt zum Groof erlangen. Nichts ahnend gerät Philip mitten hinein in sein erstes gefährliches Alfaabenteuer. In diesem Band überschlagen sich die Ereignisse – nicht nur für die Alfas, sondern auch für die Leser. Man bangt einfach mit, ob wohl alles gut ausgehen wird und ist begeistert von den technischen Möglichkeiten der Alfas.

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Inhaltsverzeichnis

Unglaublich!

1. Traum oder Wirklichkeit?

2. Fionas Abenteuer

3. Sarah, die Gruppenmutter

4. Eine gefährliche Wette

5. Verrat!

6. Die Weltmeisterin

7. Die Beichte des Professors Qualtus

8. Rätselhafte Hüte

9. Tarntechnik

10. Meeting

11. Verbeamt!

12. Gamma+

13. Bavaria in Not

14. Philip

Jugendromane von Ben Lehman

Impressum

Texte: © Copyright by Ben Lehman Umschlag: © Copyright by Ben Lehman Verlag: Ben Lehman

Von der Tann-Straße 12 82319 Starnberg [email protected]

Unglaublich!

Manchmal geschehen zwischen Himmel und Erde Dinge, die könntest du dir nicht einmal im Traum vorstellen.

Zum Beispiel Philips Leben: gestern noch der ärmste Hund weit und breit. Seine Freunde haben super Familien. Und er? Vergiss es! Sogar sein geliebtes gelbes Fahrrad wurde geklaut. Dabei war es wirklich nicht seine Schuld gewesen. Rein zufällig lief er Halunken über den Weg, die gerade einen jungen Mann mit Glatze brutal niederschlugen. Philips Leben hing stundenlang am seidenen Faden.

Und Georg, der Freund seiner Mutter? Der hackt nur auf Philip herum. Er könnte doch wenigstens ein einziges Mal froh sein, dass Philip den rücksichtslosen Verbrechern entkommen ist.

Denkste! Er droht immer öfter, Philip in ein Heim zu stecken. So ein gemeiner Kerl. Philip ist sich sicher, irgendwann wird er es schaffen.

Wieso kommt plötzlich alles anders? Georg muss völlig überraschend im Auftrag seines Arbeitgebers für ein ganzes Jahr nach England. Mutter und die kleine Schwester Maria dürfen mitkommen. Philip nicht!

Doch dann …!

Hat da vielleicht jemand nachgeholfen?

Und heute? Philip ist ein Alfa geworden, Ricky und Kilian ebenfalls. Gerade durften sie zum ersten Mal den neuen Groof besuchen. Dort wird die geheimnisvolle Alfa-Ausbildung stattfinden.

Philip kann es noch immer nicht fassen.

1. Traum oder Wirklichkeit?

Was für eine Überraschung! Dieser sagenhafte Groof 049-GS-T1. Eindrucksvoll und riesengroß. Eine richtige Stadt weit unter der Erde gelegen, streng geheim und so sicher wie in Abrahams Schoß. Philip wurde ziemlich schwindlig als ihm klar wurde, wo er sich gerade befand. Obwohl alles genau nach Plan verlaufen war, standen auch alle anderen jungen Alfas total unter Hochspannung.

Dr. Braun führte sie durch den großen Zentralbereich, vorbei an Sitzgruppen und Türen, die irgendwohin führten.

In einer Ecke hockten seltsame Gestalten, die dauernd ihre Farbe wechselten, erst dunkelrot, dann tiefschwarz, schließlich grün und wieder weiß. Dr. Braun machte eine ärgerliche Handbewegung. Was bedeutete das? Daraufhin wurden die Gestalten durchsichtig und waren verschwunden.

Philip erinnerte sich an sein Erlebnis im Bryce-Canyon-Groof, allerdings schauten diese Figuren ganz anders aus.

Kilian rief überrascht: „Habt ihr das gesehen?“

„Philip!“, Ricky hielt ihn am Ärmel fest, „wie damals!“

Dr. Braun winkte ab: „Die üben doch nur. Dürft ihr später auch.“

Kilian brummte leise: „Ich muss das wissen.“

Sie erreichten die offen gestaltete Groofbibliothek. In den Regalen lagerten unzählige Bücher, zum Teil mit zentimeterdickem Staub behaftet, wahrscheinlich Geheimliteratur. An manchen Leseplätzen schmökerten ältere Alfas.

Nun saßen sie da, mit roten Köpfen oder Ohren. Fünf Mädchen und fünf Jungen. Alle geheimen Träume waren Wirklichkeit geworden. Sie kannten von der Alfanote die Namen der anderen Schüler, nur ein paar Gesichter noch nicht. Das sollte kein Problem sein. Im Augenblick war es viel wichtiger, die Umgebung zu erkunden. Philip schaute sich gespannt um. Er verfolgte den Weg zurück, den sie gerade gekommen waren. Der Zentralbereich bestand aus mehreren Abschnitten. Da waren Wände, sogar richtige kleine Wälder und immer wieder Besprechungsecken. Alles war in schimmerndes, nicht sehr helles Licht getaucht. Genau die gleiche Beleuchtung, über die sie sich auch im Groof 001-BC-1 gewundert hatten. Ganz hinten erkannte er die türkisfarbene Wand. Richtig, direkt dahinter befand sich die dunkelblaue Transferwand, durch die alle den Groof betreten hatten. Philip schielte immer wieder zu der Stelle hinüber, wo kurz zuvor die merkwürdigen Gestalten unsichtbar geworden waren. Doch sie blieben verschwunden.

„Jetzt möchte ich euch euren Sportlehrer vorstellen“, unterbrach Dr. Braun die aufgeregt flüsternde Gruppe. „Die meisten von euch kennen ihn ja schon. Mark Donner ist Sportlehrer im Internat. Für die Alfas ist er außerdem noch …“, ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht, „hi, hi, Beamtrainer, hi, hi.“

Beamtrainer! Alle Köpfe schossen zu Mark Donner. So eine Überraschung.

„Na, kein Kommentar?“, hakte Dr. Braun nach.

Sie waren einfach sprachlos. Jeder wusste, was beamen bedeutet, nämlich Materie in Energie umzuwandeln und dann irgendwohin zu transportieren.

Kilian grinste breit und gackerte Philip ins Ohr: „Ei der Donner.“ Philip wischte die feuchten Tropfen aus dem Ohr und rammte Kilian in die Seite.

Dr. Braun fuhr fort: „Herr Donner wird euch zu diesem Thema noch eine Menge erzählen. Heute ist das noch nicht so wichtig. Jetzt lasse ich euch allein, damit ihr euch ein wenig kennenlernen könnt. Später gibt’s noch die offizielle Begrüßung.“

Er verschwand mit Herrn Donner um die nächste Ecke.

Sarah Jones nutzte die Gelegenheit, ihre Mitbewohnerinnen aus Zimmer B113 vorzustellen. „Das sind Fiona Wegener und Nicole Brantner. Ich habe euch ja schon erzählt, dass wir drei in einem Zimmer wohnen.“

Fiona war klein, schlank und hübsch. Nicole war kräftiger und machte einen gemütlichen Eindruck, jedoch ließen ihre flinken Augen erahnen, dass ihr selten etwas entging.

Ricky hatte eine brennende Frage auf den Lippen, die er unbedingt loswerden musste. „Bist du Jennifer Brix?“, sprach er eines der anderen Mädchen an.

„Ja, warum?“, antwortete sie.

„Weil ich dich fragen wollte, warum in der Alfanote hinter deinem Namen der Buchstabe ‚W‘ stand.“

„Jaaa …“, zögerte sie. „Ich weiß nicht, ob ich darüber sprechen darf.“ Schlagartig überzogen ihre Ohren eine wunderschöne rote Farbe. Ricky war wohl gerade mitten in ein riesiges Fettnäpfchen getreten.

„Ich dachte nur …“, versuchte er schnell etwas zu retten, es blieb aber beim kläglichen Versuch.

„Das ist nämlich so“, Jennifer hatte sich entschlossen, nicht lange rumzureden, „ich bin schon das zweite Jahr hier. Bin bei der Alfaprüfung leider durchgerauscht.“

„Was sagst du da?“ Sämtliche Blicke sausten zu Jennifer. „Es gibt eine Alfaprüfung? Und durchgesaust? Die wiederholst du?“

„Ja, das ist aber nur einmal erlaubt. Linus, dort drüben, war auch in meiner Klasse.“

„Und warum bist du durchgefallen?“ Kilian wollte es ganz genau wissen, obwohl nicht zu übersehen war, wie peinlich Jennifer die Sache war.

„Kann ich dir erst erklären, wenn du mehr gelernt hast, verstehst du noch nicht.“ Sie wollte das leidige Thema so schnell wie möglich beenden. Linus Karlson äußerte sich dazu überhaupt nicht. Zum Glück entdeckte er gerade Dr. Braun und trompetete los: „Aha! Die offizielle Begrüßung.“

„Sind die Prüfungen schwer?“, wollte Sarah noch wissen. „Verdammt schwer, ihr werdet schon sehen.“

„Und wann sind die?“

„Am Schuljahresende, was dachtest du denn?“

Dr. Braun war inzwischen bei der Gruppe angekommen. „Bitte begleitet mich in Unterrichtsraum 1. Frau Professorin Maltus möchte euch offiziell begrüßen. Ihr kennt sie alle von der Einschulung.“

Er ging voraus, um die nächste Wand herum, dann über einen großen ovalen Platz und schließlich in einen Gang, über dem ‚U1‘ stand.

Der Unterrichtsraum 1 war nicht sonderlich groß. Er war ausgestattet mit einem langen Tisch und Stühlen für die zehn Neulinge. Ein zweiter, kleinerer Tisch an der Schmalseite des Raumes war mit Süßigkeiten, Obst und Getränken eingedeckt.

Nachdem sie Platz genommen hatten, erschien Frau Professorin Maltus. Mit schnellen Schritten tippelte sie, freundlich lächelnd, an der Gruppe vorbei zu Dr. Braun. Ein herrlicher Maiglöckchen Duft erfüllte gleichzeitig den Raum. Ricky stieß Philip an: „Extra für uns gestylt, riecht gut.“

Professorin Maltus lächelte vergnügt.

Nachdem es mucksmäuschenstill geworden war, holte die kleine, rundliche Professorin mit einer gewaltigen Armbewegung aus, noch bevor sie das erste Wort sagte. Philip flüsterte Ricky zu, dass sie wahrscheinlich erst ihre Maiglöckchen Duftwolke zerteilen müsse.

„Meine lieben Alfas. Ab heute darf ich euch so nennen, denn ihr habt euch entschlossen, Mitglied unserer Gemeinschaft zu werden. Ich freue mich, … wir alle freuen uns, euch hier begrüßen zu können.“ Ihr rechter Arm wirbelte in einer weit ausholenden Bewegung herum. Dr. Braun konnte gerade noch seinen Kopf einziehen, bevor Professorin Maltus‘ Arm vorbeizischte. „Herr Dr. Braun ist der offizielle Leiter dieses Groofs und Herr Donner euer Beamtrainer. Die anderen Lehrer werdet ihr später kennenlernen. Neben der hervorragenden Ausbildung, die dieses Internat weit über die Grenzen unseres Landes bekannt gemacht hat, erhaltet ihr in unserem Groof ein intensives Training für den Umgang mit dem Alfakron und all den anderen Geräten. Das heißt, dass ihr, genau genommen, zwei Ausbildungen erhaltet.“

Die Professorin erzählte alles Mögliche über die Geschichte des Bavarias, was sich wahrscheinlich sowieso keiner merken konnte.

„Ihr seid weit und breit die Intelligentesten eurer Altersgruppe, deshalb wurde euch angeboten, Alfas zu werden“, fuhr sie fort. „Doch bis dahin ist es ein langer Weg.“ Sie schnaufte, wirbelte mit dem Arm und fuhr fort: „Euer Alfaunterricht findet, wie ihr inzwischen wisst, jeden Freitagabend um 19:00 Uhr statt. Das jeweilige Unterrichtsende ist offen, aus verschiedenen Gründen. Da kann es schon mal nach Mitternacht werden, am nächsten Tag könnt ihr ja ausschlafen.“ Sie lachte begeistert, wahrscheinlich durfte sie an diesem Tag ebenfalls ausschlafen.

„Zunächst erhaltet ihr Einblick in unser Grundwissen, wir nennen das Fundamentalwissen. Später werdet ihr auch mit erfahrenen Alfas aus höheren Klassen gemeinsamen unterrichtet und manche Aufgaben zu lösen haben, die nicht immer ganz einfach sind“, sie hob mahnend den Zeigefinger.

„Unsere geheimen Alfanoten habt ihr ebenfalls bereits kennengelernt. Die absolute Vertraulichkeit hinsichtlich Alfakrons, Alfanoten und Unterrichtsdetails muss ich heute, glaube ich, nicht mehr ausdrücklich erwähnen. Nur noch so viel: Jede Zuwiderhandlung führt zum sofortigen Verlust des Alfakrons und zum Ausschluss aus der Alfagruppe. Bei allen Besprechungen, die Alfathemen betreffen, ist immer darauf zu achten, dass sich kein unberechtigter Zuhörer in der Nähe befindet.“

Alle lauschten gespannt, ausgenommen Jennifer und Linus. Die schauten gelangweilt in die Runde, da sie die Ansprache schon einmal gehört hatten.

„Ich will euch keine Angst einflößen, auch wenn diese Dinge wenigstens einmal ganz klar ausgesprochen sein müssen. Der heutige Tag ist vielmehr ein Freudentag. Ich …“, es folgte wieder ein gewaltiger Rundumschlag, Dr. Braun und Mark Donner waren bereits vorher in Deckung gegangen, sie kannten diese Stelle, „und alle meine Kollegen und Mitarbeiter freuen uns, euch, also eine Gruppe, die von der Natur mit besonderer Intelligenz ausgestattet ist, hier ausbilden zu dürfen. Meine heutige Aufgabe war es, euch zu begrüßen und einen wunderschönen, interessanten, manchmal vielleicht auch einen spannenden Aufenthalt in unserer Lehranstalt, sozusagen einer Lehranstalt mit doppeltem Boden, ha, ha, zu wünschen.

Damit übergebe ich das Wort an unseren Groofleiter, Herrn Dr. Braun. Bei Fragen irgendwelcher Art wendet euch jederzeit an alle Lehrkräfte, gerne auch an mich. Viel Erfolg und ein gutes Gelingen für euch alle.“

„Puh“, schnaufte Ricky hinter vorgehaltener Hand. Sarah sagte: „Jetzt müssen wir klatschen.“ Alle klatschten, teilweise vor Begeisterung, teilweise aber auch mit etwas unsicherem Gefühl.

„Was hat sie gesagt?“, überlegte Philip, „Ausschluss aus der Alfagruppe, so einfach dürfen wir uns das nicht vorstellen.“

Sarah und Ricky nickten nachdenklich.

Mit einer weiteren dramatischen Handbewegung, die wahrscheinlich dazu diente, dem rundlichen Körper ordentlich Schwung zu verleihen, machte die Professorin kehrt und verschwand mit schnellen tippelnden Schritten. Zurück blieb ein erfrischender Maiglöckchen Duft.

„Meine lieben Alfas“, begann nun auch Dr. Braun, vergnügt lachend, seine weiteren Ausführungen, „das war doch nur die Pflichtbegrüßung. So schlimm wird es aber nicht werden, lasst euch nicht irremachen. Ist doch klar, dass ihr auf euren Kron gut aufpassen müsst, aber das tut ihr doch sowieso, also Schluss damit.“

Im Raum war es still geworden. Alle blickten mehr oder weniger betreten vor sich hin, jeder dachte sich seinen Teil über die Begrüßungsrede der Professorin. Jedoch war dies ja nicht die erste Anfängergruppe, vermutlich lief dieser Teil immer irgendwie ähnlich ab. Dr. Braun registrierte das verlegene Schweigen und leitete das gemütliche Beisammensein ein.

„Hat’s euch denn allen die Sprache verschlagen? Dagegen können wir sofort etwas unternehmen. Dort hinten stehen eure Aufmunterungen. Am besten, jeder holt sich, was ihm schmeckt, und dann sehen wir weiter.“

Er hatte richtig vermutet. Kurze Zeit später war die gedrückte Stimmung wie weggewischt. Bald glich der Raum einem Bienenschwarm, Mädchen und Jungen redeten wild durcheinander.

Erstaunt waren alle, als sich herausstellte, dass sich Jennifer Brix und Nicole Brantner aus ihrer Heimat kannten. Beide wohnten vorher in derselben Straße in Köln. Klar, dass keine von der Alfaverbindung der anderen das Geringste geahnt hatte. Nicole konnte sich entsinnen, dass Jennifer ein Jahr älter war als sie und damals von ihren Eltern in einem Internat in Bayern angemeldet worden war. Danach hatten sie sich nicht mehr gesehen. Jennifer erinnerte sich ebenfalls an Nicole: „Ich weiß noch, dass alle zu dir ‚Computerhirn‘ gesagt haben, weil du dir alles so gut merken konntest.“

„Und du hast so schön Geige gespielt, Jenny“, wusste Nicole. „Meine Eltern hatten dauernd auf mich eingeredet, ich solle ebenfalls ein Instrument erlernen. War aber nicht mein Ding. Dann warst du weg und hier sehen wir uns wieder.“

„So geht’s mir leider auch, obwohl ich in Salzburg zu Hause bin, wo die großen Musiker herkommen“, äußerte sich Stefan Lagerstein scheinbar dramatisch, „ich kann überhaupt kein Instrument spielen, nicht einmal Mundharmonika.“

„Macht doch nichts, Stefan“, meinte Nicole lässig, „dann haben wir beide was gemeinsam.“

„Ich find’ Sport sowieso besser“, endlich konnte Stefan das loswerden. Da jedoch niemand reagierte, plapperte er weiter: „In unseren Bergen, am Watzmann, solltet ihr mich sehen“, er beobachtete die Wirkung seiner Worte.

Linus Karlson biss an: „Super. Kannst du auch so gut klettern wie ich?“

„Nicht so richtig. Ich bin Judoka.“

Linus war begeistert: „… Judo finde ich spitze. Aber was machst du denn am Watzmann? Das ist doch ein hoher Berg.“

„Da befindet sich unser Trainingscamp.“

Sie steckten die Köpfe zusammen, diskutierten begeistert und hatten ihre Umgebung schnell vergessen.

„Woher kommst du, Sarah?“, wollte Philip wissen.

„Wir sind aus England.“

„Das darf nicht wahr sein“, rief Philip.

„Warum denn?“, wunderte sich Sarah.

„Weil sich meine Mutter gerade für ein ganzes Jahr in London aufhält.“

„Ich bin in London geboren! Mensch Philip, darüber müssen wir reden.“

Philip wollte wissen: „Und wie bist du hierhergekommen?“

„Als ich drei Jahre alt war, wurde mein Vater nach München versetzt. Er ist ein wichtiger Mann bei einer großen Autofirma.“

Philip nickte kurz und überlegte, wie er schnell das Thema wechseln konnte, damit Sarah nicht auf die Idee kam, nach seinem Vater zu fragen. Deshalb sagte er: „Na ja, dann wohnen wir gar nicht so weit auseinander.“

Zum Glück redete Sarah bereits weiter: „Und meine Eltern hatten für mich ein besonderes Internat gesucht und deswegen bin ich hier.“

„Und der Alfakron?“, fragte Philip irritiert.

„Ach so, das meinst du. Ja, den habe ich bekommen.“

„Den hast du bekommen? Von wem denn?“

In unserer Straße wohnt ein Mann, Herr Zorn“, fuhr Sarah fort. „Manche Nachbarn sagen, er ist merkwürdig. Andere behaupten, dass er ein bisschen verrückt ist. Aber ich finde ihn nett. Zu mir ist er immer freundlich. Und sein Hund auch.“

„Der hat einen Hund? Wie bei uns der alte Lex.“

„Wer ist denn der alte Lex?“

„Der wohnt in unserer Straße. Ricky kennt ihn auch. Von ihm haben wir den Alfakron bekommen. Allerdings ganz woanders.“

„Erzähl’ doch, wie das war!“

Inzwischen streckten Kilian und Fiona ebenfalls ihre Köpfe dazu.

„Mir hast du das auch noch nicht so genau erzählt“, erinnerte Kilian. „Jetzt fange endlich an, schließlich sind wir Alfas heute unter uns.“

Deshalb begann Philip:

„Also, der alte Lex hat auch einen großen Hund wie der Mann aus Sarahs Nachbarschaft. Und von dem haben Ricky und ich den Alfakron bekommen, als wir in Amerika waren.“

„Das gibt’s nicht!“, rief Sarah, „ihr seid in Amerika gewesen?“

„Wir waren dort im Urlaub, Ricky und ich. Wir entdeckten eine Höhle und da haben wir unsere Krons gefunden. Wir wussten zuerst nicht, was das ist. Ich fand einen violetten und Ricky einen grünen.“

„Dein Alfakron ist violett? Meiner ist auch grün, wie Rickys“, antwortete Sarah überrascht.

Alle anderen bestätigten, dass sie ebenfalls grüne Alfakrons besaßen.

„Merkwürdig“, grübelte Philip. „Alle sind grün, nur meiner nicht. Am besten, wir fragen Dr. Braun.“

„Mir gefällt grün besser“, entschied Sophie von Stein, die bisher still zugehört hatte.

„Ist auch egal.“ Philip wollte seine Geschichte weitererzählen: „Jetzt erzähle ich euch noch, wie das weiterging. Als wir die Krons in der Hand hielten, stand plötzlich der alte Lex hinter uns, ihr wisst schon, der aus unserer Nachbarschaft mit dem großen Hund.“

„Ich weiß immer noch nicht, wie der nach Amerika gekommen ist“, warf Ricky ein.

„Ich auch nicht. Er hat auch so komisch rumgeredet von wegen, wir sollen unseren Kopf anstrengen.“

„Das kommt mir sehr bekannt vor“, meinte Sophie von Stein.

Philip fuhr fort: „Jedenfalls hat er uns dann einiges über den Alfakron erzählt und über die Alfagemeinschaft. Später sind wir in den Groof gegangen, und so weiter, … das wisst ihr ja auch alles.“

Es stellte sich heraus, dass es bei den anderen jungen Alfas mehr oder weniger ähnlich abgelaufen war.

„So, jetzt denkt langsam ans Ende“, unterbrach Dr. Braun die immer lauter werdende Diskussion. „Am ersten Abend wollen wir nicht gleich übertreiben, es ist auch schon recht spät geworden. Aber ein paar Kleinigkeiten sollten wir noch besprechen. Sonst glaubt ihr am Ende noch, dass ihr nur wegen der wunderbaren Süßigkeiten in den Groof kommt.“

Es dauerte eine Weile, bis sich der Lärm gelegt hatte. Dr. Braun erläuterte: „Ich möchte noch zusammenfassen, was für euren ersten Unterrichtstag wichtig ist:

Erstens: Absolutes Stillschweigen über Alfakron, Alfanotes, Groof und diesen Unterricht gegenüber jedem, ausgenommen Alfas, klar?

Zweitens: Alfaunterricht ist immer freitags um 19:00 Uhr. Die Alfaklasse 1 ist die Fundamentalklasse, das seid ihr.

Drittens: Ihr bekommt regelmäßig Alfanoten. Wie diese zu lesen sind, ist bekannt.

Nun wird es langsam Zeit, den heutigen Unterricht zu beenden.“

Tatsächlich war es fast Mitternacht geworden. Keiner war müde.

„Philip, du hast eine Frage?“ Sein nervöses Gezappel war Dr. Braun aufgefallen.

„Warum ist mein Alfakron violett und die anderen sind grün?“

„Hi, hi. Darüber wollte ich heute eigentlich nicht sprechen, aber wenn du so direkt fragst, …“ Dr. Braun tauschte mit Mark Donner eigenartige Blicke aus. Herr Donner zuckte die Schultern, was immer das bedeutete.

„… muss ich wohl antworten“, beendete er seinen Satz.

„War eigentlich zu erwarten, dass diese Frage bald kommt. Das ist nämlich so“, begann Dr. Braun gedehnt, „wir alle sind Alfas, jeder von uns besitzt einen Alfakron.“

Dr. Braun blickte zögernd in die Runde: „Also, der Alfakron unterstützt uns in vielen Situationen. Andere Menschen haben von solchen Möglichkeiten keine Ahnung. Ja, kein Mensch würde euch das glauben, wenn ihr es erzählen würdet.“ Mit einer Handbewegung unterstrich er seine letzte Aussage.

„Warum druckst er denn so herum“, flüsterte Kilian.

„Sei still“, ermahnte ihn Sarah.

„Ihr werdet im Unterricht alle Funktionen des Alfakron kennenlernen. Es gibt aber einige Funktionen, die nur einem besonderen Kron vorbehalten sind. Wir haben für diesen Alfakron eine eigene Bezeichnung. Wir nennen ihn Megakron. In der Form unterscheiden sich Alfakron und Megakron überhaupt nicht, jedoch in der Farbe. Jeder Alfakron leuchtet grün, der Megakron violett. Wir haben hier im Bavaria selten neue Megakronbesitzer. Nur bei ungewöhnlich hoher Voraussetzung wird er vergeben. Philip Saller ist seit langer Zeit wieder so ein Schüler. Wir wussten seit Monaten, dass Philip zu uns kommen würde. Jetzt freuen wir uns sehr, dass er hier ist.“

Damit hatte keiner gerechnet, erst recht Philip nicht. Der alte Lex hatte damals auch nichts davon erwähnt. Sämtliche Augen ruhten auf Philip, alle waren sprachlos. Philip errötete und ärgerte sich. Ausgerechnet jetzt musste ihm das passieren. Hätte er nur nicht gefragt. Ricky, der neben ihm saß, stieß ihm bewundernd den Ellenbogen in die Rippen, auch Sarah nickte anerkennend. Nicole Brantner sagte leise „der?“, und Linus Karlson fragte, „wieso der?“

Mitternacht war längst vorbei, als alle in ihren Betten lagen. Jordan hatte angeordnet, sofort das Licht im Zimmer zu löschen, weil er wusste, dass am ersten Abend der Gesprächsstoff nie ausging.

„Sonst wird bis zum Morgengrauen gequatscht“, brummte er, bevor er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ.

Nicht nur Philip war hellwach.

Ricky murmelte: „Das hätte ich nie gedacht.“

„Ich auch nicht.“

„Philip, was sagst du dazu?“

„Nichts.“

In Wirklichkeit waren sie aber doch hundemüde, nur die Aufregung hielt sie noch immer gefesselt. Trotzdem schliefen sie vor Erschöpfung schnell ein.

Philip meinte, noch immer hellwach zu sein. In Wirklichkeit war er von seinem Traum gefangen. Professorin Maltus hielt noch einmal ihre Begrüßungsrede, jedoch mit völlig anderem Inhalt. Jemand aus der Gruppe hatte den Alfakron verraten. Alle umringten die Professorin. Bei jedem wichtigen Satz holte sie mit dem Arm weit aus. Alle Alfas bückten sich rechtzeitig, ausgenommen Philip, den traf ihre Rechte voll. Beim nächsten Mal wollte Philip besser aufpassen. Er schaute schnell in die Runde, um zu sehen, wie sich die übrigen Schüler verhielten, da erwischte ihn die Rechte schon wieder. Die anderen hatten es geahnt und ihre Köpfe rechtzeitig eingezogen.

2. Fionas Abenteuer

Auf dem Weg zum Frühstück bemerkte Philip, dass sein Megakron in Alfakreisen offensichtlich bereits die Runde gemacht hatte. Manche deuteten auf ihn, ganz vorsichtig, schließlich musste das Geheimnis gewahrt bleiben.

Auch Stefan Lagerstein und Linus Karlson tuschelten. Als Philip vorbeikam, grinste Linus: „Immer noch violett?“

Danach gackerten beide ziemlich kindisch.

Philip sagte: „Hallo“ und ging an seinen Platz. Er konnte noch immer nicht fassen, was Dr. Braun am Abend eröffnet hatte. Und kein Muh oder Mäh vom alten Lex. Der hatte ihn ganz schön auflaufen lassen oder wusste er vielleicht nichts davon?

Nach dem aufregenden Freitagabend kam der unterrichtsfreie Samstag wie gerufen. Am Nachmittag fand ein Fußballspiel statt. Philip liebte Fußball und war ein prima Stürmer. Sobald wie möglich wollte er sich bei Herrn Donner anmelden.

Sonntagnachmittag war der erste Familientag. Eltern und Verwandte hatten sich zu Besuch angemeldet.

Philip freute sich auf seine Großeltern.

Sie gingen in den Gemeinschaftsraum von Block D, dort wimmelte es bereits von Eltern. Philips Opa drückte ihm einen Stapel Mails von seiner Mutter in die Hand. Begeistert begann er zu lesen. Schließlich grinste er: „Toll. Kein einziges Wort über Georg. Ich hatte ihn schon fast vergessen.“

„Ach Philip“, lächelte Oma, „ich bin so glücklich, dass es dir hier so gut geht.“

Philip nickte heftig.

Die Besuchszeit ging zu Ende, alle Besucher rauschten wieder ab.

Das Abendessen war vertilgt.

Philip und seine Freunde saßen in ihrem Zimmer und unterhielten sich über die Erlebnisse der vergangenen Tage.

„Ist das nicht Klasse, dass in unserem Zimmer nur Alfas wohnen?“, stellte Kilian fest.

„Was für eine Bemerkung“, antwortete Ricky, „das muss doch sein.“

„Denke ich auch“, stimmte Philip zu. „Sonst könnte uns Jordan keine Alfanoten bringen. Das Geheimnis wäre verraten.“

„Eben.“

Als wäre es das Stichwort gewesen, polterte es draußen im Flur. Das konnte nur Jordan sein. Aber wieso heute schon?

Die Tür wurde aufgestoßen, ein grinsender Jordan trat ein.

„Ratet mal, was ich euch bringe, ihr Nachtwächter?“

„Vielleicht die Nachspeise?“, grinste Kilian.

„Wusste gar nicht, dass hier ein Witzbold wohnt“, lachte Jordan.

Philip nutzte die Gelegenheit zu einer wichtigen Frage: „Jordan, hast du eine Ahnung, was ich für einen Alfakron besitze?“

„Weiß doch jeder, dass du der neue Megakronbesitzer bist.“

Philip war überrascht. Sogar Jordan wusste es.

„Ich weiß das erst seit gestern. Keiner hatte mir gesagt, dass es so etwas gibt.“

„Bist ja auch erst ein paar Tage hier. Wirst schon noch alles erfahren“, knurrte Jordan.

„Und warum habe gerade ich einen Megakron?“

„Weiß ich doch nicht. Frag’ Dr. Braun, der ist unser Schlaumeier.“

So kam Philip nicht weiter.

„Schaut mal, was ich in der Hand halte. Kilian, kannst du dich erinnern?“, wechselte Jordan das Thema.

„Gestern hat die Professorin gesagt, dass wir alle sehr intelligent sind, dann werde ich doch heute nicht vergessen haben, dass du uns Alfanoten bringst.“

„Genau, hier sind sie. Wieder drei schöne Fotos. Wie gefallen sie euch?“

„Klasse, gib’ schon her.“ Ricky konnte es kaum erwarten und riss Jordan das Blatt aus der Hand.

„He, he, nicht so heftig! Ihr lest jetzt die Alfanoten. Ich setze mich zu euch und sag’ überhaupt nichts mehr. Und wenn ihr Intelligenzbestien nicht weiterwisst – einfach den Jordan fragen. Heute geht das noch, aber nicht mehr lange!“

Damit verteilte er die Bilder. Philip, Ricky und Kilian verzogen sich an ihre Schreibtische.

Tatsächlich stand oben die nächste Nummer: AN 1.2.

Nicht sehr deutlich, doch, wenn man das Blatt etwas schräg hielt, wurde die Schrift deutlicher. Jetzt den Alfakron aus der Tasche gezogen und auf die Alfanote gelegt. Mit gespannter Miene beobachteten sie die optische Veränderung. Ganz langsam verschwand das Foto, gleichzeitig erschien der Text. Da stand:

Alfanote 1.2

Nach der offiziellen Begrüßung bist du jetzt ein echter Alfa. Herzlichen Glückwunsch!

Dein Alfakron ist derzeit nur mit Basisfunktionen ausgestattet. Künftig werden an jedem Kursabend die neu besprochenen Funktionen nachgeladen.

Am dritten Freitag wirst du zum letzten Mal von Herrn Finkbein zum Groofunterricht abgeholt.

Für uns Alfas gibt es drei Geheimnisstufen, wir nennen sie Alfastufen:

Stufe 1: Alles ist streng geheim (z. B. Alfakron, Alfanote, Alfaunterricht).

Stufe 2: teilweise geheim (Geheimsache wird jeweils bekannt gegeben)

Stufe 3: nicht geheim. Es darf darüber auch in Gegenwart von Nicht-Alfas gesprochen werden.

Aus unserer Groofbibliothek erhältst du morgen von Frau Walster das Buch: Geheimnisse der Natur, die man sich nicht erklären kann, von Dr. Nicolai Braun. Bitte bis zum kommenden Freitag lesen. Das Buch entspricht Alfastufe 3, d. h. nicht geheim, es darf jedoch nicht weitergegeben werden.

Am kommenden Freitag sprechen wir über Zweck und Ziele der Alfaorganisation.

Dr. Nicolai Braun, Groofleiter

Ein betretenes Gesicht nach dem anderen, insgesamt drei, und ein viertes grinste hämisch, nämlich Jordan.

„So“, kicherte er, „ihr habt alles gelesen und verstanden. Dachte mir schon, dass das heute reibungslos geht. Dann wünsche ich noch ein frohes Lesen der ‚Geheimnisse der Natur‘. Da seid ihr hervorragend beschäftigt, ha, ha, ha.“

Die Tür flog ins Schloss und Jordans stampfende Schritte entfernten sich, er wieherte noch immer vor Vergnügen.

„Hoffentlich ist es nicht zu dick“, murmelte Kilian. „Ich dachte wir lernen jetzt was Tolles, beamen oder so.“

Am darauffolgenden Freitag hatten alle jungen Alfas das unverschämt dicke Buch gelesen, genau genommen hatten sie sich durchgequält.

„Wenn ich das gewusst hätte“, Kilian deutete an die Stirn.

Um 18:00 Uhr saßen alle beim Abendessen. Nur Sarah hatte ihre gute Laune behalten.

„Hat’s Spaß gemacht?“, fragte sie in die Runde.

„Will hier keiner wissen, was du meinst“, pfiff Ricky zurück.

Sarah machte eine bedeutungsvolle Bewegung, wegen der Nicht-Alfas am Tisch: „Haben wir heute Abend Schlechtwetter? Vielleicht denkt ihr mal an 19:00 Uhr!“

„Keine schlechte Idee“, murmelte Philip. „Vielleicht gibt es wieder so eine gute Nachspeise. Nachspeise ist, glaube ich, Alfastufe 3, das heißt nur für Alfas, aber nicht weitergeben.

---ENDE DER LESEPROBE---