Familie mit Herz 103 - Nora Stern - E-Book

Familie mit Herz 103 E-Book

Nora Stern

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Beschreibung

Tagsüber ist Lukas, fünf Jahre, ein fröhlicher Lausbub. Doch nachts, wenn alles um ihn herum dunkel und still ist, kommt die Angst. Dabei fürchtet er sich nicht vor Geistern und Gespenstern, sondern vor den schrecklichen Bildern, die in seinem Kopf auftauchen.
Mit seinen Eltern kann er darüber nicht reden. Sein Papi findet sowieso schon, dass die Mami ihn verhätschelt. Dabei ist Lukas wirklich kein Feigling - im Gegenteil.
Doch wer kennt schon die Wahrheit?


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Inhalt

Cover

Mein großer Bruder, der Held!

Vorschau

Impressum

Mein großer Bruder, der Held!

Ein »Angsthase« als Retter in der Not

Von Nora Stern

Tagsüber ist Lukas, fünf Jahre, ein fröhlicher Lausbub. Doch nachts, wenn alles um ihn herum dunkel und still ist, kommt die Angst. Dabei fürchtet er sich nicht vor Geistern und Gespenstern, sondern vor den schrecklichen Bildern, die in seinem Kopf auftauchen.

Mit seinen Eltern kann er darüber nicht reden. Sein Papi findet sowieso schon, dass die Mami ihn verhätschelt. Dabei ist Lukas wirklich kein Feigling – im Gegenteil.

Doch wer kennt schon die Wahrheit?

In der ersten Morgendämmerung schreckte der fünfjährige Lukas jäh aus dem Schlaf. Er hatte einen Albtraum gehabt, und obwohl er sich nicht mehr an Einzelheiten erinnerte, sah er sich zitternd um. Schließlich atmete er erleichtert auf. Es war bereits hell, und nichts Bedrohliches war im Kinderzimmer zu entdecken.

Im Bett an der anderen Wand schlief friedlich Lukas' dreijähriges Schwesterchen Vicky, die vertrauten Stofftiere im Regal an der Stirnseite des Raumes schienen ihm gutmütig zuzublinzeln. Mit einem tiefen Atemzug ließ sich der Junge in die Kissen zurücksinken.

Bald würde Papi aufstehen, und sobald der sich in sein Büro im Erdgeschoss zurückgezogen hatte, würde Mami kommen, um ihm, aber vor allem Vicky, beim Anziehen zu helfen.

Hatte Lukas seine Schwester zu lange angestarrt? Jedenfalls begann Vicky sich zu regen, und gleich darauf schlug sie die Augen auf.

Sie setzte sich auf.

»Lukas!«, rief sie fröhlich, nachdem sie sich den letzten Schlafrest aus den Augen gewischt hatte. »Spielst du mit mir?«

»Du weißt doch, dass Papi es nicht mag, wenn wir so früh schon laut sind«, gab Lukas zurück.

»Ich bin auch gaaanz leise!«, versprach das kleine Mädchen und schüttelte die blonden Locken zurück.

»Versprochen?«, vergewisserte sich Lukas, und als sein Schwesterchen nickte, glitt er aus dem Bett und holte aus der Handpuppenkiste einige Figuren.

Er streifte sich den Polizisten über, Vicky griff kichernd nach dem Krokodil.

Mit gedämpfter Polizistenstimme begann der Junge: »Du böses Krokodil! Ich werde dich verhaften!«

»Dazu musst du mich erst fangen«, gab das Vicky-Krokodil zurück, und das furchterregende Tier verschwand unter der bunten Bettdecke.

Der Polizist machte sich an die Verfolgungsjagd, und im Nu hatten die Kinder ihren Vorsatz leise zu sein vergessen.

Bernd Walland hatte gerade geduscht und war auf dem Weg zurück ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen, als er Vicky aufquietschen hörte: »Nein, Lukas! Das darfst du nicht!«

Sofort runzelte der hochgewachsene Mann mit dem dunklen Haar die Brauen. Hatte Lukas Vicky etwas getan? Hatte der Junge die Kleine etwa verletzt? Im nächsten Augenblick hatte Bernd die Tür zum Kinderzimmer aufgestoßen.

»Lukas!«, rief er aufgebracht. »Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst deine kleine Schwester nicht piesacken!«

»Aber wir haben doch nur ...«, wandte Lukas schüchtern ein.

Doch sein Vater unterbrach ihn streng: »Du gehst jetzt sofort in dein Bett zurück und wartest gefälligst mucksmäuschenstill bis deine Mutter dir erlaubt aufzustehen.«

Vickys blaue Kinderaugen wurden riesengroß.

»Ich will aber spielen!«, erklärte sie unverblümt.

Der Vater strich ihr über die goldenen Locken.

»Spiel mit deiner Puppe, Schätzchen. Und wenn Lukas dich nicht in Ruhe lässt, dann rufst du nach mir, ja?« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, dann sprang er auf. »Ich muss mich beeilen«, sagte er in Richtung seiner Tochter. Den Jungen, der sich verstört unter seine Decke geflüchtet hatte, beachtete er nicht mehr. »Aber heute Abend fahre ich mit dir in die Stadt.«

»Fein!« Vicky strahlte.

Der Papi hatte ihr versprochen, ihr das rote Gokart zu kaufen, das sie sich so sehnlich wünschte.

»Darf ... darf ich auch mit?«

Lukas hatte seine Scheu überwunden. Sein Verlangen, ebenfalls mitgenommen zu werden, hatte gesiegt. Bernd warf ihm einen genervten Blick zu.

»Vielleicht«, meinte er kurz angebunden. »Aber nur, wenn du wirklich lieb bist.«

Damit war er auch schon draußen.

♥♥♥

Als Sonja Walland, die Mutter der beiden, eine halbe Stunde später ins Kinderzimmer kam, rief Vicky ihr aufgeregt entgegen: »Mami, der Papi will mir heute das rote Gokart kaufen! Dann kann ich gestern damit fahren!«

»Schätzchen, du meinst natürlich ›morgen‹«, korrigierte Sonja lächelnd.

»Und ich darf auch mit ... wenn ich ganz lieb bin«, ließ sich Lukas vernehmen.

Seine Mutter gab ihm einen zärtlichen Guten-Morgen-Kuss.

»Aber jetzt beeilen wir uns erst einmal«, meinte sie. »Das Frühstück wartet.«

Während sie Lukas die Kleidungsstücke für den Tag zurechtlegte und Vicky dabei half, das Nachthemd mit einem Kleidchen zu vertauschen, versuchte die junge Mutter, ihren aufsteigenden Ärger zu unterdrücken.

Warum war es für Bernd selbstverständlich, mit Vicky ins Stadtzentrum zu fahren, während er von Lukas verlangte, er müsse lieb sein, wenn er mitkommen wolle?

Wieder einmal fragte sich Sonja, ob es nicht ein großer Fehler gewesen war, Bernd ihr Jawort zu geben. Sie seufzte verhalten. Wie sicher war sie damals gewesen, dass er Lukas wie sein eigenes Kind lieb haben würde.

»Mami, darf ich zum Frühstück Schokolade essen?«, fiel es Vicky nun ein.

Sonja lachte. »Das könnte dir so passen, du kleines Leckermäulchen! Du bekommst ein Vollkornbrötchen mit Butter und Honig.«

»Das ist auch viel gesünder«, warf Lukas ein wenig altklug ein.

Vicky schob die Unterlippe vor. Sie liebte Süßes über alles und verstand nicht, wie Lukas die dunklen Brötchen schmecken konnten.

Nach dem Frühstück bot Sonja ihren Kindern an, sie auf den Abenteuerspielplatz im Park zu begleiten. Sie wusste zum einen, dass Lukas und Vicky sich dort ausgesprochen wohlfühlten, und zum anderen konnte Bernd sich dann nicht über zu viel Lärm beschweren.

Manchmal wünschte Sonja, das Steuerberatungsbüro ihres Mannes wäre nicht im Anbau der Villa untergebracht, sondern läge irgendwo im Zentrum. Einerseits sah sie natürlich ein, dass Bernd und seine vier Angestellten für ihre verantwortungsvolle Aufgabe Ruhe brauchten, doch andererseits – sie fand Kinderlachen einfach schön und kaum störend.

Wenig später hatten die drei den Abenteuerspielplatz erreicht. Jetzt, am Vormittag, war es dort noch ziemlich ruhig, nur jüngere Kinder tummelten sich auf den Klettergerüsten, im Sandkasten und auf den anderen Spielgeräten.

Vicky steuerte sofort den Sandkasten an und begann, hingebungsvoll Kuchen zu backen. Lukas blieb eine Weile unschlüssig neben seiner Mutter stehen. Er wäre zu gern auf die ausrangierte Lokomotive geklettert, doch das Ding war so groß, dass es ihm ein wenig unheimlich erschien.

Erst als Sonja ihn ermunterte: »Sieh nur, Lukas, das kleine Mädchen spielt auch Lokomotivführer«, lief er über den Rasen und kletterte die Eisentreppe zum Führerstand hinauf.

Gleich darauf klang ein vergnügtes »Tsch ... tsch ... tsch ...« zu ihr herüber.

Sonja lächelte ein wenig wehmütig. Alles schien in bester Ordnung, doch da waren Lukas' Worte von vorhin, die in ihrem Kopf nachklangen.

»Ich darf auch mitfahren, wenn ich ganz lieb bin.«

Lukas war doch kein böser Junge, im Gegenteil, er war sogar ein sehr pflegeleichtes und freundliches Kind.

Sonja hatte sich auf eine Bank ganz in der Nähe der Sandkiste gesetzt. Auch ihr Töchterchen war ein niedliches Kind, um einiges lebhafter zwar als Lukas, und manchmal sogar recht eigenwillig für ihre dreieinhalb Jahre.

Auch jetzt hörte sie Vickys wütende Stimme: »Geh weg da! Das ist mein Kuchen!«

Im selben Augenblick heulte auch schon der kleine Junge los, den sie kämpferisch zur Seite geschubst hatte. Sonja und die Mutter des Jungen waren gleichzeitig bei den Kindern.

Während die andere Mutter ihr Söhnchen tröstete: »David, es ist doch nichts passiert! Du kannst dir selbst einen Kuchen backen«, mahnte Sonja: »Vicky, die Sandkiste ist doch groß genug! Der Kleine möchte auch hier spielen!«

Vicky, die zornig ihren Sandkuchen flach getrampelt hatte, forderte jetzt: »Lukas soll mir einen neuen backen.«

Sonja seufzte. Manchmal konnte Vicky ziemlich ungezogen sein. Doch Bernd schien das genauso wenig zu bemerken wie Lukas' Gutmütigkeit. Auch jetzt kam der Junge sofort angelaufen und erfüllte seinem Schwesterchen den Wunsch.

Der Rest des Vormittags verlief friedlich, und Sonja und die Mutter des kleinen David plauderten angeregt miteinander.

»Wir haben uns hier zwar schon einige Male gesehen, aber ich wusste gar nicht, dass wir Nachbarinnen sind!«, rief Angelika Schuhmann erfreut. »Na ja, wir sind erst vor einem Monat hierher, in die Heinestraße, gezogen.«

»Wir wohnen jetzt seit gut vier Jahren hier«, gab Sonja zurück. »Aber allzu viele Bekannte habe ich trotzdem nicht.«

Sie erzählte Angelika von Bernds Steuerberatungsbüro und auch von ihrer Mutter, die mehrere hundert Kilometer entfernt in Wien lebte und dort seit vielen Jahren als Arzthelferin arbeitete.

»Leider kommt sie nur recht selten zu Besuch«, fügte Sonja hinzu.

»Ich habe keine Eltern mehr«, gab Angelika leise zurück, setzte dann aber gleich fröhlicher hinzu: »Aber dafür lebt meine Schwester Beate hier ganz in der Nähe.«

Als es vom nahen Kirchturm elf Uhr schlug, war es für Sonja Zeit, ihre Kinder zu rufen und sich von Angelika Schuhmann zu verabschieden. Bernd war es gewöhnt, pünktlich zu essen. Seine Mittagspause dauerte ohnehin nur kurz, und die Haushälterin kam nur jeden zweiten Tag. Das machte Sonja nichts aus, denn sie kochte gern, und auch die Hausarbeit machte ihr Spaß.

♥♥♥

Bernd Walland kam auf die Minute pünktlich in die Wohnung hinüber.

Noch bevor er sich an den bereits gedeckten Esstisch setzte, verkündete er: »Morgen Abend haben Ingrid und Werner einen Besuch angekündigt. Du sorgst doch dafür, Sonja, dass Vicky ein etwas längeres Mittagsschläfchen hält?«

Die junge Frau biss sich auf die Lippen, doch sie nickte. Ingrid ihre Schwägerin, hatte ihr gerade noch gefehlt. Bernds Schwester war von Anfang an gegen ihre Heirat gewesen. Vor allem, dass sie, Sonja, ein Kind mit in die Ehe gebracht hatte, war ihrer Schwägerin ein Dorn im Auge gewesen.

Bernd lächelte ihr zu und erkundigte sich dann: »War Lukas auch lieb?«

»Er ist doch nie wirklich unartig«, gab Sonja gepresst zurück.

»Na ja ...« Um Bernds Lippen spielte dieser geringschätzige, ja, manchmal sogar abweisende Zug, doch sofort glättete sich sein Gesicht wieder.

»Bernd, wenn Vicky das Gokart bekommt, dann könntest du dich doch auch gleich nach einem größeren Fahrrad für Lukas umsehen«, schlug Sonja jetzt aus ihren Gedanken heraus vor.

Die grauen Augen des Jungen leuchteten auf, als Bernd nickte.

»Meinetwegen«, meinte der Steuerberater und nahm sich von dem Rinderbraten und vom Gemüse.

In materiellen Dingen war Bernd recht großzügig, und Sonja wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er auch mit seinen Gefühlen freigiebiger wäre. Vor allem Lukas gegenüber ...

In diesem Augenblick stieß Vicky versehentlich gegen ihr Glas – die Limonade tropfte auf Bernds helle Sommerhose.

»Ach, mein kleiner Tollpatsch!« Bernd war aufgesprungen, lächelte dem Kind jedoch zu. »Jetzt muss ich mich umziehen!«

Damit war er auch schon draußen. Lukas sah von seiner Schwester zur Mutter. Er erinnerte sich noch zu gut daran, wie streng er bestraft worden war, als er vor einigen Tagen seine Milch umgekippt hatte.

Auch Sonja war die Szene noch bestens im Gedächtnis, doch sie wechselte schnell das Thema.

»Lukas, Papi wird dir bestimmt das schönste Rad kaufen, das es in der Stadt gibt.«

»Darf ich dann einmal probieren?«, meldete sich Vicky prompt. »Dann darfst du auch mit meinem Gokart fahren.«

So unterhielten sich die Kinder, bis Bernd zurückkam. Nur Sonja fiel auf, dass Lukas kaum noch den Mund aufmachte, als der Vater wieder am Tisch saß.

Wie froh war sie doch, dass Ingrid und Werner erst morgen kommen wollten! So konnte sie alles für den Besuch vorbereiten, während Bernd mit den Kindern in der Stadt war.

Als Bernd dann Punkt siebzehn Uhr herüberkam und Vicky und Lukas in ihre Kindersitze im Mercedes verfrachtete, atmete Sonja unbewusst auf. Hatte sie doch bis zum letzten Augenblick gefürchtet, Bernd könnte es sich überlegen und ohne Lukas losfahren.

Nein, so negativ will ich nicht denken, rief sie sich zur Ordnung.

Sie ging in die Küche und blätterte ihre Kochbücher durch. Ingrid und Werner waren ziemlich anspruchsvoll, und sie setzte ihren Ehrgeiz dort hinein, ihnen nicht alltägliche »Schmankerln« vorzusetzen.

Da war die berühmte Wiener Sachertorte ... Doch nein, die hatte sie Schwager und Schwägerin bereits vor einigen Wochen vorgesetzt. Auch Dobosschnitten hatte sie ihnen schon serviert, Salzburger Nockerln ebenfalls. Was nun?

Dann fielen Sonja die Schinkenkipferl ein, mit denen ihre Mutter immer wieder Lob eingeheimst hatte. Das war die Lösung!

Sonja begann, saftigen Putenschinken zu schneiden und klein zu hacken. Sie röstete die Masse in Butter, gab frische Petersilie und geriebenen Käse dazu, schmeckte mit Pfeffer ab und band die Fülle mit Ei. Auch der Quarkteig war schnell bereitet.

Jetzt konnte sie dem Besuch schon etwas gelassener entgegensehen.

Indessen hatte Bernd den Wagen in der Tiefgarage des Einkaufszentrums geparkt und nahm nun mit den Kindern den Aufzug in die Spielwarenabteilung des großen Kaufhauses.

Vicky hüpfte ungeduldig von einem Bein aufs andere, und auch Lukas' Wangen glühten vor Aufregung.

»Papi, bekomme ich ein Trekkingrad? Eins mit achtzehn Gängen? Oder ein Mountainbike?«, sprudelte er.

»Wenn du so viel quasselst, bekommst du gar nichts!«, fuhr Bernd ihn an.

Lukas verstummte augenblicklich. Da war sie wieder, diese gemeine Angst ...

Doch diesmal war sie unbegründet. Nachdem Vicky ihr rotes Gokart, das sogar auf Batteriebetrieb umgestellt werden konnte, bekommen hatte, kaufte Bernd ihm ein wunderschönes, chromblitzendes Kinderfahrrad mit Dreigangschaltung.

Lukas war so beeindruckt, dass er kein Wort mehr über die Lippen brachte.

Bernd hingegen wartete mit wachsendem Unmut auf ein »Danke, Papi!«. Auf ein Küsschen des Kindes konnte er ohnehin verzichten.

♥♥♥

Spätabends dann, als Bernd Walland und seine Frau bereits in ihren Betten lagen, kam er darauf zurück.

»Weißt du Sonja, Lukas ist ein reichlich undankbares Kind!«, beschwerte er sich. »Er hätte sich ruhig bei mir für das Rad bedanken können!«

»Aber Bernd! Sein strahlendes Gesichtchen ist doch Dank genug«, gab Sonja weich zurück. »Große Dankesworte mit fünf Jahren ... Das kann man doch nicht erwarten!«

Mit einem brummigen Laut drehte sich Bernd zur Seite und war gleich darauf eingeschlafen. Sonja allerdings lag noch lange wach. Bedrückt grübelte sie wieder einmal über das Verhältnis ihres Mannes zu Lukas nach.