Familie mit Herz 43 - Nora Stern - E-Book

Familie mit Herz 43 E-Book

Nora Stern

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Beschreibung

Unser kleiner Haustyrann
Die vierjährige Nele stellt die verrücktesten Dinge an
Von Nora Stern

Einmal versteckt sie die wertvollen Silberlöffel, ein anderes Mal stopft sie ihre neue Mütze in die Toilette, dann schneidet sie die Blumen aus dem handgeknüpften Wohnzimmerteppich - die Liste von Neles Schandtaten könnte endlos so weitergehen.
Das niedliche vierjährige Mädchen benimmt sich wie ein Ungeheuer. Nicht zuletzt hat sie schon zwei Hausangestellte zur Kündigung getrieben. Doch was viel schlimmer ist - ihre Eltern leiden und streiten sich in ihrer hilflosen Verzweiflung immer öfter über Erziehungsfragen. Jochen ist für Strenge, Stefanie glaubt hingegen, dass nur viel Liebe und Geduld Neles Verhalten ändern können.
Dass all diese Untaten ihres Kindes einen massiven Grund haben müssen, darauf kommen sie allerdings erst, als eine Katastrophe passiert ...

Liebe Leserinnen und Leser, freuen Sie sich auf eine turbulente Familiengeschichte, die Sie garantiert nicht mehr aus der Hand legen wollen!

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Inhalt

Cover

Impressum

Unser kleiner Haustyrann

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: lisegagne / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-7885-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Unser kleiner Haustyrann

Die vierjährige Nele stellt die verrücktesten Dinge an

Von Nora Stern

Einmal versteckt sie die wertvollen Silberlöffel, ein anderes Mal stopft sie ihre neue Mütze in die Toilette, dann schneidet sie die Blumen aus dem handgeknüpften Wohnzimmerteppich – die Liste von Neles Schandtaten könnte endlos so weitergehen.

Das niedliche vierjährige Mädchen benimmt sich wie ein Ungeheuer. Nicht zuletzt hat sie schon zwei Hausangestellte zur Kündigung getrieben. Doch was viel schlimmer ist – ihre Eltern leiden und streiten sich in ihrer hilflosen Verzweiflung immer öfter über Erziehungsfragen. Jochen ist für Strenge, Stefanie glaubt hingegen, dass nur viel Liebe und Geduld Neles Verhalten ändern können.

Dass all diese Untaten ihres Kindes einen massiven Grund haben müssen, darauf kommen sie allerdings erst, als eine Katastrophe passiert …

Stefanie Krüger arbeitete an den Illustrationen zu Melanie Weilings neuem Kinderbuch. Die beiden jungen Frauen verbanden nicht nur berufliche Interessen, sondern auch eine langjährige Freundschaft.

Diese Freundschaft hatte sich zwar etwas gelockert, seit Stefanie Jochen Krüger geheiratet hatte und nur ein Jahr später Nele zur Welt gebracht hatte, doch immer noch illustrierte sie jedes der gefragten Kinderbücher, die Melanie sich aus dem Ärmel zu schütteln schien und für die die junge Autorin schon mehrere Kinder- und Jugendbuchpreise erhalten hatte.

Stefanies inzwischen vierjährige Tochter Nele spielte jetzt, während ihre Mutter am Zeichentisch saß, unter der Obhut der Haushälterin im Kinderzimmer – so dachte die junge Frau wenigstens …

Irmgard Pilz hatte Nele jedoch für ein paar Minuten mit ihrem Puppenhaus allein gelassen, um die Trommel der Waschmaschine neu zu füllen. Die Achtundfünfzigjährige hatte schon Stefanies Eltern den Haushalt geführt.

Als Stefanie und Jochen geheiratet und die Brauteltern kurz danach dem jungen Paar die schöne Vorortvilla überlassen hatten – sie hatten ohnehin vor, die meiste Zeit des Jahres in ihrem Haus auf Ibiza zu verbringen –, war Irmgard geblieben. So kannte sie Nele seit deren Geburt, und sie wusste auch, dass ihr vierjähriger Schützling mehr als lebhaft war. So lebhaft, dass es ein Risiko sein konnte, die Kleine auch nur für kurze Zeit aus den Augen zu lassen …

Dennoch musste sie sich um die Wäsche kümmern, denn die Haushaltshilfe Elfriede hatte in der letzten Woche gekündigt, nachdem Nele über den frisch gebohnerten Parkettboden Schmutzwasser gekippt hatte.

Freilich war das nur der berühmte Tropfen gewesen, der den Krug endgültig zum Überlaufen gebracht hatte, denn Nele schien sich Elfriede zur Zielscheibe all ihrer Ungezogenheit ausgesucht zu haben.

Irmgard Pilz wollte den Waschtag so schnell wie möglich hinter sich bringen, also hatte sie sich selbst beruhigt: »Wegen der paar Minuten … Nele ist so beschäftigt.« Die Haushälterin hätte es allerdings besser wissen müssen …

Als sie die Türklinke zum Wirtschaftsraum niederdrückte, hörte sie noch hinter sich Neles helle Stimme: »Ihr blöden Puppen! Jetzt habt ihr schon wieder alles kaputt gemacht! Die Mama muss wieder alles in Ordnung bringen …«

Irmgard lächelte. Für die nächsten zehn Minuten hatte Nele sicher genug damit zu tun, ihre Puppen auszuschimpfen und die Möbel in den Zimmern des Puppenhauses umzustellen, wie sie es so gern tat.

Doch kaum war Irmgard Pilz außer Hörweite, hatte Nele kein Interesse mehr an dem Spiel. Sie warf die beiden Puppen achtlos zur Seite, und da sie ohnehin nie stillsitzen konnte, folgte sie der Haushälterin.

Im Wohnzimmer jedoch entdeckte Nele die vergessene Schere. Ein Blick auf den Teppich, ein wahres Prachtstück mit herrlichen Blumenmustern auf leuchtend blauem Grund …

Ehe Nele den Gedanken auch nur zu Ende dachte, hockte sie bereits auf dem Boden und schnippelte eine der stilisierten Hennablüten aus dem kostbaren Dschouschegan.

Stefanie beendete gerade den Entwurf des Dinosaurier-Babys Smalley, dem kleinen Titelhelden des neuen Kinderbuches, dann reckte sie sich und lauschte. Es war ungewöhnlich ruhig im Haus. Nele, deren Geplapper sonst ständig aus irgendeiner Richtung zu hören war, musste etwas gefunden haben, auf das sie sich wenigstens für kurze Zeit konzentrierte.

Die Mutter atmete tief durch, kurz darauf machte sie sich auf den Weg in die Küche, um sich ein Glas Milch mit Honig zu holen. Als sie die Diele durchquerte, hörte sie ein feines Geräusch aus dem Wohnzimmer, und im nächsten Augenblick Irmgards entsetzten Aufschrei, der ihr durch Mark und Bein ging.

Stefanie konnte nicht glauben, was sie im Wohnzimmer sah: Mit hängendem Kopf stand Nele da, das seidige blonde Haar hing ihr wirr in die Stirn, in der Hand hielt sie die Schere und starrte auf den zerstörten Teppich.

»Was ist dir denn eingefallen?«

Stefanie hatte Mühe, ihre Beherrschung nicht zu verlieren. Doch wie schon so oft nahm sie sich auch diesmal zusammen.

»Irmgard, bringen Sie Nele auf ihr Zimmer«, wandte sie sich an die Haushälterin, die schuldbewusst auf die Bescherung schielte.

»Ich habe nur rasch die Wäsche …«, stotterte sie, doch Stefanie winkte ab.

»Darüber unterhalten wir uns später«, meinte sie seufzend. »Ich muss mich erst einmal beruhigen.«

Auf der Türschwelle drehte sich Nele noch einmal um und rief: »Aber die Blumen waren so schön! Ich wollte sie ins Wohnzimmer vom Puppenhaus legen.«

***

Stefanies größte Sorge galt Jochen. Wie würde er auf Neles neueste Dummheit reagieren? Die hübsche junge Frau mit dem rötlichen Haar seufzte unglücklich.

Nicht genug, dass Nele den wertvollen, handgeknüpften Teppich ruiniert hatte, ein Familienerbstück, auf das sowohl Jochen als auch seine Eltern immer besonders stolz gewesen waren, weil er so wunderbar zu den Jugendstilmöbeln hier im Wohnzimmer gepasst hatte … Jochen würde sicher wieder einen seiner gefürchteten Wutausbrüche bekommen.

Der zweiunddreißigjährige Innenarchitekt Jochen Krüger war beruflich sehr ausgelastet, und dementsprechend nervös verhielt er sich oftmals Frau und Kind gegenüber.

Nele macht es ihm ja auch nicht gerade leicht, überlegte Stefanie. Ich möchte wissen, warum gerade unser Kind so viele Flausen im Kopf hat.

Sie dachte an die Silberlöffel, die Nele einfach in Tante Beates Regenschirm geworfen hatte. Stefanie lief unwillkürlich eine Gänsehaut über den Rücken, wenn sie sich an das verbiesterte Gesicht der Erbtante erinnerte, als diese den Schirm aufgespannt hatte und ihr die von Nele dort deponierten Löffel auf den Kopf geprasselt waren … Auch die neue Mütze, die Nele in die Toilette gestopft hatte und zu deren Entfernung der Klempner über zweieinhalb Stunden gebraucht hatte, war noch nicht vergessen.

An Jochens Reaktion, als sie ihm hatte beichten müssen, dass Nele den venezianischen Spiegel in der Diele mit der silbernen Haarbürste zerschlagen hatte, wollte sie lieber nicht denken …

Es dauerte eine ganze Weile, bis Stefanie Krüger einen klaren Gedanken fassen konnte. Entschlossen blätterte sie im Branchenbuch. Es musste doch einen Restaurator geben, der den Teppich retten konnte …

Noch bevor sie jedoch jemanden ausfindig gemacht hatte, der sich für den Auftrag, den Teppich zu retten, erwärmen konnte, hörte sie Jochens Wagen in der Auffahrt.

Rasch versuchte Stefanie den chintzbezogenen Lehnstuhl so weit nach vorn zu rücken, dass die verräterischen Spuren von Neles Schandtat erst einmal verdeckt waren. Sie setzte ihr schönstes Lächeln auf, als sie Jochen entgegen ging.

»Hallo, Schatz!«, rief sie und begrüßte ihren Ehemann mit einem zärtlichen Kuss. »Wie schön, dass du heute etwas früher kommst.«

Jochen lächelte. »Ich bin todmüde, Stefanie«, erklärte er. »Ich sehne mich nach einem Bad und einem leichten Abendessen. Danach möchte ich einmal wieder ungestört in der Bibliothek sitzen und in Ruhe in meinen Lieblingsbüchern blättern.«

Stefanie schluckte. Sie ahnte, dass es wohl nicht der ruhige Abend werden würde, den Jochen sich wünschte.

Da hatte er auch schon den verschobenen Lehnstuhl bemerkt.

»Jochen«, begann Stefanie, »es tut mir leid, aber Nele …«

Jochens Kopf fuhr ruckartig in die Höhe. Er hatte das Möbelstück wieder in die Position rücken wollen, die seinem ästhetischen Empfinden nach die einzig richtige war.

»Was hat sie denn nun schon wieder angestellt?«

»Bleib bitte ruhig, Jochen«, flehte Stefanie gepresst. »Sie muss irgendwo eine Schere entdeckt haben, und da wollte sie – wie ich in der letzten Woche für die Collage aus Tapetenresten Blumen ausgeschnitten habe – Blumen aus dem Teppich schneiden …«

In diesem Augenblick hatte Jochen den Sessel zurechtgerückt. Für einen Augenblick hielt er den Atem an, dann donnerte er: »Das darf doch nicht wahr sein! Wo warst du nur wieder mit deinen Gedanken? Ihr wollt mich wohl in den Wahnsinn treiben!«

»Jochen, bitte beruhige dich«, versuchte Stefanie, den Zorn ihres Mannes zu dämpfen. »Ich werde mich um einen Restaurator kümmern und die Sache wieder in Ordnung bringen lassen.«

»Das ist lieb gemeint«, rief Jochen aufgebracht. »Aber ich kann einfach nicht begreifen, wie so etwas überhaupt passieren kann! Andere Leute haben auch Kinder …«

»Du weißt doch, dass Nele im Grunde kein böses Kind ist«, nahm Stefanie die Kleine in Schutz. »Sie ist wohl im Entdecker-Alter …«

»Dann soll sie ihren Entdeckungsdrang aber nicht ausgerechnet an Antiquitäten auslassen! Sie hat Spielzeug genug. Und auch im Garten …« Jochens Zornesader schwoll erneut an, als ihm die Blumenzwiebeln einfielen, die Nele vor einer Woche hinter dem Gärtner wieder ausgegraben hatte.

Stefanie seufzte. Sie dachte an den halbgefüllten Benzinkanister, den der Gärtner einen Tag später hatte stehen gelassen und den Nele in den Gartenteich gekippt hatte.

»Als Strafe für den ruinierten Teppich muss Nele für den Rest der Woche auf ihrem Zimmer bleiben«, forderte Jochen unnachgiebig. »Und ich werde mich schon mal nach einem Internat umsehen, das Nele aufnimmt, sobald sie eingeschult wird.«

Stefanie spürte einen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen. Sie sah ihr Töchterchen im Geiste einsam und verlassen in einem düsteren Flur stehen. So düster, wie der des Instituts gewesen war, in dem sie ihre letzten Schuljahre verbracht hatte.

So weit darf es nicht kommen!, dachte Stefanie. Es muss doch einen Weg geben, die Kleine im Zaum zu halten. Vielleicht sollte ich ein Kindermädchen für sie einstellen? Wenigstens bis ich einen Kindergartenplatz für Nele gefunden habe.

»Auf jeden Fall muss wieder ein Hausmädchen her!«, verlangte Jochen jetzt. »Wenn du schon nicht fähig bist, Nele zu erziehen, dann soll Irmgard wenigstens genug Zeit für sie haben!«

Schuldbewusst zuckte Stefanie zusammen. Hätte sie nicht wirklich längst das Illustrieren von Büchern aufgeben müssen, um sich voll und ganz Nele widmen zu können? Tief seufzte die junge Frau auf. Sie liebte ihren Beruf doch, und er gab ihr die Selbstbestätigung, die sie brauchte. Zudem saß sie doch nur selten länger als ein paar Stunden täglich am Zeichentisch.

»Jochen, ich verspreche dir, dass ich in Zukunft sehr genau auf Nele achten werde, damit sie keinen Unfug anstellt.«

»Unfug! Haha …« Jochen zeigte auf das Loch im Teppich. »Das ist kein Unfug, sondern eine Katastrophe!« Damit wandte er sich um und verschwand endlich im Badezimmer.

Natürlich wusste Stefanie, dass Jochen um die Gunst Tante Beates fürchtete – und damit um das Erbe, das es ihm ermöglichen würde, sein Architekturbüro noch weiter auszubauen.

***

»Ich will aber nicht in meinem Zimmer bleiben!« Nele schlug mit den Fäusten auf das Plüsch-Nilpferd ein, das fast so groß war wie sie selbst.

»Nele, ich verspreche dir, dass ich nachher zu dir komme und mit dir spiele. Überleg dir schon einmal, was du gerne machen möchtest.« Stefanie ging zur Tür. »Ich frühstücke nur rasch mit Papa, und sobald er ins Büro gefahren ist, komme ich wieder.«

»Du brauchst gar nicht zu kommen!«, rief Nele wütend. »Ich mag euch nicht mehr!«

»Darüber unterhalten wir uns später«, erklärte Stefanie bestimmt. »Inzwischen wirst auch du frühstücken. Irmgard ist sicher schon mit Milch und Müsli unterwegs.« Damit ließ sie die Kleine vorerst allein zurück.

An diesem Morgen herrschte bedrückendes Schweigen zwischen dem Ehepaar. Stefanie quälte sich mit Selbstvorwürfen, und Jochen hatte Mühe, seinen immer wieder aufsteigenden Ärger im Zaum zu halten.

Er versuchte, sich schon auf den Auftrag zu konzentrieren, den Sandra Böchzelt ihm vor einigen Tagen erteilt hatte. Die erst achtundzwanzigjährige, äußerst attraktive Witwe wollte, dass er ihr ihren Bungalow umgestaltete. Einige Veränderungen hatte er sich schon durch den Kopf gehen lassen, aber für die Gestaltung des Wohnzimmers wollte er sich etwas ganz besonderes einfallen lassen.

In Gedanken versunken, knüllte Jochen seine Serviette zusammen und verließ mit einem flüchtigen Gruß das Haus.

***

Wie Stefanie es ihrem Töchterchen versprochen hatte, ging sie gleich wieder ins Kinderzimmer zurück. Irgendetwas würde ihr sicher einfallen, das auch Nele gefiel und sie für eine Weile beschäftigte.

Als Stefanie sich der Kinderzimmertür näherte, hörte sie bereits Neles Gekreisch und Irmgard Pilz’ beschwichtigende Stimme.

»Aber Nele! Du hast doch immer gern Müsli gegessen. Schinken hingegen hast du nie gemocht.«

»Ich will aber Schinken! Und Weißbrot!«, forderte Nele schrill. »Und die Milch mag ich auch nicht! Ich will Cola haben!!!«

Stefanie stieß die Tür auf. »Nele!« Der strenge Ton ihrer Stimme ließ das Kind herumfahren.

Nele kräuselte ihr Näschen. »Hast du mir eine Tafel Schokolade mitgebracht?«

»Du hast doch dein Frühstück nicht gegessen.« Stefanie wies auf das Tablett, um das die Müsliflocken in kleinen Milchpfützen verstreut waren. »Was soll die Schweinerei?«

»Ich habe Tante Irmgard schon gesagt, dass ich das blöde Müsli nicht mag«, verteidigte sich Nele. »Aber sie hat sich geweigert, sie mitzunehmen und mir dafür Weißbrot und Schinken zu bringen.«

Stefanie schüttelte insgeheim den Kopf. Nele hatte sich doch nie etwas aus Schinken gemacht …

Irgendetwas muss geschehen, wusste die junge Mutter. Sonst entwickelte Nele sich mehr und mehr zum Haustyrannen.