Giireiti - Johann Widmer - E-Book

Giireiti E-Book

Johann Widmer

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Beschreibung

Au die Gschichte sind wider im Zürioberland diheime und spiled meischtens im zwänzgischte Joorhundert. D Persoone sind mängisch frei erfunde und mängisch sinds Bilder vo Lüüt won ich kännt han. D Bigäbeheite sind mängisch soo passiert und mängisch vo miir veränderet oder soo uustänkt woorde. Mir goots drum, das e Gschicht "guet" wiirt und do mues halt hüüffig d Woret echli verboge wèèrde, der eint looni hülpe und der ander chunnt en Vollbaart über, wies halt grad so passt Nèmed die Gschichte wies sind und freued eu draa …

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Giireiti

Giireiti - Geschichte us em ZürioberlandVorwortEn DorfheiligeGiireitiDer alt GerberDe MuuserDe Muurer HansUufrichtiChnelerE Schildkrott uf em BachtelWienechtD PostrosaChilbiE GugelfuerWörterbuech

Giireiti - Geschichte us em Zürioberland

Johann Widmer

Band 3

Das positive Echo auf meine Mundart-Geschichten hat mich bewogen ein paar weitere Erzählungen aus meiner Manuskriptsammlung zu fischen und in einem dritten Band zusammen zu stellen. 

Jede Mundart hat ihre spezifischen phonetischen Eigenheiten und ihre eigene, spezielle Melodie.

Ich versuche einige Differenzierungen wiederzugeben, andere werden vernachlässigt.

Die AE – Laute:

ä in gääl, trääge, Wäle           /überoffenes ä 

è in gèèrn, Bèèrg, Zwèèrg      /offenes ä wie Hochdeutsch  Fähre, 

ò in spòòter, bròòtle, gfòòrli    /offenes ö wie Englisch bird, earl

öi wie hd eu, äu (nicht konsequent angewendet)

o statt a in Strooss, Joor (nicht konsequent angewendet)

Titelbild «am Pfäffikersee» 

von Johann Widmer („Muurer Hans“ 1902 – 1988) 

(ev. nach einem Kalenderbild gemalt)

Stiftung Augustine und Johann Widmer, Hrsg.

© Stiftung Augustine und Johann Widmer

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Bildungszentrums reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

www.johann-widmer.ch

ISBN: siehe Umschlag

1. Auflage 2020

Vorwort

Au die Gschichte sind wider im Zürioberland diheime und spiled meischtens im zwänzgischte Joorhundert.

D Persoone sind mängisch frei erfunde und mängisch sinds Bilder vo Lüüt won ich kännt han.

D Bigäbeheite sind mängisch soo passiert und mängisch vo miir veränderet oder soo uustänkt woorde.

Mir goots drum, das e Gschicht «guet» wiirt und do mues halt hüüffig d Woret echli verboge wèèrde, der eint looni hülpe und der ander chunnt en Vollbaart über, wies halt grad so passt

Nèmed die Gschichte wies sind und freued eu draa …

En Dorfheilige

Bim Znachtässe hät de Wäber Dòòv so biilöifig  prichtet, es chiem übrigens no eine hüteroobig verbii, do dä Stündeler, de Haselmeier.

Em Dòòv sini Frau hät grad d Oore gspitzt und en verstuunt aaglueget will si Genöiers hät wele wüsse über dè gspässigi Psuech.

Aber iren Maa hät uf iren Blick gar nöd reagiert, er isch ganz versunke gsii i sini Kafimöckefischerei und hät dezue es Gsicht gmacht wien es uuschuldigs Chindli.

Sini Frau hät grad vermuetet doo seig wider emool esone Kumedi im Tue wie au scho öppe. De Dòòv und sin Brüeder sind nämli Luus’cheibe gsii und händ gèèrn uf ander Lüüte Chöschte iri Gaudi ghaa. Das iren Maa dè Dorfheiligi iiladi ooni Hindergedanke hät si sich überhaupt nöd chöne voorstele, doo häts en dän vil zguet kännt. 

Aber au de Bertel, iren Schwooger isch dooghocket ooni mit ere Wimpere z zucke und hät sini Rööschti glöfflet wien e heiligi Handlig.

Aber doo hät s Groosi iigriffe. Si hät iri Söön nu allzuguet kännt und  gwüsst wie fuuschttick die s hinder den Oore ghaa händ und wän die zwee de Haselmeier zunere Stündelersitzig bin euis iiladed, cha mer sich uf öppis gfasst mache.

Si hät drum graaduse wele wüsse, werums preziis de Haselmeier heig müese sii, dä aarmi Kärli. Es wèèrdi weissgott scho gnueg glachet überen.

Und überhaupt bruuchid mer kä Stündeler im Huus, mer heigid ja e schöni Chile im Doorf mit eme Pfaarer wo d Gmeind einewääg scho so vill choscht. 

De Dòòv isch irem Blick uusgwiche und hät mit den Achsle zuckt und vor siich an gmungget, hè jo, er seig em letschti verchoo bim Güllne i de Biirch äne. Dè Galööri heig sis Velo mitsamt sim heilige Karsumpel druff, de Bèèrg ab gschürget, will em d Gööfe wider emool bim Velo d Luft usegloo heigid, hè jo, und dän heb eis Woort s ander ggää und zum dèm arme Siech es Freudeli z mache, hè jo, … er  chömi dän so gäg den Achte.

«Hm, dasch tüpisch wider emol eine vom David,» hät s Groosi prumlet, «es Freudeli mache», aber wèm? Und wie?  Wotsch afoo frömele? Das wüürd grad so passe zue der, du cheibe Hüüchler.»

«Hè nei, biwaari,» hät de Dòòv umeggää, er heig em scho gseit bi de Mane wèèrdi sini Bikeerigswuet welewäg kän groosse Schade chöne aarichte aber bi de Wiibervölcher heig er emänd no Schangse und chönnti vilicht no eis vo sine heilige Traktäätli verchaufe.

Di beede Buebe, beides scho Sekschüeler händ gmüedet ebs au debii sii tòòrfid aber do hät de Grosätti gseit, si wüürdid  gschiider de Hüenerhoof und s Rauchhüüsli biwache wän dè Schiiheilig is Huus chömi, es heig Lüüt wo bihauptid, bi sinere fliissige  Bätterei seigid em speziell langi Finger gwachse.

De Haselmeier isch eine vo dene drei (alte) Junggsele gsii wo im Aabou vom Schufelberger sim Huus gwont händ. 

Mer hät ene mängisch au «die drei Chüngen us em Mooreland» gseit, aber dè Name händs eigetli nu em Haselmeier z verdanke ghaa, wo als Missionaar vo sinere Stündeli vo Huus zu Huus zogen isch zum dène verstockte Sünder im Oberland iri Seele vor em Hölefüür z rette. 

Eb däm frome Füürlöscher sin Iifer öppis pattet hät weiss ich nööd, jedefalls hämer bin euis obe ali gèèrn e waarmi Stube und füürched euis weder vom Tüüfel no vor de Hitz.

Aber au di andere zwee Mitbewoner sind Originaal gsii, jede uf siini Art. De Koler mit sine goldige Ooreringli, natürli en Apizäler, en Inerröödler, isch en verschrouene  Wiiberfüseler gsii und de Leu en stile Süüffeler wämeren in Rue gloo hät, wämeren aber trätzlet hät, isch er es wilds Tier, eben en Leu, woorde.

Die beide Fraue im Rütihoof händ mitere gwüsse Spanig dè Psuech erwaartet. Zum einte hettids nüüt gäg echli geischtlichi Choscht ghaa will sii sälber nu ganz sälten emool, vilicht ame ganz psundere , heilige Sunndig i d Chile choo sind, zum andere ischs ene aber nöd ganz wool gsii, wän si eme Stündeler zuegloset händ, das isch ene vorchoo wie Hochverraat gäg di eigeti Chile. Aber de Herr Pfaarer wird’s ja chuum erförschle. Und mer mues ja au nöd alls für baari Münz nèè, was dè Frömeler daa verzellt.

Si sind chuum fertig gsii i de Chuchi wo de Bari aaggää hät und echli spòòter häts a d Huustüür pöpperlet.

Es isch de Haselmeier mit sim heilige Bagaaschi gsii. 

Es tüers Mannli mit eme verchrugelete Gsicht, zwei uurüebigi Muusöigli und eme Hitlerschnöizli. Er isch aagleit gsii wie ali Puure doo ume, verbüületi Hose, vertschaaggeti Schue  und en bruune Tschoope won em aber wèèrli zwiit gsii isch und eme schwarze Fladehuet won em echli schebs uf em Chopf ghanget isch.

I der einte Hand hät er sis Göferli ghaa und i der andere de Gramofoon. De groossi Trichter hät er under de rächti Aarm klämmt. S Ruckseckli uf sim Puggel isch lèèr gsi. (Will die Rueche nie kä Gält i d Hand nèmed, zaleds lieber mit Fallobscht oder härtem Brot)

De Dòòv isch em go uufmache und hät früntli gseit: «Gueten Oobig Herr Haselmeier. Si händ ja bigoscht grad no d Chile mitsamt  der Oorgele mitproocht. Sind Si wilkumm. Nu kä Fisimatänte, chömed si grad i di schöön Stube.”

Wo die beede Buebe de Gramefoon gsee händ, sinds vor Freud fascht a Tili ue ggumpet, wills gmeint händ dè spili di gliich Musig wie dèè im Rössli äne, so amerikaanischi Schlaager wie «Swing, swing Madam …», «Beibi, beibi kiss mi …» und äänlichi modèrni Stuck.

Daa dezue hett de Haselmeier nu gseit : «Sodom und Gomorraa», das heisst, er hetti gseit: «S-s-soodom und G-g-g-go-go-morraa», will dä aarm Cheib gstaggelet hät wien es alts MG.

Nöd grad di beschte Voruussetzige für en Prediger und Verkünder vo Gottes Wort.

Mer isch doo, i de gueten alte Ziit, nöd psunders höfeli umgsprunge mit den Eelände und de Chrüppeli. Mer häts hüüffig uusglachet, häts  zum Naare gha, häts plooget und sogaar gruusig quäält. 

Ich chan jetz sääge, es seigid nüd ali so gemein und böös gsii, stimt, aber vo dene hät nöd mänge s Guraaschi ghaa, somen aarme Cheib z Hülf choo wämeren trätzlet oder schiggeniert hät.

Mer hät nu eifach zueglueget.

De Haselmeier hät uf em Stubetisch sin Gramefoon uufpoue und d Familie hät sichs komood gmacht. Die zwee Buebe händ sich uf em Gautsch breit gmacht, s Groosi hät iri Lismete füregnoo, de Dòòv und de Bertel sind an Tisch ane ghocket und de Grosätti hät nach eme zèèche Kampf mit de Chatz es Eggli vom waarme Chöischtli chöne erobere. Wos Muetti mit ere Moschtchrusle us de Chuchi choo isch, hät mer chöne aafange.

De Haselmeier hät e Platte uufgleit und seb er aagfange hät sin Gramefoon aazkurble hät er fiirli gseit: «Liebi Br – br – brüeder und Schw – schw – schwöschtere im Namen des He - …»

«… sit wän simiir verschwöögeret, hè?» häts vom Cheuschtli hèèr giftig gfroget.

Aber de Haselmeier hät sich nöd us em Konzäpt bringe loo und hät afoo kurble und gseit: «Lololoobet den Herrn, mitsinge! Ali zäme!

D-d-d-i e-eerschti Strooffe. Lololoobet den Herrn!»

Aber sini Musigchischte hät nöd «lololoobet den Herrn» gwaagget sondern «All Morgen ist ganz frisch und neu» und dezue ane häts gruuschet, kratzet und ggiixet und de Toon isch hööcher und tüüfer woorde, je nachdäm wie schnäll de DC sini Kurble trület hät. 

Die beede Buebe händ denand zerscht emool is Füdli klobe zum s Lache verhebe aber es hät alls nüüt gnützt und si händ dän iri Gsichter is Polschter truckt, wil ihres Gigele di fiirlichi Stimig het chöne  verheie.

De Haselmeier hät eläi standhaft sis  «Loloobet den Herrn» fèrtig gsunge au wänns echli länger ggangen isch als «All Morgen», aber schliessli isches au nüme Morge gsii.

Vom Ofer hèèr hät de  Grosätti afoo reklemiere wäg dèm Söikrach vo dèm Gramefoon: «Me verstoot ja s eige Woort nüme, chamer die cheibe Chischte nöd echli liisliger stele, machsch demit ja d Chatz ganz rumpelsurig?»

«Chö – chöne t – täät mer schoo, aber dän ghöört mer de G -g -gsang nüme», isch als Antwoort choo.

«Dänn stell dä Siech doch ganz ab, machsch  ja nu d Lüüt demit veruckt. Und weisch, du Schlaumeier, wän du dezue no s gliichligi Lied singe täätsch wie dini Krachmaschine tääts eim i den Oore vilicht weniger wee. 

Aber jetz mues ich en Stumpe haa, Rösi, bitti gimer doch s Phäckli übere» und dän hät de Senior sich inere wiisse Wulche vo Wairauch vo de Maargge Viliger verboorge.

Vor de groosse Predig isch no es «Halleluja» uf de Plattetäler choo, em Grosätti zlieb ganz liislig und mer hät würkli vor luuter Näbedgrüüsch nüüt ghöört vome Lied. 

Eine vo de Buebe hät tòòrfe d Schwibele trèèie und de Haselmeier hät i däre Ziit Traktäätli verteilt, womer vorne druff en langhaarige Jeesus’chopf gsee hät mit eme Bèèrtli wo uusgsee hät, we wänns d Schabe verfrässe hettid. Es isch dän aber uus’choo das es de Grind vome Stündeliprediger, em Brueder Hababababächerli, isch, womer uf de näächschte Platte wèèrdid ghööre.

«Dè ch ch cha so sch sch schöön bätte,» hät de Hoheprieschter gschwèrmt und isch debi root woorde wien es Jümpferli wo zmittst i de Predig gfüürzlet hät.

Uf d Froog vom Bèrtel, eb dä Kärli au stagaggeli isch d Antwort choo:  « Us d – d – dère Sch – sch – schtimm redt der Herr p – p- pers – p – persöönli. Hahaha – Halleluiaa. Amen.»

Dä fromi Maa isch dän uf de Täler choo und de Haselmeier hät afoo kurble. Will ebe i däm Chaschte d Fädere kabutt gsii isch hät mer en nuna mit Handaatriib chöne lauffe loo.

S Groosi hät jetz wele das Traktäätli lääse, und  isch  zum Püffee übere go iri Brüle hole und debii an Tisch ane pütscht.

Das hät ere de Prediger uf de Platte schiinbaar chrumm gnoo und er hät vo deet ewägg sich immer widerholt und gseit: «…Jünger um sich geschaart und spra … Jünger um sich geschaart und spra…Jünger um sich 

Do hät de Dòòv zum Örgelimaa gseit, eb er nöd gmerkt heig, das de Prediger der Eewig hei, er sell em doch emol en Schupf gää susch schaari dää no hundert Joor im Chreis ume.

De Bèrtel hät  sini Muetter gmaanet: «Aber au ,Müetti, was häsch ä  aagricht mit dim Schutzle, wäge diir staggelet jetz au no dèm Seelehusierer sis Drèèöörgeli. Aber wänns fliissig esèrèwäg wiitergaggeret, so leits am Änd no es Ei.»

Jetz hät mer vom Gautsch hèèr es Pfnäächse und Juutze ghöört vo de Buebe, wos fasch putzt hät vor Lache.

Sogaar di vorwurfsvole Blick vom Muetti händ nüüt dergäges  chöne uusrichte.

De Haselmeier hät probiert wider e fiirlichi Stimig hèrezbringe und hät drum en anderi Platte uufgleit, dän hät er mit sine Muusöigli a d Tili ufe glueget und gseit: «und je – je tzt ch- chunt s E – e – va -vangelium. Es l – l -  list de Brbr – ueder Ga – ga – ga – ga …»

«Lueg jetz fangt dä au no aafo gaggere und leit bigoscht no es Ei» hät de Dòòv glachet und dezue i d Händ klatschet.

Aber de Haselmeier hät sich nöd druusbringe loo und hät afoo sin Schwirbel z trüle und de Brueder Gagaga hät us em Trichter gwaagget, mängisch ganz hööch wien es Jümpferli (will de Haselmeier vor Bigeischterig immer tifiger trület hät) und dezue ane hät de Doorfheilig immer na müese sin Sämf dezue gää.

Für e psinnlichi Stimig isch d Kurble immer langsamer woorde, em Platteprediger sini Stimm immer tüüffer und tüüffer bis es nu na tönt hät wien en woolige Göörps und schliessli häts pfiffe wien es langverhebets Daamefüürzli.

Und nach eme Momäntli vo aandächtiger Stili hät de Haselmeier, ooni z gaggere gseit : «Amen»

I dèm Augeblick  hät mer es luuts Maunze und es bööses  Schnüüze us de Chöischtligäged ghöört und d Chatz isch wien en schwarze Tüüfel füregschosse und preziis uf de Haselmeier loos.

Do isch au de Grosätti  wider vertwachet und hät sin Stumpe gsuecht, won em usem Muul gheit isch, tiräkt  uf d Chatz ane wo fridli näbdem zue gschnuret hät.

«d Puurechatze händs halt nöd eso  mit em Tubäckle,» hät de Bèrtel am verschreckte Haselmeier erchläärt; «und will sis echli mit em Tüüfel händ, mögets Frömeler nöd verbutze.»

S Groosi hät gfunde, es tüegis öppe mit em Frömele und mer welits nöd übertriibe. De Haselmeier söl sis Wèèrli zämephacke und de Tisch abruume, es gèb no echli Moscht und es Späckbroot als Bettmümpfeli.

Wo de Haselmeier ggangen isch hät de Dòòv gmeint, das verschnuurpfeti Mannli chön ja frässe für drei, do seit em de Bèrtel, dèm säg mer drum ebe «die heiligi Dreifaltigkeit».

S Groosi hät gfunde, es tääts öppe, und hät wele irne Söön d Chuttle butze, wills mit dèm arme Maa ihres Gspött tribe heigid, aber die zwee händ abgwunke und gmeint, es seig ja nöd böös gmeint gsii, aber de Mäntsch mües au hie und daa wider emol chöne Lache.

Immer nur chrampfe und chrampfe das seig emänd käs Läbe.

De Grosätti hät dän no gmeint, jedefalls heig sich dè fromi Profeet wider emool de Ranze chöne füle. Er heig em dän no s Stumpephäckli aneghebet das er sich e Zigaare chön usenèè und do heig dä gfitzti Kärli grad s ganzi Phäckli in Sack gsteckt. «Zum Glück sinds nöd mini Sunndigsstümpe gsii.»

Wos Groosi gseit hät si heig em no heimli en Föifliiber zuegsteckt, seit de Bèrtel nu: «Hm. Du au.»

D Muetter hät drufabe hässig gseit: «Dänn hett er ruhig das Päärli Schüblig im Chuchichaschte chöne in Rue loo!»

Iri Chiflete isch dän aber im allgemeine Glächter underggange.

Do hät de Grosvatter gseit: «Dasch jetz ebe eine «von den Galgenvögeln des Herrn», wo nüt sääied defüür bi den andere èèrnted.»

Wo de Haselmeier nach sim abverheite Seelerettigsmanööver hei choo isch, hät no käs Liecht im Huus prännt.

Ja natüürli! De Koler belaageret ja scho sit Wuche em Eereschpärger siner Magt iri jungfröilichi Tuget. Ooni Erfolg übrigens.

A säbem Oobig hät  bi sinere gruusige Tòòplerei nu  en Chräbel am Baggen useglueget. Will mer sonen bluetige Schnaarz mues desinfiziere isch er no im Rössli verbii, deets häts um die Ziit no am Eenschte es gäbigs Heilmitteli umeghaa.

Er hät sin Alpebitter (Bitters vertriibt Bitters) stöndlige trunke aber do hät er imen Egge de Leu gsee, won ame Vältliinerli gsüggelet hät und er isch em gleitig go Gsellschaft leischte.

De Leu hät natüürli de Ranze voll glacht ab em Koler sim Chräbel am Grind und hät em de Root ggää, nie kä Chatz gäg de Strich z streichle will si das verdammt nöd gèèrn heigi. 

Er hät em Koler dän zum Trooscht es chliises Pierli (mir säged däm «es Tschumpeli»)  spändiert und gmeint, si müesid nöd hei prässiere, will ires Tschumpeli in Rüütihoof seig go bätte.

«Bim Bèrtel und em Dòòv? Da wiirt mer ja e Gugelfuer absetze bi dene zwee Schlitzoore, da chönt eim euse Gaggeri fascht leid tue.»

Em Haselmeier isch no so rächt gsii, das sini zwee Kumpane nonig doo gsii sind. Er hät sini Wanderchile in en Egge gstellt und si dän mit eme grüene Siidetuech (won er emool inere lèère Chile zuefelig «gfunde» hät) zueteckt und de Trichter vom Gramefoon an en Nagel i de Wand ghänkt, das keine vo sine ruuche Koleege  us Versee druff trampli.

 Dän hät er us sim Ruckseckli die zwee Schüblig gnoo und hät vole Gnuss draa gschmöckt. Aber dän hät ers i vill Ziitigspapiir iigwicklet, das mers nüme gschmöckt hät, will em susch di andere zwee sini Wüürscht ewèggfrässe hettid. Das ticki Phack isch jetz hinderem grüene Tuech verschwunde, de Herrrgott söl jetz die Wüürscht phüete.

Eusem Wanderprediger isch grad echli wööler gsii nachane.

Und jetz hät sich de Haselmeier vol Erwaartigsfreud sini Händ gribe und isch am Koler sin Wandchaschte. Er hät nu emol wele echli i de Gheimnis vo den andere zwee go nöisle.

Uf em oberschte Tablaar hät de Koler sini Bibliotheek ghaa. Es sind mängs Totzed vo däne Heftlene gsii, wo bim Baanhoofkiosk nöd händ tòòrfe ussedraa hange. Vole Widerwile hät dè fromi Maa i dene sündhafte Heftli pletteret. Sodom und Gomorra! 

Ales blutti Wiiber und blutti Mane, ekelhaft, gruusig, die gnacktige Wiiberfüdli, die lange Bei, die vole Brüscht, die magere Büüch hettid scho echli voler tòòrfe sii, und die runde Füdlibagge sind au nöd eso leid und die Blondiine gliicht echli de Verchöiferi im VOLG.

Eb die ächt?

Je länger er die sündhafte Kreatuure, die uusgschämte Wiiber, die Huuren Babiloons aaglueget hät umso mee hät er gspüürt, das in im esone waarmi Wäle uufstiigt, wie in im d Fleischesluscht vertwachet und wän er au ganz genau gwüsst hät, das nach dene Heftlene di eewigi Verdamnis trooet, er häts nüme chöne bliibe loo.

Sini Auge händ sich afoo z verluschtiere a dene Bluttitääte, ja, er hät sich sogaar getrout deet ane z luege wo aaständigi Künschtler es Fiigeplatt aneklöibt händ. Er hät uf eimool paradiisischi Wööli i sich ine gspürt und hät tüüf müese schnuufe und statt sich s Aug uuszriisse, hät er immer giiriger d Siite umeplettlet.

Do ischs em ufeimool gsii, er gsächi e schwarzi Figuur mit ere Gable vor eme Ofetürli stoo…

In eire Verückti hät er d Schranktüre zueklöpft und isch abeknüünlet und hät de Herrgot beschwoore, er sel en nie me esoo i d Versuechig füere.

Won er wider uufgstanden isch, hät er gmerkt das em eis vo dène Heftlene i de Hand pliben isch und das em das Tüüfelswèèrch wiit us den Auge chunnt, hät ers tüüf une i sim Ruckseckli verschoppet.

Vilicht bruucht ers am morndrige Taag i de Mittagspause zum sich gäg di fleischlichi Luscht abzhèrte, wer weiss.

Im Leu sinere Komoode hät er di erwaarteti Söioornig gfunde. Ales zunderobsi. Näbed em wiisse Sundigshämp en verlöcherete Schweisssocke, drunder e verchrugeleti Grawatte wo um s Dienschtbüechli umegwicklet gsii isch und ganz zunderscht händ zwee Fläschehäls useme Paar lange Underhose glueget.

Zwee Guttere «Trasadinger» , vom VOLG.

 «Ahaa! De Leu schafft doch jetz im Konsuum,» isch es em Haselmeier in Sinn choo, «das cha ja no luschtig wèèrde, wän dè Glünggi scho i der erschte Wuche zwee Fläsche Wii chlaut.»

I däm Momänt sind di andere zwee inetrappet und händ iren Koleeg mit zwee Wiifläsche i de Hand aatroffe. 

Zum Glück hät de Leu scho rächt glade ghaa. Um in ume isch ticke Näbel gsii und de Bode under sine Füess hät gnappet wien e Gigampfi. De Vältliiner im Rössli isch alemaa guet gsii und hät de Leu fridli gmacht wien e Schmuusichatz.

De Leu hät nu zuenim gseit: «Leg die Guttere wider zrugg und las mini Waar in Rue, susch nimmi di a den Oore.»

De Haselmeier hät sich rasch wider gfasst, die zwee Fläsche uufghebet und mit fiirlicher Stimm gseit: «Gogogot der Herr hä hä hät miich d-d-do anegfüert und miir gggggseit, ddddas seig Diebswaar.»

«Wännt ja scho en fräche Cheib und en gottloose Halungg bisch, aber du bisch um e gueti Uureed nie verlääge, das mues mer der loo. Gib mer jetz dè Wii und dän bisch ruhig» hät de Leu fridli gseit.

De Haselmeier hät grad öppis wele säge, do hät en de Koler aaprüelet er sell sini Schnure phalte will sini verdammti Gaggerei allne uf d Närve göngi. Aber wän er nomool i irne Sache nöisli so verhauets em der Aarsch, das er es Joor lang nüme hocke chöni.

De Haselmeier hät aber kä Rue wele gèè, hät mit dene Fläsche umegfuchtlet und de Satz «du sollst nicht stehlen» nach em sibete Aalauf äntli hèreproocht und dezue ane di einti Fläsche a d Wand anegrüert. 

Jetz isch ales blitzschnäll ggange. Mit eim Satz isch de Leu biinem gsii, hät mit der einte Hand de Wii grettet und mit der andere em

Sitterichter en Kinnhaagge versetzt.

KO i der erschte Rundi.

Sini Koleege händ en mit eme Chesseli voll Wasser wider läbig gmacht und dän händs en z zweite erbäärmli vermööblet.

Si händ gseit, mer müesi dem frome Maa vo Ziit zu Ziit de Tüüfel uustriibe.

Echli spòòter sind all drei fridli am Tisch ghocket und händ di zweiti Fläsche Wii vor de Himmelsstrooff grettet und  dä Göttertrank us irne Kafichachlene gsüürpflet. 

Wo de Haselmeier i d Chuchi isch go nassi Tüechli hole zum sini Blöiele abzchüele, isch de Leu hinder dèm sis Wèèrli und hät natüürli under em Chiletuech grad das Ziitigsphack mit de Schüblig gfunde.

De Koler hät nüüt degäge ghaa die Schüblig grad uf d Spiis’chaarte z tue. Die zwei händ zeerscht emol a dene Wüürscht gschnupperet, wie me das bi de gute Zigare macht und dän händs hèrzhaft driipisse. 

De Koler hät dän no em Haselmeier i d Chuchi use grüeft, er sell doch bitti no s Broot iebringe.

Won er ie choo isch, hät em de Leu erchläärt, das mer leider nu zwee Schüblig heig, aber will èèr ja vorig die Wiifläsche kabutt gmacht heig, mües èèr, so zur Strooff, zueluege bim Ässe.

Em Haselmeier isch gsii, er käni die Wüürscht, aber er hät sich nöd getrout i sim sichere Versteck go noeluege, susch hettids em siini Schüblig au no wèggfrässe. Er hät dän aber doch no gfròòget, wohèèr die Wüürscht seigid und do hät en de Koler trööschtet und em gseit, es seig ales gstolni Waar wo a de luutere Seel vome frome Maa nu schade tääti, will bekanntli de «Heeler» kän Dräck besser seig als de «Stehler».

Will die Schüblig Tuurscht ggèè händ, isch zuefelig  im Koler sim Schrank no e Fläsche «Bärnegger» fürechoo. Es seig au gstolne Wii und tüeg ame Frömeler gaar nöd guet, hät de Leu gseit und em Haselmeier nüüt wele iischänke, aber de Haselmeier hät gseit, er weli ja nu echli probiere und das seig emänd nu e chliini Sünd.

De Koler hät em es birebitzeli iigschänkt und en gföpplet und gseit, bin im seig meini s Glüschtli stäärcher als sin Glaube aber soo seigid die Sitterichter, si prediged Wasser und suuffed den andere de Wii ewägg.

De Haselmeier hät probiert und wien en groosse Käner gschmatzlet und gurglet.

«Spüürsch es, wie der es Ängeli de Hals abbrünzlet? Bald wiirsch au no di himmlische Heerschaare ghöre jodle. Weisch dè Wii isch nämli Mässwii, das Blut des Herrn.  Hani di letscht Wuche us em Chäler vom Pfarrhuus mitlaufe loo,» hät em de Koler erchläärt.

Das isch jetz aber für dè fromi Maa z vill gsii. Er isch uufgstande und hät mit hoochtrootem Chopf krääiet wien en Güggel, das seig Gottesleschterig, Chätzerei und de tiräkti Wääg is Hölefüür. Aber will sini Stimm vor Uufregig so gaggeret und gschnäpperet hät, isch mer nöd druuschoo, was er hät wele säge.

De Leu hät dè vergelschtereti Gottes’chrieger mit aller Gwalt uf de Stuel abetruckt und hät gseit: «Hock ane und suuff so langs no hät, du chunnsch einewäg nie in Himel, das chasch vergässe.

Weisch de Herrgott wott kei Stündeler im Himel, will em die ständig driischnore wüürdid und das mag er ums Verecke nöd liide.