Grenzpatrouille - Roland Heller - E-Book

Grenzpatrouille E-Book

Roland Heller

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Beschreibung

Manuel Acosta träumt davon, Mexiko seine alte Größe wiederzugeben.
Seine ebenso fanatischen Anhänger befreien ihn aus dem Gefängnis in Chihuahua und bringen ihn über die Grenze nach Texas, wo Acosta eine neue Armee aufbauen will. Sein Ziel ist es, gegen die U.S.A. in den Krieg zu ziehen, die zahlreiche Territorien von Mexiko erobert haben.
In Mexiko setzt sich Capitan Santos auf seine Spur. Und in Texas wird Marshal Hendron auf Grenzpatrouille geschickt. Er soll Acosta abfangen und nach Möglichkeit wieder nach Mexiko zurückbringen, bevor er erneut eine Armee um sich sammeln kann.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Roland Heller

 

 

 

 

Grenzpatrouille

 

 

 

Western

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer mit Bärenklau Exklusiv, 2023

Lektorat/Korrektorat: Frank Schmidt

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Alle Namen, Personen und Taten, Firmen und Unternehmen, sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären also rein zufällig.

 

Alle Rechte vorbehalten

 

Das Copyright auf den Text oder andere Medien und Illustrationen und Bilder erlaubt es KIs/AIs und allen damit in Verbindung stehenden Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren oder damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung erstellen, zeitlich und räumlich unbegrenzt nicht, diesen Text oder auch nur Teile davon als Vorlage zu nutzen, und damit auch nicht allen Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs nutzen, diesen Text oder Teile daraus für ihre Texte zu verwenden, um daraus neue, eigene Texte im Stil des ursprünglichen Autors oder ähnlich zu generieren. Es haften alle Firmen und menschlichen Personen, die mit dieser menschlichen Roman-Vorlage einen neuen Text über eine KI/AI in der Art des ursprünglichen Autors erzeugen, sowie alle Firmen, menschlichen Personen , welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren um damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung zu erstellen; das Copyright für diesen Impressumstext sowie artverwandte Abwandlungen davon liegt zeitlich und räumlich unbegrenzt bei Bärenklau Exklusiv.

 

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Grenzpatrouille 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

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Das Buch

 

 

 

Manuel Acosta träumt davon, Mexiko seine alte Größe wiederzugeben.

Seine ebenso fanatischen Anhänger befreien ihn aus dem Gefängnis in Chihuahua und bringen ihn über die Grenze nach Texas, wo Acosta eine neue Armee aufbauen will. Sein Ziel ist es, gegen die U.S.A. in den Krieg zu ziehen, die zahlreiche Territorien von Mexiko erobert haben.

In Mexiko setzt sich Capitan Santos auf seine Spur. Und in Texas wird Marshal Hendron auf Grenzpatrouille geschickt. Er soll Acosta abfangen und nach Möglichkeit wieder nach Mexiko zurückbringen, bevor er erneut eine Armee um sich sammeln kann.

 

 

***

Grenzpatrouille

 

Western

von Roland Heller

 

 

1. Kapitel

 

Die Nacht hatte sich in einen pechschwarzen Mantel gehüllt. 

Es war die Stunde vor dem Sonnenaufgang, die Zeit, in der der Schlaf am tiefsten, die Luft am kältesten und die Wachen am unaufmerksamsten waren.

Unbemerkt von den Wachen des Gefängnisses hatten sich im Schutz der Dunkelheit zwei Männer bis an die Gefängnismauern herangearbeitet. Lautlos, aber trotzdem flink und mit sicheren Handgriffen, brachten sie an der Wand eine Sprengladung an. Sie arbeiteten zäh und verbissen, schenkten nichts anderem als ihrer Arbeit Aufmerksamkeit, blickten sich kaum an, ehe sie ihre Arbeit beendet hatten. Jede Handbewegung war hundertmal geübt, hatte sich in ihrer Reihenfolge in ihr Gehirn eingebrannt. Nur wenige Minuten benötigten sie nun, bis die Sprengladung fachgerecht angebracht war. Kaum hatten sie ihre Arbeit abgeschlossen, zogen sie sich wenige Yards entlang der Mauer zurück, bis dorthin, wo sie hinter einem Mauervorsprung Deckung finden konnten. Gleichzeitig legten sie die Zündschnur. 

Ihre Augen glänzten in der Dunkelheit. Hastig tauschten sie leise ein paar Worte.

Dann kramte Marco Lavista ein Zündholz aus seiner Tasche. Bevor er es jedoch entfachte, warf er einen Blick die hohen Gefängnismauern empor. Regte sich etwas? Hatten sie vielleicht durch ein unbedachtes Geräusch Aufmerksamkeit erregt? Doch alles blieb ruhig und keine Wache ließ sich blicken.

»Bist du sicher, dass wir in der Wachstube ankommen?«, erkundigte sich Lavista bei Jorge Cortez.

Dieser nickte. »Ich habe den Bau genau ausgemessen. Die Dynamitladung sprengt direkt die Mauer der Wachstube. Du kannst dich darauf verlassen, dass wir in keiner Zelle herauskommen. Die Sprengladung ist stark genug. Von den Wachen dürfte keine überleben. Und Pedros Rückendeckung wird die anderen Posten hoffentlich lange genug von uns ablenken, damit wir die Sache zu Ende führen können.«

Lavista warf einen Blick zurück. Rings um das Gefängnis lag offenes Land. Kein Baum stand hier. Die Wachen auf der Mauer besaßen ungehinderte Sicht über das umliegende Gelände. Erst in einer Entfernung von sechshundert Yards erhoben sich die ersten Bäume. Dort wartete Pedro mit seinen Männern.

Lavista konnte die Schatten von Pedro und seinen Leuten nicht ausmachen, aber er wusste um ihre Anwesenheit, und das beruhigte ihn. Wenn er sie nicht erkennen konnte, dann konnten sie die Wachen auf der Mauer ebenso wenig sehen, denn er wusste um ihre Anwesenheit, die Wachen nicht.

Langsam zog er seinen Colt und entsicherte ihn. Das Knacken des Hahnes ertönte und brachte einen unwirklichen Laut in die Stille. Das Geräusch erschien Lavista so laut, dass er meinte, es müsste von den Posten auf der Mauer unbedingt gehört worden sein, aber weiterhin alles ruhig. 

Er atmete ein paarmal tief ein und aus und blickte dann forschend in Jorges Gesicht. Als dieser nickte, entzündete er das Zündholz an seiner Lederjacke. Blitzschnell hielt er dann die Hand über die Flamme, damit der Lichtschein nicht im letzten Augenblick die Wachen frühzeitig alarmieren konnte. Der Kopf des Holzes brannte schnell ab und ehe das Zündholz verlöschen konnte, hielt er die Flamme an die Zündschnur. Ein zischendes Geräusch klang auf, ein paar Funken stoben, denn hatte die Schnur Feuer gefangen und fraß sich geschwind daran entlang.

Lavista und Cortez pressten sich eng an die Wand

Gleich würde der Zauber losgehen. Mit einem gewaltigen Krach, der die Wachen sofort aufschrecken musste.

Ihre Chance war gering, aber sie besaßen Aussicht auf Erfolg. In den ersten Sekunden der Verwirrung, noch ehe die Wachen begriffen, was sich wirklich abspielte, musste es ihnen gelingen, in das Gebäude einzudringen.

Langsam tickten die Sekunden. Zischend fraß sich die Flamme an der Zündschnur entlang. Lavista hielt die Luft an, als die Flamme die Sprengladung erreichte.

Einen Augenblick lang geschah nichts, dann brach auf einmal die Hölle los. Der Donner der Explosion zerriss die Stille. Eine Erschütterung lief durch die Mauer, an die sich Lavista und Cortez pressten,

Steine flogen, dann prangte ein fast mannshohes Loch in der Wand.

Lavista und Cortez zögerten keinen Moment. Kaum war der Donner verklungen, stürmten sie mit vorgehaltenen Waffen auf die Öffnung zu und drangen ein. In dem aufgewirbelten Staub fiel nur schwach der Lichtschein aus dem Inneren der Wachstube heraus.

Die Sprengladung hatte genau jene Wirkung erzielt, die sie erhofft hatten. Als Lavista in die Wachstube stürmte, erwarteten ihn drei tote Männer. In der Stube herrschte totale Unordnung. Der Druck der Explosion hatte sämtliche Möbelstücke zerschmettert und überall lagen Mauersteine herum. Die schwere Holztür, die von der Wachstube in den anschließenden

Gang führte, hing schief in der Angel.

Die Explosion musste die Wachen vollkommen überrascht haben. Wahrscheinlich waren sie bereits gestorben, ehe sie noch begriffen hatten, was überhaupt geschah.

Lavista nahm sich keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Hinter der Holztür befand sich eine weitere Türe, schwer vergittert. Ein dicker Schlüsselbund steckte in ihrem Schloss.

»Dort hängt der Schlüssel!«, rief er Cortez zu, der die Taschen der Toten nach den Schlüsseln durchsuchte.

Sofort ließ Cortez von den Toten ab und lief zu Lavista, der den Schlüsselbund an sich brachte.

»Wir müssen in das nächste Stockwerk!«, rief Cortez.

Lavista hatte die vergitterte Tür geöffnet und nun liefen sie den Gang entlang. In der Mitte des Ganges zweigte eine Treppe ab. Dies war der Weg, den sie nehmen mussten. Am anderen Ende des Ganges befand sich eine weitere vergitterte Tür. Sie stand offen!

Das Schreien der Wachen, die innerhalb des Gebäudes ihre Kontrollgänge absolviert hatten, drang an ihre Ohren. Cortez entriss Lavista kurzerhand den Schlüssel, bevor dieser die Treppe hinaufeilen konnte, dann lief er schnell an das Ende des Ganges und verschloss dort die Gittertür, dann erst lief er Lavista hinterher.

Die geschlossene Tür würde die restlichen Wachen zumindest eine Zeitlang aufhalten.

Deutlich drang das Geräusch von Schüssen zu ihnen. Die Wachen hatten schneller als erwartet reagiert und es hörte sich so an, als beschäftigte sie Pedro draußen, sodass sie an einen Überfall von dort glauben mussten, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand nach unten kam und dann sofort ihr Eindringen bemerken musste. Glücklicherweise befand sich im oberen Stockwerk keine weitere Wachstube, von wo aus weitere Wachen ausströmen konnten. Schnell orientierten sich Lavista und Cortez.

Auch die Gefangenen hatten längst begriffen, was los war. Sie drängte sich an die Gitter und ihre Arme versuchten die Männer zu greifen.

Lavista und Cortez suchten jedoch nur einen Mann: Don Manuel Acosta!

Acosta stand ruhig in seiner Zelle und blickte den beiden Männern, die hastig auf ihn zukamen, gelassen entgegen. Ohne ein Wort sperrte Cortez die Zelle auf und reichte Acosta seinen zweiten Colt.

»Nichts wie weg hier!«, schrie Lavista. »Die Wachen müssen jeden Augenblick hier sein!«

Acosta zog den Schlüssel von seiner Zelle ab und warf ihn einfach in die nächste Zelle. Gierige Hände griffen danach und schlossen die Tür auf, »Gebt den Schlüssel weiter!«, befahl Acosta, dann lief er mit seinen Befreiern den Gang zurück, auf die Treppe zu.

Sollen sie ruhig ebenfalls ausbrechen und die Wachen beschäftigen, dachte Acosta. Meine Chance ist ohnehin klein genug. 

Unten am Fuß der Treppe warteten seine Befreier. Am anderen Ende des Ganges vor der verschlossenen Tür hatten sich ein paar Wachen versammelt und feuerten nun wahllos in den Gang, Offensichtlich hatten sie erwartet, die Tür offen vorzufinden. Nun verloren sie wertvolle Zeit, bis sie einen neuen Schlüssel besorgt hatten. Aber in der Zwischenzeit genügte ihr Feuer vollauf, denn bei der Enge des Ganges konnte niemand hoffen. hier ungeschoren durchzukommen.

Lavista hatte mit einem solchem Vorfall jedoch gerechnet. Eilig zog er einen weiteren Dynamitstab hervor und setzte die Lunte in Brand, während Cortez und Acosta die nachdrängenden Gefangenen aufhielten. Zischend fraß sich das Feuer die Lunte entlang und als die halbe Lunte abgebrannt war, warf Lavista den Dynamitstab mit Schwung in den Gang hinein.

Ein entsetzter Schrei drang an ihre Ohren und augenblicklich verstummte das Gewehrfeuer. Die Wachen hatten die Gefahr erkannt haben und wollten sich in Sicherheit bringen, aber da detonierte der Dynamitstab bereits. 

Der Donner der Explosion war noch nicht verhallt, als Lavista, Cortez und Acosta, geschoben von den nach Freiheit dürstenden Gefangenen, in den Wachraum sprangen und eilig auf das Loch in der Mauer zuliefen.

Plötzlich erfüllte lautes Stimmengewirr die Luft. Der Klang von Schüssen drang zu ihnen.

Dann hatten die ersten das Loch passiert. Gewehrsalven übertönten mühelos die Stimmen in ihrem Rücken. Die Wachen aus dem Obergeschoss hatten endlich den Weg nach unten gefunden. Doch immer weitere Sträflinge fanden den Weg in die Freiheit. Die aufblitzenden Mündungsfeuer verrieten in der Dunkelheit den Standort, wo Pedro mit seinen Männern auf sie wartete und ihrer Flucht die nötige Rückendeckung verschaffte. Er war in der Zwischenzeit näher an das Gefängnis herangerückt. Sein Standort war ihr Ziel, das sie erreichen mussten, wenn sie die Freiheit endgültig erringen wollten.

Dazu mussten sie aber zuerst das freie Land möglichst schnell und ungeschoren überqueren. 

Mit eingezogenen Köpfen rannten sie über die Ebene. Linke und recht neben ihnen schlugen die Gewehrkugeln der Wachen Narben in den Boden.

Der Strom der Gefangenen fächerte auf. Zwar belegten die Männer von Pedro die Gefängnismauer mit einem Sperrfeuer, doch aus der Deckung dieser Mauer heraus konnten die Wachmänner gezielt auf die Fliehenden zielen. Dass diese ihnen nur den Rücken zukehrten, belastete sie offensichtlich nicht. Jetzt zeigte sich auch, wie glücklich Acosta reagiert hatte, als er den Schlüssel zum Aufsperren der Zellen weitergereicht hatte, denn in der Menge der Flüchtenden war nicht auszumachen, wer wer war.

Die meisten der Schüsse der Wachen blieben ohne viel Wirkung, da es hauptsächlich Zufallstreffer gab. Zu rasch bewegten sich die Fliehenden und änderten zudem oftmals ihre Richtung, da sie sich der Gefährlichkeit ihrer Lage bewusst waren. Nur einmal hörte Acosta einen erstickten Todesschrei von einem der fliehenden Gefangenen ganz in seiner Nähe.

Er blickte sich nicht um. Wie viele Yards hatte er bereits zurückgelegt? 50? 100?

Die Gefahr, jederzeit von einer Kugel in den Rücken getroffen zu werden, ließ ihn ungeheuer schnell laufen, denn in diesem Kugelhagel war sein Leben nur durch den Zufall bestimmt.

Je näher die Fliehenden an die schützende Front kamen, desto ungenauer fielen die Schüsse der Soldaten aus. Die Wachen bemerkten diese Tatsache recht bald und nur mehr vereinzelte Schüsse waren noch zu hören. 

Wie lange dauert es, bis sie sich mit ihren Pferden neu organisiert haben?, dachte Acosta, als er sein Ziel erreicht hatte. 

Ein freies Pferd wurde Acosta gebracht. Er stieg sofort auf. Augenblicklich setzten sich zwei Mann links und rechts von ihm und zu dritt preschten sie davon.

Acosta blickte nochmals zurück. Das Gefängnis von Chihuahua lag hinter ihm.

Auch Lavista hielt für einen Moment inne, während auch ihm ein freies Pferd gebracht wurde. Er blickte ebenfalls zurück. Auf der umlaufenden Gefängnismauer wurden Fackeln entzündet. Sie verbreiteten bald genügend Helligkeit, damit Lavista und Cortez das offene Eingangsportal erkennen konnten, aus dem gleich die Soldaten stürmen mussten, doch noch belegten Pedros Männer das offene Tor mit einem Sperrfeuer. Lange würde es jedoch nicht mehr dauern, bis die Soldaten den Ausfall wagten – wagen mussten.

»Haut ab!«, riet Pedro den mitgekommenen Häftlingen. »Flieht in alle Richtungen! Sie können euch nicht alle verfolgen!«

Wenn sie klug waren, folgten sie nicht der Spur von Acosta, denn der Hauptteil der Soldaten folgte ohne Zweifel Acosta und seinen Männern.

 

 

2. Kapitel

 

Acosta, Lavista und Cortez trieben ihre Tiere zur Höchstleistung an. Die drei hatten sich vom Rest der Reiterschar getrennt, die zu ihrer Befreiung ausgerückt war. Deren Aufgabe war es weiterhin, die Flucht der drei Mann zu ermöglichen.

Ihre Tiere waren ausgeruht und machten einen ausdauernden Eindruck. Sie wussten, dass sie so etwas benötigten, denn die Soldaten würden nicht eher ruhen, bis sie sie fanden. Einen Manuel Acosta ließ man nicht entkommen, einen Staatsfeind, einen Fanatiker. der besessen war von der Idee, Mexiko in seiner alten Größe wieder zu erneuern.

Als die ersten Spuren der Dämmerung heraufzogen, hatten sie bereits eine weite Strecke hinter sich gebracht und Acosta brachte sein Tier neben das von Lavista.

»Ihr habt die Flucht gut vorbereitet«, lobte er.

»Wir haben zu Ihrer Sicherheit getan, was notwendig war«, antwortete Lavista untertänig.

»Wohin reiten wir?«

»Unser Ziel ist Texas, aber zuerst müssen wir Hormigas erreichen. Dort können wir eine Rast einlegen.«

Es ging auf Mittag zu, als sie Hormigas erreichten. Von ihren Verfolgern ließ sich noch nichts blicken.

Hormigas bestand aus nicht viel mehr als einer Ansammlung von Lehmhütten, die man geweißelt hatte. Es war eine kleine, verschlafene Ortschaft, in der selbst die Kirche den übrigen Gebäuden an Größe nichts voraus hatte. Sie sah so ärmlich aus wie der Rest des Ortes. 

Selbst um die Mittagsstunde bot die einzige Straße, die diesen Namen verdiente, einen trostlosen Anblick. Die Bewohner von Hormigas hatten sich vor der brennenden Sonne in den Schatten ihrer Häuser geflüchtet und hielten dort ihre gewohnte Siesta. 

Lavista führte Acosta bis zum ersten Haus.

Acostas Augen spähten aufmerksam die Straße hinauf. Es regte sich kein Leben. Selbst die Hunde lagen dicht an die Hauswände gepresst im Schatten und blickten ihm kaum entgegen. Einzig einem Paar Hühnern schien die Hitze nichts auszumachen und stolz marschierten sie wie Herren herum.

»Hier sind wir richtig«, merkte Lavista an, als er in dem Hof des Gebäudes mehrere beladene Fuhrwerke entdeckte.

Acosta, Lavista und Cortez stiegen von den Pferden. Die beiden erstgenannten betraten das Haus, während Cortez die Tiere in einen Hof hinter dem Haus führte, in dem auch die beladenen Frachtwagen standen. Anschließend betrat Cortez ebenfalls das Haus. 

Acosta hatte sich hinter einem Tisch niedergelassen und trank ein Glas Wasser, das ihm einer der anwesenden Männer gebracht hatte. Bei ihrem Eintritt war plötzlich Leben in das Haus gekommen. Drei Männer standen plötzlich vor Acosta und Lavista. Woher sie so schnell gekommen waren, war kaum zu erkennen gewesen, aber offensichtlich kannten sie Lavista, denn sie nickten ihm zum Gruß zu, ehe sie Acosta die gleiche Ehre zuteil kommen ließen.

»Es hat alles wie geplant funktioniert«, informierte Lavista.

»Bei uns ist alles vorbereitet«, beruhigte einer der drei.

Ein anderer war an das Fenster getreten und blickte hinaus.

»Von Verfolgern lässt sich nichts erkennen.«

»Wir haben sie abgeschüttelt. Pedro hat gute Arbeit geleistet«, erklärte Cortez, der jetzt auch zu ihnen gestoßen war.

Ungeniert betrachteten die drei Männer Acosta.

»Starrt ihn nicht so an!«, befahl Lavista. »Richtet lieber die Wagen her, damit wir verschwinden können.«

»Sie sind fertig. Wir können jederzeit aufbrechen.«

»Sollten wir nicht die Mittagshitze abwarten?«, meinte Cortez. »Kein vernünftiger Mensch startet um diese Zeit. Wir fallen auf wie ein bunter Hund.«

»Und wenn die Soldaten kommen?«, warf ein anderer ein. 

»Zuerst müssen sie uns finden«, sagte Lavista. »Wir haben mindestens zwei Stunden Vorsprung. Wenn sie uns näher gekommen wären, hätten wir es bemerkt. Es stimmt, wenn wir jetzt in der größten Hitze aufbrechen, machen wir uns nur verdächtig.«

»Wenn sie unsere Spur aufgenommen haben, können wir uns nicht mehr verdächtiger machen«, widersprach Acosta. »Trotzdem, es ist mir lieber, wenn wir bald aufbrechen. Eine halbe Stunde bin ich gewillt zu warten.«

»Die Zeit benötigen wir ohnehin, die Wagen startbereit zu machen.«

»Ich dachte, sie sind fertig.«

»Sie sind beladen, aber …«

»Dann schirrt die Pferde an«, befahl Acosta. Ich möchte den Rio Conchos möglichst noch heute erreichen. Capitan Santos wird annehmen, ich fliehe über Ojinaga. Nein, diese Flucht kann er mir nicht mehr durchkreuzen.  Ich werde Texas erreichen und dort meinen Plan weiter ausführen. Eines Tages dann wird Mexiko erkennen, was ich für mein Land gemacht habe und es mir tausendfach vergelten. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem wir den Gringos unser Land wieder abnehmen.« 

»Viva Don Manuel!«, schrie plötzlich Cortez und die Männer stimmten in den Ruf ein. 

Kurz darauf hatten sie die Pferde vor die Wagen gespannt. Es handelte sich um insgesamt fünf Wagen, die mit Handelswaren beladen waren. Dazwischen gab es genügend Platz für Acosta und seine Männer. 

»Es ist alles zu Ihrer Sicherheit getan«, versicherte Lavista und deutete auf eine große Kiste, die innen ausgepolstert war.

Acosta nickte und stieg probeweise in die geräumige Kiste, die einen doppelten Boden aufwies. Er fand darin bequem Platz, auch wenn eine lange Fahrt ungemütlich werden konnte. Über dem doppelten Boden stapelten sich Stoffe, die es schwermachten, die Höhe der Kiste abzuschätzen. 

Die Männer richteten den Wagen so her, dass er selbst eine Durchsuchung überstehen musste, wenn man nicht gerade die Wagen bis zum letzten Stoffballen ausräume und alles auflegen ließ.

Zwei Mal übte er das schnelle Verstecken, bis seine Begleiter zufrieden waren. Im Notfall verging keine Minute, bis rund um die Kiste nichts mehr darauf hindeutete, dass sich darin auch noch etwas anderes befand als die Ware, die jedem, der diese Kiste öffnete, vor Augen kam.

Die Kolonne setzte sich in Bewegung.

 Bald darauf spürte Acosta an der rumpelnden Bewegung, dass sich der Wagenzug in Bewegung gesetzt hatte.

Noch steckte er in seiner grauen Gefängniskleidung, doch es sollte nicht mehr lange dauern, bis er wieder das Äußere eines Don hatte.

Einige Minuten blieb er mit sich und seinen Gedanken allein. Er dachte über die Zukunft nach, über den Krieg, den er würde führen müssen, über die Geldmittel, die aufzubringen waren, damit er diesen Krieg finanzieren konnte. An Anhängern fehlte es keineswegs. Wenn diese von seiner Freiheit erfuhren, würden sie bald erneut scharenweise zu ihm stoßen. Und wenn seine Streitmacht die richtige Stärke erreicht hatte, konnte er den Krieg beginnen. 

 

 

3. Kapitel

 

Capitan Santos betrachtete das Loch in der Gefängnismauer von Chihuahua.

---ENDE DER LESEPROBE---