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Clayton Husker

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Beschreibung

T93 – die neue Zombie-Serie von Clayton Husker entführt dich in eine Welt, die von lebenden Toten dominiert wird. Doch die Menschheit ist noch nicht am Ende. Mitten in der Nordsee, auf der Insel Helgoland, formiert sich der Widerstand gegen die Zombie-Invasion. Mit allen greifbaren Ressourcen treten die Menschen zum letzten Gefecht an. Der Krieg gegen die Zombies beginnt. Durch Zombiekriege und innere Unruhen ist das New-World-Imperium stark geschwächt. Aber auch die Struggler-Zeds müssen erkennen, dass sie gewisse Grenzen nicht überschreiten können. Es kommt zu einer unerwarteten Vereinbarung, einer Art Waffenstillstand zwischen den Zombies und den Menschen. Doch jeder Frieden hat seinen Preis. Als die Waffen endlich schweigen, beginnen die Überlebenden im endenden Nuklearwinter mit dem Neuaufbau.

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Seitenzahl: 278

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T93

 

 

Die deutsche Zombie-Serie

von

 

Clayton Husker

Inhalt

Titelseite

Band 9: Handle!

Prolog

Jahr Zwei, 24. Dezember, Morgen I

Jahr Zwei, 24. Dezember, Morgen II

Jahr Zwei, 24. Dezember, Morgen III

Jahr Zwei, 24. Dezember, Morgen IV

Jahr Zwei, 24. Dezember, Mittag I

Jahr Zwei, 24. Dezember, Mittag II

Jahr Zwei, 24. Dezember, Mittag III

Jahr Zwei, 25. Dezember, Morgen I

Jahr Zwei, 25. Dezember, Morgen II

Jahr Zwei, 25. Dezember, Morgen III

Jahr Zwei, 25. Dezember, Morgen IV

Jahr Zwei, 25. Dezember, Mittag

Jahr Zwei, 26. Dezember, Morgen

Jahr Drei, 01. Januar, Mitternacht

Jahr Drei, 01. Januar, Nachmittag I

Jahr Drei, 01. Januar, Nachmittag II

Jahr Drei, 01. Januar, Nachmittag III

Jahr Drei, 01. Januar, Nachmittag IV

Jahr Drei, 01. Januar, Nachmittag V

Jahr Drei, 01. Januar, Nachmittag VI

Jahr Drei, 01. Januar, Abend

Jahr Drei, 02. Januar, früher Morgen

Jahr Drei, 02. Januar, Morgen

Jahr Drei, 11. Januar, Morgen

Jahr Drei, 22. Februar, Mittag I

Jahr Drei, 22. Februar, Mittag II

Jahr Drei, 22. Februar, Nachmittag

Jahr Drei, 22. Februar, Abend

Jahr Drei, 23. Februar, Morgen

Jahr Drei, 23. Februar, Nachmittag

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Impressum

Band 9:Handle!

 

»Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.« – Immanuel Kant

»Der Himmel hilft niemals denen, die nicht handeln wollen.« – Sophokles

Prolog

»Sojus neruschimy respublik swobodnych Splotila naweki Welikaja Rus. Da sdrawstwujet, sosdanny wolei narodow, Jediny, mogutschi Sowetski Sojus! Slawsja, Otetschestwo nasche swobodnoje, Druschby narodow nadjoschny oplot! Snamja sowetskoje, snamja narodnoje Pust ot pobedy k pobede wedjot!«

Euphorisch sangen die Offiziere den Text ihrer Hymne, laut und inbrünstig schmetterten sie den Text zur Musik der Militärkapelle. Mikail Bagudijewitsch Pjotrew hatte diese Zeilen lieben gelernt. ›Die unzerbrechliche Union der freien Republiken vereinigte für die Ewigkeit die große Rus …‹

Er stand auf dem Roten Platz in Moskau, direkt unter Marschall Dmitri Timofejewitsch Jasow, der zu dieser Zeit als Verteidigungsminister gedient hatte und nun unter Gorbatschow in den Präsidentenrat aufgestiegen war. Es war der 9. Mai 1991, die letzte Militärparade der glorreichen Streitkräfte der Sowjetunion aus Anlass des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg lief vor den Augen des ZK und militärischer Größen ab. Tausende von Soldaten aller Waffengattungen, Panzer, Raketenträger, Helikopter und Kampfjets zeigten Präsenz, und doch zeichnete sich der Zerfall der UdSSR bereits deutlich ab.

Vier Jahre hatte General Pjotrew in Afghanistan verbracht und sich am Hindukusch mit den von den USA finanzierten Taliban herumgeschlagen. Vier Jahre in einem vom Krieg ausgemergelten Land, das nichts als Sand und Steine zu bieten hatte, obwohl die Wissenschaftler unter der Erde reichhaltige Mineralvorkommen vermuteten. Im Grunde war die ruhmreiche Rote Armee aus diesem Trümmerfeld abgezogen wie ein geprügelter Hund. Das wurmte nicht nur Pjotrew allein, auch viele seiner Kameraden konnten diese Niederlage nur schwer verwinden.

General Pjotrew schreckte hoch. Er war ein wenig eingenickt am Schreibtisch, die Uhr zeigte mittlerweile ein Uhr nachts. Die Bilder der Vergangenheit, die ihm in seinen Träumen immer wieder begegneten, ließen ihn nur unruhig schlafen. Seit dem Beginn der Zombieapokalypse, den er nur aufgrund seines Scharfsinns und seiner entschlossenen Handlungsbereitschaft an Bord des Schlachtschiffs Pjotr Weliki überlebt hatte, schlief er überhaupt nicht mehr gut. Zu dem Zeitpunkt, als es erste Gerüchte über eine Seuche gab, die Menschen in aggressive Monster verwandelte, hatte Pjotrew gegen jeden Befehl gehandelt und dem Kapitän mit allem Nachdruck befohlen, den Hafen in Sankt Petersburg zu verlassen und ins offene Fahrwasser zu steuern. Dafür war ihm Wladimir Kassatonow noch heute dankbar. Pjotrew betrachtete ihn als engen Freund. Sein Schiff, das der ehemalige Marschall Gärtner den Amerikanern hinterhergejagt hatte, als diese es wagten, die Hoheitsgewässer der New World zu verlassen, steuerte der Kapitän auf Pjotrews Geheiß nun in Richtung Biskaya, wo die Peter der Große gemeinsam mit der Marschall Ustinov, ihrem Schwesterschiff, auf neue Befehle warten sollte.

Admiral Hershew, der Kommandant der amerikanischen Flottenteile, denen Pjotrew aktiv zur Flucht verholfen hatte, war ein Mann, der zu seinem Wort stehen würde, dessen war sich Pjotrew sicher. Hershew hatte ihm versprochen, sich bei General Dempsey, dem faktischen Oberbefehlshaber der verbliebenen US-Streitkräfte, für sein Anliegen einer Kooperation starkzumachen.

Dempsey residierte mit seiner Basis im Standing Joint Force Headquarter, das sich seit dem Übergreifen der Zed-Seuche auf Amerika tief in den Eingeweiden des Cheyenne Mountain in Colorado befand. Hier saß das derzeitige Oberkommando in einer Bunkeranlage, welche der Feste Rungholt in puncto Komplexität in nichts nachstand. Viele Stockwerke in die Tiefe reichte diese, zum Teil geheime, Militärbasis. Eine gewisse Berühmtheit hatte der Komplex durch die Fernsehserie Stargate erlangt, die zum Teil dort spielte. Pjotrew, der ein Freund von Scifi-Literatur und -Filmen war, hatte keine Folge dieser Serie versäumt, weshalb er bei der Erwähnung der Basis sofort deren halbrunden Tunneleingang am Berghang vor Augen sah. Durch Hershews Fürsprache kamen nun direkte Gespräche zwischen den beiden ranghöchsten Offizieren der Streitkräfte beiderseits des Atlantiks zustande.

General Pjotrew zeigte sich höchst erfreut, als der Bildschirm in seinem Arbeitszimmer, das bis vor Kurzem Marschall Gärtners gewesen war, das Wappen des US Army Department zeigte, das sich aus verschiedenen Flaggen, Waffen und allerlei Symbolen zusammensetzte.

Pjotrew fühlte sich beim Betrachten der Symbolik in der Mitte des Wappens unweigerlich an einen Dalek erinnert und musste grinsen. Offenbar verwaltete das Department die Kommunikationsverbindungen, denn die Abbildung wechselte, und nun wurde das Wappen des Heeres gezeigt, der bekannte US-Adler, Zweige in den Klauen haltend.

›Guter Gott, was für ein Brimborium, typisch Amerikaner‹, dachte sich Pjotrew, der sich angesichts der Diashow erst einmal ein Glas Wodka einschenkte und es sich im Bürostuhl einigermaßen bequem machte.

Dann erschien das Gesicht eines älteren Mannes auf dem Bildschirm, den man für einen gutmütigen Großvater von nebenan hätte halten können, wäre nicht die Uniform gewesen. General Dempsey hatte die Sechzig gerade hinter sich gelassen, das schütter werdende graue Haar hatte er akkurat mit einem Linksscheitel über den Schädel gekämmt. An seinem kleinen Kopf klebten im Grunde viel zu große Ohren und das bartlose Gesicht wirkte fast ein wenig unentschlossen. Ein Eindruck, der mit Sicherheit täuschte, denn Dempsey galt als brillanter und kühler Stratege. Auf der Brust seiner Uniform prangte eine beachtliche Sammlung an Ordensspangen.

Dempsey war von anderer Bauart als der Russe. Die Zeit, in der Pjotrew im Hindukusch seine Regimenter in den Berg- und Wüstenkrieg führte und in Zeltlagern hauste, die am Tage brütend heiß und in der Nacht sibirisch kalt waren, hatte der Amerikaner in klimatisierten Büros in Hessen verbracht, um die militärische Kooperation mit der Bundeswehr zu koordinieren. Zwar gab es in seiner Akte Einträge, die auf eine Beteiligung Dempseys an der Operation Desert Storm hindeuteten, aber auch da dürfte der Mann sich nicht allzu schmutzig gemacht haben, mutmaßte Pjotrew, denn er war kurze Zeit später wieder in Deutschland aufgetaucht. Ein Schreibtischhengst also, folgerte der Russe, wenn auch ein gewiefter.

»Ich grüße Sie, General Pjotrew. Gratuliere zur Klärung Ihrer Situation vor Ort, war wohl dringend nötig, wenn ich Hershew richtig verstanden habe. Er lässt Sie übrigens grüßen.«

Dempsey nickte seinem virtuellen Gegenüber kurz zu. Korrekte Haltung, aufrecht, stolz. Kurz angebunden, zackige Bewegungsabläufe. Pjotrew machte sich nichts aus solchen Präsentationen der Diensteifrigkeit, er hielt sich eher lässig. Sein Englisch hatte einen typisch russischen Akzent, als er sprach.

»General Dempsey, ich freue mich sehr, dass Sie sich entschlossen haben, mit mir zu sprechen. Ja, wir lenken hier unsere Belange nun in menschliche und vertretbare Bahnen. Alles andere war schlichtweg nicht hinnehmbar.«

Der andere blieb relativ nüchtern.

»Wie kann ich helfen, General?«

»Nun, mein Adjutant hat Ihrem Stab ja die aktuelle, strategische Lage übermittelt. Wie Sie aus den Daten ersehen, stoßen gewaltige Zed-Herden aus Richtung Osten in unsere Siedlungsgebiete vor.«

»Das bestätigen unsere Satellitenbilder, ja.«

»Unsere Panzerverbände und die Luftwaffe begegnen diesen Biestern äußerst aggressiv, doch es gibt da einen Umstand, der uns Sorgen bereitet. Wie Sie sicher inzwischen erfahren haben, gab es eine Mutation des Virus. Die Variante 33 des Z1 hat eine komplett neue Zed-Spezies hervorgebracht, wir bezeichnen sie als Struggler. Gegen diese Burschen sind Walker und Hunter wirklich nur Schoßhündchen, wenn ich so sagen darf. Bei den Strugglern handelt es sich um äußerst agile, höchst aggressive Biester mit einem für Zeds außerordentlich ausgeprägten strategischen und taktischen Denkvermögen. Sehr schwer zu erledigen und ungeheuer kampftriebstark, diese Burschen. Eine ihrer hervorstechendsten Eigenschaften ist überdies, dass sie ihr beschädigtes Gewebe erneuern können, ihnen wachsen sogar abgetrennte Gliedmaßen wieder nach, in einer Geschwindigkeit, die an Hexerei grenzt. Und, was uns am meisten Sorgen bereitet, diese Struggler sind in der Lage untereinander und mit Walkern und Huntern telepathisch zu kommunizieren. Wir haben noch nicht herausgefunden, wie die das anstellen, aber es muss mit Magnetlinien zusammenhängen. Das befähigt die Struggler, die Zed-Armee quasi per Gedanken fernzusteuern.«

Dempsey zeigte ein betroffenes Gesicht.

»Das ist in der Tat besorgniserregend. Der Admiral hatte mir schon Ähnliches berichtet, hielt es jedoch für eine geringfügige Abnormität. Er sprach von einem oder zwei Exemplaren.«

»Es sind mittlerweile mindestens einhundert, wenn nicht sogar mehr. Der Anführer der Struggler, er nennt sich selbst Kzu’ul, erschafft planmäßig neue von seiner Art. Er setzt sie als Kommandeure und Treiber in seiner Armee ein. Ich denke, dies ist eine weitaus größere Bedrohung als alles, dem wir bislang gegenüberstanden.«

Der US-General machte eine seltsame angedeutete Kaubewegung und warf dann ein:

»Scheint, als hätten Sie da ein echtes Problem, General. Aber ich weiß nicht genau, was ich dabei tun soll? Ich kann Ihnen keine Unterstützung schicken, wir haben hier mit diesen verfluchten Zeds genug zu tun, und immerhin war es ja das kontinentale Europa, das uns diese Misere beschert hat, nicht wahr? Ich fürchte, ich kann da nichts für Sie tun.«

»Sehen Sie sich dieses Video einmal an, General Dempsey.«

Pjotrew sandte per File-Link eine kleine Videodatei an seinen amerikanischen Kollegen, eine Aufzeichnung des Kampfes, den Kzu’ul sich auf dem Grund der Nordsee mit einer Legion Königskrabben geliefert hatte. Dempsey blickte nach links, wo ihm offenbar auch das Video gezeigt wurde, und sprach dabei weiter.

»Ein kräftiger Bursche, Ihr Kzu’ul. Da haben Sie mal einen echten Gegner.«

»Den habe nicht nur ich, General, sondern die gesamte Menschheit.«

»Bei uns wurde Derartiges nicht gesichtet. Wir haben es mit Walkern und Huntern zu tun. Und selbst wenn, meine Soldaten sind keine Krebstierchen, die werden mit so was fertig. Und wie gesagt, es ist wohl eher Ihr Problem.«

»Was denken Sie, General Dempsey«, fragte Pjotrew, ohne auch nur eine Spur Ärgerlichkeit in seine Stimme zu legen, »wird passieren, wenn wir unseren Kampf verlieren? Wenn Kzu’ul und seine Herde uns alle gefressen haben? Diese Burschen besitzen, anders als die Walker und Hunter, eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer, wobei man da natürlich von Leben eigentlich nicht sprechen kann. Aber ebenso unbegrenzt ist der Hunger dieser Bestien. Wenn Kzu’uls Jagdgründe hier bei uns geleert sind, was denken Sie, wird er dann tun?«

»Sie übersehen, dass zwischen Ihrer und meiner Welt ein Ozean liegt, Pjotrew.«

Der Ton des Russen wurde eine Spur schärfer, als er antwortete.

»Und Sie, verehrter General, übersehen möglicherweise die Botschaft, die in diesem Video steckt. Achten Sie bitte nicht darauf, gegen wen Kzu’ul da kämpft, sondern wo. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist nicht, ob die Struggler Ihre Welt erreichen, sondern wann. In dieser Erkenntnis liegt der Schlüssel zum Verständnis. Kzu’ul hat die Möglichkeit, Amerika zu erreichen. Und wenn das der Fall ist, werden Sie meine Besorgnis nachvollziehen können.«

Pjotrew ließ seine letzten Worte erst einmal wirken und lehnte sich zurück. Die Tatsache, dass sie wirkten, konnte man am Gesicht des Amerikaners unmissverständlich ablesen. Die Sorgenfalten auf seiner Stirn wirkten deutlich vertieft, als er sich wieder seiner Kamera zuwandte. Ernst und gefasst blickte er in die Linse.

»Okay, General. Ich habe verstanden. Was genau erwarten Sie von mir?«

Pjotrew nickte. Dann beugte er sich wieder vor und erläuterte seinem Gegenüber die Lage.

»Ich sehe die Möglichkeit, Kzu’ul und seine Meute dauerhaft hinter unseren Zaun an der Ostfront zurückzudrängen. Es gab vor einiger Zeit einen ersten Kontakt, der über einen Struggler-Telepathen lief.«

»Sie meinen, Sie haben mit dieser Bestie gesprochen?«, fragte Dempsey fassungslos.

»Gesprochen würde ich es nicht nennen, aber es gab eine Kommunikation. Ich habe ihm natürlich mit militärischer Vernichtung gedroht, woraufhin er bereit war, einem Gipfeltreffen zuzustimmen, um Verhandlungen aufzunehmen.«

Dempsey unterbrach ihn erneut.

»Pjotrew, Mann! Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Mit diesen Kreaturen kann man doch nicht verhandeln. Wir müssen sie ausrotten.«

»Das versuchen wir, und Sie sicher auch, seit nunmehr zwei Jahren. Mit welchem Ergebnis? Na ja, das wissen Sie selbst. Im Verlaufe der Kommunikation habe ich als Druckmittel die Anwendung von Nuklearwaffen ins Spiel gebracht, was ihn letztlich zum Einlenken bewog. Er weiß also, was wir mit Atombomben anrichten können.«

»Das ist gut.«

»Im Grunde schon, nur handelte es sich um eine Finte, denn unsere Arsenale sind schlichtweg leer. Unser vorheriger Kommandeur hat an der Ostfront und in Ballungsgebieten die Sprengköpfe eingesetzt, um die Zeds dort zu erledigen. Möglicherweise hat Kzu’ul meinen Bluff durchschaut, denn er hat sich nicht wieder gemeldet und rückt weiter gen Westen vor.«

»Aha. Und nun komme ich ins Spiel, richtig? Ich soll Ihnen Bomben liefern, weil Sie mich nett darum bitten. Das ist es doch, was Sie wollen, oder?«

Pjotrew räusperte sich.

»Mit Verlaub, nein. General Dempsey, in meiner Funktion als Oberkommandierender der Streitkräfte der Eurasischen Union ersuche ich die Vereinigten Staaten von Amerika, eine Interkontinentalrakete mit Mehrfachsprengköpfen auf unser Hoheitsgebiet abzufeuern.«

Eine Sekunde lang herrschte Stille. Dempsey rieb sich mit der linken Hand fahrig über Mund und Kinn, kniff die Lippen zusammen und entgegnete dann:

»Good Lord! Gesetzt den Fall, ich würde über solche Waffen überhaupt verfügen, wissen Sie eigentlich, was Sie da von mir verlangen, Pjotrew? Selbst wenn man den Umstand berücksichtigt, dass wir in dieser Sache gemeinsame Interessen verfolgen, ich kann nicht einfach einen Atomkrieg in einem anderen Land anfangen! Wie stellen Sie sich das vor?«

General Pjotrew schnaufte hörbar. Natürlich hatte sein Gegenüber recht. Er war Amerikaner und ein Russe bat ihn gerade höflich darum, eine Atomrakete auf sein Territorium abzufeuern. Selbst in Anbetracht der Zed-Apokalypse war das ein hirnrissiger Vorschlag. Aber ohne die vernichtende Drohgebärde eines nuklearen Erstschlags würde er Kzu’ul niemals an den Verhandlungstisch bringen. Die Zeit, in Pakistan, Indien oder gar China nach Atomwaffendepots zu suchen, hatte er einfach nicht. Es musste bald geschehen. Er startete einen weiteren Versuch.

»General Dempsey, ich weiß um die Schwierigkeit, die Ihnen meine Bitte bereitet. Aber vielleicht können wir ein Bündnis eingehen, so wie Sie es damals mit der NATO getan haben? Ich sehe die Zed-Apokalypse als eine globale Bedrohung, und ich denke, da sind wir uns einig. Letztlich ist doch die einzig logische Schlussfolgerung, dass die Menschheit sich dieser Bedrohung auch kollektiv entgegenstellt. Von einem weitreichenden Wissens- und Technologietransfer könnten unser beider Nationen sicherlich profitieren.«

Dempsey machte wieder diese Kaubewegung. ›Er will auch etwas von mir‹, schoss es Pjotrew durch den Kopf. ›Natürlich. Das T93.‹ Dempsey antwortete.

»Also gut, General Pjotrew. Ich will Ihnen Glauben schenken. Hershew hat noch ein einsatzfähiges SSBN, die Ohio, die gerade aufgerüstet wurde. Sie hat drei ballistische Trident-II-D-5-Raketen an Bord. Wir können das U-Boot in drei Tagen auf eine Abschussposition bringen. Sie bekommen eine Rakete und zwei W67-Sprengköpfe zu je einhundert Kilotonnen. Mehr kann ich für Sie nicht tun. Geben Sie mir baldmöglichst die Zielkoordinaten und räumen Sie das Zielgebiet, so weit es eben geht. Und sehen Sie zu, dass Sie diese Bastarde dazu bringen, sich zurückzuziehen. Wenn das Unternehmen gelingt, reden wir beide noch mal über Ihr Wundermittelchen, von dem Hershew mir erzählte.«

»Darauf haben Sie mein Wort, General Dempsey. Ich freue mich auf unsere Kooperation.«

Dempsey nickte und unterbrach die Verbindung. General Pjotrew atmete erleichtert tief ein und aus, dann goss er sich ein Glas Wodka ein und spülte die Anspannung mit einem guten Schluck herunter. Ja, so konnte es funktionieren. Wenn überhaupt, dann so.

Jahr Zwei, 24. Dezember, Morgen I

Die Behörden und das Militär der Eurasischen Union unter dem Kommando von General Pjotrew hatten bereits vor drei Wochen begonnen, die Einfallroute der Zed-Armee zu evakuieren. Da die Zeds für Gegenstände irgendwelcher Art keinerlei Verwendung hatten, beschränkte man sich darauf, allein die Menschen von dort in Sicherheit zu bringen. Im Grunde war der Durchmarsch der untoten Truppen mit dem eines Heuschreckenschwarms vergleichbar, nur dass die Untoten nicht die Bäume leer fraßen, sondern die Knochen der Menschen abnagten, derer sie habhaft werden konnten.

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