Life is Life- und dazwischen Liebe - Simone Lilly - E-Book

Life is Life- und dazwischen Liebe E-Book

Simone Lilly

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Beschreibung

Nach der Trennung von ihrem Freund wollte Mila eigentlich nur zur Ruhe kommen und ihre Influencer-Karriere vorantreiben. Aus finanzieller Not heraus stolpert sie in eine zweckmäßige WG - mit einem zwar attraktiven, doch wenig gesprächigen Autor. Und er? Eigentlich wollte er nur ein WG-Experiment als Hilfe für sein nächstes Buch starten. Bald schon sieht er sich mit Chaos, POP-Songs und Instagram-Problemen konfrontiert.

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EPUB
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Seitenzahl: 87

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Simone Lilly

Life is Life- und dazwischen Liebe

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 – Der Anfang vom Chaos

Kapitel 2 – Mitten ins Chaos

Kapitel 3 – Kaffeebecher, Katastrophen und ein Klick ins Ungewisse

Impressum neobooks

Kapitel 1 – Der Anfang vom Chaos

„Eine WG, Matteo. Eine verdammte WG! Hast du komplett den Verstand verloren?“Matteo hielt das Handy etwas vom Ohr weg und schüttelte missbilligend den Kopf, als könne sein Agent Marius ihn durchs Display sehen. „Guten Morgen, Marius“, sagte er trocken. „Schön, dass du wie immer mit dezentem Ton in den Tag startest.“„Das ist kein Tag, das ist ein Desaster mit Kaffee! Du hast mir gesagt, du willst ein Buch schreiben über das Leben in einer Wohngemeinschaft – nicht in einer wohnen!“Matteo trat barfuß durch den breiten, offenen Flur seiner Wohnung. Die polierten Holzdielen knarzten leise unter seinen Schritten. In der linken Ecke lag sein Schlafzimmer – minimalistisch eingerichtet, mit einem massiven Bett aus dunklem Holz, das so aussah, als wäre es direkt aus einem Herrenzimmer des 19. Jahrhunderts geklaut worden. Daneben ein Bücherregal, in dem kein einziges Buch schief stand.„Rein recherchisch betrachtet“, sagte er betont gelassen, „ist es sinnvoll, die Atmosphäre einer WG selbst zu erleben. Du weißt schon – realistische Dialoge, zwischenmenschliche Dynamik, psychologischer Tiefgang.“„Du willst Dialoge? Dann stell dir das hier als Szene vor: Erfolgreicher Autor zerstört seine Karriere, weil er freiwillig seine Ruhe aufgibt und sich mit fremden Leuten ein Badezimmer teilen will.“Matteo ging weiter den Flur entlang. Rechts lag das zweite Schlafzimmer – noch leer, abgesehen von einem perfekt gefalteten Satz frischer Bettwäsche auf dem Bett. Das Zimmer roch noch neu. Es roch nach Risiko.„Ich teile kein Badezimmer“, sagte Matteo.„Na GOTT SEI DANK.“Matteo ignorierte den Sarkasmus und betrat das Wohnzimmer. Hohe Decken, große Fenster, eine Glastür führte hinaus in den kleinen Garten – ein echtes Juwel inmitten der Münchner Innenstadt. Draußen plätscherte der schmale Pool, wie immer exakt temperiert. Die Gartenmöbel standen exakt im rechten Winkel zueinander. Auf dem Couchtisch im Wohnzimmer lag ein perfekt ausgerichteter Stapel Notizbücher, daneben ein Stift, der offensichtlich nie benutzt wurde.„Matteo, ich meine es ernst. Du brauchst Fokus. Du weißt, was passiert, wenn du dich ablenken lässt. Denk an die Sache mit dem Roman über die Trennungskultur in Europa. Du bist damals drei Monate lang mit dem Zug durch Osteuropa gefahren und hast dabei nichts geschrieben – außer einer verkaterten Anekdote aus Krakau!“Matteo öffnete den schmalen Kühlschrank in der kleinen Küche, die direkt ans Wohnzimmer grenzte. Zwei exakt platzierte Dosen Kokoswasser. Ein Glas Gurken. Ein einsamer Bio-Apfel. Alles an seinem Platz.„Ich schreibe dieses Buch“, sagte er ruhig. „Und ich tue, was nötig ist.“Am anderen Ende der Leitung seufzte Marius dramatisch. „Ich ruf dich in drei Tagen wieder an. Wenn dann deine neue Mitbewohnerin dein Haus niedergebrannt hat oder in deinem Pool meditiert oder dir in der Nacht einen Kräutertee kocht, der nach Katzenfutter schmeckt, sag bitte nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“Matteo lächelte kurz. Ein kaltes, fast unsichtbares Lächeln. „Abgemacht.“Er legte auf.Der Flur war still. Der Kühlschrank summte leise. Draußen war Sommer. Und in seinem Kopf herrschte Ordnung. Noch.

Kapitel 2 – Mitten ins Chaos

„Es war nur dieses eine Mal, Mila!“„Ach so – na dann! Wenn du’s nur einmal gemacht hast, dann ist das natürlich völlig in Ordnung, Toni!“Mila stopfte eine zusammengeknüllte Socke in ihre Tasche, die bereits aussah, als würde sie gleich platzen. Es war eine hellblaue, ziemlich abgenutzte Reisetasche mit einem kaputten Reißverschluss und einem Blümchenmuster, das irgendwann mal niedlich gewesen war. Jetzt wirkte es nur noch ironisch.„Du übertreibst komplett“, sagte Toni, während er in der Tür lehnte – barfuß, mit zerzausten Haaren und dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der immer noch glaubt, aus der Nummer rauszukommen, wenn er lange genug nichts tut.„Ich habe euch gesehen. Mit meinen eigenen Augen. Deine Zunge war in ihrer Nase, Toni!“ Sie wedelte mit einem BH, den sie aus der Ecke des Sofas gefischt hatte. „Und das ist nicht mal meiner!“„Der war da aus Versehen…“„WIE KANN EIN BH AUS VERSEHEN IN DEINEM WOHNZIMMER SEIN?!“Sie schloss die Tasche mit einem energischen Ruck und schnappte sich ihre Zahnbürste von der Kommode – die einzige halbwegs neue Sache in dieser Wohnung, die sonst nach zu vielen Gaming-Abenden und Tiefkühlpizza roch. Ihr Blick fiel noch einmal auf das Bild von ihnen beiden am Kühlschrank: Sie lachend, er… na ja, ebenfalls lachend, vermutlich gerade weil sie eine Nudel auf dem Kopf hatte. Es brannte ein bisschen in ihrer Brust.Aber nicht vor Sehnsucht. Nur vor Wut.„Wo willst du denn überhaupt hin?“ fragte Toni, der jetzt nervös wurde. „Du kannst doch nicht einfach abhauen!“„Oh, Toni.“ Sie schulterte die Tasche und griff nach ihrem Handy und Günther, ihrer geliebten Grünlilie. „Ich kann nicht nur – ich werde.“Sie öffnete die Tür. Dann blieb sie stehen, tippte rasch auf dem Display herum und hob das Handy ans Ohr.„Frau Schönfeld? Hier ist Mila König. Ich kündige. Sofort. Ja, ich weiß, dass heute Dienstag ist. Ich weiß auch, dass Sie mich wahrscheinlich hassen werden. Aber wissen Sie was? Ich habe gerade erfahren, dass mein Freund mich mit Nadine aus der Kundenbetreuung betrügt – also darf ich auch mal unprofessionell sein.“Ein kurzes Schweigen am anderen Ende. Dann:„Ja, natürlich nehme ich den Resturlaub. Danke für Ihre plötzliche Menschlichkeit.“Sie legte auf.Und mit einem letzten, demonstrativen Blick auf Tonis überforderte Augen rollte sie den Reißverschluss der Tasche noch ein letztes Stück zu, als hätte sie gerade ein Kapitel in ihrem Leben geschlossen. Dann trat sie über die Türschwelle – und knallte sie hinter sich zu.Der Flur war kalt. Ihr Herz raste. Und zum ersten Mal seit Langem fühlte sich die Katastrophe verdammt richtig an.

Kapitel 3 – Kaffeebecher, Katastrophen und ein Klick ins Ungewisse

„Okay, Plan: Ich schlaf bei dir auf der Couch.“„Ich habe keine Couch. Ich habe einen Gymnastikball und eine Matratze mit zwei gebrochenen Latten.“Mila starrte resigniert auf den Bildschirm ihres Handys, während sie an ihrem überteuerten Hafer-Vanilla-Chai mit Soja-Extra-Schaum nippte. Starbucks war laut, warm, überfüllt – also genau der richtige Ort, um Obdachlosigkeit zu verarbeiten.Tilda, ihr blondgelockter Wirbelwind von einer besten Freundin, saß ihr gegenüber. Laptop aufgeklappt, bunte Nägel flogen über die Tastatur.„Wieso gibt es in München eigentlich mehr Wohnungen für Katzen als für Menschen?“ murmelte Mila. „Ich hab gerade ernsthaft eine Anzeige gesehen, wo stand: nur an Halter:innen von seelisch stabilen Kleinhunden.“„Klingt nach meiner Ex“, murmelte Tilda ohne hinzusehen. Dann: „Okay. Zeig mal her.“Mila schob ihr das Handy rüber. „Alles zu teuer. Oder zu weit weg. Oder zu… Schimmel.“Tilda scrollte durch die Anzeigen, dann verzog sie das Gesicht. „Das hier ist kein Schimmel, das ist eine Pilzzucht. Vielleicht kannst du da wohnen und gleich ein Start-up gründen.“Mila verdrehte die Augen und klickte auf die nächste Anzeige. Und dann…„Hm.“„Was hm?“„Da ist was. Zwei Zimmer-Wohnung in Schwabing. Oder besser gesagt – WG-Zimmer. 24 Quadratmeter. Mit Garten. Und Pool.“Tilda riss ihr das Handy aus der Hand. „Pool?! In München?! Das ist entweder ein Scherz oder ein Drogendeal.“Mila las leise vor: „Suche WG-Mitbewohner:in für zeitlich begrenztes Wohnprojekt. Ruhiges Wohnen. Keine Partys. Kein Drama. Keine Haustiere. Bitte keine Poeten.“„Keine Poeten?“ Tilda blinzelte. „Was ist das denn für ein Psycho?“„Warte… da steht ein Name. Matteo Falk.“Es wurde still. Eine Millisekunde. Dann ein Klick, ein Tippen – und Tilda starrte mit gerunzelter Stirn auf ihr Display.„…Oh mein Gott. Der Matteo Falk? Der mit den ganzen Buchcovern in Schwarz-Weiß, wo alle weinen oder rauchen?“„Hä?“„Er ist berühmt! Naja, so halb. Ich finde seine Bücher zwar öde, aber hey – ein berühmter öder Mann ist doch super! Der beschwert sich nicht, wenn du mal keine Miete zahlen kannst und lässt dich wahrscheinlich auch sonst in Ruhe.“„Super Kombi“, sagte Mila trocken. „Bekannter Einsiedler mit Ordnungstick sucht notleidende Chaos-Queen. Klingt wie der Anfang eines schlechten Films.“Tilda tippte weiter, dann drehte sie das Handy mit einem triumphierenden Grinsen um.„Da. Guck ihn dir an.“Das Foto war aus einem Zeitungsinterview. Matteo stand vor einem Bücherregal, trug ein dunkelblaues Hemd, leicht aufgeknöpft, die Ärmel hochgekrempelt. Blaue Augen. Drei-Tage-Bart. Und der Gesichtsausdruck eines Mannes, der Menschen nur in sehr kleinen Dosen verträgt.Mila schluckte. Dann tat sie so, als müsste sie sich räuspern.„Naja… einen Bonus hat er offensichtlich auch.“Tilda grinste. „Der Mann sieht aus wie ein räudiger Kunstprofessor in einer Netflix-Serie. Du musst da hin.“Mila zögerte. Scrollte zurück zur Anzeige. Dann, ohne lange nachzudenken, tippte sie:

Hallo Herr Falk, ich habe Ihre Anzeige gesehen und wäre sehr interessiert. Ich bin leise, nicht poetisch, habe keine Tiere – nur eine große Tasche mit emotionalem Ballast. Passt das?Sie drückte auf Senden.Tilda lehnte sich zurück, hob ihren Becher. „Auf den Beginn einer völlig bescheuerten Idee.“Mila stieß an. Und ihr Handy vibrierte.Nachricht von Matteo Falk: Können Sie morgen um 17 Uhr vorbeikommen?

Kapitel 4 – Der Mann, der nicht gucken wollteMila hatte in der Nacht nicht besonders gut geschlafen.Das lag weniger am Fußboden als an Tildas Radiowecker, der um sieben Uhr früh ohne Vorwarnung „Like a Virgin“ in voller Lautstärke spielte, gefolgt von Tildas empörter Empörung, dass Mila ihren Chia-Pudding löffelweise gegessen hatte („Der muss mit Gefühl, nicht wie Suppe!“).Jetzt stand Mila mit ihrer Tasche – der blauen mit dem kaputten Reißverschluss – und einem Blumentopf unter dem Arm vor einer dunkelgrauen Tür im Herzen Münchens.Sie klopfte. Einmal. Zögernd. Dann noch mal. Fester.Ein Geräusch. Schritte. Die Tür öffnete sich.Matteo Falk trug ein schwarzes T-Shirt, eine dunkle Jeans, und den Dreitagebart, den sie bereits von seinem Foto kannte – allerdings sah der in echt noch ein kleines bisschen… na ja… besser aus.Er musterte sie. Einen Moment zu lange.Sie tat so, als müsste sie sich gerade dringend an einem imaginären Fussel auf ihrem Ärmel zu schaffen machen.„Hi! Ich bin… also… ich bin Mila, die Mila, die geschrieben hat. Ich hab… äh… keine Tiere, wie gesagt, also – nur ihn hier.“Sie hob den Blumentopf.„Das ist Günther. Also eigentlich Günther, die Grünlilie, aber der Name ist geblieben.“Matteos Blick wanderte von der Pflanze zu ihr.„…Hallo.“Er trat zur Seite. Mila stolperte beinahe über die Türschwelle, fing sich mit einer ruckartigen Bewegung, wobei ihre Tasche gegen den Türrahmen knallte und ihr ein zerquetschter Labello entgegenrollte.