Mit Glitzer, Butter und Dir - Simone Lilly - E-Book

Mit Glitzer, Butter und Dir E-Book

Simone Lilly

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Eigentlich sind Nils und Nele schon seit rund 30 Jahren beste Freunde. Sie wohnen sogar nebeneinander und verbringen jede freie Minute miteinander. Doch als Nele sich in Nils verliebt, fangen die Missverständnisse erst an. Unbeholfen weiß sie nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten soll und stolpert in ein Fettnäpfchen nach dem Nächsten. Besonders heikel wird es für beide, als sie mit einer Gruppe Freunde in ein Camping-Wochenende fahren. Schlafsack-Verwechslungen, unerwünschte Schwimmeinlagen und peinliche Frühstücks-Butter-Pannen inklusive ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 92

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Simone Lilly

Mit Glitzer, Butter und Dir

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1: Wie man sich fast mit einem Friesennerz erdrosselt

Kapitel 2: Von IT-Problemen und Elternabenden aus der Hölle

Kapitel 3: Bridgerton, Badezimmerdramen und andere Katastrophen

Kapitel 4: Markt, Musik & Morgengefühle

Kapitel 5: Gefühle, Popcorn & Tom Möller

Kapitel 6: Chips, Titanic und ein Rülpser für die Ewigkeit

Kapitel 7- Mohnbrötchen, Manipulation & Mini-Katastrophen

Kapitel 8 - Mittagspause, Misstöne & Männergespräche

Impressum neobooks

Kapitel 1: Wie man sich fast mit einem Friesennerz erdrosselt

Der Wind draußen rüttelte an den Fenstern, als wollte er sich auch einen Platz im Lieblingscafé von Nils und Nele sichern. Drinnen war es warm, es roch nach Kaffee, frisch gebackenen Zimtschnecken und – ganz leicht – nach nassem Hund. Aber das störte hier niemanden. Wer in Café Mumpitz saß, war entweder Stammgast, Barkeeper auf der Flucht vor dem eigenen Kater oder jemand, der so verloren war, dass sogar die Möwen Mitleid hatten.Nele starrte auf ihre heiße Schokolade. Mit Sahne. Und Streuseln. Und einem völlig überflüssigen, aber entzückenden Mini-Marshmallow-Herz oben drauf. Es sah aus als hätte eine fünfjährige Version von ihr selbst es bestellt – aber genau das war ihr Stil.„Du hast wieder das Kindergetränk genommen“, sagte Nils und hob eine Augenbraue.Er hatte wie immer einen schwarzen Kaffee. Ohne alles. Wahrscheinlich wäre er auch ohne Tasse zufrieden gewesen, wenn man ihm einfach einen Löffel Kaffeepulver in den Mund gegeben hätte.„Das ist kein Kindergetränk, das ist ein Seelenschmeichler“, konterte Nele und pustete vorsichtig auf die Sahne. Dabei landete ein Klecks auf ihrer Nasenspitze.Nils grinste. „Du hast Schaum. Nase. Oben.“Sie schnappte nach einer Serviette und wischte sich energisch über das Gesicht.„Besser?“„Jetzt siehst du aus, als hättest du mit einem Waschbären gerungen.“„Der Waschbär hat angefangen.“Sie grinsten gleichzeitig.Das war das Ding mit ihnen.Sie kannten sich so lange, dass sie ganze Gespräche mit nur einem Blick führen konnten.Dass sie sofort merkten, wenn der andere schlecht geschlafen hatte oder einen schlechten Tag hatte.Und dass sie, ohne groß darüber nachzudenken, regelmäßig in Cafés saßen und Zimtschnecken teilten, obwohl keiner von beiden jemals den letzten Bissen wollte.„Willst du einen Zimtkringel?“ fragte sie, obwohl er genau wusste, dass sie eigentlich gehofft hatte, er würde „nein“ sagen.Er nahm sich einen.„Unverschämt“, murmelte sie.„Du hast gefragt.“„Ich war höflich.“„Ich war hungrig.“„Du bist immer hungrig.“„Und du bist immer dramatisch.“„Sag das nochmal und ich ersticke dich mit meinem Friesennerz.“„Ich glaub, du hast das schon mal versucht. Letztes Jahr im Februar.“„Da hast du auch verdient, erdrosselt zu werden. Du hast meinen Regenschirm geklaut.“„Ich hab ihn gerettet. Vor dir. Du wolltest ihn als Angelrute benutzen.“„Ich hatte eine Theorie!“„Du hast eine Theorie, dass Möwen dir absichtlich ins Fahrradkörbchen kacken.“Pause.„Und? Bisher wurde ich nicht widerlegt.“Er schüttelte lachend den Kopf, lehnte sich zurück, trank einen Schluck Kaffee und musterte sie aus dem Augenwinkel. Nele machte gerade eine Strichzeichnung in den Zimt mit ihrem Löffel. Wahrscheinlich ein Pferd. Oder ein sehr trauriges Croissant.„Tom kommt gleich vorbei“, sagte Nils beiläufig.„Hat er wieder Liebeskummer oder will er einfach nur über alle Menschen im Ort lästern?“„Beides.“„Gott sei Dank. Ich brauch heute auch Drama.“Sie lächelte – breit und ungekünstelt – aber es fühlte sich plötzlich seltsam an. So, als hätte sich ein kleiner Knoten in ihrem Bauch gelöst, nur damit sich ein neuer, viel seltsamerer wieder zusammenzieht.Manchmal, wenn sie Nils so anschaute – entspannt, mit zerzausten Haaren, den Pulli irgendwie immer perfekt fallend – dachte sie sich:Warum kribbelt das plötzlich?Aber sie sagte nichts. Noch nicht.Stattdessen nippte sie an ihrem Kindergetränk, tat so, als würde ihr der Schaum nicht schon wieder die Nase vollkleistern, und warf ihm ein Stück Zimtkringel an den Kopf.Er fing es. Mit dem Mund.Natürlich.Die Eingangstür vom Café Mumpitz schwang auf wie im Western. Nur dass statt eines Revolverhelden ein rundlicher Mann mit viel zu enger Mütze und einem Regenponcho hereinplatzte, der verdächtig nach einem IKEA-Duschvorhang aussah.„Da seid ihr ja, meine Lieblingsproblemkinder!“ rief Tom Möller, als er sich mit einem lauten Plumps auf den Stuhl neben Nele warf. Seine Stimme war ungefähr so dezent wie ein Megafon bei Nacht.„Wir waren nie weg“, murmelte Nils und schob ihm die Zuckerdose zu.„Und du bist nass“, ergänzte Nele und verzog das Gesicht.„Ich hab mich geopfert für diesen Regen. Das ist keine Nässe, das ist Einsatz.“Tom zog seinen Regenponcho aus und ließ ihn theatralisch über den Stuhl hängen, als wäre es ein Cape. Dann schaute er sie beide bedeutungsvoll an, die Augenbrauen (zumindest das, was davon noch übrig war) hoben sich dramatisch.„Ich hab News.“Nele runzelte die Stirn. „Wenn es wieder um den Bäcker geht, der insgeheim seine Brote selber isst—“„Kathi hat Schluss gemacht.“Stille.Eine kleine, zischende, unangenehme Stille.Nils trank einen Schluck Kaffee. Zu ruhig.Nele versuchte, nicht zu gucken, aber sie guckte. Natürlich guckte sie.Tom beugte sich mit verschwörerischer Miene über den Tisch.„Ich mein’s ernst. Schluss. Aus. Vorbei. Der Typ ist aus ihrer Wohnung raus, mit einem Rollkoffer. Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen. Und Nils…“ – er tippte ihm gegen die Schulter – „du weißt, was das heißt.“„Was denn?“ fragte Nils betont gleichgültig.„Single. Sie ist. Wieder. Single.“Nils zuckte mit den Schultern. „Und?“„Und?! Alter, du hast mal gesagt, sie ist wie Sommerregen in Menschengestalt!“„Das war vor drei Jahren.“„Aha, du erinnerst dich also!“Nele starrte auf ihre heiße Schokolade, die plötzlich wie Spülwasser wirkte. Ihr inneres Gleichgewicht wackelte wie ein altes Strandhaus im Sturm.Kathi. Natürlich Kathi.Blond. Schlank. Immer ein bisschen nach Vanille duftend.Und jetzt auch noch single. Toll.Tom lehnte sich zurück, griff sich die restliche Zimtschnecke – ihre Zimtschnecke – und kaute genüsslich.„Ich sag’s nur. Wäre schade, wenn jemand nicht den Moment nutzt. Du weißt ja, sie hat mal gesagt, sie findet deine Bilder toll.“Nils grinste schief, „Sie hat auch mal gesagt, sie findet Knäckebrot unterschätzt.“Nele bemühte sich, die Szene äußerlich cool zu überstehen.Aber innerlich?Innerlich war sie ein matschbraunes Häufchen Elend.Und apropos matschbraun:Sie war sich ihres eigenen Spiegelbildes gerade sehr bewusst.Braune Haare. Nicht schönes Braun. Trauriges Matschbraun. Wie der Kaffeesatz unten in der Tasse.Grüne Augen, aber nicht dieses mystische Smaragdgrün, sondern eher wie ein müder Apfel.Rundliches Gesicht, ein bisschen zu viel Wangen, eine Nase, die immer zuerst um die Ecke guckte – und aktuell roch sie wahrscheinlich nach Zimt und Selbstmitleid.Und neben ihr saß Nils Frerks, wie aus einer dieser dämlichen Netflix-Serien gefallen.Graublonde Haare, vorne hochgestylt wie Elvis auf Koks.Blaue Augen, die selbst dann funkelten, wenn er gähnte.Bart: nie zu viel, nie zu wenig. Wie macht er das? Hat er einen Gesichtsfriseur?Und seit er wieder ins Fitnessstudio ging, spannte sich sein Hoodie immer ganz leicht an den Schultern. Natürlich nicht peinlich auftrainiert. Einfach… perfekt.Er war ein verdammter Pinterest-Traum mit norddeutscher Gelassenheit.Und alle anderen Frauen in Friesersand wussten das auch. Leider.„Sag mal, ist es warm hier oder hab ich innerlich Fieber?“ sagte Nele plötzlich und riss sich die Jacke halb vom Leib.Tom blinzelte. „Dir ist heiß? Sitzt du etwa auf einem Crush?“„Ich glaub, ich sitze auf einer Zimtschnecke“, murmelte sie und stand auf. „Ich muss mal. Frischluft. Oder neue Identität beantragen.“Sie stolperte leicht beim Aufstehen – ihr Fuß verhedderte sich im Träger ihrer Tasche, und sie machte einen eleganten kleinen Hüpfer, der fast in einem Sturz endete. Nils hielt sie mit einer Hand am Ellbogen fest.„Alles gut?“„Absolut“, sagte sie heiser. „Ich übe für meine Karriere im Zirkus. Ich werde menschliche Katastrophe auf einem Einrad.“Und weg war sie. In Richtung Toilette. Oder Ausgang. Oder Notfallfluchtweg.Tom sah ihr nach, dann schaute er Nils an.„Sag mal, merkst du eigentlich gar nichts?“Nils nippte an seinem Kaffee.„Wovon redest du?“Tom schnaubte. „Du bist so ein Mann.“„Und du bist so ein Drama.“„Warte ab. Das wird noch richtig spannend.“

Kapitel 2: Von IT-Problemen und Elternabenden aus der Hölle

Als Tom sich verabschiedete – natürlich nicht ohne nochmal theatralisch zu betonen, dass „Kathi jetzt offiziell ein freier Markt ist“ – blieben Nele und Nils allein am Tisch zurück. Ihre heiße Schokolade war inzwischen kalt. Seine Miene entspannt wie immer.Draußen war der Regen stärker geworden, Tropfen klatschten gegen die Scheiben wie ein nasser Applaus.Nils leerte seinen Kaffee, schob die Tasse weg und sah zu ihr rüber.„Gehen wir?“Nele nickte. „Bevor ich mich endgültig in Zimtzucker verwandle, ja.“Sie standen auf, schlüpften in ihre Jacken – ihr Friesennerz kämpfte wie immer gegen sie, als hätte er seinen eigenen Willen. Nils hielt ihr kurz die Tür auf, ein völlig beiläufiger Move, den er immer machte. Aber ihr Herz schlug jedes Mal schneller dabei.Sie gingen nebeneinander durch den Regen, ganz automatisch. Die paar Minuten zu Fuß nach Hause waren Teil ihrer Routine. Keiner fragte den anderen, ob sie zusammen gehen wollten – sie taten es einfach.Wie immer.„Wie war dein Tag?“, fragte sie, als sie um die Ecke bogen.„Ein einziger Absturz. Unsere Datenbank hat sich selbst gelöscht. Niemand weiß warum.“„Vielleicht hatte sie auch einfach genug.“„Ich versteh’s. Wenn ich den ganzen Tag nur SAP-Buchungen sehen müsste, würde ich mich auch löschen.“„Gibt’s eine Selbsthilfegruppe für Datenbanken?“„Nennt sich Backup.“Sie lachten beide. Dann bog Nele leicht zur Seite, damit sie an einem riesigen Pfützenmeer vorbeikamen. Ihre Schuhe waren natürlich nicht wasserdicht – und sie hatte wieder nicht dran gedacht.Nils bemerkte es. Ohne etwas zu sagen, wechselte er die Seite, sodass er zwischen ihr und der Pfütze lief. Eine Kleinigkeit. Aber trotzdem.Sie passierten ihre beiden Arbeitsstätten – die kleine Grundschule, in der Nele unterrichtete, mit bunten Fensterbildern und einem Schild, das von den Kindern liebevoll schief bemalt worden war, direkt gegenüber von Nils’ IT-Firma, einem modernen Glaskasten, der aussah, als hätte jemand versucht, ein Raumschiff in ein Fischerdorf zu setzen.„Ich hatte heute Elternabend“, warf Nele plötzlich ein, mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß.Nils zog eine Augenbraue hoch. „Schon wieder?“„Ja. Diesmal Klasse 3b. Die Kinder sind nett. Die Eltern… na ja. Sagen wir so: Eine Mutter hat mir ihre Lebensphilosophie anhand eines Smoothie-Rezepts erklärt.“„Oh Gott.“„Und ein Vater hat gefragt, ob wir statt Mathe nicht lieber was mit KI machen können, weil das ‘die Zukunft’ sei.“„Er hat nicht ganz unrecht.“„Nils, das Kind schreibt die Zwei rückwärts. Vielleicht warten wir noch kurz mit künstlicher Intelligenz.“Er lachte leise, und das war ihr kleines persönliches Highlight des Tages.„Und dann“, fuhr sie fort, „hat ein anderer Vater eine halbe Stunde lang erklärt, dass er findet, ich sehe ‘so jung aus’, dass er sich nicht sicher war, ob ich eine Schülerin bin.“„Immerhin schmeichelhaft?“„Er hat das gesagt, während er mir sein belegtes Brot in Folie gewickelt anbot. Ich glaub, er dachte wirklich, ich hab in der nächsten Stunde Sport.“Nils grinste. „Nele, du bist ein Magnet für absurde Situationen.“