Stollenblut - Tanja Rast - E-Book

Stollenblut E-Book

Tanja Rast

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Beschreibung

Der Magie verfallen – das ist eine Gay-Fantasy-Reihe um Krieger und Magier, Priester und Diebe. Jeder Roman erzählt die Romanze zweier gegensätzlicher junger Männer – zwischen Gefahren, Abenteuern und großen Gefühlen. Die winterliche Ungastlichkeit der Minenkolonie ist ein Schock für den schüchternen Enris. Doch hier, wo das wertvolle Stollenblut abgebaut wird, treibt ein Mörder sein Unwesen. Im Kielwasser von Magister Fennlen taucht der kleine Schreiber in eine fremdartige Welt ein. Während Fennlen Verhöre vornimmt, macht Enris sich mit seiner neuen Umgebung vertraut und trifft auf den charismatischen Hünen Arev, mit dem er rasch im Bett landet. Doch weitere Morde geschehen, Arev gerät unter Verdacht, und schließlich muss selbst Enris einsehen, dass der Geliebte ganz eigene Gründe hat, in den Stollen alten und neuen Geheimnissen nachzuspüren …

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Der Magie verfallen VI

Stollenblut

Inhaltsverzeichnis
1 Frostiger Empfang
2 Blut und Glut
3 Liebesgrüße der besonderen Art
4 Von der Dunkelheit in die Finsternis
5 Von Wundern und Schmetterlingen
6 Der Magier in der Mitte
7 Kalte Füße
8 Feuer lodert, Kessel brodelt
9 Warten auf die Kavallerie
10 Der gehäkelte Drache der Gerechtigkeit
Die Autorin
Eine kleine Bitte
Danksagung
Der Magie verfallen
Lesefutter

1.

Frostiger Empfang

Wenn im wichtigsten Bergwerk des Königreichs ein Vorarbeiter verschwand und drei Tage später in einem Abwassergraben von Geiern entdeckt und begeistert als Frühstück begrüßt wurde, konnte das eigentlich nur einen der Magister auf den Plan rufen. Dieser hatte dann sich selbst und umfangreiches Gepäck in eine Kutsche zu verfrachten, um sich auf die beschwerliche Reise zu machen. Das Unglück wollte es leider, dass dieser Magister beim Kofferpacken auf die Idee gekommen war, seinen jungen Schreiber ebenfalls den Strapazen einer solchen Fahrt zu unterwerfen, damit unterwegs alle noch vorliegende Arbeit erledigt werden konnte.

Und so saß Enris über Pergamentrollen gebeugt und im flackernden Licht einer schaukelnden Laterne in der Kutsche. Er fror sich die Zehen ab und schrieb mühsam eine sich in juristischen Spitzfindigkeiten ergehende Antwort, die der Magister ihm diktierte. Die Feder kratzte über das Pergament. Enris‘ Atem blieb als weißes Wölkchen zwischen seinem Gesicht und der Schreibunterlage hängen. Die kalten Finger schmerzten von der Feder. An diesem Abend hätte Enris mit Freunden seinen Geburtstag feiern wollen. Natürlich war die Untersuchung des Vorfalls in der Mine wichtig, das sah er ja ein, doch wäre er jetzt gerne überall außer auf dem Weg in verschneite Ödnis. Er tauchte die Feder in das Tintenfass und schrieb hastig weiter. Aber musste der Magister unbedingt nach dem Sprichwort verfahren, dass geteiltes Leid halbes Leid wäre?

Enris zog die Nase hoch und ließ die Feder hastig weiter über das Pergament fliegen. Das Schönste an diesem Brief war ja, dass er ihn später in einem Herbergszimmer oder nach Ankunft in der Minenkolonie noch einmal in Schönschrift abschreiben durfte. So er denn sein eigenes Gekritzel dann noch entziffern konnte.

Ein Kutschenrad fand ein Schlagloch. Tinte spritzte aus dem Fässchen und machte das bislang Verfasste noch ein klein wenig unleserlicher. Dann endlich erklang der Ruf, auf den Enris seit Stunden wartete. Der Kutscher ließ die stämmigen Pferde in Schritt fallen und sprach besänftigend auf sie ein. So freundliche Worte hätte Enris auch gerne einmal in Bezug auf die eigene Person gehört. Stattdessen rümpfte der Magister die gebogene Nase und murmelte etwas von faulen Pferdeknechten, die die erstbeste Möglichkeit für eine Übernachtung ansteuerten.

»Dann packe ich zusammen, Herr?«

»Tu das. Das ist wirklich Zeitverschwendung. Die Pferde sind doch noch frisch. Wir hätten gut und gerne noch fünf oder sechs Meilen schaffen können. So weit entfernt kann die Mine gar nicht mehr sein.«

Enris nickte nur, schraubte das Tintenfässchen zu und verstaute seine Feder, rollte das Pergament auf und packte es mit der hölzernen Unterlage in seine Mappe. Er freute sich auf einen Teller voll warmer Suppe, auf ein Kaminfeuer, vor dem er seine armen Füße und Hände auftauen konnte, auf ein Zimmer, das nicht schaukelte und in Schlaglöcher rumpelte.

Licht fiel von draußen in die Kutsche, und Enris beugte sich ein wenig vor, um den Gasthof in Augenschein zu nehmen. Wechselstationen gab es alle paar Meilen am königlichen Hochweg, doch dieses Mal schien der Kutscher eine kleine Ortschaft angesteuert zu haben. Wann der Wagen wohl den Hochweg verlassen hatte? Enris hatte das gar nicht bemerkt.

Nun sah er flache Gebäude, Fackelschein und schließlich einen größeren Platz, auf den die Kutsche rumpelte. Bewegung aus einer Toreinfahrt, da Stallknechte zu den Pferden eilten.

Der Schlag der Kutsche wurde geöffnet. Enris drückte seine Mappe vor die Brust und kletterte über die ausklappbaren Stufen hinaus, atmete leise auf, als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Gefühlte Ewigkeiten lang war er schon in diesem eisigen Kasten eingesperrt. Es laugte ihn aus. Doch gehorsam, wie es einem kleinen Schreiber des Magistrats zukam, wandte er sich sofort um und reichte seinem Herrn die Hand, um diesem den Ausstieg zu erleichtern.

»Mir scheint, wir sind angekommen«, sagte der Magister.

»Angekommen?«, fragte Enris überrascht nach, bevor er den Kopf hob und sich umsah. Eine Siedlung, Fackeln, Rauch … und hinter dem Licht als gezackte schwarze Form erkennbar ein Gebirgszug, dessen Konturen vom sternenübersäten Himmel hervorgehoben wurden. Wirklich schon da? Kein Wunder, dass Enris sich wie zerschlagen fühlte, da die weite Reise vom Königshof bis zu dieser von allen Göttlichen verlassenen Minenkolonie in tiefster Einöde binnen vier Tagen gemeistert worden war.

Eine Gruppe dick vermummter Gestalten stand im Leuchtkreis der Kutschlaternen und beobachtete schweigend Fennlens Ausstieg aus dem Wagen. Ein Willkommen der unterkühlten Art, wie Enris fand, den dies ebenso einschüchterte wie die unwirtliche Umgebung.

»Du bist vom König gesandt worden?«, fragte ein überaus großer Mann mit wildem Bart und lederner Kleidung gerade den Magister. Der Bärtige war nahezu so breit wie hoch, und am Ende der muskelbepackten Arme baumelten zwei schaufelgroße Hände.

Enris unterdrückte tapfer den Wunsch, dichter an seinen Herrn zu rücken und dessen hagere Gestalt als Bollwerk gegen den Hünen zu nutzen.

»Allerdings. Ich bin Magister Fennlen und beauftragt, den Todesfall zu untersuchen.«

»Welchen?«

»Guter Mann«, antwortete Fennlen spröde, »diese Antwort zeugt von mangelnder Bereitschaft, mit mir als Vertreter der königlichen Verwaltung zusammenzuarbeiten.«

»Gar nicht, Herr. Ich meinte die Frage ernst. Drei Tote, und als Minenfürst würde ich es sehr begrüßen, wenn du dich um alle Fälle kümmerst. Morgen. Nach dem Frühstück. Ich zeige dir deine Unterkunft.«

Enris starrte fassungslos, wartete darauf, dass Fennlen Fragen stellte, Aufklärung verlangte, während er selbst sich durchaus ängstlich fühlte, was denn in der Kolonie los wäre, welche Gefahren dort lauern konnten. Doch Fennlen presste die ohnehin schmalen Lippen fest aufeinander und gab seinem Schreiber durch einen knappen Wink zu verstehen, dass hier und jetzt weder der richtige Ort noch der geeignete Augenblick für ausführliche Befragungen wäre.

Schwer beladen mit Schreibmappen und weiterem Gepäck folgte Enris also seinem Herrn, erhaschte links und rechts einen Blick auf kräftige Männer, drahtige Frauen, rustikale Häuser und neugierige Kinder. Er betete stumm zu einer gnädigen Göttlichen, dass der Kutscher oder einige der Stallburschen mit dem Rest des Gepäcks nachkamen. Die eigenen Habseligkeiten stellten dabei nicht das Problem dar, aber der Magister reiste offenkundig mit seinem halben Hausstand.

Ein wenig außer Atem erreichte Enris schließlich das Gebäude, über dessen Schwelle Fennlen soeben auf seinen langen Storchenbeinen trat. Enris fühlte sich wie ein nicht beachteter Packesel, während dem Magister offenbar ein Zimmer oder mehr zugewiesen wurde und sein Schreiber immer noch draußen stand.

Wehe, es wurde von Enris erwartet, dass er in einer Ecke der Kammer auf dem Fußboden schlief. In einem Gasthof war das tatsächlich einmal so gewesen, und am nächsten Tag hatte Enris sich mindestens zweihundert Jahre alt gefühlt. Wie gut, dass Fennlens Strohsack blutsaugende Mitbewohner aufgewiesen hatte, denn deswegen war der Magister für das Leid anderer empfänglich gewesen und hatte dem Gastwirt am nächsten Morgen eine lange, eiskalte Rede gehalten.

Der Mann schien keine Müdigkeit zu kennen, und sollte Enris im gleichen Zimmer wie der Magister landen, stand das nächtliche Programm schon fest: den verflixten Brief abschreiben, vielleicht noch drei weitere diktiert bekommen. Dabei schlief er doch fast schon im Stehen ein! Und ihm war immer noch kalt, die Riemen des Gepäcks schnitten in Schultern und Finger.

Endlich ein Wink, der Enris gestattete, in das Haus zu treten und sich dann dem Minenfürsten anzuschließen, der ihn eine enge Stiege hinauf in den ersten Stock führte. Dort fielen die Abstände zwischen den Türen deutlich geringer aus, was auf winzige Schlafkammern schließen ließ. Gleichgültig, so lange nur eine kleine Feuerstelle vorhanden war.

»Ich schicke dir jemanden mit Suppe und Kohlen«, versprach der Gastgeber und entschwand, nachdem er eine Tür geöffnet und eine … eine Abstellkammer offenbart hatte.

Enris war kärgliche Unterkünfte aus der Schule gewohnt. Im Haus des Magistrats, wo Heerscharen von unbedeutenden Schreibern wohnten, konnte niemand behaupten, dass die Schlafräume großzügig bemessen waren. Doch dies hier … Ein schmales Bett, daneben gerade genug Platz, um sich zwischen Wand und Schlaflager hindurchzuzwängen. Ein winziger Ofen von der Größe eines kleinen Kochtopfs, drei Haken an der Wand und ein Fensterchen, aus dem Enris mit viel Glück eine Hand strecken konnte. Falls er das wollte, denn draußen war es bitterkalt.

Er lud sein Gepäck auf der welligen Matratze ab, schloss den Fensterladen und ließ sich dann auf seinem Lager nieder, schlang die Arme um den Oberkörper und fror noch mehr, weil das hier alles so erbärmlich aussah. Wenigstens saß er nun im Dunklen. Vielleicht wäre es weise gewesen, erst nach einer Kerze und einer Feuerbüchse zu suchen, bevor er den Fensterladen schloss? Enris klapperte mit den Zähnen und hoffte, dass zusammen mit Essen und Kohlen auch Licht in die Enge der Kammer gelangen würde. Er versuchte, sich ein wenig Mut zuzureden, dass es in der Kammer bestimmt schnell wärmer werden konnte, weil sie so winzig war. Das war ein nicht zu verachtender Vorteil.

Vielleicht sollte er die Tür einen Spalt öffnen, damit derjenige, der ihm Essen und Kohlen bringen sollte, den Weg leichter fand. Enris stand also auf, zwängte sich am Bett vorbei und legte die Finger auf die Klinke, als diese sich just unter seiner Hand senkte und die Tür mit einigem Schwung nach außen aufgerissen wurde. Wobei Enris unwillkürlich die Klinke fest umklammerte und vorwärts flog – gegen einen mächtigen Brustkasten und in warmes Licht einer Laterne. Wenigstens besaß er nun die Geistesgegenwart, den Halt an der Tür aufzugeben und stattdessen die Finger in ein Lederwams zu krallen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Ein eiskalter Schauder, der Peinlichkeit der Lage geschuldet, überlief ihn und verwandelte sich in eine glühende Funkenspur, als derjenige, gegen den Enris so unvermittelt geprallt war, mit tiefer Stimme und einem darin lauernden Lachen sagte: »Eine reizende Begrüßung. Oder gilt sie nur der Suppe?«

Ein markantes Gesicht weit über Enris. Ganz kurzes Haar, Bartstoppeln und dunkle Augen, die trotzdem zu glühen schienen. Noch dazu vom warmen Licht der mitgebrachten Laterne sehr vorteilhaft beleuchtet, sodass jedes Lachfältchen reizvoll in Szene gesetzt wurde. Enris musste sich weiterhin festhalten, weil ihm nun die Knie leicht weich wurden, während er sich allzu dicht an den großen Körper drückte. Er wollte einfach nie wieder loslassen und wusste gleichzeitig, wie töricht das war.

Mindestens so groß wie der Minenfürst, aber wo dieser wie ein Fass auf zwei eichendicken Stämmen wirkte, schien bei diesem Mann alles den goldenen Regeln der Bildhauerei zu entsprechen. Zumindest das, was Enris sehen konnte, weil er ja so nahe an dem wärmenden Körper stand, was immer noch schiere Dummheit war. Vielleicht sollte er sich vom Anblick dieses großen Kerls losreißen? Auch wenn das sehr schwer fiel und gar unmöglich erschien.

Dann erfasste er erschrocken, dass er wahrscheinlich höchst dämlich starrte und noch nicht einmal auf die Frage nach der Suppe geantwortet hatte.

»Suppe«, brachte er hervor und wollte im Boden versinken, weil er nun wirklich klang wie jemand, dessen Schädel durch Magie leergekocht worden war.

»Zu schade. Aber ich bringe auch Kohlen und ein paar Kerzen. Glaubst du, mich loslassen zu können? Es muss eisig in deiner Kammer sein.«

Enris spürte, wie Hitze über seine Brust nach oben kroch. Bevor sie beschämend aus seinem Kragen gelangen konnte, löste er doch lieber die Finger aus dem Wams und trat mit wackligen Beinen einen Schritt zurück.

Wie zum Dank für diese Leistung erhielt er einen Blecheimer mit Deckel. Das Behältnis fühlte sich wohltuend warm in seinen Händen an, und bevor er es verhindern konnte, atmete Enris leise auf.

»Ich weiß. Schreckliches Wetter im Augenblick.« Der große Mann entzündete den Docht einer Kerze an seinem Laternenfeuer und trat in Enris‘ Schlafabstellkammer, wo er die Kerze auf einem winzigen, gemauerten Sims abstellte und dann Mühe hatte, am Bett vorbei zum Ofen zu gelangen.

Enris folgte ihm, sah mit Genuss zu, wie der Fremde in die Hocke ging, Kohlen in den Ofen schüttete, Zunder in Brand steckte und unter das Brennmaterial schob. Es qualmte und roch nach bitterem Rauch.

Mühelos fand Enris‘ Besucher wieder auf die Beine und wandte sich um. Erneut tanzte stummes Gelächter in seinen Augen. Enris begriff nicht gleich, woran das lag, bis eine große, warme Hand auf seine Schulter gelegt wurde und der Fremde sehr vertraulich und beinahe flüsternd sagte: »Und jetzt stehst du im Weg. Tut mir ja leid.«

»Oh«, würgte Enris hervor. Nun, da er mehr als nur einen Blick aufwärts in dieses markante Gesicht hatte werfen können, erfasste er auch, wie grundlegend richtig seine erste Einschätzung gewesen war.

Die Hand dirigierte ihn zur Seite, bis Enris die Bettkante in seinen Kniekehlen spürte, dann erfolgte ein sanftes Stupsen, und die ohnehin weichen Beine setzten Enris auf dem Strohsack ab.

»Es wird gleich wärmer, versprochen. Schlaf gut.« Und dann fuhr der Fremde Enris mit einer lässigen Bewegung durch die Haare, lächelte noch einmal und entschwand. Die Tür schloss sich lautlos hinter ihm. Und Enris fühlte tausende von Feuerfunken auf seiner Kopfhaut, die dort wahrscheinlich ein magisches Ritual abhielten und dabei im Kreis tanzten.

Er hatte sich benommen wie ein schmachtender Frischling!

Enris schrak aus tiefem Schlaf hoch, als ein dröhnender Gongschlag Staub von der Zimmerdecke rieseln ließ. Nur das Glimmen beinahe erloschener Kohlen im Ofen beleuchtete das Zimmer. Enris zwinkerte und konnte die grauen Linien ausmachen, die den Fensterladen einrahmten. Zumindest draußen schien es hell zu sein. Einigermaßen. Und falls Magister Fennlen nicht schon seit einer Stunde über Papieren brütete, kannte Enris seinen Herrn schlecht.

Er wickelte sich aus den Decken, in die er sich zum Schutz gegen die Kälte fest eingerollt hatte, schwang die Beine über die Bettkante, stemmte sich hoch und öffnete den Fensterladen. Graues Morgenlicht mit einer Ahnung von Rot schwappte ins Zimmer, roch nach Metall und Rauch und brachte frostige Kälte mit sich.

Trotzdem atmete Enris tief ein, um die Benommenheit des Schlafs abzuschütteln. Er schlüpfte in seine Stiefel, wickelte sich in seinen Mantel und verspürte den Ruf der Natur. Nun, das musste leider noch warten, bis er sich bei Fennlen gemeldet und erste Anweisungen erhalten hatte. Den Magister warten zu lassen, stellte leider eine Unmöglichkeit dar. Enris‘ Blase drängelte und machte auf ihre Unbekümmertheit in Bezug auf andere Verpflichtungen als ihre Leerung aufmerksam.

Enris biss die Zähne zusammen, raffte seine Mappe an sich und eilte dann in das Erdgeschoss, zählte die Türen ab und klopfte an die des Magisters. Die Antwort klang knapp, mürrisch und hellwach.

Fennlen saß an einem Tisch, auf dem sich Papier stapelte. Außerdem standen eine Kanne, ein Becher und benutztes Geschirr auf der Platte.

»Guten Morgen, Herr«, sagte Enris und deutete eine Verbeugung an.

»Hier geht mehr vor sich, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.«

»Ja, Herr. Verzeih mir, Herr, aber ich …«

»Ich will, dass du dich unter die Leute mischst. Ich habe dich nicht wegen deiner Handschrift mitgenommen, sondern weil du ein offenes, freundliches Gesicht besitzt. Menschen neigen dazu, jemandem wie dir zu vertrauen. Das werde ich mir zunutze machen. Hör dich um, sei aufmerksam. Jedes Wort kann die Lösung des Falles herbeiführen.«

»Ja, Herr. Gerne, natürlich. Es ist nur so …«

»Wir geben vor, dass du den heutigen Tag zur freien Verfügung hast. Du bist reisekrank oder so. Denk dir etwas aus.« Der harte Blick flog über Enris. »Geh! Besorg dir ein Frühstück, halt Augen und Ohren offen. Die Latrine befindet sich in dem weiß getünchten Gebäude auf der anderen Seite des Platzes. Ich erwarte heute Abend deinen Bericht. Du darfst dich entfernen.«

»Danke, Herr.« Enris drückte die Mappe an sich, huschte auf den Flur, schloss die Tür hinter sich und hastete los, während der Druck in seiner unteren Körperregion schmerzhaft wurde.

Er gelangte auf einen Platz, dessen Untergrund aus festgestampftem, kleinkörnigen Abraum bestand, sah sich hastig um und entdeckte das Gebäude, das Fennlen gemeint haben musste. Lang gestreckt, das Dach mit Schornsteinen gespickt, vielleicht vor Jahren einmal weiß gewesen.

Erleichtert und doch so würdevoll und schnell wie möglich hastete Enris über den Platz. Unter seinen Stiefeln knirschte gefrorenes Geröll, und als er gerade die Eingangstür des Hauses erreichte, wehte eine plötzliche Böe ihm Eisflocken um die Ohren. Er warf sich nahezu gegen die Tür und huschte in einen warmen, dampferfüllten Raum … voller nackter Körper. Enris erstarrte, als etliche Männer, die er für Minenarbeiter hielt, sich umdrehten und ihn missbilligend anblickten.

»Tür zu, verdammt, es zieht!«, rief einer. Dank guter Erziehung und Unterweisung zum Gehorsam befolgte Enris diese Aufforderung prompt und fühlte sich dann sehr gefangen.

Eine Stimme schwebte durch die Wasserdampfwolken zu ihm, tief, sanft und voll unterdrücktem Gelächter. Er kannte diese Stimme und wollte am liebsten im Boden versinken.

»Die Latrine befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes.«

Aus den Schwaden schälte sich nun überdies die eindrucksvolle Gestalt, an deren Brust Enris am Abend zuvor Halt gefunden hatte. Nein, das kam nicht infrage. Anziehungskraft war eine Sache, Zurückhaltung und eherne Selbstbeherrschung jedoch wichtiger.

Er schaffte also heroisch ein Lächeln, wirbelte hastig herum, flüchtete aus dem Gemeinschaftswaschraum und schnappte nach Luft, weil es draußen so eiskalt war nach der Wärme im Gebäude. Dieses Mal jedoch schloss Enris die Tür umgehend und hastete leicht zusammengekrümmt um das Gebäude herum.

Noch nie zuvor im Leben hatte er sich so sehr geschämt. Und warum musste der Mann mit den dunklen Augen und dem Lachen in der Stimme auch ausgerechnet hier auf ihn lauern?

Beinahe rutschte Enris auf einer Eisplatte aus, fand gerade noch Halt am Haus und bewältigte den letzten Rest des Weges bis zu einer Tür, hinter der sich nun hoffentlich wirklich der Abort befand. Sonst würde Enris einfach platzen und hoffen, dass eine gnädige Göttliche ihn trotzdem aufnahm – wenngleich bestimmt nicht auf ihren Schoß, und … und verdammt, der Tag konnte ja nur noch schlimmer werden!

Arev beobachtete den hastigen Abzug des kleinen Schreibers mit einer gewissen Erheiterung, obwohl das Wenige, was der Mantel nicht verbarg, durchaus reizvoll gebaut war. Das, was Arev am Vorabend nahezu im Arm gehalten hatte, hatte ebenfalls einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen. Klein, aber mit langen, wohlgeformten Beinen und einer schlanken Drahtigkeit ausgestattet, für die einige Kerle im Badehaus Schlange stehen würden. Von den Frauen ganz abgesehen. Dazu große Augen, die verblüffend unschuldig dreinblickten, dicke blonde Locken, die gestern Abend wie heute Morgen schlafverwirrt aussahen.

Ein reizender kleiner Käfer. Einer, der aus der Stadt kam, von der alten Vogelscheuche namens Magister herumkommandiert wurde und keine Ahnung besaß, wohin er geraten war. Nun, das würde er bestimmt schnell bemerken. Was Arev an dem kleinen Schreiber im Augenblick aber am meisten interessierte, war dessen Zugang zum Magister. Der Sauertopf würde Berichte diktieren oder was auch immer Magister so taten, wenn sie einen Mordfall aufklärten. Einen Mordfall und andere Verbrechen, wie Arev hoffte. Und dann würde er am Puls des Magisters kleben, um mehr zu erfahren. Wenn das bedeutete, einen Schreiber zu verführen, war Arev dies auch recht. Immerhin sah der Bengel gut aus. Es war etwas an diesem großäugigen Blick, eine schmelzende Süße, wie Arev sie noch bei keinem anderen Mann zuvor gesehen hatte. Vielleicht sprach der junge Schreiber auch deswegen ein wenig die Beschützerinstinkte in Arev an. Dem Kleinen konnte in der Kolonie Schlimmeres widerfahren.

Arev trocknete sich ab, schlüpfte in die gefütterte Kleidung, die sich nach spätestens drei Stunden in den Stollen mit seinem Schweiß vollgesogen haben würde, und verließ gemächlich das Badehaus.

Schneeflocken umtanzten ihn, landeten auf Schultern und Kapuze der gesteppten Jacke. Arev ließ den Blick über den Hof schweifen und machte den Schreiber schließlich aus, der sich nun der Messe näherte. Im Gegensatz zu seinem Herrn und Meister hatte er bestimmt kein Frühstück auf das Zimmer geliefert bekommen. Die Suppe am Vorabend war eine Ausnahme gewesen, weil die Messe eigentlich schon geschlossen hatte.

Arev beschleunigte seine Schritte leicht, um zu seiner Beute aufzuschließen, bevor diese den Speisesaal betreten konnte. Ein wenig freundliche Führung, vielleicht ein paar Erklärungen, damit der Kleine nicht von einer unangenehmen Lage in die nächste spazierte. Und zu wem würde er dann kommen, wenn er Fragen hatte oder Neuigkeiten mit sich herumtrug, die ihn beinahe platzen ließen? Richtig, zu Arev.

Und wenn sich nebenbei etwas ergab, würde Arev sich keinesfalls beschweren.

Er stemmte einfach die flache Hand gegen das Holz, als der Kleine die Klinke nach unten drückte und die Tür aufziehen wollte. Die leichteste Art, den jungen Mann zwischen Pforte und dem eigenen Körper einzufangen und gleichzeitig das Auftauchen von Störenfrieden zu unterbinden.

Der Schreiber fuhr herum, drückte sich mit dem Rücken gegen die Tür und sah ein wenig erschrocken zu Arev auf. Der Kleine unternahm keinen Fluchtversuch zur Seite, sondern blieb einfach stehen. Arev war sich beinahe sicher, dass in den dunkelblauen Augen noch mehr als nur Überraschung lauerte.

Frisches Kornblumenblau, wie er es selten zuvor gesehen hatte, dazu die blonden, unordentlichen Locken, die nahezu danach schrien, die eigenen Finger in sie zu wühlen.

»Du scheinst mir ein klein wenig verloren.«

Da grinste der kleine Kerl, auf eine erfrischend freche Art, die die zuerst gezeigte Scheu verjagte. »Ich hatte gehofft, dass dies die Messe ist. Oder wäre ich wieder in einem Badehaus gelandet?«

»Dies ist die Messe, und wenn du wirklich hierher wolltest, ist mein Hilfsangebot wohl überflüssig.« Arev lächelte und bemerkte genau, dass der junge Schreiber sich jede Einzelheit seines Gesichts einprägte. Sollte er!

Der Kleine streckte unvermittelt die rechte Hand aus – viel Platz zwischen zwei Brustkörben war ja nicht da. »Enris. Ich bin der Schreiber des Magisters.«

Mit einer so förmlichen Vorstellung, und wurde sie auch nach wie vor von leuchtenden Augen und jenem jungenhaften Grinsen begleitet, hatte Arev nicht gerechnet. Aber diese Gelegenheit verschenkte er ganz gewiss nicht. Er ließ die schmale Hand mit den Tintenflecken an den Fingern in seiner Pranke verschwinden, ohne fest zuzudrücken. Einfach einen Augenblick lang festhalten, Enris eine Vorahnung vermitteln, dass Arevs starke Hände ihn am ganzen Körper streicheln könnten.

»Arev«, sagte er schlicht und rückte ein klein wenig näher. »Wollen wir frühstücken?«

Und da kroch dem Kleinen eine zarte Röte in die Wangen, als er nickte.

Bereitwillig ließ Arev sich über Grütze mit Rüben und knusprigen Fleischstreifen aushorchen. Wenn Enris ihn als zuverlässige Quelle für Auskünfte ansehen wollte, konnte er das gerne tun. Arev berichtete von der ungefähren Zahl der in der Kolonie lebenden Arbeiter, von der Reichhaltigkeit der Adern und der Art, wie aus dem Gestein das dickflüssige Stollenblut gewonnen wurde. Eine zähe, nach Rauch riechende Masse, die in Hohlräumen im Gestein eingeschlossen lag.

»Der Fels rund um diese Blasen ist tintenschwarz. Das ist das Signal, vorsichtiger zu arbeiten und wenn möglich das Stollenblut in seiner Schutzhülle zu bergen. Wer so dämlich ist, mit der Spitzhacke eine solche Beule aufzuhacken und das rote Zeug im halben Tunnel zu verteilen, darf danach alles aufkehren, woran es haften könnte. Mehr Arbeit in der Mühle, minderwertiges Gestein zu zerkleinern und das Stollenblut davon abzuwaschen. Und mehr Arbeit, die beladenen Loren nach draußen zu schieben. Das ist meine Aufgabe. Ich bin zu groß für alles außer den Hauptstollen, aber stark genug, die Loren in Bewegung zu setzen.«

Enris spülte den letzten Happen Grütze mit Tee hinunter, stellte den Becher aber nicht ab, sondern drehte ihn sacht in den sehnigen Händen. »Und wie lange machst du das nun schon?«

»Ich bin seit einem halben Jahr hier. Sie nehmen, wen sie kriegen können. Wer für die Arbeit nicht geeignet ist, geht irgendwann von alleine wieder. Das Essen ist gut, die Unterbringung in Ordnung.«

»Ich stelle mir das als sehr schwere Arbeit vor.« Wieder der Blick, in dem sich Unschuld und vielleicht sogar Tändelei mischten. Bewunderung? Möglich.

»Es gibt bestimmt leichtere Arten, ein paar Münzen in die Börse zu bekommen. Aber diese Arbeit ist wichtig, meinst du nicht?«

Sofort ein nahezu hastiges Nicken. »Natürlich.«

Und wie sie wichtig war. Und tödlich. Kein Wunder, dass ein Magister in die Kolonie entsandt worden war, um den Mord am Steiger aufzuklären, zu dem sich ja noch zwei Leichen mehr gesellt hatten. Arev vermutete auch, dass Enris von seinem Herrn losgeschickt worden war, um sich ein wenig umzuhören. Nicht sehr groß und mit dieser Unschuldsmiene gesegnet, konnte der Kleine bestimmt ein paar Leute aushorchen – so er sich geschickt anstellte, denn Arev hatte er noch nicht nach den Toten befragt, sondern sich nur Dinge erzählen lassen, die die Gewinnung des Stollenbluts für die Magiesteine betrafen. Ganz schlau wurde Arev nicht aus dem Schreiber, aber ihm gefiel Enris immer mehr. Nicht so sehr, dass Arev seine eigenen Belange aus den Augen verlieren würde, natürlich.

»Vielleicht finden wir später noch einen ruhigen Augenblick für ein weiteres Gespräch«, schlug er mit leichtem Tonfall und wie nebenbei vor, »denn jetzt wirst du mich entschuldigen müssen, meine Schicht unter Tage beginnt.«

»Darf ich dich noch ein Stück des Weges begleiten? Dann finde ich mich hier sicher bald zurecht.«

»Sehr groß ist die Siedlung nicht, du wirst dir rasch einen Überblick verschafft haben. Aber komm gerne mit mir.«

Sie traten gemeinsam vor die Tür, und Enris schauderte, als ein kalter Wind vom Gebirgszug ohne große Umstände durch seine Kleidung blies. Immerhin warf er einen Blick ringsum, ob jemand in der Nähe war, bevor er leise fragte: »Der Vorarbeiter, wegen dessen Tod mein Herr hergesandt wurde, hat der auch in den Stollen gearbeitet?«

»Der Steiger war mit uns unter Tage. Genau wie der zweite Tote. Der dritte Mann hat in der Mühle gearbeitet.« Arev behielt das schmale Gesicht genau im Auge. Eine Schneeflocke klammerte sich an eine golden schimmernde Locke, die den Weg unter der Kapuze hervorgefunden hatte.

»Die Mühle … dort wird das Stollenblut aus dem Stein geholt, nicht wahr?«

»Solltest du dir ansehen«, stimmte Arev freundlich zu und lauerte, ob der Ausdruck von Unschuld auch nur einen Wimpernschlag lang wanken sollte. Tat er nicht. Entweder dieser Schreiber war ein begnadeter Schauspieler, oder er musste wirklich so unverdorben sein, wie er Arev von Anfang an erschienen war. Noch feucht hinter den Ohren, wahrscheinlich das erste Mal in seinem Dasein der Schreibstube entronnen.

2.

Blut und Glut

Enris sah der wuchtigen Gestalt hinterher, bis sie im Dunkel des Stolleneingangs verschwand. Selbst in einer Gruppe anderer Minenarbeiter fiel Arev auf, weil er so groß war, sich gerade hielt. Alles an seinem Äußeren erschien praktisch und seiner schweren Arbeit geschuldet, und doch fragte Enris sich, wie es sich anfühlen mochte, über dieses kurz geschorene Haar zu streicheln, das im Sonnenlicht und selbst nur bei Kerzenschein einen dunkelgoldenen Schimmer aufwies – ganz wie der mit Goldfäden durchwirkte Samtmantel des Magisters. Und mochte dieser Haarschnitt auch nützlich sein und sich auf vielen Köpfen in der Kolonie finden, bei Arev wirkte er attraktiv, betonte das markante Gesicht, die dunklen Augen und das aufblitzende Lächeln, das Enris‘ Herzschlag beschleunigte.

Er musste tief durchatmen, bevor er sich umwandte und die Mühle ins Auge fasste, bis zu der Arev ihm den Weg gewiesen hatte. Durch Wasserkraft angetriebene Hämmer und Mahlwerke arbeiteten in ihr, ließen den Boden unter Enris‘ Füßen leicht beben, während der Rauchgeruch des Stollenbluts nahezu erstickend in der Luft hing.

Enris straffte energisch die Schultern und setzte sich wieder in Bewegung. Er lächelte. Als liefe er auf Wolken. Töricht, und Magister Fennlen würde vor Wut platzen, wenn er wüsste, wie sein Schreiber den angeblich freien Tag mit ziemlich anregenden Tagträumen füllte und auf mehr hoffte. Ahnte der Mann etwas, würde er wohl alles tun, um Enris keusch in einer Schreibkammer mit Bergen von Papier einzusperren, wie es sich für einen Bediensteten des Magistrats gehörte. Dabei, das wusste Enris sicher, hatte Fennlen eine Frau und drei Kinder daheim. Also hatte er sich zumindest dreimal fleischlichen Genüssen hingegeben. So ein Schlimmer!

Die Luft rund um die Mühle schimmerte rot vom fein zerstäubten Stollenblut. Enris fand eine Tür, die sich schwer auf mit kaltem Fett beschmierten Angeln drehte. Er musste sich gegen das Holz drücken, um die Pforte bewegen zu können.

Er fand sich in einem erstickend nach Qualm stinkenden, dunklen Raum wieder. Die Luft klebte vom Rot des Stollenbluts. Aber Enris wusste, dass ihm als nicht magisch Begabten dadurch kein Schaden entstehen würde. Vielleicht ein wenig Husten, bis er sich daran gewöhnt hatte. Für die Magier selbst stellte dieses rote Gold des Gebirges ein zweischneidiges Schwert dar, auch das wusste er. Rund um ihn herum schien das Gebäude rhythmisch in die Luft zu hüpfen und scheppernd wieder zu landen. Schneller als Enris‘ Herzschlag. Die Blutblasen und das sie umgebende schwarze Gestein, von dem Arev erzählt hatte, wurden unter den Hämmern zerschlagen, bevor es zwischen die Mühlsteine ging. In der Theorie war Enris all das bekannt, aber nun inmitten der arbeitenden Mühle zu stehen und die entfesselte Gewalt bis in die eigenen Knochen zu spüren, war doch etwas ganz anderes.

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Impressum

Texte © Copyright by Tanja Rast, Haßmoorer Weg 1, 24796 Bredenbek , www.tanja-rast.de

Bildmaterialien © Copyright by Cover: Sylvia Ludwig, www.cover-fuer-dich.de; Motive für Cover und Innenillustrationen: Stylized fashion portrait of a hot shirtless muscular male model with cross processing and overlay retro effects _ CURAphotography/shutterstock.com; An abandoned tunnel in the marble quarry Ruskeala in Karelia in the winter. Russia: Anton Kudelin/shutterstock.com; Lektorat und Korrektorat: Ingrid Pointecker

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-7394-1418-8