Borengar - Buch 1 - Patrick Huber - E-Book

Borengar - Buch 1 E-Book

Patrick Huber

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Beschreibung

Der frischgebackene Runenkrieger Borengar wird ausgesandt, unheimlichen Vorkomnissen tief unter dem Königreich der Zwerge auf den Grund zu gehen. Etwas heimtükisches lauert dort und manipuliert den Geist eines Jeden, der es wagt die Stollen zu betreten. Wird Borengar's Scharfsinn und sein Geschick mit der Axt ausreichen, das Grauen in der Tiefe ans Licht zu bringen, oder wird das Böse Einzug in die stolzen Hallen der Zwerge halten? Dies ist Teil eins einer Reihe von Kurzgeschichten rund um die Runenkrieger, die Elitekämpfer der Zwerge. Sie sind Krieger, Gelehrte und Magier in einem. Wir lernen einen der wichtigsten Charaktere kennen und begleiten ihn auf seiner ersten Mission im Dienste der Runenkrieger. Jeden Monat erscheint eine weitere Kurzgeschichte über die Meister der Runen.

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Inhaltsverzeichnis

Meister der Runen

Danksagung

Impressum

Patrick Huber

Meister der Runen

Borengar Buch 1

Cover: Ireth Ancalimë

Für die Liebe meines Lebens. Ohne dich wäre das alles nicht möglich.

Gegenwart

“Verdammter Bursche, konzentrier dich gefälligst!”, brüllte Borengar seinen Schüler an.

“Das hier ist keine Inventarliste für eine Werkstatt! Weißt du, was dein dummer Fehler angerichtet hätte?”

Kalin wurde in seinem Stuhl immer kleiner und kleiner. Unbewusst zog er den Kopf schützend zwischen die Schultern und schüttelte stumm den Kopf.

“Du hast diesen Strich hier vergessen!”, erläuterte der Alte und zog mit seiner Feder eine weitere Linie auf dem Pergament.

“Und hier stimmt der Winkel nicht. Du hast aus Thurisaz die Rune Eowaz gemacht. Damit würde der Bannspruch eine ganze Herde wild gewordener Pferde am Eintreten hindern, aber nicht einen einzigen, verdammten Riesen!”

Wutschnaubend wirbelte Borengar mit klimpernden, bronzenen Bartperlen herum und zog, ohne lange zu zögern, einen riesigen Wälzer aus dem hohen Bücherregal hinter sich. Auf dem Einband prangten die goldenen Worte: Gar mannigfaltige Banne und Schutzzauber gegen garstige Kreaturen. Der Foliant hatte die Größe einer marmornen Wegplatte - und beinahe auch dessen Gewicht. Blitzschnell schoss der Arm des alten Zwerges herum und das Buch klatschte laut gegen die linke Wange Kalins.

“Du weißt, wie diese Rune geschrieben wird!”, brüllte Borengar, der allmählich in Fahrt kam.

“Du musst dich nur konzentrieren!”

Das Buch klatschte gegen die rechte Wange.

“Wenn du dich nicht konzentrierst, sterben Zwerge! Gute, tapfere, aufrichtige Zwerge!”

Das Buch knallte von oben auf den Schädel.

“Benutze deinen Verstand! Beherrsche dich!”

Schwer atmend donnerte er das Buch auf den Tisch und das Pergament flatterte davon.

“Lies das bis morgen! Und dann schreibst du mir diesen Bann nochmal auf. Und dieses Mal machst du besser keinen Fehler, denn ich werde persönlich ein paar Riesen auftreiben, um deine Arbeit zu testen.”

“Bis morgen? Aber Meister, ich habe nachher noch Kampftraining!”, begehrte der Rotzlöffel auf.

Borengar hatte schon hundert verschiedene Lehrlinge unterrichtet und die Sprüche und Ausflüchte waren immer die selben. Er stemmte seine beiden massigen Arme auf das Schreibpult des Jungen, beugte sich zu dessen bartlosem Gesicht herab und knurrte leise:

“Dann liest du eben bis zum Morgengrauen.”

Mit einer unwirschen Kopfbewegung entließ er den Burschen, der das Buch hochhievte und so schnell er konnte in Richtung Exerzierplatz flüchtete.

“Der Junge bringt mich noch ins Grab”, grummelte Borengar vor sich hin.

Zu seiner Zeit hatten sich die jungen Zwerge darum gerissen, in die Reihen der ehrwürdigen Runenkrieger aufgenommen zu werden. Sie waren die Elite ihres Volkes. Ihr Verstand musste genauso scharf sein, wie ihre Klingen und ihre Magie so raffiniert, wie ihre Kriegskunst. Die drei Obersten des Ordens waren Teil des Rates, der dem König persönlich zur Seite stand.

Heute jedoch jammerten die Adepten permanent über das Pensum, die Verantwortung, die Schläge, das grelle Sonnenlicht über Tage, die Dunkelheit in den Minenstollen. Er war da ganz anders. Er war sich schon in seinen jungen Jahren der Pflicht und der enormen Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete, bewusst gewesen… Gedankenverloren strich er sich durch den langen, geflochtenen Bart. Er erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen…

Vergangenheit

Borengar schritt durch die Halle der Elemente. Der riesige Raum war aus dem uralten Granit des Berges gehauen worden, dessen natürliche Schönheit nicht verdeckt worden war. Das hohe Gewölbe wurde von mehreren massiven Säulen desselben Gesteins gestützt, welche über und über mit Inschriften bedeckt waren. Vom Eichentor aus führte ein langer, roter Teppich an die Stirnseite der Halle, wo die drei obersten Runenkrieger auf einem Podest standen und dem jungen Zwerg entgegenblickten.

Zur Linken und zur Rechten standen Reihe um Reihe die Runenkrieger des Zwergenreiches versammelt und riefen seinen Namen. Borengar stolzierte einher, die Brust unter seinem Kettenhemd geschwellt, den Helm unter den linken Arm geklemmt. Die rechte Hand ruhte auf der Axt an seinem Gürtel.

Nach einhundert Schritten war er endlich am Podest angekommen.

Mit vor Ehrfurcht zittrigen Händen legte er seinen Helm auf die erste Stufe des Podestes, kniete nieder und zog seine Axt. Er legte die Waffe auf seine offenen Handflächen, senkte den Kopf und bot die Waffe den Anführern seines Ordens dar.

---ENDE DER LESEPROBE---