Buch Ivar - Patrick Huber - E-Book
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Buch Ivar E-Book

Patrick Huber

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Beschreibung

Ivar ist ein zwergischer Runenkrieger, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alles über Dämonen zu erfahren. Ivar hat einige Erfahrung im bekämpfen dieser höllischen Wesen, doch er hätte sich nie träumen lassen, sie in den eigenen Reihen zu finden! Gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Sigurd versucht Ivar, Beweise für die stille und heimliche Invasion der Dämonen zu finden und die Feinde aus dem Zwergenreich zu vertreiben. Doch die Dämonen sind verschlagen und immer für eine Überraschung gut. Dies ist Teil elf einer Reihe von Kurzgeschichten rund um die Runenkrieger, die Elitekämpfer der Zwerge. Sie sind Krieger, Gelehrte und Magier in einem. Band elf ist eine ungewöhnliche Mischung aus Horror und klassischer Fantasy, die dem Leser kalte Schauer über den Rücken jagt. Jeden Monat erscheint eine weitere Kurzgeschichte über die Meister der Runen.

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Impressum

Patrick Huber

Meister der Runen

Buch Ivar

Cover: Ireth Ancalimë

Inhaltsverzeichnis

Anfang Seite 4

Danksagung Seite 30

Impressum Seite 31

Für dich, lieber Leser.

Ich laufe durch die Gassen der Zweiten Ebene. Von irgendwo ertönt das eindringliche Läuten einer Alarmglocke. Sigurd rennt neben mir her. Unsere schimmernden Rüstungen klappern laut bei jedem Schritt. An einer Kreuzung müssen wir kurz verharren.

In Welche Richtung jetzt?

Die restlichen Runenkrieger holen uns schwer atmend ein. Jeder von uns trägt eine meisterhaft gearbeitete Runenrüstung, die magischen Symbole tauchen unsere angespannten, verschwitzten Gesichter in goldenes Licht.

Schreie ertönen aus westlicher Richtung und unser Trupp setzt sich unverzüglich wieder in Bewegung.

“Denkt daran, der Beschwörer hat oberste Priorität”, schärft Sigurd uns ein.

“Wenn er tot ist, kollabiert das Portal und es tauchen nicht noch mehr Dämonen auf.

Es ist, als hätten wir die Unterwelt betreten. Ein Meer aus Flammen. Das Schreien der Sterbenden und der Gestank von brennendem Fleisch; unzählige dieser grausigen Kreaturen.

Wäre da nicht Sigurd an meiner Seite, ich würde mich umdrehen und rennen.

Doch er steht neben mir, ungebeugt und furchtlos. Entschlossen hebt er seine Axt und schreitet den Monstern entgegen, wie ein Held aus den alten Sagen.

Ich kann ihn nicht im Stich lassen. Ich darf ihn nicht enttäuschen.

Mit einem Schlachtruf werfen wir uns auf die Dämonen. Es sind groteske, alptraumhafte Wesen, die aus einer Welt jenseits der unseren stammen.

Magier können Tore zu dieser Welt öffnen und deren Bewohner ihrem Willen unterwerfen, um Tod und Zerstörung über unsere Welt zu bringen.

Ich nähere mich einem Dämon, meinen Schild erhoben; den Speer zum Stoß bereit.

Das scheußliche Ding sieht aus, wie eine aufrecht gehende Echse mit sechs Hörnern auf dem länglichen Schädel und es labt sich an den verkohlten Überresten einer Zwergin.

Ruckartig fährt der Dämon zu mir herum und speit eine gelbe Flamme aus.

Das Feuer prallt gegen meinen Schild, züngelt gierig nach mir und erlischt plötzlich. Die Runen gegen das Dämonenfeuer, mit denen Waffenmeister Astelan uns alle ausgestattet hat, sind mächtig. Ich spüre lediglich eine warme Brise.

Der Kampf der zwischen den brennenden Gebäuden entflammt ist chaotisch und brutal.

Wir sind zwar gegen die Magie unserer Gegner gefeit, doch nicht gegen ihre Zähne und Klauen.

Immer mehr Dämonen strömen in die Gasse und bremsen unseren Vormarsch.

Gorak wehrt zwei von ihnen gleichzeitig ab und sieht den dritten nicht kommen, der ihm an die Kehle springt. Sein überraschter Aufschrei verstummt rasch.

Sigurd schwingt seine mächtige Axt in fließenden Bewegungen, schreibt mit den Schneiden eine blutige, liegende Acht in die Luft. Sein Harnisch ist über und über mit zischendem, schwarzen Blut bedeckt.

“Wir dürfen nicht stehen bleiben! Bildet einen Keil und lasst keinen von Ihnen durch!”, brüllt er.

Ich rücke näher an Sigurd heran und versuche, ihn mit meinem Schild zu decken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lichten sich die Reihen der Dämonen vor uns und ich kann mir einen Überblick verschaffen.

Wir haben das Epizentrum der Katastrophe erreicht.

Auf einem zentralen Platz, an dem einmal ein Brunnen war, hat die Realität eine Wunde. Ein hohes Oval von… Nichts… das mitten in der Luft schwebt. Ich kann nicht erkennen, wo sich der Rand des Risses befindet, alles ist verschwommen und verläuft in Schlieren. Wende ich den Blick in das Zentrum des Rissses, so erfassen meine Augen...Nichts… Es ist nicht das erste dämonische Portal, dass ich erblicke, daher versuche ich gar nicht erst, mir einen Reim darauf zu machen, was meine Sinne nicht zur Gänze erfassen können.

“Sieht so aus, als hätte sich der Beschwörer überschätzt”, sagt Sigurd verächtlich.

Ich folge seinem Blick und sehe die zerfetzten Überreste eines Zwerges in langen, schwarzen Roben nahe des Portales liegen.

“Die Dämonen haben sich seiner Kontrolle entzogen. Trotzdem ist das Portal nicht kollabiert. Etwas anderes hält es offen. Aber was?”

Da erkenne ich den Anführer der Dämonen. Ein gigantischer Umriss schimmert in der Luft und wird zu einer festen Gestalt.

“Dieser Dämon hat jetzt die Kontrolle”, sage ich.

ein annähernd menschliches Gesicht mit pechschwarzen Augen starrt auf uns herab. Die zähe, ledrige Haut ist feuerrot und riesige Schwingen aus reinem Feuer lodern an seinem Rücken.

Der Dämon lacht tief und dröhnend.

Noch mehr magische Flammen züngeln an seinem Körper empor und die Hitze wird so intensiv, dass selbst unsere mit Runen geschützten Rüstungen heiß werden.

“Ich bin Ignis. Ich bringe euch das Feuer.”

Bewegt der Dämon den Mund, oder donnert seine Stimme lediglich in unseren Köpfen? Ich weiß es nicht.

“Wie sollen wir gegen dieses Monstrum ankämpfen?”

Ich hauche die Worte unwillkürlich.

Sigurd klopft mir bestärkend auf die Schulter.

“So, wie wir alle Feinde der Zwerge bekämpfen, Ivar. Mit Entschlossenheit, Mut und Verstand.”

Damit wendet er sich dem Dämon zu, packt seine Axt fester und senkt angriffslustig den Kopf.

“Zurück in den Abgrund mit dir, Dämon!”, brüllt er und stürmt los.

Er ist so furchtlos, so heldenhaft. Ganz anders als ich, denn in diesem Moment will ich nicht kämpfen. Meine Angst gilt nicht mir, sondern Sigurd. Es darf ihm nichts geschehen!

Ich zögere nur einen Augenblick. Dann stürme ich hinterher, den Blick fest auf Sigurds Rücken gerichtet. Zusammen stürzen wir uns in das Inferno.

Schweißgebadet und schreiend fahre ich aus dem Schlaf hoch. Mein Herz hämmert wild in meiner Brust, während ich mich hastig in dem dunklen Zimmer umsehe.

Neben mir rührt sich Sigurd im Schlaf. Ihn neben mir zu fühlen, in Sicherheit, beruhigt mich.

Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, stehe ich auf sehe mich in unserer Kammer um. Ich bin in meiner Unterkunft, im Runenviertel.

Der Kampf gegen den Dämon liegt viele Jahre zurück, doch ich träume noch immer davon. Beinahe jede Nacht plagen mich die Erinnerungen an das Grauen und den verzweifelten Kampf. Wir schafften es, den Dämon zu töten und das Portal zu schließen, doch der Preis war hoch. Nur Sigurd und ich hatten überlebt.

Rastlos gehe ich auf und ab. Noch bin ich nicht bereit, mich erneut meinen Albträumen zu stellen.

Warum quälen mich jene Erinnerungen nur so? Wir hatten unglaubliches Glück, Sigurd und ich. Der Feind wurde besiegt und wir haben ein gutes Leben. Ein gemeinsames Leben.

Mein Herz macht einen freudigen kleinen Hüpfer, während ich der Liebe meines Lebens beim Schlafen zusehe.

Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun würde. Er ist mutig und edel, gerecht und aufrichtig. Er ist mein Fels in der Brandung.

Seit jenem Zwischenfall mit dem Dämonenbeschwörer habe ich an keinem größeren Kampf mehr teilgenommen. Statt dessen habe ich geforscht und studiert, habe mich der Erweiterung unseres Wissens gewidmet. Sigurd brennt auf einen Kampf, ich sehe es in seinen Augen. Er ist zum Helden geboren. Er sagt, er sei glücklich damit, die Adepten zu trainieren, doch ich weiß, er verweilt meinetwegen.

Ein stechender Schmerz jagd durch meine Knöchel und ein gepeinigtes Zischen entfährt mir. Die nächtliche Kälte in der Kammer macht meinen Gelenken zu schaffen.

Ich habe so viel Zeit mit alten verstaubten Büchern verbracht, dass ich allmählich selbst alt und brüchig werde. Zweihundert Jahre habe ich schon auf dem Buckel - wäre ich überhaupt noch in der Lage, mit Sigurd hinaus zu ziehen und die Feinde des Zwergenreiches zu bekämpfen?

Meine Knie protestieren knirschend gegen das unablässige Auf und Ab.

Seufzend lege ich mich wieder hin. Sigurds Wärme umfängt mich und mildert den Schmerz in meinen Gliedern.

Nach einer weiteren Nacht voller Albträume quäle ich mich mühsam aus dem Bett. Ich verzichte auf meine Rüstung und trage stattdessen eine einfache Tunika unter meinen Wappenrock.

Danach helfe ich Sigurd mit den Schnallen seiner Rüstung.

“Du siehst erschöpft aus. Hattest du wieder Albträume?”

Er mustert mich besorgt.

“Mach dir keine Sorgen. Ich habe schon gehört, dass Zwerge im Alter nicht mehr so gut schlafen.”

Er lächelt charmant.

“So alt bist du noch nicht, Ivar. Wenn du dich weiterhin so gut hältst wirst du mindestens dreihundert Jahre alt. Vielleicht sogar vierhundert.”

Seine Albernheiten bringen mich immer wieder zum Lachen.

“Ich habe mich bei weitem nicht so gut gehalten, wie du.”

Ich streichle ihm gedankenverloren über die glatten Wangen und den imposanten Bart, in den dem noch kein einziges graues Haar zu sehen ist.

“Tatsächlich siehst du noch genauso schön aus, wie damals, als wir diesen Dämon besiegten.”

“Du Schmeichler! Wenn ich ein paar Falten weniger habe, als du, dann liegt das an Frana’s gutem Kräutermet. Ich sage dir schon seit Jahrzehnten, dass dieses Bier im kupfernen Kessel nicht gesund ist!”

Im Speisesaal des Runenviertels ist es stiller als sonst, da die achtzehnjährigen Adepten das Gebirge vor kurzem verlassen haben um ihre Prüfung der Wildnis abzulegen. Hinzu kommt, dass ungewöhnlich viele Runenkrieger auf Missionen entsandt wurden.

“So ruhig war es hier schon lange nicht mehr”, sagt Sigurd ernst, als hätte er meine Gedanken gelesen.

“Meister Donnerhall schickt immer mehr von uns nach Süden, um die Druiden aus ihrem Versteck zu locken.”, entgegne ich.

“Dieser Kampf hätte vermieden werden können - und wir können ihn uns schwerlich leisten.”

Die Bitterkeit in seiner Stimme überrascht mich. Normalerweise bin ich derjenige, der kritisiert und hinterfragt.

---ENDE DER LESEPROBE---