Borengar - Buch 3 - Patrick Huber - E-Book

Borengar - Buch 3 E-Book

Patrick Huber

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Beschreibung

Begleiten wir erneut den Runenkrieger Borengar. In den Tunneln unter dem Gebirge seiner Heimat macht er Jagd auf rätselhafte Wesen, die Angst und Schrecken verbreiten. Er muss die Verantwortlichen hinter den Angriffen finden und stellen, ein Unterfangen, das den Zwerg auf eine harte Probe stellen wird. Borengar erwarten Herausforderungen für seinen Geist und seinen Willen, ein Kampf auf Leben und Tod und schockierende Wahrheiten. Dies ist Teil drei einer Reihe von Kurzgeschichten rund um die Runenkrieger, die Elitekämpfer der Zwerge. Sie sind Krieger, Gelehrte und Magier in einem. Jeden Monat erscheint eine weitere Kurzgeschichte über die Meister der Runen.

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Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Impressum

Patrick Huber

Meister der Runen

Borengar Buch 3

Cover: Ireth Ancalimë

Für meine alten Bandkollegen, die mit mir durch meine schwerste Zeit rockten.

Gegenwart

In der Taverne zum kupfernen Kessel sah man häufig Zwerge in den graublauen Wappenröcken der Runenkrieger. Vor allem die Meister gehörten zu den Stammgästen.

Zwar gab es noch ein Gasthaus, das näher am Runenviertel lag, aber das Bier, welches im kupfernen Kessel gebraut wurde, war eines der besten im Königreich.

Runenmeister Borengar traf sich an diesem Abend mit einigen seiner Waffenbrüder.

Sie saßen an einem langen Tisch vor dem großen Kamin und Ottwig, der Besitzer des kupfernen Kessels brachte ihnen große Krüge mit dunklem, Schaum gekröntem Bier.

“Habt ihr auch das Gefühl, dass die Adepten von heute viel frecher sind?”, fragte Gundar Trollfluch in die Runde.

Barruk, Geißel der Toten, nickte sogleich zustimmend.

“Und neunmalklug. Letztens fragte einer von ihnen ernsthaft, warum er sich mit der Elfenchronik befassen muss, anstatt mit der Axt zu trainieren. Ich habe das Gefühl, diese Burschen wissen gar nicht, was für ein Privileg es ist, für diese Ausbildung ausgewählt zu werden.”

“Es ist der Makel der Jugend, unerfahren zu sein”, sprach Astelan mit ruhiger Stimme.

“Und es ist der Makel der Erfahrenen, zu vergessen, dass sie auch einst jung waren. In diesem Alter hatten wir alle Flausen im Kopf.”

Gundar nickte und prostete Astelan zu.

“Weise Worte. Du solltest sie aufschreiben.”

Ulfrik der Wanderer nahm einen tiefen Zug aus seinem Krug. Danach seufzte er zufrieden und erzählte den anderen eine Anekdote aus seiner eigenen Zeit als Adept.

“Ich weiß noch genau, wie ich mich Abends aus dem Quartier schlich, um mich mit einer jungen Zwergin zu treffen. Mein Meister bekam natürlich irgendwann Wind davon.

Hat mir geraten, meine Prioritäten zu überdenken.

Am Abend vor einer wichtigen Prüfung hätte ich lernen und früh zu Bett gehen sollen. Statt dessen war ich den Großteil der Nacht mit dem Mädchen unterwegs.

Am nächsten Morgen war ich so müde, ich wäre in der Prüfung fast eingeschlafen. Die Standpauke meines Meisters war episch!”

Die anderen Zwerge lachten und einer nach dem anderen erzählten sie von den Torheiten ihrer Jugend. Alle, außer Borengar.

“Ich habe leider keine Geschichte dieser Art, um die Verfehlungen meiner Schüler zu entkräften. Meine oberste Priorität war immer die Pflicht. Die Adepten von heute sind nicht einfach nur unerfahren. Sie haben keine Ehrfurcht vor den Farben unserer Zunft.”

“Bei allem Respekt, Meister Borengar, aber ich erinnere mich an dich, als du noch ein Adept warst”, erwiderte Ulfrik.

“Ich war damals gerade erst in den Rang eines Runenkriegers erhoben worden.

Es stimmt, du warst immer sehr pflichtbewusst. Einer der Meister, er drückte sich gerne derb und plump aus, meinte, du hättest einen Stock im Arsch.”

Alle am Tisch prusteten in ihre Getränke.

“Aber selbst der große Runenmeister Borengar, Autor der Vernichtung, hat Schwächen und Fehler. Besonders in seinen jungen Jahren. Du warst so erpicht darauf, dich zu beweisen, dass deine Entscheidungen manchmal… Rücksichtslos waren.”

Borengar war, als hätte ihm ein Troll einen Tritt verpasst. Stumm blickte er hinab auf die schwarze Oberfläche seines Bieres. Im Schein der Kerzen konnte er sein Gesicht dort sehen.

Er hatte seine Entscheidungen immer im Hinblick darauf getroffen, was am Besten für das Zwergenreich und für seine Mission war.

Oder hatte Ulfrik recht und Ehrgeiz hatte sein Urteilsvermögen getrübt?

Diese Frage weckte eine alte Erinnerung. Es hatte schonmal einen Zwerg gegeben, der ihm genau das Selbe vorgeworfen hatte. Damals hatte er diesen Vorwurf beiseite gefegt, vollkommen überzeugt von sich selbst.

Doch wenn er an jene unglücklichen Ereignisse zurück dachte…

Vergangenheit

Borengar und die Krieger waren der grünen Blutspur des teilweise mechanischen Monsters eine Weile lang gefolgt.

Die Wunden des Wesens schienen sich glücklicherweise nicht zu schließen, denn alle paar Meter stießen sie auf Blutstropfen, die ihnen den Weg wiesen.

Irgendwann bemerkte der Runenkrieger vor sich einen Lichtschimmer. “Wir nähern uns dem Ziel “, flüsterte er Feldwebel Arruk zu.

Dieser gab die Nachricht an seine Männer weiter. Mit gezogenen Waffen, die Nerven zum zerreißen gespannt, verringerten sie ihr Tempo und schlichen weiter auf das Licht zu, so verstohlen, wie Zwerge in Kettenhemden nur sein konnten.

Der Gang in dem sie sich befanden machte eine letzte Biegung nach rechts und dann standen sie vor einem in den Fels gehauenen Torbogen.

Der Durchgang war so breit, daß zwei Ochsenkarren nebeneinander hindurchfahren konnten und ragte genauso hoch auf. Das Tor war nicht versperrt und warmes Licht flutete heraus, färbte das Gestein feuerrot. Der Trupp ging links und rechts des Torbogens in Deckung und spähte vorsichtig hindurch.

Seine Augen mussten sich erst an die Helligkeit gewöhnen und schmerzten nach der langen Zeit in der Dunkelheit. Als Borengar endlich etwas erkennen konnte, klappte ihm der Mund auf.

Er erblickte eine riesige Halle, die meisterhaft aus dem Herz des Gebirges geschlagen worden war. Die Wände waren glatt, es waren kaum Spuren der Werkzeuge zu sehen.

Der Runenkrieger erkannte, dass die Erbauer nicht schnurgerade in den Fels gegraben hatten, sondern der Wuchsrichtung der Gesteinsschichten gefolgt waren.

So arbeiteten auch die Zwerge, um den geschaffenen Hohlraum möglichst stabil zu machen.

Rundherum erleuchteten Fackeln den Raum, doch die beiden größten Lichtquellen waren ein großer Kamin in der hinteren, rechten Ecke, sowie eine Esse an der Längsseite zu Borengars linken.

Die Halle schien alles auf einmal zu sein: Behausung, Werkstatt, Forschungslabor, Schmiede, Bibliothek.

Er sah wackelige Regale, vollgestopft mit abgenutzten Büchern, die Einbände rissig und fleckig, einen Amboss, ein Bett mit einem Stapel dicker Felle darauf, mehrere Werkbänke, manche mit Zirkeln, Zangen, Maßbändern, andere mit Phiolen, Destillen, Kesseln und anderen Dingen, deren Funktion Borengar nur erahnen konnte.

Und es gab Monster.

Von seiner Position aus konnte er sechs von ihnen erkennen.

Fünf standen in einer Reihe an der Wand zur rechten.

Vollkommen reglos ließen sie kein Anzeichen von Leben erkennen. Ein Troll, eine weitere Spinne, ein Zwerg und zwei Goblins, alle waren in schwarze Metallplatten gehüllt und mit zahlreichen Klingen und Zahnräder ausgestattet worden.

Das sechste Monster war die verwundete Spinne. Sie stand in der Mitte des Raumes, den grässlichen Hinterleib den Zwergen zugewandt, welcher in unregelmäßigen Abständen zischend kleine Dampfwolken ausstieß.

Über dem brodeln diverser Flüssigkeiten, den mechanischen Geräuschen der Metallspinne und dem Knistern und Prasseln der Feuer ertönte ein lautes Geklirr und Geklapper, dessen Ursprung Borengar nicht ausmachen konnte.

Sie hatten den Ursprung der Metallwesen gefunden, da war sich der Runenkrieger sicher. Wer auch immer hier lebte, hatte eine Werkstatt errichtet, die alles bot, was ein krankes, grausames Genie für seine finsteren Pläne brauchte. Ein Ort der Wissenschaft, des Handwerks und der Ingenieurskunst.

Ein unangenehmer Gedanke durchzuckte ihn.

Dies wäre auch ein perfektes Heim für einen Runenkrieger.

Rasch schüttelte er den Gedanken ab. Es war an der Zeit, Antworten zu finden.

Borengar wandte sich Arruk zu, der über seine Schulter in den Raum spähte.

“Gut, wir wissen jetzt, von wo diese Wesen kommen. Jetzt müssen wir noch ihre Schwachstellen und ihren Erbauer kennen lernen, damit wir sie effektiv bekämpfen können”, flüsterte der Runenkrieger.

“Bewacht diesen Eingang, damit keines der Monster entkommt. Ich schleiche mich hinein und sehe mich ausführlicher um.”

Arruk nickte stumm und gestikulierte dann seinen Kriegern. Als sie alle nickten, fiel Borengar erstmals auf, dass jemand fehlte.

“Wo ist Ragnar, verdammt?“

Eine untypische Röte stieg dem Feldwebel ins Gesicht, als er antwortete:

“Ich habe ihn zurückgeschickt. Er kann Verstärkung holen und falls wir draufgehen, weiß wenigstens Jemand, was passiert ist.” Fassungslos starrte Borengar ihn an.

“Ihr habt gegen meinen Befehl gehandelt!”, zischte er.

“Was ist, wenn die Verstärkung hier eintrifft und wir immer noch nicht wissen, wie wir diese Wesen am besten bekämpfen können? Es wird ein Massaker geben!”

“Ragnar wird lange brauchen, bis er im Runenviertel ankommt und die Tunnelkämpfer werden genauso lange für den Weg hierher benötigen. Bis die da sind, habt Ihr eure Antworten.”

Arruk zuckte mit den Schultern, als er fortfuhr:

“Außerdem wäre Ragnar im Kampf nur eine Belastung gewesen. Seine Nerven liegen blank.”

Borengar hätte ihn am liebsten geschüttelt und angeschrien, doch sie durften ihre Anwesenheit nicht verraten.

Fieberhaft dachte er nach. Wie lange hatte seine Gruppe von Ebene drei hierher gebraucht? Wieviel Zeit hatte er noch?

Er konnte es nicht mit Gewissheit sagen, aber er konnte zunächst bei seinem Plan bleiben.

---ENDE DER LESEPROBE---