Buch Ida - Patrick Huber - E-Book

Buch Ida E-Book

Patrick Huber

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Beschreibung

Die Orks marschieren einmal mehr auf das Königreich der Zwerge zu. Unterstützt von mächtigen Schamanen belagern sie die Tore. Die Runenkriegerin Ida Wolfszahn wurde jahrelang für solch einen Notfall trainiert. Gemeinsam mit ihren Kameraden zieht sie aus, um die Grünhäute mit der Macht der Runen zu bekämpfen. Doch die Orks sind gerissen und die Zwerge fühlen sich zu sicher hinter ihren dicken Mauern. In der Stunde der Not erhält Ida Unterstützung von einem seltsamen und mächtigen Krieger, der ihr Rätsel aufgibt. Werden die Zwerge die Invasoren abwehren können, oder steht ihnen die größte Niederlage seit Zwergengedenken bevor? Und wer ist der mysteriöse Krieger? Dies ist Teil dreizehn einer Reihe von Kurzgeschichten rund um die Runenkrieger, die Elitekämpfer der Zwerge. Sie sind Krieger, Gelehrte und Magier in einem. Jeden Monat erscheint eine weitere Kurzgeschichte über die Meister der Runen.

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Impressum

Patrick Huber

Meister der Runen

Buch Ida

Cover: Ireth Ancalimë

Inhaltsverzeichnis

Anfang Seite 3

Danksagung Seite 18

Impressum Seite 19

Orks. Ida wusste nicht, warum, doch irgendwie geriet das Volk der Zwerge immer wieder an sie. Jedes Mal wurden diese Zusammenstöße von Waffengeklirr und Kriegsschreien untermalt.

Ida hatte gehört, dass die Menschen ihren Kindern Abends Schauergeschichten über eine sagenumwobene, dunkle Gestalt erzählten, welche des Nachts in Häuser einbrach und den unartigen Nachwuchs entführte.

Die Orks stellten das Äquivalent bei den Zwergen dar. Jeder Zwerg, den Ida kannte, konnte mit mindestens einer düsteren und blutigen Geschichte über die Grünhäute aufwarten.

Allerdings war die Zwergin unter kampferprobten Runenkriegern aufgewachsen, daher war dies wohl nicht weiter verwunderlich.

Ida Wolfszahn hatte seit ihrem achtzehnten Lebensjahr bereits zwei Mal gegen Orks kämpfen müssen.

Einmal hatte eine Räuberbande, in deren Mitte eine Grünhaut lebte, versucht, sie auszunehmen.

Ein anderes Mal hatte ein kleiner Stamm gewaltsam versucht, in das Territorium der Zwerge einzudringen.

Sie hatte gelernt, die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Orks zu respektieren. Sie waren im Schnitt einen halben Meter größer als ein ausgewachsener Zwerg, besaßen stahlharte Muskelpakete und dicke, ledrige Haut.

Die stolzen Veteranen in den steinernen Hallen wollten so etwas nicht hören, doch in einer Arena, ohne Waffen und ohne Rüstungen, wäre ein Ork jedem Zwerg überlegen.

Nun sah sie sich einer ganzen Armee von Ihnen gegenüber.

Fünf Orkstämme aus dem Westen hatten ihre Streitigkeiten beigelegt und ein gemeinsames Heer gebildet, mit dem sie das Königreich unter dem Berg angriffen.

Ein Schachzug, der aus strategischer Sicht wenig Sinn ergab, denn westlich des Gebirges lag ein Moor. Die Durchquerung war schwierig und schweres Belagerungsgerät konnte nicht mitgenommen werden.

Vielleicht, so überlegte Ida, war es den Heerführern der Orks genau darum gegangen - um die Überraschung.

Sie stand hoch oben, auf einer Plattform über dem westlichen Tor, welches in das Zwergenreich führte. Ein dutzend Schützen der Torwächter standen mit ihr an der Brüstung und spähten angespannt in die Tiefe.

Das Tor befand sich an einer steilen Klippe und war nur über einen schmalen Serpentinenweg erreichbar.

Neben dem Tor donnerte ein Wasserfall in die Tiefe und speiste das Moor, das sich unten in der Ebene erstreckte.

Zahlreiche Feuer brannten dort und zeigten an, wo das feindliche Heer lagerte.

Hunderte von grünen Gestalten sammelten sich am Fuße des Aufstiegs. Der Klang zahlreicher Trommeln grollte durch das Gebirge und bis zu den Schützen hinaus.

“Die Grünhäute lieben ihre Trommeln”, brummte ein Zwerg neben Ida und überprüfte seine Flinte.

“Sie wollen, dass wir die Nerven verlieren. Dieses ewige Getrommel soll uns in den Wahnsinn treiben. Zeigen wir ihnen, aus welchem Stahl die Zwerge geschmiedet sind”, entgegnete Ida.

Ein neuer Angriff stand bevor und sie wurde am Tor gebraucht. Sie klopfte jedem der Schützen ermutigend auf die Schulter, bevor sie die schmale, gewundene Treppe nach unten stieg.

Von außen sah ein Betrachter nur einen geringen Teil der Befestigungsanlagen.

Das große Tor selbst, das sich nahtlos in die Felswand einfügte, sowie die beiden runden, mit Zinnen bewehrten Plattformen waren Teil einer Festungsanlage, welche die sich über die gesamte Felswand erstreckte, Es gab zahlreiche, verborgene Schießscharten und Ausfall-Türen.

Ida ging durch die schmalen Gänge, die den Berg wie Adern durchzogen und den Verteidigern ermöglichten, von einer Stellung zur nächsten zu kommen.

Die Torwächter, die ihr entgegen kamen grüßten sie respektvoll und drückten sich an die Wand, um sie vorbei zu lassen.

Ida war eine Runenkriegerin, was unschwer an den leuchtenden magischen Symbolen zu erkennen war, welche ihre gesamte Rüstung bedeckten. Jene gelehrten Krieger mit dem blaugrauen Wappenrock galten als die besten Kämpfer des Zwergenreiches. Belesen, scharfsinnig und tödlich.

Daher senkten selbst die Offiziere der Torwächter respektvoll ihr Haupt, wenn Ida an ihnen vorbei ging.

Doch was Ida und ihre Zunft vor allem ausmachte, war die Runenmagie - die Antwort der Zwerge auf die mit Blitzen und Feuerbällen werfenden arkanen Magier anderer Völker.

Die Schriftzeichen stammten vom göttlichen Schmied selbst und entfesselten die Macht des geschriebenen Wortes, gepaart mit der zwergischen Handwerkskunst.

Die Orks besaßen mächtige Schamanen, die in der zerstörerischen, arkanen Magie bewandert waren.

Daher wurde Ida zusammen mit sechs anderen Runenkriegern unter dem Kommando dreier Runenmeister entsand um die Reihen der konventionellen Krieger zu verstärken.

Die drei Runenmeister Gundar, Barruk und Ulfrik standen in einem Gang, direkt oberhalb des Tores und redeten eifrig mit den Offizieren der Wache.

“Sie sammeln sich für einen erneuten Angriff”, teilte Ida den Meistern mit, während sie sich näherte.”

Die Zwerge drehten sich zu ihr um. Lange, graue Bärte und wache Augen musterten sie voller Scharfsinn. Alle trugen sie kunstvoll gearbeitete Rüstungen unterschiedlicher Gestaltung. Ida hatte bereits viele Inschriften auf ihrer Rüstung angebracht, doch die Harnische der Meister konnten jeweils ein ganzes Buch mit Runen füllen.

Die Zeichen auf Barruks Brustplatte und den Schulterstücken leuchteten in blendend hellem Gold.

Gundars Plattenpanzer ließ kaum noch etwas vom Zwerg darin erkennen. Seine mit Intarsien aus Rubinen geformten Runen glommen in einem dunklen Rot.

Ulfrik trug eine Rüstung, wie man sie im Runenviertel nur selten erblickte. Seine Brigantine bestand aus einem dicken Lederwams, auf das viele, rechteckige Metallplättchen genietet waren.

Runen waren auf den Plättchen angebracht und gaben ein kaltes, weißes Licht ab.

Bei so vielen Runenrüstungen in einem Raum konnte Ida es den Torwächtern nicht verdenken, dass sie sich abwandten. Der Korridor war erleuchtet wie eine Festhalle.

“Danke, Ida”, sprach Barruk. “Ich weiß wirklich nicht, was die Grünhäute sich davon erhoffen.”

Meister Gundar ging an Ida vorbei und deutete ihr, zu folgen. Dabei erteilte er mit ruhiger, fester Stimme Befehle.

“Wir warten am nördlichen Ausfalltor. Sollten Schamanen auftauchen, fallen wir den Orks in die Flanke. Ansonsten gibt es keinen Grund, sich den Orks direkt zu stellen.”

Das Warten auf den Kampf gehörte zu den größten Herausforderungen eines Kriegers. Noch schlimmer war es, dem tobenden Gefecht tatenlos lauschen zu müssen. Ida stand mit ihren Kameraden vor einer kleinen, von außen nicht sichtbaren Tür und hörte die Kriegstrommeln und das Gebrüll der Orks.

Der Donner der zwergischen Feuerwaffen hallte durch die Gänge und erzählte von der Vernichtung, die auf die Orks herab regnete. Ein langsamer Rhythmus schlug in der Ferne, tief und unnachgiebig. Offenbar hatten die Orks eine Art Rammbock bis an das Tor gebracht.

Ida war von klein auf in mentaler Disziplin unterwiesen worden. Ihre Vorrat an Geduld war groß und doch ertappte sie sich dabei, wie sie wieder und wieder unruhig ihren Helm zurecht rückte und krampfhaft den Griff ihrer Hellebarde umklammerte.

Sie dachte an an ihren Gatten, Hrolf, der in diesem Moment auf der anderen Seite des Berges unterwegs war um einer Familie zu helfen, die von Monstern heimgesucht wurde.

Hoffentlich ging es ihm gut.

Sie hatten sich kennengelernt, nachdem Ida von ihrer Prüfung der Wildnis heimgekehrt und zu einer vollwertigen Runenkriegerin geworden war. Sie waren dem selben Hauptmann unterstellt und daher oft gemeinsam auf eine Mission geschickt worden. Zehn Jahre waren sie nun schon verheiratet.

Es schmerzte, ihn nicht in diesem Kampf an ihrer Seite zu haben.

Hrolfs Abwesenheit schmerzte umso mehr, da in letzter Zeit eine seltsame Stimmung über dem Paar lag.

Beide wünschten sie sich sehnlich ein Kind. Doch seit Jahren blieb dieser Wunsch unerfüllt.

Sie wollte ihren Mann sehen, wie er vor Glück strahlte und sein Neugeborenes in die Arme nahm.

Eine eiserne Faust umklammerte Idas Herz und ihre Augen begannen zu brennen.

“Alles in Ordnung?”, fragte Runenkrieger Balur und sah Ida besorgt an.

Sie richtete sich auf und räusperte sich.

“Ja, alles… Alles in Ordnung.”

Sie war völlig in Gedanken versunken gewesen, statt sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren! Innerlich rügte sie sich für diese Nachlässigkeit.

“Ich bin sicher, Hrolf hat diese angeblichen Monster in Stücke gehackt und eilt bereits zurück.”

Balur lächelte freundlich und gab ihr einen kameradschaftlichen Klaps auf die stahlbewehrte Schulter.

“Oder er trinkt noch in aller Ruhe ein Bier um den Sieg zu feiern”, gab sie zurück und zwang sich zu einem Grinsen. In dem Fackellicht leuchteten ihre metallenen Eckzähne auf, denen sie ihren Ehrennamen verdankte. Ein Suczka, ein humanoides Wesen mit einer Ähnlichkeit zu einem Wildschwein, hatte damals während ihrer Prüfung der Wildnis einen Großteil ihrer Zähne ausgeschlagen. Sie hatte sich notgedrungen Ersatz geschmiedet.

Die Eckzähne hatte sie versehentlich zu lang geschmiedet und ähnelten am Ende den Reißzähnen eines Wolfes.

Wieder zurück im Gebirge hatte sie sich dazu entschieden, diese Zähne zu behalten.

Es konnte schließlich nicht schaden, eine zusätzliche Waffe bei sich zu tragen.

Meister Barruk kam den Gang entlang auf die Runenkrieger zugelaufen. Er sah besorgt aus.

“Wir müssen zuschlagen. Etwa zehn Schamanen stehen vor dem Tor.”

“Zehn? Direkt vor dem Tor? Wieso wurden sie nicht schon eher bemerkt?”, wollte Meister Gundar wissen.

“Sie waren unter einem Schildwall verborgen. Wir dachten, es sei ein weiterer Rammbock.”

“Also gut, wir greifen an”, wandte Gundar sich an seine Truppe. “Keilformation. Lasst euch durch nichts aufhalten, wir brechen bis zu den Schamanen durch und töten sie.

---ENDE DER LESEPROBE---