Das Augusteische Zeitalter - Walter Brendel - E-Book

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Walter Brendel

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Beschreibung

Die Zeit von 1694 bis 1763 wird auch Augusteisches Zeitalter der sächsischen Geschichte genannt. Der hochbegabte und kunstsinnige Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke) und sein ebenso kunstbegeisterter Sohn und Nachfolger Kurfürst Friedrich August II. regierten das Land - nach dem Vorbild Ludwig XIV. von Frankreich - als absolutistische Herrscher. Während sich unter August dem Starken die Porzellansammlung und die Pretiosensammlung (das "Grüne Gewölbe") zu den reichsten Kunstsammlungen ihrer Art in Europa entwickelt hatten, erfuhr unter Friedrich August II. die Gemäldegalerie ihre bedeutendste Erweiterung. Damals kam auch Raffaels "Sixtinische Madonna", das Hauptwerk der Galerie, nach Dresden. Durch die von hohem Kunstverständnis geleitete Sammelleidenschaft des Landesherrn entwickelt sich die Dresdner Galerie zu einer der bedeutendsten Gemäldesammlungen Europas.

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Walter Brendel

Das Augusteische Zeitalter

Kampf um Kunst und Macht

Impressum

Texte: © Copyright by Walter Brendel Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Verlag:Brokatbook Verlag Dresden Gunter Pirntke

Gunter Pirntke

Altenberger Straße 47 01277 Dresden

[email protected]

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Inhalt

Einleitung

Dresden

August der Starke

August in Frankreich

August in Italien

Übergang

Friedrich August I. – Kurfürst von Sachen

Künstler bei August den Starken

Zeithainer Lustlager

Die verlorene Krone

Hochzeit des Sohnes Augusts des Starken

Der Kronprinz

Krieg

 

Einleitung

Zur Zeit der deutschen Eroberung des Siedlungsgebietes westslawischer Stämme (die heutigen Sorben) im Bereich von Elbe, Spree und Oder gelegen, gründete König Heinrich I. die Burg Meißen im Jahr 929. Sie war dann der Hauptort und Machtzentrale der von Kaiser Otto I. im Jahr 965 gegründeten Mark Meißen. Aus dieser ging im Jahr 1425 das Kurfürstentum Sachsen hervor. Kaiser Napoleon I. erhob im Rahmen seiner Besetzung weiter Teil von Deutschland dieses dann im Jahr 1806 zum Königreich Sachsen. Als die Monarchie in Deutschland, auch in Sachsen, 1918 zusammenbrach, gingen auch die mehr als 800 Jahre Landesherrschaft der Wettiner zu Ende.

Vor allem durch den um 1168 beginnenden erzgebirgischen Silberbergbau, das in ganz Europa geschätzte sächsische Kunsthandwerk und das Textilgewerbe zählte Sachsen in der Zeit der Renaissance und des Barock zu den reichsten und wirtschaftlich bedeutendsten deutschen Ländern. Davon kündet noch heute viel großartige Architektur im Land der Burgen und Schlösser. Erwähnenswert ist auch, dass die neuhochdeutsche Schriftsprache aus der Meißner kursächsischen Kanzleisprache hervorging.

Die 95 Thesen Martin Luthers, versandt an Albrecht von Brandenburg, den mächtigsten Kleriker im Deutschen Reich – und möglicherweise auch am 31. Oktober 1517 an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen – veränderten die Welt. Luther wollte die Kirche nur reformieren, doch spätestens nach der Leipziger Disputation von 1519 wurde eine Spaltung unvermeidlich. Die Reformation war ein Ereignis, das von Sachsen aus in die ganze Welt wirkte. Über eine lange Zeit lag die Führung der protestantischen Mächte Deutschlands in sächsischer Hand.

Die Zeit von 1694 bis 1763 wird auch Augusteisches Zeitalter der sächsischen Geschichte genannt. Der hochbegabte und kunstsinnige Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen und sein ebenso kunstbegeisterter Sohn und Nachfolger Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen regierten das Land - nach dem Vorbild Ludwig XIV. von Frankreich - als absolutistische Herrscher.

Der Absolutismus festigte die Einheit und Autorität des Staates und förderte die gewerbliche Wirtschaft, vor allem das Manufakturwesen. Für das Bürgertum taten sich hierdurch große Perspektiven auf. Mit der Einschränkung der Macht der Stände wurde zugleich der Einfluss der adlig-konservativen Kräfte zurückgedrängt. Der nun politisch machtlose Adel fand am großen kurfürstlich-königlichen Hof neue Betätigungsfelder.

August der Starke führte neue zentrale Behörden, einen mit Bürgerlichen besetzten Beamtenapparat und eine General-Konsumtionsakzise ein. Letztere machte ihn von den Ständen finanziell unabhängig. Das im Jahr 1682 gegründete stehende sächsische Heer erweiterte er auf 30.000 Mann.

Einen bedeutenden Zugewinn an politischer Macht versprach sich der Kurfürst von der Erlangung der damals vakanten polnischen Krone. Spätestens seit dem Türkenkrieg, in dem Kurfürst Johann Georg III. an der Seite des polnischen Königs gekämpft hatte, bestanden enge Beziehungen zwischen Sachsen und Polen. Weil im erzkatholischen Polen nur ein katholischer Landesherr denkbar war, vollzog August der Starke, der sich in religiöse Fragen stets sehr pragmatisch zeigte, am 1. Juni 1697 kurzerhand den Wechsel zum Katholizismus (was zunächst geheim blieb) und wurde schließlich, nachdem er polnische Adlige großzügig mit Geld bedacht hatte, am 26./27. Juni 1697 in Warschau zum König gewählt und am 15. September 1697 in Krakau als König August II. von Polen gekrönt. Der aus Frankreich zur Königswahl angereiste Gegenkandidat Prinz Franz Ludwig von Conti hatte zwar etwa die gleiche Stimmenanzahl erhalten, musste jedoch, von sächsischen Truppen genötigt, erfolglos nach Frankreich zurückkehren.

Das "polnische Abenteuer" ihres Landesherren kam die Sachsen teuer zu stehen. Aus der sächsischen Staatskasse flossen Unsummen an Bestechungsgeldern an den polnischen Adel und an kirchliche Würdenträger Polens (in der Regierungszeit Augusts des Starken etwa 39 Mio. Reichstaler), um sich diese geneigt zu machen. August der Starke verkaufte hierfür sogar einige nicht unbedeutende sächsische Ländereien. Für die Zeit seiner Abwesenheit von Sachsen ernannte August der Starke, ohne Bestätigung durch die Stände, den schwäbischen Reichsfürsten Anton Egon Fürst zu Fürstenberg zum Statthalter.

Mit dem Übertritt Friedrich Augusts I. zum Katholizismus verlor Sachsen die Führungsrolle unter den evangelischen Reichsständen an Brandenburg-Preußen.