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Das zweiteilige Buch behandelt die Konflikte der britische Monarchin Elisabeth I. mit zwei ihrer mächtigsten Verwandten: mit Maria Tudor, Elisabeths ungeliebter Halbschwester, die als "Bloody Mary" rund 300 protestantische Ketzer auf den Scheiterhaufen schickt, und mit Maria Stuart, ihrer intriganten Cousine, die versuchte, ihre Rivalin zu vernichten. Es ist eine Geschichte wie aus einer Seifenoper und dennoch ist es echte Historie. Als Elisabeth I. prägte die Tochter von Heinrich VIII. ein ganzes Zeitalter. Doch ihre Halbschwester Maria Tudor und ihre Cousine Maria Stuart trieben die britische Monarchin zu drastischen Schritten. Im 1. Teil lesen wir von Maria Tudor, die erste Frau auf Englands Thron und eine Pionierin in der englischen Monarchie. Jedoch festigte sich nach ihrem Tod der Mythos der blutigen Maria Tudor – eine Erfindung von Königin Elisabeth? Der 2. Teil dreht sich um Maria Stuart. Die Welt der Legenden kennt sie als katholische Märtyrerin: Maria die Heilige, die Rechtgläubige, die ihr Blut für die katholische Kirche vergoss. Aber auch: Maria die Schöne, die für ihre Liebe zu den falschen Männern mit dem Leben bezahlte. Das Buch deckt auf: Bereits zur Zeit der Gegenreformation setzte man gezielt auf Fake News und schuf propagandistische Legenden um die schottische Königin. Geschichtsmythen als Instrumente politischer Agitation gegen die protestantischen Herrscher Englands.
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Seitenzahl: 64
Veröffentlichungsjahr: 2025
Walter Brendel
Kampf der Königinnen
Texte: © Copyright by Walter Brendel
Umschlag:© Copyright by Walter Brendel
Verlag:
Das Historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag
2025
Gunter Pirntke
Mühlsdorfer Weg 25
01257 Dresden
Das zweiteilige Buch behandelt die Konflikte der britische Monarchin Elisabeth I. mit zwei ihrer mächtigsten Verwandten: mit Maria Tudor, Elisabeths ungeliebter Halbschwester, die als „Bloody Mary“ rund 300 protestantische Ketzer auf den Scheiterhaufen schickt, und mit Maria Stuart, ihrer intriganten Cousine, die versuchte, ihre Rivalin zu vernichten.
Es ist eine Geschichte wie aus einer Seifenoper und dennoch ist es echte Historie. Als Elisabeth I. prägte die Tochter von Heinrich VIII. ein ganzes Zeitalter. Doch ihre Halbschwester Maria Tudor und ihre Cousine Maria Stuart trieben die britische Monarchin zu drastischen Schritten.
Im 1. Teil lesen wir von Maria Tudor, die erste Frau auf Englands Thron und eine Pionierin in der englischen Monarchie. Jedoch festigte sich nach ihrem Tod der Mythos der blutigen Maria Tudor – eine Erfindung von Königin Elisabeth? Denn Maria war durchaus nicht blutrünstig. Sie wollte für das Seelenheil ihrer Untertanen sorgen, sie vor der Gefahr ewiger Verdammnis retten. Marias fünf Jahre währende Regierung sähe man heute als wegweisend im Kampf für Geschlechtergleichheit, hätten nicht tendenziöse Zeitgenossen daran gearbeitet, ihr Andenken nachhaltig zu beschädigen – allen voran ihre ehrgeizige Halbschwester Elisabeth I. Diese ließ während ihrer Regierungszeit Maria gezielt dämonisieren.
Queen Maria Tudors (rechtes Portrait) Rivalin war Lady Grey (linkes Portrait), die den Kampf um den Thron von England verlor und am 12. Februar 1554 im Londoner Tower enthauptet wurde
Je düsterer das Bild der erzkatholischen Maria, desto strahlender sollte ihr eigenes Bild wirken: das der siegreichen „Gloriana“, die England ein für alle Mal vom Aberglauben an die rückständische Papstkirche befreit hat. Maria I. wollte eine gottgefällige Königin und gute Ehefrau zu sein. Diese Ideale ließen sie schmerzvolle strategische Fehlentscheidungen treffen.
Etwa, dass sie ihrem Mann, dem spanischen König Philipp II., englische Truppen für seine Kriege auf dem Festland zur Verfügung stellte. Die Dokumentation beleuchtet Marias Werdegang: als kindliche Thronerbin, als degradierte Zofe der eigenen Schwester und schließlich als erste Frau auf Englands Thron. Welche Talente und Sehnsüchte, Eigenheiten und Schicksalsschläge prägten sie? Und welche ihrer zahlreichen Errungenschaften sollte sich später ihre Schwester, Königin Elisabeth I., ans Revers heften?
Der 2. Teil dreht sich um Maria Stuart. Die Welt der Legenden kennt sie als katholische Märtyrerin: Maria die Heilige, die Rechtgläubige, die ihr Blut für die katholische Kirche vergoss. Aber auch: Maria die Schöne, die für ihre Liebe zu den falschen Männern mit dem Leben bezahlte. Das Buch deckt auf: Bereits zur Zeit der Gegenreformation setzte man gezielt auf Fake News und schuf propagandistische Legenden um die schottische Königin. Geschichtsmythen als Instrumente politischer Agitation gegen die protestantischen Herrscher Englands.
30 Jahre lang scheute Maria Stuart weder Mordkomplotte noch andere Intrigen, um die englische Krone an sich zu reißen
London, 1572. Elisabeth I. sucht ihren Ring, den sie von ihrer Vorgängerin und Halbschwester Maria Tudor anlässlich ihrer Entlassung aus dem Tower geschenkt bekam, weil Maria nun in der Annahme war, dass sie auf Elisabeths Vertrauen und Ehrlichkeit bauen konnte. Ein Ring mit Symbolkraft, überhaupt alles in ihren Gemächern war voller Symbole.
Die junge Königin fand ihren Ring auch wieder und ließ die Geschichte bis dato an sich vorbeiziehen. Sie wollte als jungfräuliche Königin in die Geschichte eingehen und ihre Symbole waren Fruchtbarkeit und Frieden. Im Gegensatz zu Maria, klein und finster und flankiert von Krieg und Tod.
Und genauso wünschte sie sich, dass die Welt sie in Erinnerung behält, Elisabeth die Glorreiche und Maria die Blutrünstige und Finstere. Dabei war Elisabeth auch nicht von einem Heiligenschein umgeben, wie sich im Verlauf unseres Buches noch zeigen wird.
Elisabeth I., Krönungsporträt
Maria Tudor, Porträt von Anthonis Mor, 1554
Allegorisches Bild der Tudornachfolge: Heinrich VIII. überreicht Eduard VI. das Schwert der Wahrheit, Maria und Philipp führen den Gott des Krieges herein, Elisabeth I. führt den Frieden und Überfluss herein. Ca. 1572, möglicherweise von Lucas de Heere
An Tudors Händen klebte schon immer Blut, denn wie Elisabeth sagte, als König oder Königin muss man auch richten und strafen. Und das war besonders bei der fanatischen Katholikin Maria der Fall, die nicht umsonst die Beinahmen „die Katholische“ oder „die Blutige“ trug.
Der Mythos der blutigen Maria Tudor – eine Erfindung von Elisabeth? Wer war Maria Tudor wirklich? Die erste Frau auf Englands Thron und die ungeliebte Halbschwester.
Hampton Court in London (Filmszene)
Hampton Court in London, ein zweites Schloss in England für die Herrschaft der mächtigen uns skandalträchtigen Tudor-Dynastie. Ihr berühmtester Vertreter ist König Heinrich VIII.
Heinrich VIII.
Er war ein hochgebildeter aber auch ein sehr brutaler Herrscher. Seine zweite Tochter Elisabeth gab sogar einem ganzen Zeitalter ihren Namen. „Das was wir von Heinrichs erster Tochter Maria wissen? Sie war zwar Englands erste Königin, doch sie wird von ihren Vater Heinrich und ihrer Halbschwester Elisabeth komplett überschattet“, weiß die Historikerin Tracy Borman zu berichten.
Tracy Borman (Filmszene)
Bis zu ihrem 17. Lebensjahr wächst Maria als Einzelkind auf. In ihrer Kindheit wurde sie als einziges Kind von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon total verhätschelt. Heinrich vergöttert seine kleine Prinzessin und wahrscheinlich spielt er schon früh mit dem Gedanken, dass Maria seine Krone erben wird, falls Katharina ihm keinen Sohn mehr schenkt.
Durch ihre Mutter erhielte Maria eine hervorragende Bildung, sie sollte mehr als nur eine Königsgemahlin sein. Es ist ein Lehrplan wie für einen Kronprinzen. Schon im Alter von vier Jahren lernt sie Latein und französisch. Sie musizierte, tanzte und ging jagen, sie wie alle Tudors. Wie still war Heinrich, wenn Maria ihm mir ihren zarten Stimmchen etwas vorsang. Später wurde ihre Stimme richtig tief, wie bei einen Mann. Ein Gesandter bemerkte einmal Maria klänge wie König Heinrich.
Ihr Latein war mit 12 Jahren schon so vollendet, wie man es für eine Frau gar nicht für möglich gehalten hat. Im Alter von neun Jahren wir Maria faktisch zur Kronprinzessin. Ihr Vater hat die Hoffnung aufgegeben, dass seine Frau ein Jungen zur Welt bringt. Sie hatte nur noch Fehlgeburten. Und so schickt ihr Vater Heinrich Maria für drei Jahre ins Schloss Ludlow Castle, Shropshire 1525, wo sie einen eigenen Hofstaat erhält mit 25 Höflingen und umgeben von Beraternund adligen Besuchern soll sie lernen, was das heißt, zu regieren und zu delegieren.
Ludlow Castle, Shropshire 1525 (Filmszene
Vorbilder für die Rolle einer Königin gab es in der Familie ihrer spanischen Mutter.
Katharina von Aragon