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Die älteste Vergnügung der Menschheit folgt nicht nur Naturgesetzen. Liebe und Sexualität sind ein fester Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Dank ihnen können wir Bindungen eingehen und mit anderen Personen zusammenarbeiten. Solche persönlichen Beziehungen sind grundlegend für alle Menschen, die im Wesentlichen soziale Organismen sind. Aber war das schon immer so? Wie ist es möglich, diesen Aspekt unseres Privatlebens zu studieren, um ihn besser zu verstehen? Wem Phallussymbole Schutz vor bösen Geistern versprachen, wo Mönche mit Dirnen in Whirlpools saßen, wann Mädchentausch zu einer Frage des blanken Überlebens wurde und warum Homosexualität für die alten Römer ganz selbstverständlich war – das sind nur ein paar der Fragen, die in "Rätsel der Menschheit: Liebe und Sex" beantwortet werden. Ist Liebe eine unnütze Erfindung der Moderne, oder gibt es sie solange wir Menschen existieren? Konnten sich unsere Vorfahren im Kampf um das tägliche Überleben so etwas wie Verliebtheit überhaupt leisten? War damals alles einzig und allein auf Sex zur Fortpflanzung beschränkt? Oder galt auch damals Liebe, so wie wir sie heute verstehen, als zentrale Säule des Menschseins? Betrachten wir Liebe, Lust und Sex in Afrika, in Italien, in Spanien, Russland, den USA und in Nordeuropa. Was unterscheiden die einzelnen Länder in unserer Thematik voneinander?
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Seitenzahl: 120
Veröffentlichungsjahr: 2025
Walter Brendel
Ist Sex ein Rätsel der Menschheit?
Texte: © Copyright by Walter Brendel
Umschlag: © Copyright by Walter Brendel
Verlag:
Das Historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag
2025
Gunter Pirntke
Mühlsdorfer Weg 25
01257 Dresden
Inhalt
Einführung
Warum ist Liebe, Lust und Sex noch ein Rätsel?
Tradition und Aufbruch in Afrika
Amore in der Krise - Italien
Sex in Nordeuropa
Sex in Russland im Reiche Putins
Te quiero beim Sex in Spanien
Die USA und ihr Sex
Quellen
Die älteste Vergnügung der Menschheit folgt nicht nur Naturgesetzen. Liebe und Sexualität sind ein fester Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Dank ihnen können wir Bindungen eingehen und mit anderen Personen zusammenarbeiten. Solche persönlichen Beziehungen sind grundlegend für alle Menschen, die im Wesentlichen soziale Organismen sind. Aber war das schon immer so? Wie ist es möglich, diesen Aspekt unseres Privatlebens zu studieren, um ihn besser zu verstehen?
Laut Evolutionsbiologen ist es notwendig, mithilfe der Archäologie und Paläoanthropologie in die Vergangenheit zu reisen, um einige unserer Verhaltensweisen wie Sexualität gründlich zu analysieren:
Wem Phallussymbole Schutz vor bösen Geistern versprachen, wo Mönche mit Dirnen in Whirlpools saßen, wann Mädchentausch zu einer Frage des blanken Überlebens wurde und warum Homosexualität für die alten Römer ganz selbstverständlich war – das sind nur ein paar der Fragen, die in „Rätsel der Menschheit: Liebe und Sex" beantwortet werden.
Die Ergebnisse jahrelanger Studien halten viele interessante Entdeckungen für uns bereit, die ein anderes Licht auf das Privatleben von Menschen in der Vergangenheit bis zur jüngsten Gegenwart quer durch die Welt werfen. Am Ende steht die Erkenntnis, dass sich zwar das Verständnis von korrektem Fortpflanzungsverhalten über Epochen und Kulturen hinweg unterscheidet, aber zu jeder Zeit als etwas betrachtet wurde, das vor allem sozialer Regelung bedarf.
Ist Liebe eine unnütze Erfindung der Moderne, oder gibt es sie solange wir Menschen existieren? Konnten sich unsere Vorfahren im Kampf um das tägliche Überleben so etwas wie Verliebtheit überhaupt leisten? War damals alles einzig und allein auf Sex zur Fortpflanzung beschränkt? Oder galt auch damals Liebe, so wie wir sie heute verstehen, als zentrale Säule des Menschseins?
Betrachten wir Liebe, Lust und Sex in Afrika, in Italien, in Spanien, Russland, den USA und in Nordeuropa. Was unterscheiden die einzelnen Länder in unserer Thematik voneinander?
Werfen wir einen Blick dahin, um eine Antwort zu erhalten.
Seitdem es Menschen gibt, wurden mehr als 117 Milliarden geboren. Wer die Spuren all dieser Menschen erforscht, entdeckt ein Rätsel was alles seither antreibt. Das Streben nach Sex und Liebe. Die Forschung in der Schweiz zeigt, welche Spuren von Liebe und Sexualität unsere Vorfahren hinterlassen haben. Die Erforschung von Liebe und Se als Grundlage der Evolution soll verstehen lernen, wie Paare miteinander umgehen sowie sie ihre Liebe, ihre Zuneigung aneinander zeigen und wie sie sie ausdrücken und dabei spielt die sprachliche Kommunikation eine ganz wichtige Rolle. Beispielsweise Körperberührungen, aber auch Lächeln.
Das Liebesverhalten von Menschen ist Gegenstand einer ganzen Gruppe von Forschern im natürlichen Umfeld. Dabei spielt die Beobachtungen von Menschen in ihren natürlichen Lebensraum eine ganz wichtige Rolle, um einfach nur zuzuschauen, um Herauszufinden, was das tatsächlich passiert. Die Beobachtungen zeigen, Menschen sind getrieben von Streben nach Liebe. Über Körpersprache und Mimik senden und empfangen wir Signale, die ganz bestimmten biologischen und sozialen Mustern folgen.
Wenn man die Funktion oder Sinn eines Verhaltens verstehen will, wie zum Beispiel der Sexualität, muss man einen ganz weiten Schritt zurückgehen und dabei spielt auch die Archäologie eine ganz wichtige Rolle, denn nur da kann mach nachvollziehen, wo kommt das Ganz her, wie ist es entstanden und warum ist es so und nicht anders gekommen.
Die Vergangenheit prägt die Gegenwart, selbst heute noch beeindruckt uns das sittenstrenge 19. Jahrhundert. Man kann sagen, dass diese Verschämtheit dieses Jahrhunderts eigentlich immer noch etwas weitergegeben wird, von Eltern zu Kindern und so haben wir es einfach noch immer in uns, was mühsam zu bekämpfen ist eigentlich.
Was ist mit Liebe, Lust und Sex in der Vergangenheit? Immer wieder entdeckt man Bilder und Texte des 19. Jahrhunderts, die zeigen, wie die bürgerliche Moral in Mitteleuropa mit dem Thema Liebe und Sexualität umgeht. Das 19. Jh. lehnt alle Freude an Sexualität ab, die nicht, und so will das ja die Kirche, im Dienst der Nachkommens Erzeugung steht. Der Staat ist sehr im Sinn der Kirche vorgegangen und hat Strafgesetze, Zensur und andere Maßnahmen ergriffen und die bürgerliche Moral stand daher, da die Menschen fromm waren und fromm sein wollten, dass sie das sehr ernst genommen haben und verinnerlicht.
Es gibt Dinge im 19. Jh., die sich bis in das 20. Jh. gehalten haben, dass man nämlich Zensur ausgeübt hat, an antiken Gegenständen, weil man gesagt hat, dass ist unanständig, das darf man nicht sehen. Für die Moral wurden sogar Bilder verfälscht. Da hat man entscheidende Stellen retuschiert, was nicht in das moralische Bild passt, wird zerstört.
Vor und ….
nach der Zensur
Die tiefgläubige bürgerliche Gesellschaft des 19. Jh. ist in ihren Verhalten geprägt von n der Kirche und von Liebes- und Sexualregeln die aus dem Mittelalter stammen, obwohl es dort nicht alle so genau so genau nahm. Selbst ein katholischer Bischof wie der spätere Kardinal Richelieu ging ins Bett mit der Königin-Mutter Maria de Medici, um in den Staatsrat zu kommen. Er schien seine Sache gut gemacht zu haben, denn Maria sorgte dafür, dass er Kardinal wurde und auch sonst den weiblichen Geschlecht sehr zugetan war.
Kardinal Richelieu
Und auch sein Nachfolger, Kardinal Mazarin teilte regelmäßig das Bett mit der Königin-Mutter, die dann Anna von Österreich hieß.
Kardinal Mazarin
Das alles beantwortet auch unsere Frage, wie streng das Mittelalter wirklich war. Drehen wir das Rad der Zeit zurück, bis in das Jahr 1200.
Die meisten Nationalstaaten, wie wir sie heute kennen, existierten da noch gar nicht. Es war ein Flickenteppich aus Königreichen, Herzogs- und Fürstentümern. Die Adligen und der Klerus besitzen fast alles und herrschten über ihre Leibeigenen. Dominiert werden die Menschen vom Weltbild und den Regeln der Kirche. Welche Hinweise liefert die Forschung auf dem Gebiet der heutigen Schweiz? Zum Verständnis von Sex und Liebe der Menschen dieser Zeit?
Ein Mittealter-Experte erkennt bereits am Äußeren vieler damaliger Bauten eine sexgeladene Symbolik. Für ihn erfüllen hohe Türme keinen echten Zweck, aber sind Ausdruck eines Machtsymbols. Im Mittelalter dominiert der Mann über die Frau, voll und ganz. Doch auch zu dieser Zeit sind einige durchaus romantisch, als Minnesänger. Ein Ritter oder ein Adliger verehrt eine Frau, die nicht seine Frau ist, sondern eine verheiratete Frau ist und er schmachtet dahin und versucht , mit ihr anzubandeln, aber nicht ernsthaft, weil er darf sein Ziel nicht erreichen. Sonst wäre sie ja nicht mehr sein holde Herrin, sondern nur eine Dirne.
Die Kirche geht noch weiter und erlegt den Menschen moralische Regeln auf, die niemand einhalten kann. Die Kirche ist leibesfeindlich und hat etwas gegen das Körperliche an sich und da ist Sexualität ein Teil davon. Doch nicht einmal Geistliche selbst, schaffen es, sich an diese Vorgaben zu halten.
Eine Ofenkachel aus einen mittelalterlichen Wohnhaus wird von Archäologen entdeckt, wo ein Mönch seine Hand unter die Röcke einer Frau steckt.
Bild der bewussten Ofenkachel
Offenbar ist es kein Geheimnis, dass auch Geistliche sich sexuell vergnügen. Wir sind im 15.Jahrhundert und es war nicht so überraschend, dass Geistliche und Mönche zu speziellen Häusern gehen, wo Dirnen sich für sexuelle Dienste gegen Geld anbieten.
Die Menschen des Mittelalters wussten genau, wo sie hingehen, um die Regeln der Kirche zu umgehen. Auch in Badehäusern konnte man auf seine sexuellen Kosten kommen. Ein Badehaus im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde im Auftrag der Gemeinde von einem Bader betrieben. Es spielte etwa vom 13. bis zum 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Alltagskultur. Die ersten Syphilisfälle in Deutschland wurden 1495 gemeldet, eingeschleppt von Landsknechten, in die Badehäuser.
Mann und Frau im Badehaus
Im Bad saßen Männer und Frauen und es waren Orte, wo man sich begegnen konnte abseits von Konventionen. In Heilbädern und städtischen Badehäusern wird das waschen und badet zelebriert. Ungezwungen und oft nackt.
Städtisches Badehaus im Mittelalter
Liebe und Sexualität im Mittelalter sind geprägt von Wiedersprüchen, zwischen der menschlichen Natur und den Lehren der Religion. Doch auch die strengsten Regeln der Kirche halten das tiefe Verlangen der Menschen nach Liebe und Sex nicht auf. Vielleicht reagiert die Kirche des frühen Mittelalters mit ihrer Lustfeindlichkeit auch auf die Zeit davor.
Gehen wir in die Antike und drehen wir das Rad der Zeit weiter zurück. Die Kaiser- und Königreiche des Mittelalters entstehen in der Nachfolge des weströmischen Reiches. Das bis ins Jahr 476 nach unserer Zeitrechnung besteht. Das Imperium Romanum hat bis 117 nach unserer Zeitrechnung seine höchste Ausdehnung. Ein einzigartiges Netzt von Straßen verbindet die Menschen des Nahen Ostens bis zu den britischen Inseln. Das Gebiet der heutigen Schweiz ist in Provinzen aufgeteilt. An strategisch wichtigen Orten liegen Städte wie Augusta Raurica, dass mittlerweile verlassene Militärlager von Vindonissa und Siedlungen wie Curia.
Die Siedlungen südlich der Alpen, wie Bilitio gehören schon lange zum Imperium. Im Westen liegen zum Teil große Zentren wie Forum Claudii, Julia Equestris und Aventicum. Dazu Dutzende kleine und große Siedlungen entlang der Straßen sowie hunderte Bauernhöfe. Fast überall in der Schweiz entdecken Archäologen Spuren der Römerzeit. Ihre Überreste, ihre Häuser, ihren Abfall und ihre Gräber. In der Antike lebten hier vermutlich 20.000 Menschen.
Seit fast 200 Jahren legt die Archäologie immer neue Spuren dieser antiken Stadt frei. Das Fundbüro von Aventicum ist mittlerweile zu einen großen Logistikzentrum angewachsen. Über eine Million Fund werden hier sorgsam und streng gesichert aufbewahrt.
Aventicum war der Hauptort der römischen Civitas Helvetiorum im Schweizer Mittelland und politisches, religiöses und wirtschaftliches Zentrum der Helvetier. Die römische Stadt befand sich an der Stelle des heutigen Avenches. Aventicum war zu seiner Blütezeit im 1. bis 3. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung die größte Stadt auf Schweizer Boden. Fundstücke von den zahlreichen Ausgrabungen können im Musée Romain im Turm über dem Haupteingang des Amphitheaters besichtigt werden.
Amphitheater
Aventicum lag am Südrand der Broye-Ebene, südlich des Murtensees auf rund 445 m ü. M. an der römischen Heeresstrasse, welche vom Genfersee respektive vom Großen Sankt Bernhard durch das Schweizer Mittelland nach Vindonissa oder nach Augusta Raurica führte. Die Stadt befand sich leicht erhöht, damit sie nicht von den häufigen Überschwemmungen der Broye heimgesucht wurde. Sie nahm einen Großteil der weiten, nach Nordwesten offenen Geländemulde zwischen dem Stadthügel des heutigen Avenches und den östlich angrenzenden Molassehochflächen von Donatyre ein.
Mit den ersten Einfällen der Alamannen in den Jahren 259 und 260 (Limesfall) begann der langsame Niedergang von Aventicum. Die Zerstörungen waren aber vermutlich nicht so groß wie bisher stets angenommen, und die Stadt wurde größtenteils wiederaufgebaut. Gemäß Münzfunden hatte sie auch im 4. Jahrhundert noch eine wichtige Bedeutung. Zur Sicherung der Stadt wurde auf dem Bois de Châtel ein Kastell gebaut.
Ein zweiter Einfall der Alamannen im Jahr 354 führte zu einer weitgehenden Zerstörung der Römerstadt. Die restlichen Bewohner suchten in der Folge auf dem Hügel Zuflucht, wo sich das heutige Städtchen befindet. Eine neue befestigte Siedlung wurde im 5. Jahrhundert wieder auf dem Gelände der römischen Stadt gegründet. Aventicum blieb auch während dieser unruhigen Zeiten und der andauernden Bedrohung durch die Alamannen Bischofssitz.
Der endgültige Niedergang folgte erst in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts, als Bischof Marius seinen Sitz nach Lausanne verlegte. Aventicum sank zur Bedeutungslosigkeit ab und verlor seinen Status als Hauptort, da es nun im Grenzgebiet zwischen dem Burgunderreich und dem Reich der Alemannen lag. Über die nachfolgende Zeit schweigen sich die Geschichtsbücher aus. Wahrscheinlich war die Siedlung dauerhaft bewohnt. Die Überreste von Aventicum dienten fortan als Steinbruch. Erst mit der Neugründung von Avenches im 11. Jahrhundert und der Verlegung der Siedlung auf den Stadthügel begann eine neue Zeit der Prosperität.
Immer wieder werden auch Funde gemacht, die nach Kirchmeinung anstößig sind und die Römer bis heute als moralisch verkommen gelten, zu Unrecht. In Wirklichkeit waren die Römer eine Gesellschaft, die Tugend praktizierte. Sie mochten keine Exzesse, waren keine ewig sexuelle Gesellschaft mit Essen und Alkohol. Sexuelle Darstellungen gehören zum Lebensstiel. Man dekoriert seinen Alltag mit erotischen Bildern, weil es so Mode ist.
Um zu zeigen, wie die Römer mit Liebe und Sexualität wirklich umgehen, hat man Ausstellungen entwickelt, wie „Heiße Lateiner“. Was Besucher in solchen Ausstellungen am meisten überrascht ist zu sehen, wie die römische Epoche den Sex als einfach etwas Natürliches betrachtet. Als angenehmes Vergnügen, einfach weil die Römer nicht den christlich-jüdischen Vorstellungen von Sex, wie Sünde, Fleisch, Scham und Himmelreich unterworfen waren.
Erotische Darstellung aus der Römerzeit
Wie liberal die römische Kultur gerade mit Homosexualität umgeht, sieht man auf einen Grabstein in einer Römerstadt in der Nähe von Wien. Es ist die Grabinschrift eines Arztes die von seinem Geliebten in Auftrag gegeben war und auch so auf den Grabstein steht. Es gibt eine Menge von Quellen, die über Homosexualität berichten als eine vollkommene normale Angelegenheit und bekanntlich selbst bei Kaisern, wo man einfach gesagt hat, na und - warum denn nicht?
Besonders auffallend sind römische Phallusdarstellungen. Aber was steckt dahinter? Welchen Zweck erfüllen diese Darstellungen?
Wandzeichnung in Pompeji: Mercurius mit Ithyphallus
Man sieht darin einen Beleg für den zutiefst überzeugten Glauben der Römer in die Mächte und Kräfte des Übersinnlichen. Den Geistern und Dämonen wird damit gedroht, entweder du verziehst dich oder weißt was dir passiert. Also, als Phallus bezeichnet man insbesondere in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen den erigierten Penis des Menschen. Der Phallus gilt seit Jahrtausenden als Symbol für Kraft und Fruchtbarkeit. Die kultische Verehrung des Phallus ist in allen Teilen der Welt bezeugt.
Fund in der heutigen Schweiz
Zuweilen hatte der Phallus als Fascinum auch abergläubische Bedeutung als Schutz gegen den „Bösen Blick“ oder auch eine rein sexuelle Symbolik: Im Pompeji des 1. Jahrhunderts war er teilweise ein Wegweiser zu Bordellen.
Dem Phallus als dialektischem Zeichen (Signifikant) des Körpers kommt in der Psychoanalyse von Jacques Lacans eine besondere Bedeutung zu. Die Dialektik liegt hier in der Einheit des „Erhabenen“ (der Zeugung) und des „Niederen“ (dem Urinieren). Der Phallus bezeichnet hier nicht das Organ, sondern steht als Zeichen für den Ausgleich des Mangels im Symbolischen.