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Eine grandiose Erzählung über Freundschaft und Tod. Eine Frau auf dem Weg nach Hause. Sie kommt vom Begräbnis ihrer besten Freundin, sechs Stunden ist das her, und im Straßenverkehr denkt sie wieder und wieder an Lilli. Daran, wie sie es mit den Männern gehalten hat, wie mit den Bindungen, die man lebenslang eingeht, der Familie, den Kindern, wie mit den vielen kleinen und auch größeren Lügen, dem Abtauchen in Affären und wie mit der tödlichen Krankheit. Und daran, wie die Ketten um Lilli immer enger geworden sind. Marlene Streeruwitz beleuchtet in dieser Erzählung ein Stück Alltag, ein Stück Leben, wie es viele gibt, und verleiht ihm durch ihre hochkonzentrierte, bezwingende Prosa eine eigene Würde.
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Seitenzahl: 38
Veröffentlichungsjahr: 2014
MARLENESTREERUWITZ
Eine Frau auf dem Weg nach Hause. Sie kommt vom Begräbnis ihrer besten Freundin, sechs Stunden ist das her, und im Straßenverkehr denkt sie wieder und wieder an Lilli. Daran, wie sie es mit den Männern gehalten hat, wie mit den Bindungen, die man lebenslang eingeht, der Familie, den Kindern, wie mit den vielen kleinen und auch größeren Lügen, dem Abtauchen in Affären und wie mit der tödlichen Krankheit. Und daran, wie die Ketten um Lilli immer enger geworden sind.
Marlene Streeruwitz beleuchtet in dieser Erzählung ein Stück Alltag, ein Stück Leben, wie es viele gibt, und verleiht ihm durch ihre hochkonzentrierte, bezwingende Prosa eine eigene Würde.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Covergestaltung: hißmann, heilmann, hamburg
Coverabbildung: Image Source / Glow Images
Erschienen bei FISCHER E-Books
Die Erzählung erschien zuerst 2008 bei Weissbooks, Frankfurt am Main.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2014
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-402321-2
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Der Abend nach dem Begräbnis der besten Freundin.
Die Fahrt nach Hause.
Die Gedanken beim Warten vor der Ampel.
Abend.
Angesichts des Inhalts des Eiskastens.
Nachtstunden.
Die böse Stunde nach Mitternacht.
Am Ende der zwölften Stunde.
»I did it my way.« Wie um alles in der Welt. Wer ist auf diese Idee gekommen. Wie konnte jemand auf diese Idee kommen. Die Lilli und Frank Sinatra. Was wollte dieser Mann damit sagen. »I did it my way.« Ein erzkatholisches Begräbnis und zum Grab. »I did it my way.« Ein Mafioso in Las Vegas. Und dann. Leichenschmaus.
Ob man zum Leichenschmaus kommen will.
Leichenschmaus. Es soll ja eine soziale Funktion haben. Ein solches Ritual. Oder ist das ein Brauch. Das ist wahrscheinlich eher ein Brauch. Wenn es ein Ritual wäre, könnte man eher hingehen. Dann wäre es die Bestätigung, dass es niemandem gelingt, um das Leben herumzukommen.
Kann der nicht blinken. Kann dieses Arschloch nicht blinken. Was ist denn das für einer. Ja. Ein Oldie mit Hut. Na. Was denn sonst. Ein Oldie mit Hut. Nie heimisch geworden. In seinem Kraftfahrzeug. Ja. Das haben wir gern. Ach ja. Es ist eine Frau. Na ja. Geblinkt muss aber werden, meine Liebe, und deswegen werden wir hier jetzt. Entflechten.
Dass gegessen werden muss. Dass wieder gegessen werden muss. Ja. Das könnte man gemeinsam. Das wäre dann so eine Rückkehr. Aber dafür müsste es karger sein. Und nicht immer der Schweinsbraten auch noch da. Ein Schweinsbraten. So ein Schweinsbraten. Der ist doch.
Hätte ich doch gehen sollen. Ein Stück Schweinsbraten in den Mund stopfen und damit das Leben wieder beginnen. Diesen süßschweinischen Geschmack. Als neuen Lebensanfang.
Wer diese Halogenscheinwerfer erlaubt hat, der gehört.
Mein Leben nach diesem Begräbnis kann nicht mit Schweinsbraten beginnen. Ich sollte einfach Vegetarierin werden. Endgültig. Aber wäre das freundlich. Den Verlust von ihr mit der Aufgabe des fleischlichen Genusses.
Wie diese Leute essen können. Die sitzen jetzt da und essen, und es wird dann auch gleich wieder gelacht. Das passiert mir ja auch. Es ist eben unmöglich, sich bei einem Thema zu halten. Man möchte ja wissen, wie das gehen sollte.
Und hier wollten wir auch wissen, wieso es schon wieder. Bitte. Weiterfahren. Nicht immer. Zügig. Meine Herrschaften. Zügig und über die Kreuzung. Und natürlich nicht.
