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Urlaub in Havanna, Partys in Italien, Bars in Wien. Nichts hilft gegen die Leere im Leben Madelines. Es ist ein Leben, das um ein furchtbares und unausprechliches Geheimnis kreist. Marlene Streeruwitz' großer Familienroman auf der Folie von E.A. Poes Erzählung "Der Untergang des Hauses Usher" reicht vom Jahr 2000 bis zurück ins 19. Jahrhundert.
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Seitenzahl: 546
Veröffentlichungsjahr: 2010
Marlene Streeruwitz
Roman
Urlaub in Havanna, Partys in Italien, Bars in Wien. Nichts hilft gegen die Leere im Leben Madelines. Es ist ein Leben, das um ein furchtbares und unausprechliches Geheimnis kreist.
Marlene Streeruwitz' großer Familienroman auf der Folie von E.A. Poes Erzählung »Der Untergang des Hauses Usher« reicht vom Jahr 2000 bis zurück ins 19. Jahrhundert.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Marlene Streeruwitz, geboren in Baden bei Wien, ist eine der wichtigsten und profiliertesten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Für ihr Werk, das Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Essays umfasst, erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen.
Covergestaltung: Buchholz/Hinsch/Heninger
Coverabbildung: Edgar Knaak
Digitalisierung: pagina GmbH, Tübingen
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2003
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-400280-4
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Partygirl.
Oktober 2000.
April 1997.
Juni 1994.
Juni 1989.
März 1984.
August 1981.
Februar 1976.
Dezember 1973.
September 1968.
Juli 1965.
Mai 1960.
September 1957.
Juni 1950.
Chicago.
Die Glocke schlug an. Kalte Luft strömte herein. Der Mann lehnte mit der Schulter gegen die Glasscheibe der Tür. Er schob die Tür weiter auf. Hielt ein Bündel schwarzer Kleidung mit beiden Händen. Madeline konnte die Schrift auf der Tür hinter ihm sehen. Die rosaroten Buchstaben in 2 Bögen übereinander. »Crystal« groß geschrieben. »Cleaner« darunter. Kleiner. Der Mann trat an den Ladentisch. Legte die Kleidungsstücke ab. Die Tür fiel zu. Die Glocke schlug wieder an. Madeline stand von ihrem Hocker auf. Ging nach vorne. Der Mann grüßte nicht. Er antwortete nicht auf ihr »What can I do for you«. Er sah auf die Kleidungsstücke hinunter. Schob sie zurecht. Schob sie ihr zu. Madeline begann zu sortieren. 2 Herrenhosen. Schwarz. Mit glänzenden Satinstreifen an der Seite. 2 Frackoberteile. Schwarz. 2 Kummerbünde. Schwarz glänzend. 2 schwarze Rollkragenpullover aus Seide. 2 Capes. Weite, lange, schwere, schwarze Capes. Glänzend rot gefüttert. Madeline nahm ein Cape und ging nach hinten. Mr.Kowalski lag nach hinten gelehnt in seinem Bürosessel. Er sah zum von der Decke hängenden Fernsehapparat hinauf. Madeline mußte zweimal »Mr.Kowalski« sagen. Mußte ihn anstoßen. Mußte ihn leicht mit dem Finger gegen den Arm stoßen. Mr.Kowalski hielt die Fernbedienung hoch. Schaltete den Fernsehapparat aus. Er schüttelte den Kopf. Schaltete wieder ein. Kippte den Sessel nach vorne. Saß aufrecht. Beugte sich über das Cape auf dem Tischchen vor ihm. Er rieb den Stoff zwischen den Fingern. Im Fernsehen lief die Jerry-Springer-Show. Das Publikum buhte jemanden aus. Klatschte zu einem Sprechchor. »Cheat. Cheat. Cheat.« Jerry Springer fragte eine Frau. Fragte sie immer wieder. Was sie nun machen wolle. »What are you going to do?« Mr.Kowalski murmelte »Halloween«. Abfällig sagte er das. »15 Dollars.« Madeline ging nach vorne. Die Rechnung machte 82 Dollar aus. Der Mann fragte, was da so teuer sei. Madeline rechnete ihm die einzelnen Beträge vor. Er fände das zuviel. Er nahm die Rechnung in die Hand. Las. Rechnete nach. Sah auf. Er sah durch die Tür auf die Straße hinaus. Die Aufschrift jetzt von hinten zu lesen. »latsyrC renaelC.« Unter dem C von »Cleaner« war der Klebstoff hervorgequollen. Es sah aus wie ein französischer Accent cédille. Der Mann überlegte. Er nickte dann und gab ihr die Rechnung zurück. Von hinten war Musik zu hören. Und ein Aufruf. Wenn die Schwiegermutter zu fett wäre. Wenn man sich für die fette Schwiegermutter schämen müsse. Dann solle man sich melden. Anrufen. Dann solle man die Nummer 1–800-JERRY SPRINGER
