Handbuch gegen den Krieg. - Marlene Streeruwitz - E-Book

Handbuch gegen den Krieg. E-Book

Marlene Streeruwitz

0,0
14,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Im Frühjahr 2022, kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine, veröffentlichte Marlene Streeruwitz ihr »Handbuch gegen den Krieg.« und löste eine breite Diskussion aus. Weil es immer Krieg gibt, schreibt sie, wissen wir nichts über Frieden. Warum werden Menschen ermordet und Städte zerstört? Krieg ist das Gegenteil von Leben und Demokratie. Marlene Streeruwitz entwickelt in ihrem Handbuch Denkansätze, die das Lebensrecht des Menschen in Zentrum stellen. Wie auch in ihren Romanen misst Marlene Streeruwitz das düstere Feld zwischen Patriarchat und Psychose, Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Krieg und Frieden in erhellender Weise aus. 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 36

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Marlene Streeruwitz

Handbuch gegen den Krieg.

 

 

Über dieses Buch

 

 

Das »Handbuch gegen den Krieg.« erschien im Frühjahr 2022 kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine. Weil es immer Krieg gibt, schreibt Marlene Streeruwitz, wissen wir nichts über Frieden. Krieg ist das Gegenteil von Leben und Demokratie. Marlene Streeruwitz entwickelt in ihrem Handbuch Denkansätze, die das Lebensrecht des Menschen ins Zentrum stellen.

Wie auch in ihren Romanen misst Marlene Streeruwitz das düstere Feld zwischen Patriarchat und Psychose, Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Krieg und Frieden in erhellender Weise aus.

 

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Biografie

 

 

Marlene Streeruwitz, in Baden bei Wien geboren, studierte Slawistik und Kunstgeschichte und begann als Regisseurin und Autorin von Theaterstücken und Hörspielen. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter zuletzt den Bremer Literaturpreis und den Preis der Literaturhäuser. Zuletzt erschien der Roman »Tage im Mai.«.

Inhalt

Krieg. Und. Alles ist falsch.

Krieg ist das Gegenteil von Zivilisation.

Krieg ist das Gegenteil von Ethos.

Krieg ist das Gegenteil des Demokratischen.

Krieg ist eine Institution.

Krieg ist die Institution des Rassistischen.

Krieg ist ein Produktionsmittel.

Krieg ist Missbrauch aller.

Krieg ist Erpressung.

Krieg ist Ausbeutung.

Krieg ist Bühne.

Krieg ist Handel mit Leben und Tod.

Krieg ist die Umkehrung der Schöpfungsgeschichte.

Krieg ist die allwissende Erzählung von der Zerstörung.

Krieg behauptet immer die Eroberung irgendeines Paradieses.

Krieg ist unsere kulturelle Gründungsgeschichte.

Krieg ist auktorialstes Sprechen im Anspruch der Allzerstörung.

Krieg ist künstliche Psychose.

Krieg ist Missbrauch in Pseudoempathie.

Krieg ist Unterhaltung.

Krieg ist die Behauptung des Erhabenen.

Krieg ist Comedy.

Krieg ist die Grammatik der Mächtigen.

Krieg ist Industrie.

Krieg ist Handel.

Krieg ist das Gegenteil von Leben.

Krieg ist das Gegenteil von Ethos.

Krieg ist das letzte Abenteuer.

Krieg ist vorgetäuschte Unmittelbarkeit.

Krieg ist die Realität eines allwissend auktorialen Masterplans.

Krieg ersetzt Vernunft durch Gefühle.

Krieg ist ein Roman, in dem der Erzähler alle anderen zu vernachlässigbaren Nebenfiguren erklärt.

Demokratie ist die Aufgabe des auktorialen Entwurfs und damit ein ästhetisches Problem.

Es ist Frieden. [...]

Krieg. Und. Alles ist falsch.

Wieder wischen sich Personen inmitten der Bombentrümmer ihrer Häuser die Tränen von den Wangen. Wieder sind die Münder dieser Personen von der Verzweiflung so weit in die Breite gezogen. Wieder werden die Gesichter vom Staub der zerborstenen Mauern überzogen so unkenntlich ähnlich gemacht.

 

Bilder sind das. Wir kennen sie aus jedem Krieg. Ob in den Grafiken des Schreckens von Francisco Goya aus dem spanischen Erbfolgekrieg oder Nick Úts Foto des «Napalm-Mädchens» in Vietnam. Wir wissen, was Krieg ist. Hier. Bei uns. Die Bilder entwerfen nur genauere Realitäten davon, was uns aus den Erfahrungen unserer Vorfahren an Ahnungen mitgegeben wurde. Ahnungen sind das, die mit den Bildern aus diesem neuen Krieg zu Gewissheiten gemacht werden. Denn. Krieg ist gemacht. Krieg ist kein Naturereignis. Krieg ist eine sorgfältig konstruierte Maschine der Gewalt.

 

Wenn nun in der Ukraine die Personen sich die Tränen von den staubüberzogenen Gesichtern wischen. Beim Anblick ihrer zerbombten Häuser. Dieser jetzige Krieg betrifft uns unmittelbar in Europa. Deshalb bekommen wir die Bilder jeden Tag vorgesetzt. Aus anderen