Der Opus Dei und seine Geheimnisse - Walter Brendel - E-Book

Der Opus Dei und seine Geheimnisse E-Book

Walter Brendel

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Beschreibung

Eingeweihten Kreisen der katholischen Kirche ist die Sekte "Opus Dei" längst bekannt. Der breiten Öffentlichkeit sagte der Name spätestens seit Erscheinn von Dan Browns Beststeller "Sakrileg" etwas. Dort begehen sie sogar Morde. Nun ganz so schlimm ist es nicht, aber keine andere Kirchenorganisation ist so umstritten geheimnisumwittert. Kritiker halten das Opus für eine religiöse Mafia, die den Vatikan und unsere Gesellschaft unterwandert. Was will das "Werk Gottes" tatsächlich? Und wie weit reicht dessen Macht? Politiker, Polizisten, Dozenten, Fußballtrainer und Richter zählen zu den eingeschriebenen Mitgliedern. Das Buch bietet einen Blick hinter die Kulissen der Organisation, die selbst von einem Großteil der Katholiken äußerst umstritten ist.

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Walter Brendel

Der Opus Die und seine Geheimnisse

Ein Orden voller Mysten

Impressum

Verlag:

Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag

Gunter Pirntke

Mühlsdorfer Weg 25

01257 Dresden

[email protected]

 

Inhalt

Vorwort

Der Gründer

Die Förderer des Opus Dei

Die Rolle des Opus Dei

Aussteiger berichten

Franzi, ein Opus-Mitglied

Die seltsamen Erinnerungsstücke und weiterer Aufstieg des Opus Dei

Die seltsame Voraussage

Struktur und Aufbau des Opus Dei

Der „Laschet-Flüsterer“ Nathanael Liminski und seine Verbindungen zum Opus Die

Die Kampftruppe des Papstes

Opus Dei in Österreich

Was ist aus demokratischer Sich problematisch an Opus Dei

Quellen

Vorwort

Für viele Kritiker ist die erzkonservative, katholische Gemeinschaft Opus Dei (Werk Gottes) eine teuflische Sekte. Das Opus Dei hat jedoch ein völlig anderes Selbstbild.

Spätestens seit The Da Vinci Code – Sakrileg, der US-amerikanische Verfilmung des gleichnamigen Thrillers Sakrileg (2003) von Dan Brown aus dem Jahr 2006 ist Opus Dei weltweit bekannt. Jacques Saunière, der Chefkurator des Louvre wurde in einer Galerie des Museums ermordet aufgefunden.

Der Polizeichef Bezu Fache, der den Mord aufklären soll, ist ein bekennendes Mitglied dieser Organisation. Hinter den Mord scheint die Prälatur Opus Dei zu stecken, die durch den mordenden Albino Silas und Bischof Manuel Aringarosa vertreten wird. Die Protagonisten gehen davon aus, dass die katholische Kirche das geheime Wissen der Prieuré de Sion unter allen Umständen unter Verschluss halten möchte, weil sonst die Grundfesten der Kirche erschüttert würden. Wahrheit oder Fiktion?

Ein Blick ins Innere des Opus Dei ist bis heute schwierig, da die weltweit 90 000 Mitglieder sich zum Schweigen verpflichtet haben und Aussteiger von Verfolgung berichten. Währenddessen kämpft Opus Dei darum, einflussreichster Player in der katholischen Kirche zu werden.

Dafür unterhält das "Gotteswerk" ein geheimes Netzwerk – auch in der Bundesrepublik. Nicht umsonst befindet sich die Deutschland-Zentrale in Köln - im mächtigsten katholischen Erzbistum. In Deutschland versucht das Opus Dei vor allem, im Bereich der Bildung Fuß zu fassen – zum Beispiel über den Betrieb von Kitas und Schulen.

Das Beispiel einer Kita in München zeigt, dass das Opus Dei seinen Einfluss auf diese Einrichtungen bewusst verschleiert. Ein weiterer Baustein des Netzwerkes ist die IESE, die Business School des Opus Dei, von der es auch einen Ableger in Deutschland gibt. Sie zählt zu den besten Schulen ihrer Art weltweit.

In Spanien, dem Ursprungsland des Opus Dei, sind bereits seit den Zeiten Francos Teile des Justiz- und Bildungssektors von Mitgliedern des Opus Dei unterwandert. Die Dokumentation versucht, diese Verbindungen in Spanien und Deutschland transparent zu machen, und lässt Opfer und Experten zu Wort kommen, auch den Leiter des Opus Dei, Christoph Bockamp.

Gründer des Opus Dei, der Spanier Josemaria Escriva de Balaguer y Albas

Josemaria Escriva de Balaguer y Albas: 1928 gründete er in Madrid das Opus Dei. Am 17. Mai 1992 hat ihn Papst Johannes Paul II. selig- und am 6. Oktober 2002 heiliggesprochen.

Erstmals berichtet eine Aussteigerin aus Deutschland über ihr Martyrium im Opus Dei und die Schikanen als Reaktion auf ihren Ausstieg. Die Spanierin Carmen Charo wurde während ihrer Zeit im Opus Dei durch Gehirnwäsche und seelischen Druck psychisch krank. Sie hilft heute anderen bei ihrem Weg aus dem Opus Dei.

Das Gleiche versucht auch Dietmar Scharmitzer mit deutschsprachigen Aussteigewilligen und betreibt zur Aufklärung eine Internetplattform. Schließlich bilanziert Marco Politi, Autor und Vatikanexperte aus Rom, den Einfluss des Opus Dei seit der Zeit von Papst Johannes Paul II.

Auch wenn der Ton seines Auftritts konzilianter wurde, so strebt das Opus Dei nach wie vor danach, Schlüsselpositionen in Politik und Gesellschaft zu besetzen – mit Katholiken, die dem Opus mehr als gewogen sind.

Das Buch versucht, diese Verbindungen in Spanien und Deutschland transparent zu machen, lässt Betroffene und Experten zu Wort kommen – unter anderen auch Christoph Bockamp, den Leiter des Opus Dei in Deutschland.

Und auch deutsche Politiker sind im Opus Dei aktiv. Dazu später aber mehr.

Der Gründer

Josemaría Escrivá de Balaguer y Albás, geboren am 9. Januar 1902 als José María Escriba Albás in Barbastro, Spanien und gestorben am 26. Juni 1975 in Rom, ist Gründer des Opus Dei (Werk Gottes bzw. Gottes Werk) und ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche.

José María wurde als zweites von sechs Kindern der Eheleute José Escriba y Corzán und María de los Dolores Albás y Blanc in Barbastro in den aragonesischen Vorpyrenäen in Spanien geboren, der Heimatstadt seiner Mutter. Seine drei jüngeren Schwestern verstarben im Kindesalter. 1915 musste die Familie nach dem wirtschaftlichen Ruin des väterlichen Geschäfts in Barbastro nach Logroño umsiedeln.

Im Alter von sechzehn Jahren fasste José María den Entschluss, Priester zu werden. Seit 1918 besuchte er als Externer das Priesterseminar in Logroño und beendete 1920 das erste Jahr des katholischen Theologiestudiums, zu dem auch das Philosophiestudium gehört. Anschließend siedelte er nach Saragossa über, lebte im Priesterseminar Real Seminario de San Carlos Borromeo und besuchte die Päpstliche Universität San Valero y San Braulio. Ein Grund für den Ortswechsel war sein Wunsch, außer der Theologie auch Rechtswissenschaften zu studieren. Im Priesterseminar berief ihn 1922 der Erzbischof von Saragossa, Kardinal Juan Soldevila y Romero, zu einem der beiden "Superioren", deren Aufgabe es war, die Mitstudenten als Vorgesetzte zu betreuen. Von 1923 bis 1927 studierte er zusätzlich Rechtswissenschaften an der Universität Saragossa. Am 28. März 1925 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und wirkte anschließend neben dem Studium als Seelsorger in Perdiguera und Saragossa.

Ab 1927 lebte er in Madrid, um dort das juristische Doktorat zu erwerben. Gleichzeitig wurde er im Einvernehmen mit dem zuständigen Erzbischof von Saragossa und dem Erzbischof von Madrid, Leopoldo Eijo y Garay, Seelsorger am Stift der Damas Apostólicas del Sagrado Corazón, einer wohltätigen Armen- und Krankenpflegestiftung weiblicher Mitglieder der Madrider Oberschicht. 1931 gab er diese Stellung auf, wurde zum Kaplan (ab 1934 Rektor) des Königlichen Stiftes Santa Isabel ernannt und widmete sich der Studentenseelsorge. Wie schon in Saragossa verdiente er zusätzlich zu dem damals bescheidenen Priestergehalt Geld durch die Erteilung von Privatunterricht in Römischem und Kanonischem Recht. Seine Mutter und die beiden Geschwister Carmen und Santiago folgten ihm nach Madrid.

Am 2. Oktober 1928 gründete Escrivá, wie er sich jetzt nannte, nach eigenem Verständnis das Opus Dei. Er tat dies nach eigener Darstellung aufgrund einer göttlichen Offenbarung. Die Bezeichnung "Opus Dei", die er deshalb für sein Werk benutzte, gebrauchte er allerdings erst ab 1930. Was genau am Gründungstag geschehen sein soll, hielt er zeitlebens geheim; einen formellen Gründungsakt gab es nicht. Er war zunächst das einzige Mitglied seiner Gründung. Am 14. Februar 1930 habe er – ebenfalls aufgrund einer Privatoffenbarung, wie er später wissen ließ – das Werk entgegen seiner ursprünglichen Absicht um eine Abteilung für Frauen erweitert, die streng von den Männern getrennt arbeiten sollte. In der Realität bestand das Opus Dei seit etwa 1930 aus einer kleinen Gruppe von Freunden, Schülern und Bekannten Escrivás, mit denen er sich traf. Es besaß weder eine rechtliche Struktur noch Rechtspersönlichkeit. 1936 hatte die Gruppe „ein knappes Dutzend Mitglieder“. Escrivá vertraute seine Gründungsabsichten seinen Beichtvätern und dem Erzbischof von Madrid an, die ihn in seinem Anliegen unterstützten.

1933 gründete er die „Academia DYA“ („Derecho y Arquitectura“, von ihm gedeutet als „Dios y Audacia“, d. h. „Gott und Kühnheit“). Bei dieser Einrichtung handelte es sich um das erste korporative Werk des Opus Dei in Spanien, das Studenten die spezielle Lehre und Art der Unterweisung vermitteln sollte. Der spanische Bürgerkrieg unterbrach die Verwirklichung seiner Pläne. Im republikanischen Madrid übte Escrivá sein priesterliches Amt im Verborgenen aus. Ab April 1937 fand er Zuflucht in der Gesandtschaft von Honduras, Ende 1937 floh er dann mit einigen Gleichgesinnten über Barcelona und Andorra in die nationale Zone, wo er sich bis zum Ende des Bürgerkrieges überwiegend in Burgos aufhielt. Dort widmete er sich unter anderem der Abfassung der Studie „La Abadesa de las Huelgas“, eine theologisch-kirchenrechtliche Untersuchung der außerordentlichen quasi-bischöflichen Jurisdiktion der Äbtissin der bei Burgos gelegenen Abtei Las Huelgas. Für die Arbeit, die er nach seiner Rückkehr nach Madrid der juristischen Fakultät als Dissertation vorlegte, konnte er die reichen Bestände von Bibliothek und Archiv des Klosters nutzen. In der Zeit in Burgos knüpfte Escrivá viele Kontakte.

Ende März 1939 nach Madrid zurückgekehrt, begann er mit einigen Mitarbeitern, die Arbeit des Opus Dei wieder aufzunehmen und sein Werk in Spanien zu verbreiten. 1939 erschien die endgültige Fassung seines bekanntesten Buches, die Aphorismensammlung Der Weg (Camino), die 999 Maximen enthält und als geistlich-lebenspraktischer Leitfaden für Anhänger und Freunde des Opus Dei betrachtet wird. Etliche Bilder, Ausdrucksweisen und Gedankengänge des Werks sind durch die Zeit des aufkommenden Faschismus geprägt, in der es entstand. Am 19. März 1941 wurde das Opus Dei als fromme Vereinigung (Pia Unio) durch den Erzbischof von Madrid kirchlich anerkannt. In den 1940er Jahren erlangte Escrivá Bekanntheit durch Besinnungstage und Exerzitien, die er in verschiedenen Bistümern Spaniens abhielt. Zu dieser Zeit änderte er seinen Namen in Josemaría Escrivá de Balaguer y Albás, eine den Namenskonventionen des spanischen Adels nachempfundene Namensform. 1968 erwarb er den spanischen Adelstitel „Marques de Peralta“, auf den er 1972 nach heftiger öffentlicher Kritik zugunsten seines Bruders verzichtete.

Am 14. Februar 1943 gründete Escrivá innerhalb der männlichen Abteilung des Opus Dei die Priesterliche Gesellschaft vom Heiligen Kreuz (Societas Sacerdotalis Sanctae Crucis), und zwar offenbar, nachdem er erneut eine Privatoffenbarung empfand. Die Priestergesellschaft fand am 8. Dezember 1943 durch den Erzbischof von Madrid die kanonische Errichtung. Durch sie wurde es für männliche Numerarier-Mitglieder möglich, sich auf Weisung der Leitung der Vereinigung zu Priestern weihen zu lassen, die ausschließlich der Gemeinschaft zur Verfügung standen und später auch unmittelbar für das Opus Dei inkardiniert werden konnten. Hintergrund waren Konflikte mit außenstehenden Beichtvätern, die dem Werk selbst nicht angehörten und deren Ratschläge an die Mitglieder Escrivá als Einmischung in die innere Führung und Kontrolle seiner Organisation empfand. Er legte deshalb großen Wert darauf, dass Opus-Dei-Mitglieder ausschließlich bei den mit dem Werk verbundenen Priestern beichten. Auch in dieser Priestergesellschaft war er zunächst das einzige Mitglied, bis eineinhalb Jahre später drei weitere Opus-Dei-Mitglieder zu Priestern geweiht werden konnten. Sie wurde 1947 als Institution päpstlichen Rechts anerkannt. Seit etwa 1946 bestand die Organisation aus ca. 12 Klerikern, 250 Numerariern und etwa 400 Supernumerariern. Die Supernumerarier sind Laien, die seit etwa 1950 heiraten dürfen.

1945 begann Escrivás Werk mit der Arbeit außerhalb Spaniens, und zwar in Portugal. 1946 verlegte er den Zentralsitz von Madrid nach Rom, in das Zentrum der katholischen Kirche. Von dort startete er die weltweite Ausbreitung seiner Organisation, zunächst in katholisch wie spanisch geprägte Länder Lateinamerikas. In Rom gründete er 1948 das „Collegium Romanum Sanctae Crucis“ und 1953 das „Collegium Romanum Sanctae Mariae“ als Ausbildungsstätten für die Priester und Laien seiner Bewegung. 1950 wurde das Opus Dei von Papst Pius XII. zu einem Säkularinstitut erhoben und somit kirchlich vollständig anerkannt. 1955 wurde Escrivá an der Lateranuniversität im Fach Theologie promoviert. Er verfasste zahlreiche Schriften, bereiste viele Länder und hielt Katechesen und Vorträge, in denen er die besondere Spiritualität des Opus Dei zu verbreiten und Mitglieder anzuwerben versuchte.

Josemaría Escrivá de Balaguer starb am 26. Juni 1975 in Rom in seinem Arbeitszimmer. Bei seinem Tod hatte das Opus Dei weltweit über 60.000 Mitglieder. Nach seinem Tod wurde verbreitet, mit ihm habe „zum erstenmal in der Geschichte der Kirche ein Priester im Verlauf seines Lebens rund tausend im Berufsleben stehende Fachleute und Wissenschaftler aus den fünf Kontinenten zur Priesterweihe geführt.“ Er wurde in der unterirdisch gelegenen Krypta der mit dem Geld des Opus Dei gebauten Prälaturkirche Santa Maria della Pace beigesetzt. Dort ruht heute sein 1994 verstorbener Nachfolger Álvaro del Portillo, während Josemaría Escrivá im Hauptaltar der Kirche als Heiliger verehrt wird. Schon zu Lebzeiten wurde Josemaría Escrivá von seinen Anhängern für heilig gehalten. Sein Erlebnis, das zur Gründung des Opus Dei führte (die so genannten „Vorahnungen der Liebe“), wurde ebenso wie andere Lebensereignisse sowie die Umstände seines Todes mit einer Aura des Geheimnisvollen und Wundertätigen umgeben. Gleich nach seinem Tod begannen in der Organisation immense Anstrengungen, um die Selig- und Heiligsprechung ihres Gründervaters zu erreichen. Die Verklärungsarbeit hat dazu beigetragen, dass ein Großteil der zahlreich verfügbaren Lebensbeschreibungen hagiographischen Charakter besitzt und nur wenig über seine Persönlichkeit und die Beziehungsstruktur zwischen Gründer und Opus Dei aussagt. Sein Hauptwerk Camino wurde vom Opus Dei 1957 in einer deutschen Übersetzung herausgegeben, die alle Anklänge an die faschistische Ideologie der Entstehungszeit systematisch beseitigt.