Die zwei Gesichter des Rex Gildo - Walter Brendel - E-Book

Die zwei Gesichter des Rex Gildo E-Book

Walter Brendel

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Beschreibung

Rex Gildo war über 26 Jahre Deutschlands beständigster Schlagerstar. Er verkaufte in 40 Jahren über 25 Millionen Schallplatten und drehte über 30 Spielfilme. Sein "Hossa, Hossa" wurde zum Markenzeichen. "Fiesta Mexicana" hielt sich damals ein halbes Jahr in der Hitparade. Es ist aber auch die Geschichte eines einsamen Mannes, der sich selbst eine Legende gewoben hatte, aus der er nicht mehr herauskam. Eine tragische Figur mit einem tragischen Ende. Rex Gildo stürzte sich aus dem zweiten Stock seines Wohnhauses, ob im vollen Bewusstsein, oder verwirrt durch Alkohol und Tabletten, das wird wohl für immer offen bleiben müssen. Das Buch erzählt die wahre Geschichte des Mannes, der sich mit seinem Künstlernamen zur Kunstfigur machte, hinter der seine wahre Identität immer mehr verschwand.

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Seitenzahl: 62

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Walter Brendel

Die zwei Gesichter des Rex Gildo

Impressum

Texte:             © Copyright by Walter Brendel

Umschlag:      © Copyright by Walter Brendel

Verlag:

Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag

Gunter Pirntke

Mühlsdorfer Weg 25

01257 Dresden

[email protected]

Inhalt

Impressum

Vorwort

Geheimnisvolles Leben

Annegret Biehn

Die Lebenspartner

Der letzte Manager

Cornelia Froboess

Gitte Hænning

Die Dokumentation

Sprung in den Tod

Zusammenfassung und Fazit

Quellen

Vorwort

Die deutsche Schlagerlegende Rex Gildo, das ist auf der einen Seite die Geschichte einer sagenhaften Karriere: Rex Gildo war über 26 Jahre Deutschlands beständigster Schlagerstar. Er verkaufte in 40 Jahren über 25 Millionen Schallplatten und drehte über 30 Spielfilme. Sein "Hossa, Hossa" wurde zum Markenzeichen. "Fiesta Mexicana" hielt sich damals ein halbes Jahr in der Hitparade und noch am Schluss bei seinen Auftritten in Volksmusiksendungen und Möbelmärkten wollten die Fans immer wieder dieses Lied hören.

Auf der anderen Seite ist es die Geschichte eines einsamen Mannes, der sich selbst eine Legende gewoben hatte, aus der er nicht mehr herauskam. Eine tragische Figur mit einem tragischen Ende. Rex Gildo stürzte sich aus dem zweiten Stock seines Wohnhauses, ob im vollen Bewusstsein, oder verwirrt durch Alkohol und Tabletten, das wird wohl für immer offen bleiben müssen.

Der noch ganz junge Rex Gildo

Am Beginn seiner Karriere hat er sich selbst eine Legende erschaffen. Die Geschichte seiner Herkunft, die bis heute immer wieder in den Medien reproduziert wird, ist frei erfunden. Das Geburtsdatum (er wurde immer jünger statt älter), der Geburtsort, Beruf der Mutter (angeblich Opernsängerin), die Ausbildung zum Sänger zuerst bei den Regensburger Domspatzen (dort war er 14 Tage im Internat, bekam Heinweh und wurde nie wiedergesehen), dann zum Schauspieler an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule – alles frei erfunden.

Unser Buch erzählt die wahre Geschichte des Mannes, der sich mit seinem Künstlernamen zur Kunstfigur machte, hinter der seine Identität immer mehr verschwand. Als "Rex Gildo" hatte er den Erfolg, von dem er als Ludwig Franz Hirtreiter geträumt hatte. Für diesen Traum gab er seine Persönlichkeit immer mehr auf. Am Ende konnte er nicht mehr anders, als mit Perücke und viel Make-up den ewig jungen Beau zu geben, den Frauenschwarm, den "Sexy Rexy" auch noch mit 63 Jahren.

Heute, 24 Jahre nach seinem Tod, versuchen seine treuen Freunde die Legendenbildung aufrecht zu erhalten. Eine Freundin, die ihm und seinem jugendlichen Liebhaber in den letzten Jahren sehr nahe stand, will nichts von Homosexualität wissen, nichts von Perücken und nichts von Alkohol. Für sie war Rex ein Gehetzter der Medien, die sich genüsslich auf Gerüchte über torkelnde Auftritte und sein Schwulsein stürzten.

Seine Kollegen aus der Schlagerbranche sind da offener. Freimütig gibt Costa Cordalis Auskunft über seinen Freund Rex, der die Frauen, die ihn so anschmachteten satt hatte, der Männer liebte und daran zerbrach, dass er nach der einen großen Liebe keinen adäquaten Mann mehr gefunden hatte. Cornelia Froboess erinnert an die unschuldige Zeit der 50er, als sie mit Rex Gildo in zahlreichen Filmen auftrat und auf Tourneen sang. Sie seien wie Bruder und Schwester gewesen. Rex hatte bei Familie Froboess gewohnt, von seiner Familie erfuhren sie nichts, er war damals schon der Junge ohne Vergangenheit.

Ralph Siegel berichtet über den ersten Manager von Rex, der zugleich dessen erste Liebe war und für seinen Schützling geschickt das Image des Schwiegermutter-Schwarms aufzubauen wusste. Rex musste sogar heiraten, seine Cousine erklärte sich dazu bereit. Selbst als sie schon getrennt waren und einen bösen Rosenkrieg führten, posierten beide lächelnd gemeinsam für Home-Storys. Auch Gitte, die dänische Sängerin, sollte zu Rex' Image beitragen. Ihr Duett "Gehen sie aus im Stadtpark die Laternen" war das erfolgreichste. Im deutschen Film der 60er spielten sie immer wieder das Liebespaar und wurden dann auch von der Plattenfirma privat als "Traum"-Paar "geoutet". Sie sollte gar eine Scheinehe mit ihm eingehen, Gitte erzählt, sie sei so empört gewesen, dass sie daraufhin die Zusammenarbeit mit Rex beendete.

Rex' Stern ging Mitte der 80er Jahre langsam unter. Sein vorwiegend weibliches Publikum war mit ihm gealtert, doch er wollte weiterhin in der Pose des vitalen Schönlings bleiben. Zeitweise konnte er Image und Ich nicht mehr auseinanderhalten. Das Buch zeichnet die Stationen seiner Karriere nach, macht eine Zeitreise vom biederen Nachkriegsdeutschland bis in die 90er und blickt hinter die Kulissen des Showbusiness, die letzten Lebensjahre bis zu seinem Selbstmord.

Es gibt Parallelen zu Roy Black, der vor acht Jahren allein in einer bayerischen Fischerhütte starb. Offizieller Befund: Herzversagen, Sohn Thorsten sprach von Selbstmord. Berichte über Alkohol-Exzesse und Depressionen waren dem Tod Roy Blacks vorausgegangen. Der Sänger verabscheute die Schlager, mit denen er identifiziert wurde. Er hätte lieber Rock''n''Roll gesungen.

Ähnliches wird nun auch von Gildo berichtet - doch das Publikum verlangte von beiden Stars die immer gleichen alten Hits. Hossa, hossa. „Gildo war seine eigene Marionette geworden“, sagt sein Komponist Willy Klüter.

Rex Gildo 1964

Geheimnisvolles Leben

Der am 2. Juli 1936 als Ludwig Franz Hirtreiter geborene spätere Schauspieler und Sänger, später bekannt als Alexander Gildo und danach Rex Gildo im niederbayerischen Straubing als jüngstes von fünf Kindern des Postschaffner Ludwig Hirtreiter und dessen Frau Katharina Falterer geboren. Seine Urgroßmutter mütterlicherseits sei Italienerin gewesen, erklärte er seinen dunklen Teint. Über seine Kindheit spricht er nicht, Angaben in seinem Lebenslauf sind falsch oder erfunden.

Ein Leben lang versuchte er, die Wahrheit zu verstecken. Deswegen trug Rex Gildo eine Perücke und log, was sein Alter betraf. Deswegen setzte er ein Lächeln auf, als sein Herz weinte. Doch irgendwann war er am Ende. Als der Schlagersänger am 23. Oktober 1999 aus dem zweiten Stock seiner Münchner Wohnung sprang, konnte er nicht mehr so weiterleben. Drei Tage später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Der junge Ludwig

Seitdem wird behauptet, Rex Gildo habe sich umgebracht, weil der Ruhm des „Fiesta Mexicana“-Sängers immer mehr verblasste. Nur noch wenige Menschen wollten ihn singen hören. An dem Abend, als er sich aus dem Toilettenfenster stürzte, kam er gerade von einem Auftritt in einem Möbelhaus.

Doch die Wahrheit ist viel schlimmer! Denn es war nicht der nachlassende Erfolg, der ihn veranlasste, sich das Leben zu nehmen. Ein Wegbegleiter von damals erinnert sich: „Er konnte nicht mehr damit umgehen, dass er sich immer verstecken musste. Sein wahres Ich. Seine Liebe zu Männern.“

Rex Gildo war schwul. Heute weiß man das. Damals aber tat er alles, um es zu verheimlichen. Seinen Entdecker und Geliebten gab er als Onkel aus. Nach dessen Tod kam ein viel jüngerer Geliebter. „Er hatte bei Terminen immer einen Mann dabei, den er als seinen ‚Sekretär‘ vorstellte“, erinnert sich der Bekannte von damals weiter. „Wir dürfen nicht vergessen, dass das zu einer Zeit war, als es den Paragrafen 175 noch gab. Sexuelle Handlungen unter Männern waren per Gesetz verboten.“

Rex Gildo heiratete sogar seine Cousine Marion, spielte der Öffentlichkeit das perfekte Eheleben vor, alles, damit die Wahrheit nicht herauskam. Eben dieser „Sekretär“, Dave Klingeberg , wollte dann nach dem Tod von Rex Gildo 50 Prozent des Erbes von dessen Frau Marion haben. So kam Rex’ Geheimnis doch ans Licht. Der Mann seines Lebens war aber Rex Gildos Entdecker Fred Miekley. 37 Jahre waren die zwei ein Paar. Natürlich im Verborgenen. Fred starb schon 1988. Heute liegt Rex Gildo auf dem Ostfriedhof in München – direkt neben der Liebe seines Lebens.