Dr. Stefan Frank 2747 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2747 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Seit mehreren Nächten wird Robert Landsteiner von gruseligen Gestalten und Stimmen heimgesucht. Sie stehen um sein Bett herum und flüstern sich unverständliche Dinge zu. Immer wieder sieht Robert eine gruselige Fratze in einem Narrenkostüm begleitet von unzähligen Glöckchen, die bimmeln. Eine kalte Hand berührt seine Füße, und Robert ist wie gelähmt, er will um Hilfe schreien, doch keine Laute dringen aus seiner Kehle. Dann wacht er schweißgebadet auf. Er ist allein in seinem Schlafzimmer. War das alles nur ein Traum? Wie kann es sich so real anfühlen?
Robert glaubt, verrückt zu werden. Einzig seinem Freund Wolfgang vertraut er sich an. Dieser rät ihm, einen Arzt aufzusuchen. Doch Robert traut sich nicht. Sie würden ihn für wahnsinnig erklären und in eine Klinik sperren. Die Wochen ziehen dahin, Robert ist nun mehr ein Schatten seiner selbst. Die Angst vor dem Schlafengehen beherrscht ihn. Die schrecklichen Heimsuchungen haben ihn gezeichnet. In seiner Verzweiflung recherchiert er im Internet und stößt auf eine Geisterbeschwörerin ...

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Inhalt

Cover

Nächtliche Heimsuchungen

Vorschau

Impressum

Nächtliche Heimsuchungen

Robert befürchtet, verrückt zu sein

Seit mehreren Nächten wird Robert Landsteiner von gruseligen Gestalten und Stimmen heimgesucht. Sie stehen um sein Bett herum und flüstern sich unverständliche Dinge zu. Immer wieder sieht Robert eine gruselige Fratze in einem Narrenkostüm begleitet von unzähligen Glöckchen, die bimmeln. Eine kalte Hand berührt seine Füße, und Robert ist wie gelähmt, er will um Hilfe schreien, doch keine Laute dringen aus seiner Kehle. Dann wacht er schweißgebadet auf. Er ist allein in seinem Schlafzimmer. War das alles nur ein Traum? Wie kann es sich so real anfühlen?

Robert glaubt, verrückt zu werden. Einzig seinem Freund Wolfgang vertraut er sich an. Dieser rät ihm, einen Arzt aufzusuchen. Doch Robert traut sich nicht. Sie würden ihn für wahnsinnig erklären und in eine Klinik sperren. Die Wochen ziehen dahin, Robert ist nun mehr ein Schatten seiner selbst. Die Angst vor dem Schlafengehen beherrscht ihn. Die schrecklichen Heimsuchungen haben ihn gezeichnet. In seiner Verzweiflung recherchiert er im Internet und stößt auf eine Geisterbeschwörerin ...

Als Robert Landsteiner spürte, dass jemand seine Bettdecke weggezogen hatte, wachte er schlagartig auf. Erschrocken öffnete er seine Augen und lauschte in die Dunkelheit. Er hörte Schritte in seinem Schlafzimmer!

Ein Einbrecher, durchfuhr es ihn.

Es konnte gar nicht anders sein. Immerhin lebte er seit bereits drei Jahren allein in dieser Wohnung. Er hatte nicht einmal ein Haustier. Aber er hörte eindeutig Schritte und sogar Stimmen von mehreren Personen, die sich unverständliche Dinge zuflüsterten.

Robert war wie gelähmt vor Angst und konnte sein Herz bis zum Hals schlagen spüren. Stocksteif lag er auf dem Rücken und hoffte, dass die Eindringlinge sein Schlafzimmer wieder von selbst verließen, ohne ihm vorher etwas anzutun.

Er wunderte sich noch über die Dreistigkeit der Eindringlinge, denen es offensichtlich völlig egal war, dass er in seinem Bett lag und sie sich unterhielten, als existiere er gar nicht.

Angsterfüllt starrte Robert an die Decke über sich. Ihm war kalt, aber er wagte es nicht, sich zu bewegen.

Vielleicht haben sie mich ja wirklich nicht bemerkt, kam ihm ein irrationaler Gedanke.

Aber warum hat man mir dann die Decke weggezogen? Was wollen sie von mir?

Jemand kicherte.

Sie machen sich über mich lustig. Sie lachen mich aus. Sie wissen, dass ich wach bin!

Er wollte fragen, warum sie hier waren. Warum sie in sein Schlafzimmer eingedrungen waren.

Aber er konnte seine Frage nicht artikulieren. Er hörte nur ein unverständliches Stöhnen, das aus seiner eigenen Kehle kam! Er konnte selbst nicht verstehen, was er sagte!

Seine Zunge war schwer, und es schien ihm, als hätte jemand seinen Mund verklebt.

Was habt ihr nur mit mir gemacht?, dachte er panikerfüllt.

Das Kichern des unheimlichen Mannes neben ihm verstummte. Dafür hörte er nun ein leises Klingeln. Wie von mehreren kleinen Glöckchen.

Dieses Klingeln wurde immer lauter, und es schien, als würde es sich seinem Bettende nähern. Das Klingeln wurde von patschenden Schritten begleitet. Es klang, als würde jemand barfuß mit nassen Füßen über seinen Parkettboden watscheln.

Als die Geräusche abrupt stoppten, bimmelten die Glöckchen noch etwas nach.

Warum kam Robert jetzt eine Narrenkappe in den Sinn?

Er spürte, dass nun jemand direkt vor seinen Füßen stand. Und als eine eiskalte Hand plötzlich seine Knöchel berührte, wäre er am liebsten aus dem Bett gesprungen.

Er schrie um Hilfe, aber wieder verließen nur unverständliche Laute seinen Mund.

***

Wie aus weiter Ferne hörte Dr. Stefan Frank die Hilferufe, die an sein Ohr drangen.

Die Stimme klang dumpf, so als befände sich Watte in seinen Ohren.

Aber woher kannte er diese Stimme?

Dann fiel es ihm ein. Es war die Stimme von ... Alexandra! Er wachte schlagartig auf.

Nach der Schrecksekunde und einem kurzen Moment der Desorientierung wurde ihm bewusst, dass ihn soeben die Stimme seiner Freundin aus dem Schlaf gerissen hatte.

Er sah zu Alexandras Bettseite. Sie war leer.

»Stefan!«, hörte er sie wieder verzweifelt rufen.

Nun hielt ihn nichts mehr. Er sprang aus dem Bett, riss die Schlafzimmertür auf und rannte in die Küche, aus der Alexandras Schrei gekommen war.

Ihn beschlich eine schlimme Vorahnung.

»Stefan!«, rief Alexandra diesmal erleichtert, als er in die Küche kam.

Bei dem Anblick, der ihn erwartete, traf ihn allerdings fast der Schlag.

Der gesamte Küchenboden war mit Wasser bedeckt, und es trat sogar schon auf den Flur hinaus.

»Ach, du Sch...!«, entfuhr es ihm.

»Wir haben einen Wasserrohrbruch!«, rief seine Freundin und zeigte auf den Kasten unter der Spüle, aus dem das Wasser in einem regelrechten Schwall herausdrang.

Stefan kniete sich auf den nassen Küchenboden und öffnete den Kasten, während ihm das Wasser entgegenspritzte.

Zum Glück war es kalt. Heißes Wasser hätte ihm in diesem Moment wohl das Gesicht verbrüht. Stefan sprang wieder hoch, wischte sich mit der Hand über die Augen und rannte hinaus auf den Flur und von dort ins Badezimmer, wo sich die Hauptwasserleitung befand. Er öffnete das kleine Metalltürchen an der Wand und drehte den Hebel der Wasserleitung um.

»Es hat aufgehört!«, rief da Alexandra auch schon aus der Küche.

Stefan atmete auf. Er hoffte, dass sich der Schaden in Grenzen hielt, und fürchtete sich schon fast davor, wieder in die Küche zurückzukommen und sich die Bescherung nochmals anzusehen.

»Au, verdammt«, sagte er und stöhnte, als er sah, dass das Wasser nun auch schon den gesamten Flur benetzte und über die Treppe Richtung Erdgeschoss rann.

Er lief wieder ins Badezimmer zurück und holte alle Handtücher aus dem Schrank, mit denen er den Boden auslegen wollte. Er befürchtete, dass sie für diese Menge an Wasser nicht ausreichen würden.

»Sollen wir die Feuerwehr rufen?«, fragte Alexandra, die zwar immer noch geschockt war, sich aber langsam wieder zu beruhigen schien und mithalf, die Handtücher auf dem Boden zu verteilen.

Stefan hingegen spürte nun, wie ihm das Herz bis zum Hals klopfte. Er wurde sich gerade der Tragweite dieses Wasserschadens bewusst. Vor allem, wenn er an die Räume seiner Arztpraxis dachte, die sich direkt unter ihnen befanden.

Er hoffte, dass das Schlimmste abgewendet werden konnte und das Wasser noch nicht durch die Decke seiner Ordination nach unten tropfte.

»Würdest du das Anrufen übernehmen, Alexandra? Ich sehe mal unten nach, okay?«

Sie nickte und holte ihr Handy, das noch im Schlafzimmer lag.

Stefan legte notdürftig einige der Handtücher, die sich augenblicklich vollsogen, auf die obersten Treppen und stieg dann die Stufen hinunter in seine Praxis.

Beruhigt registrierte er, dass noch kein Wasser in seine Arzträume durchgekommen war. Dann fiel ihm aber ein Spruch ein, den er vor Kurzem im Fernsehen gehört hatte: Feuer und Wasser suchen sich immer einen Weg.

***

Die Feuerwehr war wenige Minuten später gekommen und hatte dem immer noch geschockten Pärchen geholfen, den Boden einigermaßen trocken zu legen.

»Ich würde mir das aber auf alle Fälle noch von einem Fachmann ansehen lassen«, sagte einer der Feuerwehrleute, als seine Kollegen sich gerade wieder dazu bereit machten, die Villa zu verlassen.

»Feuer und Wasser suchen ...«

»... sich immer einen Weg«, unterbrach ihn Stefan. »Ja, ich weiß.«

Der Feuerwehrmann lächelte und gab ihm die Hand. »Ich wünsche Ihnen alles Gute, Herr Doktor. Das wird schon wieder.«

Stefan seufzte. Er versuchte, nicht daran zu denken, dass er die Praxis unter ihm für einige Tage schließen musste, falls das Wasser dort doch noch durch die Decke kommen würde.

»Danke für alles«, verabschiedete er sich von den Feuerwehrleuten, bevor sie in ihren schweren Schuhen die Treppe hinunter polterten und die Villa verließen.

Alexandra umarmte ihren Liebsten von hinten, und sie beobachten durch das Küchenfenster, wie die Männer wieder in das rote Feuerwehrauto einstiegen, das schließlich wegfuhr.

»Tja«, seufzte der Allgemeinmediziner. »Jetzt beginnt wohl der anstrengende Teil. Versicherungen. Trockengeräte. Sanierungsarbeiten. Wahrscheinlich muss ich sogar die Praxis einige Wochen schließen.«

»Kopf hoch, Stefan«, tröstete Alexa ihren Liebsten und küsste die Stelle unter seinem rechten Ohrläppchen. »Wir schaffen das. Gemeinsam. So wie immer, oder?«

Er drehte sich zu ihr um und lächelte zum ersten Mal an diesem Morgen.

»Aber natürlich, mein Schatz.« Er küsste sie auf die Lippen. »Besser, ich sage Frau Giesecke und Frau Flanitzer Bescheid, was passiert ist. Ich schließe zumindest für heute die Praxis. Vielleicht können die beiden mir helfen, die heutigen Termine abzusagen oder zu verschieben.«

»Soll ich inzwischen einen Fachmann heraussuchen, der sich diese Bescherung hier ansehen kommt?«, schlug Alexandra vor.

»Das wäre super, mein Schatz«, antwortete er und küsste sie wieder. »Je eher wir wissen, wie hoch der Schaden ist und wie es hier weitergeht, umso besser.«

***

Eine Stunde später liefen die Telefone heiß.

Mindestens zehnmal hatte jede von den Arzthelferinnen schon dieselbe Geschichte erzählt: Die Arztpraxis von Dr. Stefan Frank musste wegen eines Wasserrohrbruchs geschlossen werden. Zumindest für heute.

Stefan Frank war sehr froh, dass er sich auf seine beiden Angestellten so verlassen konnte. Sie waren eine seelische Unterstützung für ihn. Vor allem Martha Giesecke war es mit ihrer unverwechselbaren Art und ihrer Berliner Schnauze gelungen, ihren Chef heute schon mehrmals zum Schmunzeln zu bringen.

Skeptisch betrachtete Dr. Stefan Frank die Decke über Martha Gieseckes Kopf.

Bildet sich da bereits ein feuchter Fleck?, fragte er sich.

Oder war der Fleck vorher schon dagewesen? Er war sich nicht sicher.

Erleichtert atmete er auf, als er die Türglocke hörte.

Sicher war das einer der Mitarbeiter des Sanierungsbetriebes, den Alexandra vorhin verständigt hatte.

Der Arzt öffnete selbst die Tür und begrüßte einen Mann, der mit einer kleinen Werkzeugtasche und einem Klemmbrett unter dem Arm vor ihm stand.

»Sind Sie Doktor Frank?«, fragte der Mann freundlich.

Er war einige Jahre jünger als Stefan und strahlte Ruhe und Seriosität aus.

Genau das, was ich jetzt brauche, dachte der Arzt, dem man unter normalen Umständen ebenso nachsagte, dass er beruhigend auf andere wirkte.

Er bejahte, und der Handwerker stellte sich vor: »Ich heiße Robert Landsteiner. Frau Schubert hat mich vorhin angerufen. Ich soll mir hier einen Wasserschaden ansehen?«

»Ja, vielen Dank, dass sie so schnell kommen konnten.« Stefan ging etwas zur Seite und bat den Mann herein.

Er registrierte zufrieden, dass Robert Landsteiner auch seine beiden Arzthelferinnen freundlich begrüßte.

»Wo ist der Schaden?«, fragte er dann. »Oben?«

»Ja. Bitte folgen sie mir.« Stefan ging vor.

Oben wartete bereits Alexandra auf sie.

»Das ist meine Lebensgefährtin, Frau Schubert«, stellte Stefan sie vor.

Landsteiner lächelte und schüttelte ihre Hand. »Dann haben wir beide telefoniert«, bemerkte er.

»Oh, der Chef persönlich?«, wunderte sich Alexandra.

»Wir sind nur ein kleiner Betrieb, Frau Schubert. Mein Partner Wolfgang Brettschneider und ich. Aber keine Sorge, wir haben bereits viel Erfahrung, auch wenn wir unsere Firma erst vor fünf Jahren hier in Grünwald aufgezogen haben.«

»Daran hatte ich auch keinen Zweifel«, antwortete sie.

»Gut, dann wollen wir mal.«

Der Handwerker ging an den beiden vorbei und betrat die Küche.

***

Robert Landsteiner hatte mit einem Feuchtigkeitsmessgerät die Wände und den Boden sowie auch die Decke in der Arztpraxis abgetastet.

»Herr Doktor«, sagte er schließlich. »Ich habe leider keine guten Nachrichten. Haben Sie eventuell die Möglichkeit, Ihre Arztpraxis für einige Wochen zu schließen?«

»Einige Wochen?«, fragte Stefan ungläubig.

»Ja. Oder zumindest auf einen anderen Ort auszuweichen.«

»Ist es denn so schlimm?«, fragte er bang. »Wird das Wasser durch die Decke tropfen?«

»Das nicht. Aber ich werde überall Bautrockner aufstellen müssen. Da wird es in den Räumen sehr laut, aber auch sehr heiß werden.«

»Ich verstehe. Wie lange wird es ungefähr dauern?«

»Bei dem vielen Wasser, das in das Mauerwerk eingedrungen ist ... Hm, mindestens vier bis sechs Wochen. Danach muss man weitersehen.«

Stefan atmete durch. »Und der Rohrbruch selbst?«, fragte er dann und sah schon vor seinem geistigen Auge vor sich, wie Handwerker die Mauern der Villa aufstemmten.

»Da hatten Sie Glück«, beruhigte ihn Robert Landsteiner. »Es war kein Rohrbruch, in dem Sinn. Ein Ventil an der Wasserleitung unter ihrer Spüle war undicht. Den Schaden kann ich sofort beheben. Aber sie brauchen wahrscheinlich bald neue Küchenmöbel. Haben Sie eine Hausratversicherung?«

Stefan Frank nickte. »Ja, haben wir.«

»Dann nehmen Sie bitte noch mit ihrer Versicherung Kontakt auf.«

Der Arzt nickte, dann seufzte er. Er sah zu Alexandra, die die ganze Zeit stumm neben ihm gestanden hatte.

»Vielleicht kannst du für ein paar Wochen deine Praxis in die Waldner-Klinik verlegen«, schlug sie vor.

Er nickte. »Das ist eine gute Idee, Alexa. Ulrich hat sicher nichts dagegen, ich werde ihn anschließend gleich fragen. Aber ... aber wie bekomme ich meine Patienten dazu, in die Waldner-Klinik zu fahren? Vor allem die älteren Personen?«

»Bieten Sie ein Shuttle-Service an«, schlug Robert Landsteiner vor.

»Ein Shuttle-Service?«, echote Stefan.

»Ja«, stimmte Alexandra zu. »Das ist eine gute Idee. Warum nicht?« Enthusiastisch klatschte sie in die Hände. »Du wirst wahrscheinlich nicht jeden in die Waldner-Klinik bekommen«, fuhr sie fort. »Aber die meisten bestimmt. Und die, die nicht von selbst in die Klinik fahren können, holen wir mit einem Fahrtendienst ab.«

»Das klingt gar nicht mal so schlecht«, gab Stefan zu.

***

Dr. Ulrich Waldner, der Leiter der Waldner-Klinik und Stefans bester Freund, schien sich über dessen Misere fast zu freuen.

Es hatte zumindest den Anschein, da er sich vor allem über Stefans Vorschlag für einige Tage, wenn nicht gar Wochen, bei ihm in die Klinik einzuziehen, begeistert zeigte.

»Ich finde, das ist eine hervorragende Idee, Stefan«, rief Ulrich begeistert am Telefon. »Dann bist du nicht nur näher an deinen Patienten in deinen Belegbetten dran, sondern auch an mir. Dann habe ich dich da, wo ich dich immer schon haben wollte.«

»Wie du das sagst, klingt das fast wie eine Drohung«, antwortete Stefan und lachte.

»Ja, natürlich ist das eine Drohung. Ich werde dich unter meine Fittiche nehmen und meine Pausen nur noch mit dir verbringen.«

Stefan lachte erneut. »Ach, und ich dachte immer, du machst gar keine Pausen.«

»Ab jetzt mache ich welche«, versicherte ihm sein Freund. »Wann möchtest du loslegen?«

»Hast du überhaupt ausreichend Platz in deiner Klinik?«, wollte der Allgemeinmediziner wissen.

»Ach, das schaffen wir schon«, wiegelte Ulrich ab. »Es wird vielleicht etwas eng. Aber wenn du willst, dann kannst du mein Büro haben.«

»Das wäre wirklich hervorragend, Uli. Wo ziehst du so lange hin?« Stefan war über den Vorschlag seines Freundes sehr gerührt.

»Ich bleibe einfach auch da und schaue dir über die Schulter.«

Ulrich lachte wieder, als Stefan einige Sekunden nichts sagte.

»Nein, keine Angst«, beruhigte er ihn. »Das war nur ein Scherz. Es wird auch ein paar Tage ohne Büro für mich gehen. Ich habe ja auch noch einige kleinere Besprechungsräume hier. Und wer weiß ... wenn ich sehe, wie gut du den Laden am Laufen hältst, mache ich vielleicht ein paar Tage Urlaub?«