Faustpfand - Tanja Rast - E-Book

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Tanja Rast

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Beschreibung

Der Magie verfallen – das ist eine Gay-Fantasy-Reihe um Krieger und Magier, Priester und Diebe. Jeder Roman erzählt die Romanze zweier gegensätzlicher junger Männer – zwischen Gefahren, Abenteuern und großen Gefühlen. Der erfolgreiche Kaufmann Aenyn wirkt nach außen kühl und berechnend. Doch seine Anteilnahme für Kriegsveteranen beweist seine weiche Seite. Als vor seiner Tür ein vormaliger Soldat von der Stadtwache zusammengeschlagen wird, greift Aenyn ein, nur um sich Hals über Kopf in den störrischen, hinkenden und halbverhungerten Jolian zu verlieben. Hastig denkt er sich Strategien aus, damit dieser Grund für Herzklopfen nicht gleich wieder davonhumpelt. Er bietet ihm Unterkunft und Arbeit, und sie kommen sich rasch näher – bis Jolian spurlos verschwindet und ein Erpresser von Aenyn das Unmögliche verlangt …

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Der Magie verfallen VIII

Faustpfand

Inhaltsverzeichnis
1 Veteranen bevorzugt
2 Geheimnis des Kontors
3 Süße Ahnungslosigkeit
4 Bitteres Erwachen
5 Faustpfand
6 Zorn einer Schwester
7 Ein Schneeball kommt ins Rollen
8 Morgenstund hat Mord im Blick
9 Schneeschmelze
10 Der Hauptmann von Echatan
11 Mit den Waffen eines Krämers
Die Autorin
Eine kleine Bitte
Danksagung
Lesefutter
Lesefutter

1.

Veteranen bevorzugt

Ringsum wurde gearbeitet. Jeder Träger, der einen Ballen Wolle oder Seide vom Pier ins Lagerhaus schaffte, machte Aenyn reicher. Jeder Sack mit Mandeln, jede Kiste mit Gewürzen, jedes Fass Wein bedeutete Gewinn und Belohnung für harte Verhandlungen, Risiko und schlaflose Nächte. Wann immer eines der Handelsschiffe in den heimatlichen Hafen zurückkehrte, atmete Aenyn auf. Gefährt und Mannschaft wohlauf, der Kapitän stolz auf seine Männer, die Listen mit kostbarer Ladung lang.

Aenyn überwachte die Entladung persönlich, hakte jeden Posten auf der Liste ab und verlor trotzdem nicht diejenigen aus den Augen, die all dies ermöglichten. Es war bitter kalt, Atem erzeugte vor jedem Gesicht eine weiße Wolke, Finger wurden klamm. Sand bedeckte die Mole und die Wege zu den Lagerhäusern und verhinderte, dass ein schwer Beladener ausgleiten konnte. Auch das gehörte für Aenyn dazu. Er zahlte gute Löhne, sorgte in der großen Küche für warme Mahlzeiten für seine Arbeiter und hoffte, dass die Männer und Frauen freundlich zu ihm aufblickten.

Der Kapitän trat zu ihm, blickte auf die Liste und atmete tief durch. »Wir hatten gutes Wetter bei der Überfahrt. Deine Geschäftspartner in Wallregis hatten alles vorbereitet, Herr. Keinen Mann und kein Segel verloren. Wann wird mein Schiff wieder auslaufen?«

Aenyns Schiff, für das er zwei Mannschaften und zwei Kapitäne bezahlte, damit diese abwechselnd Handelsfahrten unternehmen konnten. Das verhinderte Krankheiten und Unzufriedenheit in den Mannschaften und garantierte ausreichenden Profit, damit Aenyn sich diesen kostspieligen Luxus langer Landurlaube für seine Seeleute auch leisten konnte.

»In zwei Wochen sollte es neu beladen und fertig zum Auslaufen sein«, antwortete er.

Er ließ den Blick über die Kaianlagen fliegen, die Tuchballen, Fässer und Kisten, über dieses Schiff und ein anderes, das ihm ebenso gehörte. Über die weitläufigen Lagergebäude, die angeschlossenen Werkhallen. All das hatte Aenyn geschaffen. Das alte Kontor seines Vaters hatte nur ein Lagerhaus überblickt. Beides war noch da, irgendwo im Gebäudegewirr. Doch noch immer arbeitete Aenyn am Schreibtisch des Vaters, benutzte dessen Bücherschränke und genoss in kurzen Ruhepausen genau jenen Blick, den schon sein Vater auf den Fluss gehabt hatte. Nur dass dort jetzt zwei Dutzend Männer arbeiteten, wo früher nur drei oder vier Träger Waren bewegt hatten.

Aenyn klopfte dem Kapitän auf die Schulter. Ein tüchtiger Mann, der vormals in der Kriegsmarine gedient hatte. Wie die meisten der Seeleute unter seinem Kommando ebenfalls. Erfahrene Männer, die mit einem Schiff auch inmitten eines Sturms umzugehen wussten und sich nicht voller Angst in dessen Bauch versteckten, wenn Seeräuber in der Nähe vermutet wurden.

Nachdem die Mannschaft abgezogen war, blieb Aenyn auf dem Pier, zählte seine Schätze, prüfte ein letztes Mal die Listen und entzündete eigenhändig die Laternen, als es dunkel wurde. Er blieb, bis der letzte Träger die letzte Last ins Lager geschafft hatte.

Freundlich verabschiedete er die Männer, schloss die Lagertüren ab und ging durch die langsam friedlicher werdenden Hallen und Schuppen, um die Listen im Kontor abzulegen. Spät war es wieder geworden, und zu Hause wartete seine jüngere Schwester Zerba bestimmt mit dem Abendessen. Aenyn warf sich einen Mantel über die Schultern, löschte letzte Lampen, verriegelte Türen und trat schließlich im vollen Bewusstsein eines wohlverdienten Feierabends auf den großen Hof, der tagsüber vor Leben nur so wimmelte, wenn Kundschaft, andere Händler und Neugierige das Gelände fluteten, um an Aenyns Ladenständen die neuesten Waren in Augenschein zu nehmen. All diese Menschen und mehr, denn in Westrin Hald hatte es sich herumgesprochen, dass bestimmte Mittellose bei Aenyn auf einen Teller warmer Suppe hoffen konnten.

Er wusste, dass etliche Leute ihn deswegen für schrullig hielten. Sollten sie doch! Das war eine Bezeichnung, mit der Aenyn sehr gut leben konnte. Dass in einer so großen Stadt, in der so gut wie jeder Verwandte im Heer hatte, nicht mehr Menschen so handelten wie Aenyn, schockierte ihn immer wieder.

Er wollte eben einen Gruß zur Nacht mit den beiden Wächtern wechseln, als diese sich anspannten und ihre Knüppel fester packten. Im gleichen Augenblick hörte auch Aenyn die Geräusche: genagelte Stiefel auf Straßenpflaster, ein Aufprall wie von einem Körper auf den Boden oder gegen eine Wand, ein atemloser Schmerzensschrei, dann das eindeutige Geräusch von kraftvoll ausgeteilten Fausthieben. Ein keuchender Ton, der nach einem Mann klang, der ein Knie in höchst empfindliche Regionen gerammt bekommen hatte, noch ein Aufprall und ein meckerndes Lachen.

Aenyn war schon durch das Tor hinaus und auf die Straße gerannt, die Wächter dicht hinter ihm.

Stadtwachen, fünf an der Zahl. Nein, sechs, aber ein Mann lag sich krümmend auf der Straße und hielt sich das, was die nächsten Tage bestimmt nicht zum Einsatz kommen wollte. Der Kerl rollte mit angezogenen Beinen und schmerzverzerrtem Gesicht hin und her und stöhnte.

Ebenfalls am Boden eine schlanke Gestalt, die schützend einen Arm über den Kopf hielt und nun mit Stiefeltritten traktiert wurde.

»Bei der Schöpferin, was hat das zu bedeuten?« Die umstehenden Lagerhäuser warfen Aenyns Stimme verstärkt zurück, und die Stadtwachen hielten tatsächlich in ihrem Treiben ein und sahen ihn verblüfft an.

»Geh weiter, Bürger. Das ist nur ein Bettler und Herumtreiber, den wir mit auf die Wache nehmen werden.«

Den kurzen Augenblick, da niemand mehr auf ihn eintrat, nutzte der Mann am Boden für einen Versuch, sich aufzurappeln. Leider gab das rechte Bein sofort unter ihm nach, kaum dass er es zu belasten versuchte. Doch reichten diese Bewegung und der Fackelschein vom Eingangstor der Kauffahrtei aus, um Aenyn die Bordüren am Mantelaufschlag erkennen zu lassen.

Er trat einen Schritt vor. »Das ist ein Veteran des Heeres.«

Der Wächter, der versucht hatte, Aenyn abzuwimmeln, klappte den Mund auf und plante wahrscheinlich eine weitere Beschwichtigung.

Aenyn kam ihm zu vor. »Veteranen erhalten in meiner Küche eine warme Mahlzeit. Das wird sich herumgesprochen haben. Ihr habt diesen Mann auf dem Weg zu mir abgefangen. Danke, ich kümmere mich um ihn. Euer Kamerad dort scheint … Schaden genommen zu haben. Vielleicht solltet ihr ihm behilflich sein.«

»Bürger, du ahnst nicht, worauf du dich da einlässt«, behauptete der Wächter.

Aber hinter sich hörte Aenyn seine eigenen Nachtwachen näher treten. Große, schwere Männer mit stabilen Knüppeln, die nicht zögern würden, einen Einbrecher niederzuschlagen und ihn dann höflich an die Stadtwache weiterzureichen. Männer, die Aenyn gut bezahlte und auf die er sich verlassen konnte, auch wenn sie sich kaum eine Schlägerei mit den offiziellen Gesetzeshütern leisten würden. Doch auf die einschüchternde Wirkung seiner eigenen Wächter musste Aenyn nun bauen.

Er lächelte also freundlich und beugte sich nieder, um dem am Boden Liegenden die zum Aufstehen dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen.

Unter einem verwilderten Haarschopf erspähte er ein helles Augenpaar, das ihn mit einem Ausdruck der Fassungslosigkeit musterte. Hohe Wangenknochen, eine markante Kieferlinie und ein Mund, an dessen Lippen Blut haftete. So viel kleiner und leichter als Aenyn wirkte der Mann, und doch spürte dieser unter dem fadenscheinigen Ärmel drahtige Muskelpakete und wusste, dass dieser Veteran deutlich schwerer sein würde, als er aussah – auch wenn er unterernährt und verprügelt war.

Schwerfällig fand der Mann mit Aenyns Hilfe auf die Füße, stand unsicher und schwer atmend da und belastete fast nur das linke Bein.

»Komm mit«, sagte Aenyn freundlich und legte einen Arm stützend um die Mitte des Veteranen, um diesen mit sich zu ziehen – möglichst rasch, bevor die Stadtwächter sich irgendetwas ausdenken und ihre Verblüffung abschütteln konnten.

Eine Hand – sehnig und viel zu mager – krallte sich Halt suchend in Aenyns dickes Wollhemd, als der ehemalige Soldat den ersten Schritt auf das Tor des Lagergeländes zu machte. Er hinkte erbärmlich, und Aenyn überlegte, wie er zu dieser Tageszeit noch einen Heiler beschaffen sollte. Das rechte Bein schien sehr zu schmerzen, und es wurde auch nach den ersten Schritten nicht besser.

Aenyn biss die Zähne zusammen und schleppte seinen unerwarteten Schützling weiter, bis sie endlich auf dem Hofgelände ankamen. Sicherheit, denn die Stadtwache durfte auf Aenyns Grund und Boden nicht tun und lassen, was sie auf den Straßen reichlich auslebte.

»Danke«, brachte der junge Mann hervor. Eine leicht raue Stimme, die nun atemlos klang. »Ich … ich komme klar.«

»Ich biete Suppe, Brot, Tee und ein Schlaflager nahe einem Ofen. Meine Schwester dient im Heer, und ich halte es für meine Pflicht, einem Veteranen zumindest in so bescheidener Form Anerkennung seiner Verdienste zukommen zu lassen.« Aenyns üblicher Spruch, wenn er wieder einmal einen hinkenden, einäugigen oder einarmigen Mann in das Magazin einlud. Die weniger ruhmreichen Überreste eines Grenzverteidigungskrieges. Niemand, der mit Lorbeer am Speer geehrt wurde oder gar einen Orden erhielt. Männer und Frauen, die im Dienste des Reichs Schaden genommen hatten, entwurzelt waren und oft nicht wussten, wovon sie die nächste Mahlzeit bezahlen sollten. Die meisten waren schlichtweg dankbar und nahmen die Barmherzigkeit schweigend oder gerührt an. Hin und wieder waren Querulanten unter ihnen, die sich nach der Entlassung auf ein Leben als Diebe eingelassen hatten oder ihre Fähigkeiten an den Waffen an den Meistbietenden verkauften.

Dieser hier war noch einmal anders, bemerkte Aenyn, als der Fremde sich gerader aufrichtete. Kein Bittsteller, niemand, der nahm, was ihm geboten wurde – und das trotz der deutlichen Behinderung durch das lahme Bein, die ihm bezahlte Arbeit schwierig erscheinen lassen musste.

»Danke für deine Hilfe, aber ich …«

»Du bist ausgehungert. Ich werfe dir keine Brotkrumen zu, mein Angebot ist ernst gemeint.« Aber er lockerte seinen Griff ein wenig, um dem Mann an seiner Seite ein Stück weit seine Würde und Eigenständigkeit zurückzugeben. Aenyn war bereit, Respekt zu zollen, auch wenn der Fremde ungewaschen, der Armeemantel fadenscheinig und die ganze Gestalt heruntergekommen war.

Sofort spürte er, dass das verletzte Bein nachgeben wollte. Der vormalige Soldat streckte den Arm aus, um Halt an der Mauer des Lagerhauses zu finden. Seine Atemzüge klangen etwas schärfer.

Einen Augenblick standen sie still nebeneinander im Schatten des Gebäudes, dann endlich nickte der Veteran. »Essen nehme ich gerne an.«

»Das freut und ehrt mich. Darf ich dir behilflich sein? Und bei Licht würde ich mir gerne deine Verletzung ansehen, ob du einen Heiler benötigst.«

»Ich brauche keinen Heiler«, kam die eindeutig störrische Antwort. »Das ist keine Wunde, sondern eine Narbe.«

»Das beruhigt mich ein wenig. Ich hatte Sorge, eine der Stadtwachen hätte dir einen Dolch in den Oberschenkel gerammt. Die sind sich für dreckige Kniffe nicht zu schade.« Aenyn legte den Arm wieder fester um den Mann und zog ihn kurzerhand mit sich auf das Küchengebäude zu. Langsamer wäre der Marsch dorthin ebenfalls möglich gewesen, aber jetzt lastete das Hauptgewicht auf Aenyn, und der Veteran durfte gerne seine Würde wie seinen zerschlissenen Armeemantel um sich raffen, sobald er im Warmen saß. Alte Narben, hatte Aenyn in der Vergangenheit gelernt, mochten kein nasskaltes Winterwetter.

Tatsächlich atmete der Mann an Aenyns Seite auf, kaum dass sie die Schwelle des Hauses humpelnd und halb tragend überquerten. Die Kochfeuer waren über Nacht mit Torf abgedeckt worden, aber es war wohlig warm im lang gestreckten Raum, wo Aenyns Arbeiter ihre Mahlzeiten einnahmen. Ein Ofen stand zentral zwischen den Holztischen, und Aenyn schleifte den Veteranen zu einem Sitzplatz nahe dieser Wärmequelle und setzte den Mann auf einer Bank ab.

»Ich bin gleich wieder da. Ich hole dir Suppe, Brot und Licht.«

Der Veteran nickte nur, und Aenyn spürte, wie der Blick des vormaligen Soldaten ihm folgte, als er hinter die halbhohe Mauer in die Küche trat, Geschirr und einen Löffel aus einem Schrank holte und den Rest dicker Suppe in eine Schüssel schöpfte. Noch heiß, sehr reichhaltig und sättigend, wie er wusste, immerhin nahm er seine Mittagsmahlzeit ebenfalls in der Kauffahrtei ein. Dunkles Brot ergänzte die Portion für den halb Verhungerten, der gerade seinen Mantel aufknöpfte, damit die Wärme des Ofens ihn besser erreichen konnte. Das lahme Bein hielt der Mann gerade ausgestreckt, um die Belastung aus der Narbe zu nehmen.

Aenyn entzündete einen Span am abgedeckten Herdfeuer und setzte den Docht einer Laterne in Brand, dann brachte er alles zum Esstisch, stellte die volle Schüssel vor seinem Schützling ab und nahm diesem gegenüber Platz, wobei er darauf achtete, dem lahmen Bein genug Raum zu geben.

»Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll«, sagte der Veteran, und zum ersten Mal fiel alles Spröde, Selbstsichere von ihm ab.

»Ich wüsste gerne deinen Namen?«, antwortete Aenyn freundlich.

»Jolian.« Er sah hungrig auf die Suppe, schien aber noch unsicher, ob er einfach essen durfte oder ob von ihm weitere Auskünfte erwartet wurden.

»Lass sie nicht kalt werden.«

Das ließ Jolian sich kein zweites Mal sagen. Hastig löffelte er Eintopf, und die Art, wie er ohne zu kauen Graupen, Fleisch, Brühe, Gemüseschnetze einfach schluckte, zeigte Aenyn, wie ausgehungert der Mann tatsächlich war.

Die Sehnen auf seinen Handrücken warfen Schatten, jetzt da die Laterne klares Licht spendete. Die hellen Augen lagen tief in ihren Höhlen, und die Schatten unter ihnen konnte Aenyn nur eindrucksvoll nennen.

Wie den ganzen Mann. Abgemagert, abgetragene Kleidung, von Kälte und Entbehrungen gezeichnet, und doch schien Jolian wie von innen her zu leuchten, eine Würde zu verströmen, die schlecht zu seinem Zustand und vor allem seinen Zukunftsaussichten passte. Aenyn verspürte Ruhe und auch Wohlbehagen, dem Veteranen beim Essen zuzusehen, wie die kraftvollen Finger den Löffel hielten oder das Brot brachen, um es in die Suppe zu tauchen. Halb verhungert, und trotzdem fraß er nicht wie ein Schwein, obwohl die Geschwindigkeit, mit der er die Mahlzeit vertilgte, beachtlich war.

Aenyn hatte gelernt, sein Leben vernünftig zu planen. Das Geschäft duldete keine Tagträumereien oder nur aus einem unbestimmten Bauchgefühl getroffene Entscheidungen, die ein Vermögen kosten konnten. Er wusste um seine Schwächen und Stärken, und selbst zu Hause gestattete er sich nichts, was er vorher nicht gründlich begrübelt hatte. Zu viel Verantwortung, nicht nur für sich selbst und seine jüngere Schwester, sondern auch für die Arbeiter in der Kauffahrtei.

Und trotz all dieser lange geübten Vernunft, trotz aller Vorsicht und etwas, das Aenyn gerne als gesundes Misstrauen bezeichnete, ertappte er sich dabei, den Fremden beinahe verträumt zu beobachten.

Vielleicht war die ruppige Würde daran schuld. Möglicherweise auch nur das gut geschnittene Gesicht unter wilden dunkelblonden Haaren oder die hellen Augen, die so wachsam blicken konnten und, obwohl sie einem Veteranen gehörten, den Ausdruck der staunenden Überraschung schon auf der Straße vor dem Tor gezeigt hatten.

Vernunft und Vorsicht klopften an, und Aenyn schlug ihnen die Tür vor der Nase zu, räusperte sich leise, als der letzte Schluck Suppe vertilgt war und Jolian nach dem Teebecher griff.

Jolian blickte hastig auf, und Aenyn durfte sich nun einbilden, Scheu auf dem hageren Gesicht zu lesen, die Erwartung, dass die Mahlzeit und das Sitzen im Warmen einen hohen Preis kosten würden – oder Schlimmeres.

»Bist du auf der Suche nach Arbeit?«, fragte Aenyn und – er gab es zu – genoss den flüchtigen Ausdruck von Überraschung. Er veränderte Jolian, ließ die harten Linien seines Gesichts weicher werden, die Augen größer.

»Ich tauge für viele Arbeiten nicht mehr. Dies ist eine Kauffahrtei nicht wahr? Ich kann keine Kisten und keine Stoffballen tragen. Zumindest im Winter nicht.«

Wie lange mochte er schon mit dem lahmen Bein geschlagen sein? Lange genug, dass er seine Grenzen kannte und gelernt hatte, die Beeinträchtigungen als gegeben anzusehen. Immerhin konnte er darüber sprechen.

»Es gibt hier mehr zu tun, als Fässer und Kisten von einem Lagerraum in den nächsten zu tragen. Aber ich befand mich auf dem Heimweg, als sich unsere Wege kreuzten. Lass uns morgen darüber sprechen.«

»Ich habe deine Gastfreundschaft bereits ausgenutzt. Noch einmal danke, dass du eingeschritten bist.« Jolian wollte sich auf die Beine stemmen – oder zumindest auf das Gesunde.

Aenyn legte ihm die Hand auf den Unterarm, bevor Vernunft und Vorsicht ihn vereint daran hindern konnten. »Du kannst hier schlafen.«

Etwas wie Hohn huschte über Jolians Gesicht. Als wollte er sich vor etwas wappnen.

»Ich meine das ernst. Wo willst du sonst schlafen? Unter einer Brücke oder in einem Torhaus? Die Nacht wird klirrend kalt, und die Nachtwächter stromern durch die Straßen und werden sich an dich erinnern, wenn sie dich aus dem Schatten zerren. Nebenan im alten Lager schlafen einige meiner Arbeiter, die kein eigenes Dach über dem Kopf haben. Da finden wir einen Platz für dich, und morgen sehen wir weiter.« Er erhob sich, die Finger immer noch auf dem Arm des kleineren Mannes.

Jolian legte den Kopf in den Nacken, um zu ihm aufblicken zu können. Die Frage Warum? leuchtete ihm aus den Augen, aber er stellte sie nicht. Vielleicht aus Höflichkeit, möglicherweise aus Sorge, welche Fragen ihm dafür im Gegenzug gestellt werden könnten.

Aenyn nahm das benutzte Geschirr und trug es in die Küche, dann half er Jolian auf die Füße, spürte die drahtigen Muskeln unter seinen Händen und wusste ganz genau, warum er so viel Aufhebens um einen lahmen Krüppel machte – und war er auch dreimal ein Veteran.

Ihm gefiel, was er sah. Auch wenn es ihm noch viel besser gefallen würde, nachdem Jolian ein Bad genommen und saubere Kleidung erhalten hätte. Obwohl … Nein, den Gedanken dachte Aenyn besser nicht zu Ende, trotz der Glut, die in seiner Magengrube und tiefer nistete. Stattdessen führte er Jolian in den angrenzenden Raum, wo bei Kerzenschein einige Arbeiter noch über Brettspielen saßen, während andere schon auf ihren Strohsäcken lagen.

Jolian spannte sich unwillkürlich an, als er die Blicke der Anwesenden auf sich und seinem mühsamen Fortschritt ruhen fühlen musste.

Aber Dugan, der halb blinde Koch, der wie ein Fass auf spindeldürren Stelzen wirkte, erhob sich und kam Aenyn zur Hilfe, für seinen Schützling ein Schlaflager zu finden.

»Morgen sprechen wir weiter«, versprach Aenyn, als Jolian schwer und keinesfalls graziös auf das Lager plumpste und einen fragenden Blick zu ihm heraufsandte.

Ein Kopfnicken als Antwort, immerhin.

Aenyn gestattete sich ein Lächeln, nickte Dugan dankbar zu und verließ den Schlafsaal, eilte durch die Küche und machte sich auf den Heimweg, während in seinem Kopf alles durcheinanderwirbelte, erfreuliche Gedanken und vor allem Vorstellungen sich mit Sorge mischten, ob Jolian am nächsten Morgen wirklich noch in der Kauffahrtei wäre. Vielleicht hatte der Veteran doch sofort begriffen, warum Aenyn sich um ihn kümmerte. Sehr wahrscheinlich war er nicht interessiert. Möglicherweise … ach, wirre, dumme Gedanken, die Aenyn nicht einen einzigen Schritt weiterbrachten.

Im Gegenteil. Nur weil Jolian ihm gefiel, war er sehr viel weiter gegangen, als seine übliche Vorsicht es ihm sonst gestattet hätte. Normalerweise wollte er ein ausführliches Gespräch mit jemandem führen, bevor er ein Nachtquartier anbot. Nun, Dugan war schon mit anderen Querköpfen klargekommen; falls Jolian sich als ein solcher entpuppte, würde der Koch ihn vor die Tür setzen und am nächsten Morgen Bericht erstatten.

Aenyn hoffte, dass der erste Eindruck ihn nicht getäuscht, sein Verstand noch soweit die Hoheit über ihn gehabt hatte. Sich einen Schläger in die Kauffahrtei geholt zu haben, nur weil Jolians Miene so verblüffend erstaunt wirken konnte, wäre erbärmlich. Sobald der Kerl die hellgrauen Augen weit aufriss, ließ das und der Rest des Veteranen in Aenyn eine Saite anklingen lassen. Und mehr. Dummheit.

Er stapfte über den schwimmenden Marktplatz, dessen Buden über Nacht verriegelt waren, die ihre Waren größtenteils aus seinen Lagerhäusern bezogen. Aenyn roch den Fluss, die Lebensader von Westrin Hald und Hauptstraße seines eigenen Handels. Er ging auf die Molen am Rand des Marktes zu, hielt Ausschau nach einer Laterne, die wie ein Glühwürmchen über den nachtdunklen Wassern einen Fährkahn markierte. Ein Ruf, und der Kahn setzte sich in Bewegung, um den späten Fahrgast aufzunehmen.

Aenyn saß still auf der Bank, sortierte seine widerstreitenden Gedanken so gut wie möglich und verbannte die wirrsten davon in eine dunkle Truhe tief in seinem Inneren. Nicht an die drahtigen Muskeln denken, die er unter dem Mantel gespürt hatte, nicht an den Stolz eines hinkenden Veteranen, der ihm so imponiert hatte. Nicht an die hungrige Gier und Dankbarkeit denken, die eine Schüssel Eintopf heraufbeschworen hatten.

Der Kahn kam am anderen Ufer an, Aenyn drückte dem Fährmann drei Kupfermünzen in die Hand, bedankte sich höflich und setzte seinen Weg fort.

Breite Straßen mit Fußwegen. Alte Bäume und alle paar Schritte eine Straßenlaterne, die gelblichen Schein auf das Pflaster warf. Dieser Stadtteil – durch den Fluss vom arbeitsamen Quartier der Stadt getrennt – atmete Würde, Alter und Geld. Aenyns Haus gehörte nicht zu den Großen, und es lag in einer Seitenstraße, wohin es etliche Familien verschlagen hatte, die mit dem Seehandel zu Geld gekommen waren, sich aber keinesfalls zur feinen Gesellschaft zählen durften. Deren mehrstöckige Träume aus Stein und Stuck ballten sich um die Akademie, den Senatspalast und andere wichtige Gebäude, die sich hinter weißen Mauern verschanzten und wohl niemals einem einfachen Bürger die Tore öffnen würden.

Jetzt spürte Aenyn die Müdigkeit eines Tages voller Betriebsamkeit und dem überraschenden Eintritt eines hinkenden Veteranen in die Kauffahrtei. Und Zerba würde bestimmt schon gegessen und sich in einen Mantel aus Vorwürfen gehüllt haben, weil ihr Bruder erst Stunden später als erwartet und versprochen heimkehrte.

Dabei war sie alles, was Aenyn von seiner Familie verblieben war, und ihre Besuche im alten Haus waren selten geworden. Die Pflichten des Heerdienstes ließen nur wenige freie Tage übrig, die Zerba daheim verbringen konnte.

Aenyn ging die schmale Auffahrt hinauf, öffnete die Haustür und atmete auf, als er die Pforte hinter sich schloss. Nun galt es, eine empörte Schwester zu besänftigen, eine Kleinigkeit zu essen, bevor er ins Bett fallen konnte. Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass das Gespräch mit Zerba kurz ausfallen würde. Nicht nur wegen der bleiernen Müdigkeit, die in seinen Knochen lauerte, sondern vor allem damit er am nächsten Morgen früh wieder auf das andere Flussufer gelangen konnte. Sodass Jolian nicht die Gelegenheit nutzen konnte, einfach wieder zu verschwinden, bevor eine Unterhaltung möglich wäre. Albernes Flattern in der Magengrube und ein beschleunigter Herzschlag wiesen Aenyn darauf hin, dass Verstand und Vernunft noch nicht zu ihm zurückgekehrt waren.

Beste Voraussetzungen, um eine Standpauke von Zerba zu erhalten. Tapfer öffnete er die Tür zum Wohnzimmer und fand dort zu seiner ehrlichen Überraschung den Tisch noch gedeckt, alle Speisen säuberlich auf dem Kaminsims warmgestellt und Zerba gähnend über einem Buch. Sie sah auf, als er eintrat, lächelte wider Erwarten und befreite sich aus den Wolldecken, in die sie sich gehüllt hatte.

»Spät, Bruder.«

»Ja, ich weiß. Du hast wirklich auf mich gewartet?«

»Allerdings.« Sie schob ein Lesezeichen in das Buch, klappte es zu und legte es auf ein Beistelltischchen. »Ich wusste, dass eines der Schiffe heute eingelaufen ist, da konnte ich mir denken, dass es später werden würde. Wehe dir, falls du schon in der Kauffahrtei zu Abend gegessen hast. Ich habe mir nämlich Mühe gegeben.« Sie brachte die Speisen zum Tisch und sah Aenyn durchdringend an.

»Nein, habe ich nicht.« Er überlegte kurz, aber das war Zerba, der er immerhin fast alles anvertrauen konnte. Und musste. Wenn nicht ihr, wem dann? »Ich habe einen Veteranen vor übereifrigen Stadtwachen gerettet, die ihn zusammenschlagen und in eines der Zellengebäude schleppen wollten.«

Zerba seufzte leise und nahm Platz. »Ich weiß ja, warum du der Meinung bist, jeden Veteranen retten zu müssen.«

»Nicht nur deinetwegen«, antwortete er sanft, streckte die Hand aus und legte sie auf Zerbas Finger.

»Nur noch ein Jahr. Und wenn ich Glück habe, werde ich meine Dienstzeit heil überstehen. Du machst dir immer zu viele Sorgen, weißt du?«

»Ich glaube, das ist für einen großen Bruder vollkommen normal.«

Zerba füllte die Teller auf und lächelte wieder. »Wo hat er gedient?«

»Das weiß ich noch nicht. Ich hatte wenig Zeit, weil du mit dem Abendessen auf mich wartetest. Also habe ich ihn nur mit Essen und Schlafplatz versorgt. Vielleicht ist er morgen schon wieder weg. Wenige von ihnen wissen noch, was Sesshaftigkeit bedeutet.«

Sie nickte. »Du hast ein gutes Herz, Aenyn.«

»Und bin vermögend genug, mir dieses gute Herz auch leisten zu können«, sagte er und dachte an weit aufgerissene graue Augen, in denen so viel Erstaunen lag.

2.

Geheimnis des Kontors

Jolian erwachte früh, kaum dass sich etwas in dem Schlafsaal regte. Immerhin schaffte er es, nicht alarmiert von seinem Lager hochzuschrecken, sondern nur die Augen aufzureißen und mit allen Sinnen nach Gefahr zu suchen. Die es hier offensichtlich nicht gab. Ein ehemaliger Lagerraum, Etagenbetten, Strohsäcke auch auf dem Fußboden, Männer und einige Frauen, die sich reckten und den Schlaf aus ihren Augen wischten. Es gab ein paar neugierige Blicke zu Jolian, obwohl die meisten der Arbeiter dessen Einzug am Vorabend noch beobachtet hatten.

Jetzt erst sah Jolian, dass jener fassförmige Mann, der ihm und Aenyn zur Hilfe gekommen war, ein Holzbein besaß. Vielleicht ein Veteran wie er selbst. Einer, der im Kampf so viel Schaden genommen hatte, dass das Heer ihn nicht länger benutzen konnte. Immerhin besaß Jolian noch beide Beine; als er sich nun behutsam streckte, spürte er zwar den dumpf vertrauten Schmerz des Narbengewebes, doch war das kein Vergleich zum Vorabend, an dem Bewegung und vor allem Belastung nahezu Dinge der Unmöglichkeit gewesen waren.

Der Mann trat näher, als Jolian sich gerade aufzurappeln mühte. Eine große, starke Hand schloss sich um seinen Oberarm, und nun fand Jolian leicht auf die Füße.

»Dugan«, stellte der Einbeinige sich vor. »Ich bin der Koch hier, und falls du dich nützlich machen willst, bis Herr Aenyn ankommt, kannst du in der Küche helfen.«

Prompt knurrte Jolians Magen, der sich nach dem gestrigen Eintopf offenbar keinen schöneren Ort auf dieser Welt vorstellen konnte.

Dugan lachte. »Dich kriegen wir satt, keine Sorge. Komm mit.«

Jolian folgte dieser Aufforderung bereitwillig. Was auch immer diesen rothaarigen Herrn Aenyn gestern Abend dazu bewogen hatte, einen Wildfremden mit Essen und Schlafplatz zu versorgen, Jolian spürte das dringende Bedürfnis, diese Güte irgendwie zu vergelten und nichts schuldig zu bleiben. Küchenarbeit sollte er bewältigen können, immerhin war es dort warm, was dem Bein nur gut tun konnte.

Nach wenigen Schritten spürte er das Hinken weniger. Eine Nacht auf einem angenehm weichen, warmen Schlaflager hatte schon geholfen. Mit einem Schauder dachte Jolian daran, dass er diesen unvermuteten Hafen irgendwann in naher Zukunft auch wieder verlassen musste. Aenyn hatte ihm Arbeit angeboten, aber Jolian gab sich keinen Wunschbildern hin. Er konnte das meiste, was hier gebraucht wurde, keinesfalls leisten, und er würde sich nicht der Hoffnung hingeben, dass ein Geschäftsmann wie Aenyn einen unnützen Fresser durchfütterte.

Bei aller Güte, das tat niemand. Jolian würde nicht so lange bleiben, bis der milde, freundliche Ausdruck aus Aenyns Augen verschwand und das markante Gesicht mit den hohen Wangenknochen sich zu einer Maske der Verachtung wandelte. Was geschehen würde, sobald der hochgewachsene Mann sich ausgebeutet fühlte. Jolian kannte das, und er hatte sich immer bemüht, rechtzeitig seinen Abschied zu nehmen. Von vormaligen Kameraden und deren Familien, von anderen Krüppeln, die nach der Entlassung zu Frau und Kindern hatten zurückkehren können.

Jolian besaß keine Familie, und die Freundschaft eines Kameraden wollte er niemals ausnutzen. Er war ja nur im Winter mit so extremer Lahmheit geschlagen. Im Sommer war es besser, dann konnte er arbeiten und musste zusehen, dass die Ersparnisse ihn irgendwie durch die kalte Jahreszeit brachten. Dieses Jahr hatte es nicht geklappt, aber das nächste konnte nur besser werden, nicht wahr?

Dugan wies ihm einen Tisch nahe dem Herdfeuer zu, stellte einen großen Korb Zwiebeln vor ihn und grinste. »Dann muss ich nicht heulen. Viel Vergnügen.«

Jolian sah ihm nach und fühlte sich unsinnigerweise wohl. Es ist nicht von Dauer, sagte er sich. Ein, zwei Tage würde er vielleicht hierbleiben dürfen. Er machte sich an die Arbeit, pellte Zwiebeln aus ihrer trockenen Haut und schnitt kleine Würfel, während der Duft von Speck die Küche füllte. Jolians Magen knurrte erneut, erinnerte ihn an die Zeit des Hungers, an die Kälte des Winters und die Einsamkeit auf der Straße.

Nach den Zwiebeln waren Karotten an der Reihe, die geputzt und in Stücke geschnitten werden mussten. Danach kam die Anweisung von Dugan, die Glut aus den beiden Backöfen zu kehren. Jolian bewältigte auch das. Die Hitze der Garfeuer tat ihm gut, gab ihm Beweglichkeit zurück, und so konnte er dem Koch dabei helfen, die Brote in die Ofen einzubringen und deren Tore zu schließen und mit Brotteig zu versiegeln.

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Impressum

Texte © Copyright by Tanja Rast, Haßmoorer Weg 1, 24796 Bredenbek , www.tanja-rast.de

Bildmaterialien © Copyright by Cover: Sylvia Ludwig, www.cover-fuer-dich.de; Motive für Cover: fotolia.com/id/135387733, Abandoned mansion with old garden in winter: Agatalina/shutterstock.com, Lektorat und Korrektorat: Ingrid Pointecker

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-7394-2981-6