Ein wahrhaft zauberhaftes Madl - Stefanie Valentin - E-Book

Ein wahrhaft zauberhaftes Madl E-Book

Stefanie Valentin

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Beschreibung

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Ich weiß net, was heut' mit den Gästen los ist...!« Heidi schüttelte den Kopf, als sie mit einem Tablett Gläser in die Küche kam. »Wieso?« fragte ihre Schwiegermutter lachend, »raufen s' vielleicht?« »Das fehlte noch«, erwiderte Heidi. »Einmal im Monat ist bei uns Stammtisch und da diskutieren s' derart heftig, daß man gradwegs das Fürchten lernen kann.« »Um was geht's denn?« fragte Luise. »Meistens haben s' doch ein bestimmtes Thema am Wickel.« »Ich weiß net, um was es geht«, antwortete Heidi, »ich hab' nur mitbekommen, wie sehr sie sich in den Haaren liegen.« »Und wer sind denn die Hauptkontrahenten?« »Der Auwer-Max und der Dartner-Sepp...!« Luise blickte auf. »Wie bitte? Der Auwer-Max ist da?« Heidi nickte. »Ja, ich hab' mich auch schon gewundert. Der ist doch schon seit Jahren nimmer dagewesen.«

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Heimat-Heidi – 35 –

Ein wahrhaft zauberhaftes Madl

Stefanie Valentin

»Ich weiß net, was heut’ mit den Gästen los ist...!« Heidi schüttelte den Kopf, als sie mit einem Tablett Gläser in die Küche kam.

»Wieso?« fragte ihre Schwiegermutter lachend, »raufen s’ vielleicht?«

»Das fehlte noch«, erwiderte Heidi. »Einmal im Monat ist bei uns Stammtisch und da diskutieren s’ derart heftig, daß man gradwegs das Fürchten lernen kann.«

»Um was geht’s denn?« fragte Luise. »Meistens haben s’ doch ein bestimmtes Thema am Wickel.«

»Ich weiß net, um was es geht«, antwortete Heidi, »ich hab’ nur mitbekommen, wie sehr sie sich in den Haaren liegen.«

»Und wer sind denn die Hauptkontrahenten?«

»Der Auwer-Max und der Dartner-Sepp...!«

Luise blickte auf. »Wie bitte? Der Auwer-Max ist da?«

Heidi nickte. »Ja, ich hab’ mich auch schon gewundert. Der ist doch schon seit Jahren nimmer dagewesen.«

»Und jetzt hockt er da und streitet?« Luise ließ ihre Schwiegertochter nicht aus den Augen.

»Ja«, bestätigte die, »und heftig obendrein.«

»Heftig war er immer, der Max«, brummelte Luise, »aber daß er noch mal zu uns ins Gasthaus kommt, also, da muß was passiert sein mit ihm.«

»Habt ihr euch denn damals richtig verkracht?« Heidi sah Luise neugierig an.

Die lächelte. »Richtig verkracht ist gut. Er hat damals herumgeschrien, als wenn der letzte Tag angefangen hätt’. Zum Schluß ist er dann draußen gestanden, hat mit der Faust zu uns hereingedroht und laut geschrien, er würd’ den Bergerhof nie mehr betreten.«

»Da schau her«, erwiderte Heidi. »Und was war denn der Grund, daß er so heftig gewesen ist?«

»Tja«, murmelte Luise, »was war der Grund? Der Max hat hier oben im Grottental ein Grundstück. Net gar so groß und auch net besonders zu gebrauchen.«

»Ihr habt wegen eines Grundstücks gestritten?« Heidi sah ihre Schwiegermutter erstaunt an.

Doch die schüttelte den Kopf. »Wart’s ab. Damals hatten wir die erste Idee, umzubauen. Es war, als du den Peter gerade kennengelernt hast.«

Heidi nickte. »Ja, ich weiß schon, aus welcher Zeit der Streit mit dem Auwer-Max stammt.«

»Also«, fuhr Luise fort, »der Max hat ein Grundstück droben im Grottental. Es war mit Fichten und Lärchen bestanden. Die Lärchen hat der Peter ihm abgehandelt, weil er eben umbauen wollt’ und Bauholz gebraucht hat.«

»Und dann...?«

»Der Max war supererfreut, daß ihm wer die eher nixnutzig dastehenden Bäum’ hat abkaufen wollen.«

»Und wie ist’s dann zum Streit gekommen?«

»Wie gesagt, der Max hat sich gefreut, vor allem, weil der Peter, damals ist er grad’ mal ein bisserl über zwanzig gewesen und am liebsten hat er im Wald gearbeitet, die Bäum’ hat haben wollen.«

Heidi nickte. »Ja, das hat er immer gern getan. Jede Arbeit an der frischen Luft ist ihm recht gewesen.«

Luise atmete tief durch. »Das ist ihm dann ja Jahre später auch zum Schicksal geworden.«

Vor annähernd zehn Jahren war Luises Sohn Peter, er war damals knapp zehn Jahre mit Heidi verheiratet gewesen, beim Holzschlägern tödlich verunglückt.

Seitdem bewirtschafteten die beiden Frauen den Bergerhof, wobei Heidi die Wirtin war, denn Peter hatte ihr testamentarisch alles vermacht. Luise hatte von Anfang an keine Probleme damit, im Gegenteil, sie unterstützte ihre Schwiegertochter so gut sie konnte, ernsthaft gestritten hatten die beiden noch nie.

»Und wie ging’s dann weiter?« wollte Heidi wissen.

»Der Peter hat sein Handwerkzeug schon parat liegen gehabt«, antwortete Luise. »Zusammen mit dem Loser-Hans hat er die Bäum’ schlägern wollen, da taucht der Auwer-Max auf und sagt, entweder wir würden das ganze Grundstück kaufen, oder mit dem Geschäft würde nix, das Holz allein gäb’s jedenfalls net. Er hätt’ auch einen, der ihm das Grundstück abkaufen würd’. Aber er würd’s halt lieber uns geben.«

»Da schau her...!«

Luisa lachte. »Herumgetönt hat er, als wenn er ein Großgrundbesitzer wär’ und kein Bauer, dem ein paar Hektar gehören. Wir haben jedenfalls das Grundstück net haben und folglich auch die Bäum’ net bekommen.«

»Aha...«

»Das Hin und Her vom Auwer-Max war übrigens einer der Gründe, warum wir damals net um- und angebaut haben«, fuhr Luise fort. »Jedenfalls haben wir uns dann anderweitig nach Holz umgesehen und beim Grafen Steining gekauft. Der hat es uns sogar geschlägert angeliefert. Das Holz hat dann neun Jahr gelagert, bevor wir’s dann beim Umbau gebraucht haben.«

»Und worüber hat der Auwer-Max sich so aufgeregt?« wollte Heidi wissen.

»Das kannst dir doch denken«, erwiderte Luise, »weil er plötzlich gar nix mehr gehabt hat, keinen, der ihm das Holz abkauft und schon mal gar keinen, der das Grundstück dazu wollt’.«

»Dann hat er also geflunkert, als er behauptet hat, er hätt’ einen Käufer?« Heidi sah Luise fragend an.

Die nickte. »Er hat da gelogen und nachher auch. Er hat behauptet, wir hätten ihn hintersLicht geführt und was weiß ich noch alles. Dabei hat’s genug Zeugen gegeben, die bestätigt haben, daß wir, als er wegen des Grundstücks gekommen ist, sofort abgesagt haben.«

»Und dann hat er herumgeschrien?« Heidi schien es gar nicht richtig glauben zu können.

Doch Luise nickte. »Da hat er’s Streiten angefangen. Jeden Abend war er da und hat gestänkert. Meistens ist er schon angetrunken gekommen und hat dann die Mizzi, sie ist damals noch Bedienung gewesen, beschimpft. Bis es dem Peter mal zu dumm geworden ist und er eingeschritten ist.«

»Und da hat’s dann gekracht?«

Luise nickte. »Und da hat’s dann gekracht.«

Heidi stand da und schüttelte den Kopf. »Und jetzt sitzt er draußen in der Gaststub’, tut so, als wenn nie was gewesen wär’ und streitet mit dem Dartner-Sepp.«

»Das wundert mich fast am meisten«, erwiderte Luise. »Denn erstens ist der Dartner-Sepp keiner, der streitet und zum zweiten sind die beiden sich damals immer einig gewesen.«

»Das kann sich rasch ändern«, sagte Heidi, »und in zwanzig Jahren schon mal gar.«

»Das ist allerdings wahr«, bestätigte Luise, die unentschlossen schien.

»Überlegst, ob du mal in die Gaststube gehen sollst?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

Die nickte. »Ja, das überleg’ ich. Und ich überleg’, daß inzwischen tatsächlich zwanzig Jahr’ vergangen sind.« Dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Interessant ist, daß ich den Max nie vermißt hab’.«

Heidi lachte. »Also, das sagst ihm besser net, wenn du in die Gaststub’ gehen solltest.«

»Ich werd mich hüten.« Luise wischte sich die Hände ab und lächelte. »Ich schau dann mal in die Höhle des Löwen...!

*

»Du redest allweil einen Blödsinn zusammen...!« Sepp Dartner saß wie immer am Kopf des Bauernstammtisches. Er war groß und hager, man sah ihm an, daß er gewohnt war, hart zu arbeiten.

»Du redest Blödsinn«, entgegnete der Auwer-Max, wobei er sich über den Tisch beugte, und mit der Hand vor Sepps Gesicht herumfuchtelte.

»Dann erklär’ mir doch mal, was du eben behauptet hast«, erwiderte der.

»Gar nix tu’ ich«, zeterte der Max, der ein schwergewichtiger Mann von etwa sechzig Jahren war. »Und weißt du warum ich dir nix erklär’? Weil ich keine Lust hab’, einem dummen Ignoranten wie dir was zu erklären.«

Das Gemurmel am Tisch zeigte, daß man Max Auwers Art gar nicht mochte.

»Was hältst du denn davon, wenn du dich ein bisserl zurücknimmst?« fragte ein junger Bursch.

»Du Rotzlöffel«, fuhr ihn der Auwer-Max daraufhin an. »Du bist net mal trocken hinter den Ohren. Wie kommst du dazu, mir Vorschriften machen zu wollen?«

»Jetzt hörst aber auf mit deinen Grobheiten.« Ludwig Greiner saß dem Auwer-Max genau gegenüber.

Der Greiner war einer, dessen Wort zählte. Er war im Gemeinderat und bewirtschaftete außer einem großen Hof auch eine große Alm.

Doch das schien den Auwer-Max zumindest in dem Moment nicht zu stören. Er, der schwere Mann, stemmte beide Fäuste auf den Tisch und sich selbst dann in die Höhe, danach beugte er sich über den Tisch, als wolle er dem Greiner-Ludwig näher kommen.

»Du hast mir gar nix zu sagen«, sagte er, wobei seine Lautstärke anschwoll. »Du doch schon mal gar net.«

Plötzlich war es mucksmäuschenstill in der alten Gaststube des Bergerhofs. Daß dem Greiner-Ludwig mal einer derart heftig und respektlos begegnet war, hatte es bis dahin noch nicht gegeben.

»Was willst du denn damit sagen?« fragte der dann auch gleich, wobei er sehr ruhig blieb. »Irgendwas willst du doch ausdrücken mit deinem ›du doch schon mal gar net‹-Gefasel.«

»Ja, das will ich«, erwiderte der Auwer-Max.

Kurz zuvor war die Bergerhof-Luise in die Gaststube gekommen. Gleich bei der Tür blieb sie stehen, der Auwer-Max saß mit dem Rücken zu ihr, er konnte sie also nicht sehen.

»Und was willst ausdrücken…?« Jetzt war der Stimme Ludwig Greiners was Lauerndes beigegeben.

»Daß du allweil den Erhabenen spielst«, fetzte der Auwer-Max zurück. »Dabei ist’s gar net so erhaben bei dir zu Haus’.«

Ludwig Greiner hätte sich möglicherweise noch was sagen lassen, was ihn persönlich betroffen hätte, aber daß man seine Familie in eine Wirtshausdiskussion mit hineinzog, das ging ihm eindeutig zu weit. Allen Anwesenden war das offenbar klar, nur dem Auwer-Max nicht.

Bevor Ludwig Greiner nachfragen konnte, was der Auwer denn meinte, nistete sich ein Lächeln um dessen Mundwinkel ein, das ihm ein spöttisches Aussehen gab.

»Du weißt tatsächlich net, was bei dir zu Haus’ net so ist, wie’s sein sollt’?« fragte er dann mit vor Spott triefender Stimme.

Man hätte in dem Moment die berühmte Stecknadel fallen hören, so leise war es plötzlich in der alten Gaststube des Bergerhofs. Noch hatte der Auwer-Max nicht mitbekommen, daß Luise nicht weit hinter ihm stand.

»Nein«, der Greiner-Ludwig schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«

Daß jetzt, wo der Ludwig kein Dialekt mehr redete, allerhöchste Vorsicht geboten war, wußten alle, die ihn kannten. Entweder kannte der Auwer-Max ihn nicht gut genug, oder aber er war einfach ausgesprochen übermütig.

»Dann fragst am besten mal deine Tochter«, sagte er.

»Was soll ich meine Tochter fragen?«

»Wohin sie abends und auch tagsüber immer verschwindet...!«

»Wohin verschwindet sie denn?«

»Das kann dir die Susi sicher selbst besser beantworten«, erwiderte Max Auwer. Er trank sein Bierglas leer, wischte sich zufrieden über den Mund und drehte sich dann eher zufällig selbstgefällig um. Dabei sah er Luise – und wurde blaß wie die Wand.

»Na, Max?« fragte die Seniorchefin des Bergerhofs. »Dann bist’ dir heut’ ein bisserl über zwanzig Jahr’ nach deinem Ausspruch, daß du den Bergerhof nie mehr betreten würdest, wohl untreu geworden?«

Vorher hatten alle durcheinander gemurmelt, wie und was der Auwer-Max geredet hatte, war schließlich so etwas wie eine Sensation. Doch nun schien sich eine neue Sensation anzubahnen. Seit zwanzig Jahren, hatten sie gerade gehört, war der Auwer-Max nicht mehr im Bergerhof gewesen. Wie würde er auf Luises ungewöhnliche Begrüßung reagieren. Daß es ihn über alle Maßen traf, daß sie ihn so angesprochen hatte, hatten sie ja gesehen, als er kreidebleich geworden war.

Alle starrten den Max jetzt an. Der hockte immer noch halb nach hinten verdreht auf seinem Stuhl und starrte Luise geradezu entgeistert an.

»Magst noch was zu trinken?« fragte sie, weil der Auwer-Max gerade zuvor sein Bierglas ausgetrunken hatte.

Wie in Zeitlupe stand der Auwer daraufhin von seinem Stuhl auf, sein Mund stand ein wenig offen, er war geschockt, daran gab es keinen Zweifel. Dann kam Bewegung in seine massige Gestalt. Er nahm seinen Geldbeutel aus der Tasche, nahm einen Geldschein heraus, ließ ihn auf den Tisch fallen, schob den Stuhl beiseite, ging mit schweren Schritten zur Garderobe, nahm seinen Hut, setzte ihn auf und verließ die alte Gaststube des Bergerhofs, wo er eben gerade noch das große Wort geführt hatte, ohne noch einen Ton von sich gegeben zu haben...

*

»Bist du schon wieder da? Net, daß du mal Ärger kriegst.«

Johanna Leitner atmete tief durch, dann huschte ein dankbares Lächeln um ihre Mundwinkel.

In der Tür stand ein junges Mädchen und strahlte sie an. »Wer sollt’ denn Ärger machen, wenn ich dir ab und zu ein bisserl helfen komm’?«

»Ab und zu ist gut«, erwiderte die im Bett liegende, blaß und krank aussehende Frau. »Heut’ bist schon das zweite Mal hier, es ist noch net mal Nachmittag.«

»Ja, weil du nix gegessen hast die letzten Tag’«, erwiderte das Mädchen.

Sie hieß Susi Greiner, war die Tochter von Ludwig Greiner, dreiundzwanzig Jahre alt, groß und gertenschlank, sie hatte wunderschöne dunkle Augen, die auch jetzt wieder lachten und ihre brünetten Haare trug sie meistens offen wie jetzt auch.

»Heut’ hab ich dir was zu Essen mitgebracht«, fuhr Susi fort. »Ich hab’s selbst gekocht. Schweinsbraten mit Kraut und Semmelknödel, ich hoff’, daß es dir schmeckt.«

»Aber, Kind...!« Johanna Leitner versuchte, sich im Bett aufzusetzen, was ihr aber nicht gelang.

»Bist wirklich noch so matt?« Susi sah die sehr bemüht lächelnde Frau besorgt an.

Die schüttelte den Kopf. »Eigentlich gar nimmer, aber ich hab’ lediglich keine Energie in mir. Ich wünscht’ mir manchmal, der Herrgott würd’ mich zu sich rufen.«

»Also, so was will ich net hören«, erwiderte Susi. »An so was darfst gar net mal denken.«

»Aber wenn mir’s doch so ist...?«

»Positiv denken«, sagte Susi »Du weißt doch, daß das einen Menschen fröhlich stimmt und daß es schöner und erholsamer ist, wenn man wohlgemut nach vorn schaut.«

Johanna Leitner nickte lächelnd. »Du hast ja recht, und ich müßt’ es eigentlich wissen. Aber ich bin halt so schrecklich mutlos, weil ich in den letzten Jahren oft so allein gewesen bin.«

»Aber ich komm’ doch inzwischen zu dir«, erwiderte Susi, dann ging sie zu Johanna, nahm deren Arm und richtete sie auf.

»Das ist’s ja grade«, erwiderte Johanna.

»Was soll das denn schon wieder heißen?« fragte Susi. »Es hört sich ja an, als wenn du net wolltest, daß grad’ ich komm’.«