In den Fängen unheimlicher Kräfte - Wilma Burk - E-Book

In den Fängen unheimlicher Kräfte E-Book

Wilma Burk

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Beschreibung

Sie ist nicht zum ersten Mal in diesem einsam, hoch oben über dem Meer an der Steilküste gelegenen Haus. Doch noch nie hatte so ein Unwetter getobt, wenn sie hier auf ihren Geliebten gewartet hat. Als dann noch diese Stoffpuppe mit der langen Nadel immer wieder vor der Tür liegt, beginnt sie sich zu fürchten. Wer treibt dieses böse Spiel mit ihr? Vier Mädchen, jung, der Schule gerade entronnen, sind neugierig auf das Leben und ziehen mit dem Auto durch die Welt. In einem Wald schweben unzählige Spinnweben umher. Hier geht ihnen der Sprit aus. Doch da ist ja dies märchenhafte Schloss. Dort wird man ihnen sicher helfen können. Denken sie … 2077 – in der Raumstation Skymaster kommt gerade eine neue Mannschaft an, um die alte abzulösen. Da geht auf der Erde nicht nur ein Kontinent in die Luft, sondern der ganze Planet scheint zu explodieren. Die Raumstation taumelt, wirft Menschen und Geräte durcheinander. Als sie wieder zu sich kommen, ist kein Planet mehr zu sehen, sondern nur noch ferne Sterne. Die Explosion hat sie aus der Umlaufbahn um die Erde und dem Sonnensystem geworfen. Was nun?

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Seitenzahl: 68

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Wilma Burk

In den Fängen unheimlicher Kräfte

drei Fantasie-Geschichten

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Gefährlicher Zauber

Als wäre es ein Märchenschloss!

Aus der Zeit gefallen

Impressum neobooks

Gefährlicher Zauber

*

Grau und dunkel der Himmel; finster und drohend die See. Vergessen der Sonnenstrahl, der eben noch die Wolken durchbrach und über den menschenleeren Strand glitt, als wollte er Antonia die Muscheln im Sand zeigen, die sie einsammelte.

Ihr Beutel war fast voll. Sie sah auf ihre Armbanduhr; bald würde Mathias kommen; sie musste sich beeilen, wenn sie bis dahin alles fertig haben wollte. Sie stapfte durch den tiefen Sand und lief dann in weiten Sprüngen den Weg an der steilen Küste hoch. Ihr langes, blondes Haar flatterte hinterher. Behände erstieg sie noch den letzen Hang, bis sie den festen Fahrweg erreichte, der einen Ort in einiger Entfernung mit einem einsam gelegenen kleinen Haus am Rand der Steilküste, hoch über der See, verband.

Sie blieb einen Moment stehen, sah erwartungsvoll den Weg zum Ort entlang. Vorfreude erfüllte sie. Sie liebte Mathias, wollte mit ihm hier - wie fernab der Welt - ein paar glückliche Tage verbringen. Doch noch war sein Auto nicht zu sehen. Er weilte in dem Ort zu einer Tagung, hatte das kleine Haus gemietet und sie gebeten, hier auf ihn zu warten.

Sie drehte sich um und rannte auf das Haus zu. Mit seinem weit ausladenden und tief heruntergezogenen Reetdach schien es sich hier oben über der See zu ducken, klein machen zu wollen, um jedem Sturm, der an ihm rüttelte, zu trotzen.

Antonia sah sich noch einmal um. Noch war es nicht Abend und doch war es, als werde es schon Nacht. Draußen auf der See zeigten Schaumkronen auf hohen sich aufbäumenden Wogen, dass ein Sturm sie auf das Land zu trieb. Immer heftiger wurde das Klatschen und Rauschen der auf den Strand schlagenden Wellen. Nicht zum ersten Mal war sie hier, bisher hatte sie sich nicht gefürchtet, wenn sie allein war, aber heute erfasste sie eine, ihr unerklärliche Beklemmung. Ein heftiger Wind fuhr ihr ins Haar, bauschte ihre Bluse auf. ‚Das gibt ein Wetter’, dachte sie, sah noch nach ihrem bei den Büschen neben dem Haus abgestellten Auto, mit dem sie hergekommen war, öffnete schnell die knarrende Haustür und ging hinein. Da traf der erste Anprall des Sturmes das Haus; es ächzte und stöhnte.

Einen Moment lang lauschte Antonia. Der Sturm heulte durch alle Ritzen. Dämmrig wurde es in den Räumen. Die Beklemmung wurde zur Furcht in ihr. Sie wusste nicht, warum. Mit einem schnellen Schritt war sie am Lichtschalter und schaltete die Deckenleuchte ein. So war es besser. Sie ging in jedes Zimmer und machte jede Lampe an.

Sie hatte nicht Zeit, sich in Angst zu verlieren. Geschäftig und liebevoll deckte sie den Tisch, stellte Kerzen und Rosen darauf. Dann nahm sie den Beutel mit den Muscheln und ging damit ins Schlafzimmer. Sorgsam begann sie auf seinem Kopfkissen mit den Muscheln ein Herz zu legen. Sie wusste, wie sehr er sich über solche kleinen Gesten freute. Das machte ihn für sie noch liebenswerter.

Über ein Jahr war es jetzt her, dass er sie verzaubert hatte, als er groß und stattlich vor ihr stand. Selbstsicher war er gekommen, wollte etwas zu ihr sagen, hatte sie zuerst jedoch nur verwundert angesehen und war sich wie verlegen durch seine schwarzen Haare mit den schon weißen Schläfen gefahren. Überrascht hatte sie zu ihm aufgeschaut, sich von seinen hellen Augen festhalten lassen, von diesem Blick, der sie gefangen nahm, noch ehe sie begriff, was da mit ihr geschah.

Doch selten, viel zu selten hatte er Zeit für sie. „Die Firma, die Reisen ...“, sagte er immer entschuldigend. „Nein, außer ihr, gebe es für ihn niemand, der wichtiger sei“, versicherte er, wenn er spürte, dass Misstrauen bei ihr aufkommen wollte. Warum aber blieb er kaum einmal über Nacht, kam oft nur zum Frühstück? Dann reichte die Zeit gerade noch fürs Bett und schon musste er eilig wieder weg. Warum konnte nicht auch sie einfach zu ihm gehen? Doch wenn er lachend sagte: „Zerbrich dir nicht deinen hübschen Kopf“, dann verdrängte sie ihre Gedanken. Warum sollte sie ihm nicht vertrauen? „Lass mir Zeit! Wir müssen doch nichts überstürzen. Du wirst mich nicht mehr los, da kannst du ganz sicher sein.“ Und sie wollte ja auch an gar nichts anderes glauben.

Der erste Blitz zuckte, der erste Donner grollte, da ... Was war das? Es polterte an der Eingangstür, als schlage einer mit einem Knüppel dagegen. Sie erschrak, verharrte, lauschte. Das Herz auf dem Kissen war fast fertig. Die letzte Muschel hielt sie noch in der Hand. Da ... jetzt wieder ... dieses Klopfen!

Sie fuhr sich über ihre Augen und lächelte. Natürlich: Mathias! Er kam schon und wollte bei dem Wetter schnell ins Haus. Hastig legte sie die letzte Muschel auf das Kopfkissen und lief erwartungsvoll zur Tür. „Liebling!“ Sie riss die Tür auf – und erstarrte. Nichts! Niemand war da. Vor ihren Füßen lag eine seltsame Stoffpuppe, in deren rechter Hand eine lange Nadel steckte. Was sollte das? Wer hatte ...? Sie nahm sie auf, machte einen Schritt hinaus. Der Sturm erfasste sie, wollte sie gegen die Hauswand drücken. Sie stemmte sich dagegen, schaute suchend den Weg entlang. Nichts zu sehen! Nur ihr Auto stand bei den Büschen, die von vielen Stürmen verkrüppelt und verdreht worden waren und sich nun dem Sturm ächzend beugten. Sie fröstelte, kalt lief es ihr über den Rücken. Erste große Regentropfen trafen sie. Aber einer musste doch diese Puppe hierher gelegt haben? Warum diese Nadel in der Hand? Sie zog sie heraus. „Au!“, schrie sie auf. Eine ungeschickte Bewegung, wie von allein fuhr ihr die Nadel in die rechte Hand. Es blutete. Eine Sturmbö, die Tür hinter ihr quietschte, schlug krachend zu und ging wieder auf. Sie fuhr zusammen. Weit warf sie die Puppe von sich, rannte ins Haus und lutschte die Wunde aus. Allzu schlimm war es zum Glück nicht. Sie band sich ein Taschentuch um die Hand. Sie beruhigte sich, natürlich, der Sturm, er war so gewaltig, er hatte diese Puppe, die irgendjemand verloren hatte, polternd gegen ihre Tür geschleudert.

Sie lief in die Küche. Mathias musste jeden Moment kommen und sie hatte das mitgebrachte Essen noch nicht vorbereitet, den Braten nicht geschnittenen. Sie füllte eine Schüssel mit Salat, stellte eine Platte für den Braten bereit und legte ein scharfes Messer daneben. Da – ein Knall gegen das Küchenfenster. Sie fuhr zusammen. ‚Wer weiß, was der Sturm wieder dagegen geschleudert hat?’, beruhigte sie sich und konnte doch ein furchtsames Zittern nicht unterdrücken. Der Sturm heulte in seinen höchsten Tönen. Sie wollte gerade Baguette in den Herd legen, da krachte es, das Fenster war schlagartig dunkel. Sie stand im Schein der Küchenlampe und starrte wie erstarrt auf die geschlossenen Fensterladen draußen. Langsam, wie von Geisterhand, öffneten sie sich, um dann erneut mit lautem Krach zuzuschlagen, auf und zu, wieder und wieder. Wie gelähmt stand sie, ließ es geschehen, bis sie begriff, der Sturm musste die Riegel gelöst haben. – Aber wie? Egal! Sie lief zum Fenster, öffnete es, griff nach den Fensterladen, wollte sie festhaken, doch der Sturm riss sie ihr aus der Hand. Nur mit großer Anstrengung gelang es ihr endlich. Ihr wurden die Beine schwach. Was war nur los?

Noch hatte sie das Fenster nicht wieder geschlossen, da polterte es erneut an der Eingangstür. Mathias konnte es nicht sein. Sein Auto stand noch nicht neben ihrem. Ein Blitz fuhr vom Himmel hernieder, Blitz und Donner waren eins. Der Sturm schlug die Haustür kreischend auf, Zugluft riss an ihren Haaren, wehte Papier vom Tisch durch die Küche, riss ihr den Fensterflügel aus der Hand und schlug das Fenster zu. Panik erfasste sie. „Verdammt! Ich hatte doch die Haustür geschlossen, wie kann sie aufgehen?“, rief sie laut und rannte zur Tür.

Da lag sie wieder, diese Puppe. Diesmal mit der Nadel in der linken Hand. Sie starrte darauf, ihr wurde unheimlich, sie konnte sich dagegen kaum wehren. Zornig bockte sie auf und gab der Puppe mit ihrem Fuß einen Stoß, dass sie weit wegflog. Dann schloss sie die Tür.