Als eine Blumenelfe den Frühling verschlief - Wilma Burk - E-Book

Als eine Blumenelfe den Frühling verschlief E-Book

Wilma Burk

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Beschreibung

Unbemerkt von den Menschen führen die Naturgeister ihr eigenes Leben, nach eigenen Gesetzen. Jeder hat seine Aufgabe dabei. Jeder ist aber auch eine eigene Persönlichkeit mit Vorzügen und Schwächen. Das wird deutlich, als vor langer Zeit die Glockenblumenelfe den Frühling verschlief. Dies war bei ihr ein besonders schwerer Verstoß, blühte sie doch als erste Blume im Jahr, wenn gerade der letzte Schnee des Winters schmolz und läutete den Frühling ein. Die Strafe blieb nicht aus, noch zumal Zwerg Wurzelmoos, der über die Blumenelfen wacht, gerade übelgelaunt war. Er hatte den Schlüssel zu seiner Kiste verloren. Darin aber verwahrte er seinen Vorrat an köstlichem Rebensaft auf, wofür er eine Schwäche hatte. Stumm waren nun die Blütenglocken, unter denen die kleine Glockenelfe weinend auf einer Sommerwiese saß, auf der sie noch nie gewesen war. Bis eine Hummel kam und Mitleid mit ihr hatte. Sie flog zu Prinz Blaufalter, für den alle Blumenelfen schwärmten, und erzählte ihm davon. Ob es ihm gelang, Zwerg Wurzelmoos umzustimmen und der kleinen Blumenelfe zu helfen?

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Seitenzahl: 39

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Wilma Burk

Als eine Blumenelfe den Frühling verschlief

Eine kleine Geschichte mit Bildern

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Als eine Blumenelfe den Frühling verschlief

Impressum neobooks

Als eine Blumenelfe den Frühling verschlief

*

Wenn der erste Frost im Herbst den Winter ankündigt und die letzten Blumen im Jahr blühen, dann gleiten deren Blumenelfen noch einmal flink über das Land. Sie schauen nach, ob ihre Pflanzen für den langen Winterschlaf bereit sind, sammeln die gebildeten Samenkörner ein, verteilen sie für neue Pflanzen im nächsten Jahr und legen die letzten Blüten um. Danach tauchen sie hinab ins Erdreich, wie schon viele Blumenelfen vor ihnen, deren Blumen längst verblüht sind. Sie alle begeben sich zu ihrer Blumenhöhle, tief in der Erde bei einer Grotte gelegen, die von funkelnd leuchtenden Steinen in einem See erhellt wird. Hier wacht der Zwerg Wurzelmoos darüber, dass seine Elfen über den Winter auch genug Schlaf bekommen. Er sorgt dafür, dass jede zur nächsten Blütezeit ihrer Blumen, vom Frühling bis zum Herbst, ausgeruht erwacht. Das ist wichtig, denn nur einer fleißigen Elfe gelingt es, eine Pflanze in überquellender Pracht erblühen zu lassen. Kommt aber eine Elfe schon müde und missgelaunt auf die Erde, so kann es geschehen, dass sich bei einer Pflanze kaum eine Knospe bildet oder öffnet.

*

Das wusste auch die Glockenblumenelfe, deren Pflanze vor unendlich langer Zeit in jedem Jahr als erste Blume erblühen und den Frühling einläuten durfte, sobald der letzte Schnee des Winters schmolz.

Einmal aber flog auch sie im Herbst noch hastig von Pflanze zu Pflanze. Dabei müsste sie längst in der Blumenhöhle schlafen. Doch sie hatte getrödelt, hatte ihre Arbeit im Frühling nicht zügig beendet. Solange sie sich jedoch von der Erde nicht zurückzog, wuchsen und wuchsen ihr Pflanzen in diesem Jahr weiter und blühten fast den ganzen Sommer lang. Viele Samenkapseln hatten sie dabei erzeugt. Statt sie aber zu ernten und den Samen zu verteilen, flog die Glockenelfe lieber den bunten Schmetterlingen hinterher, ohne darauf zu achten, dass die Frühlingszeit längst vergangen war. Dabei hoffte sie Prinz Blaufalter zu begegnen, der alle Falter an Schönheit übertreffen sollte. Jede der Blumenelfen wünschte sich, dass er einmal bei ihr den Nektar aus ihren Blüten trinken möge.

Nun drängte die Zeit. Dabei konnte sie es kaum noch schaffen, die Unmenge an Kapseln zu ernten und den Samen zu verteilen. Die ersten Schneeflocken fielen bereits. Ihr kleiner Körper fror bei der beginnenden Kälte, so dass sogar ihre zarten Flügel zitterten. Sie beeilte sich sehr, weil der Zwerg Wurzelmoos hier und da auftauchte und die Blumenelfen ermahnte, nicht zu trödeln und sich in die warme Blumenhöhle zum Winterschlaf zu begeben. Jede von ihnen wusste, wie ungemütlich er werden konnte, wenn seine Elfen nicht auf ihn hören wollten.

Wie gern hätte die Glockenelfe sich für ihn unsichtbar gemacht. Doch schon hatte er sie entdeckt, kam zu ihr und fragte ungehalten: „Was machst Du um diese Jahreszeit noch auf der Erde?“

„Ich wollte … ich hatte …“, stotterte die Elfe verängstigt, weil sie sah, wie sich eine Zornesfalte auf seiner Stirn bildete.

„Längst hätten deine Pflanzen versorgt sein müssen. Was konnte dich daran hindern? Wie willst du nun noch genügend Schlaf bis zum nächsten Frühling finden? Dabei weißt du, wie wichtig das ist“, rügte er sie verärgert.

Oh, ja, sie wusste es. Aber die schönen Schmetterlinge … Sonst, wenn sie ihre Pflanzen bald nach der Blüte am Ende des Frühlings abgeerntet hatte, bekam sie kaum einen davon zu sehen. Dass sie das einmal wie die andern im Sommer miterleben wollte, musste er doch verstehen.

Wurzelmoos aber verstand es nicht. „Jede von euch hat ihre Aufgabe und muss sie erfüllen. Egal, was sie dadurch versäumt. Beeil dich also!“, forderte er und zog weiter.

Ja, ja, sie beeilte sich ja. Dabei war sie bereits so müde. Es war eben eine sehr lange Zeit vom letzten bis zum ersten Schnee eines Jahres, die sie diesmal auf der Erde verbracht hatte. Nicht eine Blumenelfe sonst war jemals so lange unterwegs gewesen wie sie, weil deren Blumen alle erst später im Jahr erblühten. Nur sie war es, die als Erste in jedem Jahr in den frühen wärmenden Sonnenstrahlen ihre Blumen erblühen lassen durfte. Sie wusste, viele neideten ihr das. Darum war sie stolz darauf, dass es die ersten Triebe ihrer Pflanzen waren, die den späten Schnee des Winters durchdrangen, um ihre wunderschönen blauen Glockenblüten zu öffnen. Damit brachen sie zugleich die Kraft des Winters und läuteten mit zartem Klang den Frühling ein.