Wenn Wünsche sich erfüllen 4. Geschichte - Wilma Burk - E-Book

Wenn Wünsche sich erfüllen 4. Geschichte E-Book

Wilma Burk

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Beschreibung

Auch den kleinen Widerling plagt die Neugierde, einmal zu sehen, wie es auf der Erde ist. Er schafft es, Maliputti dazu zu überreden. So machen auch sie sich eines Magitages heimlich auf den Weg durch das Universum dorthin. Doch alles was er sieht und erlebt reicht dem kleinen Widerling nicht, er will auch noch die andere Seite der Erde kennenlernen. Auf dem Weg dorthin landen sie mitten im weiten Ozean auf einer Insel. Aber welchen seltsamen Wald gibt es hier? Neugierig dringen sie tiefer hinein. Hätten sie das nur nicht getan!

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Seitenzahl: 68

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Wilma Burk

Wenn Wünsche sich erfüllen 4. Geschichte

19. Folge von: Neues aus Magihexanien

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Abenteuer mit dem kleinen Widerling

Impressum neobooks

Abenteuer mit dem kleinen Widerling

„Was haben die beiden wieder im Sinn?“, fragte einer der Magihexer, die eines Magiabends vor ihren Höhlen in den Bergen Magihexaniens zusammensaßen.

Dabei beobachteten sie, was Maliputti, der kleine Wissende, und Lingo, der kleine Widerling, unten im Tal am goldfarbenen Lebensfluss trieben.

Fast vergessen war all ihre Angst und Panik, als vor einiger Magizeit Widerlinge bei ihnen eingedrungen waren und ihnen ihr schönes Geisterland streitig machen wollten. Wie gut, dass Broncho, ein kleiner Bronchotaurier, den sie großgezogen hatten, noch bei ihnen gewesen war. So war ihnen, nach einem Hilferuf, sein Muttergeist mit vier weiteren großen Bronchotauriern aus einem anderen Sonnensystem im Universum zu Hilfe gekommen. Mit ihren gewaltigen Flügelschlägen hatten sie einen Sturm entfacht, der die Berge erzittern ließ und die Widerlinge durchs schwarze Loch, dem Tor zur Geisterwelt, ins Universum hinausjagte.

Zurückgeblieben war Lingo, ein kleiner verängstigter Widerling, fast noch ein Baby. Zuerst hatten sich die Magihexer sogar vor ihm gefürchtet. Doch Jojotu, der Tröster, der bereits dem kleinen Bronchotaurier den Muttergeist ersetzt hatte, bewahrte ihn vor ihrem Zorn, nahm ihn in seine Obhut und wurde nun auch für ihn zu einem Muttergeist.

Inzwischen waren sogar alle Magihexer so um Lingo besorgt wie vorher um den kleinen Broncho. Lediglich Pontulux, der Zwicker, der ihn zuerst am liebsten umgebracht hätte, fuhr ihn noch an, wenn er ihm zu nah kam.

Doch auch er verfolgte ihn nicht mehr und tat ihm nichts. Jojotu gab gut Acht auf Lingo und passte auf, dass er mit seinen kleinen Scherenhänden nichts kaputtmachte. Sehr geschickt konnte er damit umgehen. Wenn er eben in ungeheurer Geschwindigkeit etwas zerschnitten hatte, so konnte er im nächsten Moment damit behutsam und sanft nach der Hand eines Magihexers greifen. Es hatte auch nicht lange gedauert, bis er sich Maliputti und Babahu, dem Schabernack, anschloss und bei ihren Streichen dabei war.

„Hätten uns nicht zwei genügt, die nichts als Unfug im Sinn haben? Warum müssen es nun drei sein?“, fragte seufzend einer der Magihexer, die an diesem Magiabend zusammensaßen. Doch er lächelte dabei.

Lingo ließ gerade seine sechs Beine an seinem wurmgleichen Körper kreisen und erhob sich damit senkrecht zum Flug. Maliputti schwebte nebenher. Ihr Lachen schallte bis zu den Magihexern hoch.

„Da, schaut! - natürlich! – der Dritte fehlte ja noch. Zu Babahu wollen die beiden“, rief einer.

„Und was macht der gerade mit dem Koboldiner?“

„Er versucht, ihn zu greifen. Jetzt, jetzt! – Nein, er entkommt ihm. Aber da, nun lässt Lingo seine spitze, lange Zunge herausschnellen bis kurz vor den armen Koboldiner.“

„Verdreibelt noch mal! Können sie die Elflinge und die Koboldiner nicht endlich in Ruhe lassen und mit ihren Streichen verschonen?“, schimpfte Malipu, der Wissende, und forderte: „Los, holt sie her!“

„Das mach ich! Das mach ich!“, hastig streckte sich Imada, der Eifrige, und schwebte davon.

Kurze Zeit später kam er mit den dreien zurück. Mit gesenkten Köpfen näherten sie sich. So ein Donnerwetter von Malipu fürchteten alle Magihexer.

„Du bist der Älteste und solltest nach deiner Erfahrung mit den Eisluchsen auf der Erde der Vernünftigste von euch sein, Babahu. Verdreibelte Magiwut! Warum musstest du den Koboldiner wieder so jagen?“, polterte Malipu.

„Er hat den bunten Stein, den ich gerade gefunden hatte, an sich genommen“, verteidigte sich Babahu.

„Hatte er ihn nicht vielleicht vor dir gesehen?“

Babahu schwieg.

„So kostbar für uns die bunten Steine auch sein mögen, Zank und Streit darum sollte es nicht geben. – Und du Lingo! Wie oft haben wir dir gesagt, du sollst deine lange Zunge im Zaum halten?“

„Aber i–ich wollte d-doch nur den St-stein damit greifen“, stotterte Lingo mit gesenktem Kopf.

„Den Stein, den der Koboldiner bereits in seinen Händen hielt“, stellte Malipu erbost fest.

Lingo schwieg. Er senkte seinen Kopf noch tiefer, fuhr seine Fühler ein und schaute aus seinen schwarzen Glubschaugen schuldbewusst zu Malipu.

„Flixdiwix! Das wäre einem Diebstahl gleichgekommen“, schimpfte der und mahnte ihn: „Du bist nicht erst seit gestern bei uns und weißt, wie wir mit den für uns kostbaren bunten Steinen umgehen. Und du Maliputti, hättest als mein kleiner Wissender die beiden zur Zurückhaltung mahnen müssen, statt wieder einmal – und auch noch mit Vergnügen - mitzumachen.“

Maliputti sagte nichts darauf. Er lief rot an und tauschte mit Lingo einen bedeutungsvollen Blick.

„Nun macht, dass ihr weiterkommt!“, knurrte Malipu kurz und sah den dreien nach, wie sie sich erleichtert so schnell wie möglich entfernten. „Diesem Lingo fällt es wirklich schwer zu erkennen, was Recht ist. Er ist eben doch ein Widerling“, murmelte er.

„Das kannst du nicht sagen!“, protestierte Jojotu sofort. Als sein Muttergeist wollte er auf ihn nichts kommen lassen.

Es war ja richtig, Lingo probierte stets aus, wie weit er gehen konnte. Neugierig war er auf alles und jedes. In jeden Spalt der Felsen wollte er hineinkriechen und alles ergründen. Jojotu hatte oft Mühe, ihn zurückzuhalten. Und doch, hatte er sich den Magihexern nicht gut angepasst, besonders wenn man bedenkt, wie bösartig seine Artgenossen waren? Lingo tat niemandem weh, hatte nie schlechte Laune und auch keine Scheu mehr, stotternd zu sprechen. Was hatte er sich dafür am Anfang geschämt. Doch die Scham darum hatten ihm die Magihexer bald genommen. Eigentlich stotterte er kaum noch, außer wenn er aufgeregt war. Inzwischen fühlte er sich von allen geliebt, vor allem von Jojotu. Nur die Neugierde, mit der er alles kennenlernen und wissen wollte, trieb ihn weiter an und ließ sich nicht unterdrücken.

So saß er stets mit in ihrer Runde, wenn Magihexer von der Erde zurückkamen und erzählten, was sie dort bei den Menschen erlebt hatten. Alle wussten, wovon geredet wurde, nur er nicht.

Was waren das, Menschen, wer Oma Berta und die Zwillinge, Paul und Pauline? Was war ein Baum, was Wasser, dem Magihexer fern bleiben mussten? Wieso konnte es zu Schnee und Eis werden? Was war ein Haus, eine Stadt? All diese Fragen und mehr quälten ihn, dazu das Verlangen, alles einmal sehen, vielleicht sogar anfassen zu können. Das steigerte sich, je größer er wurde. Schließlich hatte er erfahren, dass sogar Broncho, der kleine Bronchotaurier, der jetzt bei seinen Artgenossen weilte, einmal auf der Erde gewesen war. Allerdings hatte das nur heimlich geschehen können, weil Malipu das nie zugelassen hätte. Auch ihm würde er das nie erlauben, das wusste Lingo genau. Doch warum sollte es ihm nicht gelingen, auch einmal heimlich zur Erde zu kommen? Diese Frage ließ ihm keine Ruhe mehr.

Als er Maliputti das erste Mal darum fragte, lehnte der es entrüstet ab. „Niemals! Das mache ich nicht noch einmal. Da haben wir große Angst gehabt, Broncho zu verlieren und ohne ihn zurückkehren zu müssen.“

„Aber ich p-passe auf!“

„Wie willst du überhaupt die Erde erreichen? Noch bist du klein und deine sechs Beine können kreisen so viel sie wollen, sie sind bestimmt noch nicht kräftig genug zum Flug durchs Universum.“

„Du irrst dich! S-setz dich auf meinen Rücken. Ich f-fliege mit dir und trage dich“, forderte Lingo und seine schwarzen Augen funkelten unternehmungslustig.

Abschätzend blickte Maliputti ihn an. „Wer’s glaubt! Hast du dich selbst nicht eben erst auf Jojotus Rücken umherschweben lassen?“

„Das w-war nur, als ich noch sehr klein war. Das ist lange her.“

„Nein, nein! Auch Babahu würde das bestimmt nicht noch einmal tun.“

„Soll er auch nicht! Wir beide allein. D-das würde am wenigsten auffallen.“

„Nein und noch mal nein! Schlag dir das aus dem Sinn!“, lehnte Maliputti energisch ab.

Doch Lingo müsste kein Widerling sein. Einmal in den Kopf gesetzt, blieb er hartnäckig dabei. Sooft Maliputti es auch ablehnte, er kam stets aufs Neue darauf zurück. So lange, bis er ihn überredet hatte. „Aber nur an einem einzigen Magitag. Bis zum Magiabend müssen wir zurück sein, sonst wundert sich Malipu, wenn ich nicht in unsere Höhle komme, sobald die Berge beginnen, durch die Maginacht ihre Farben zu verlieren“, bat er sich aus. Lingo war sofort damit einverstanden.

*

So kam es, dass eines Magimorgens, als alle Magihexer zum Morgentrunk zur Quelle strebten, sich Maliputti und Lingo schnell satt tranken und dann davonstahlen. Kein Magihexer achtete auf sie, keiner fragte, wohin sie wollten.