Wenn Wünsche sich erfüllen 6. Geschichte - Wilma Burk - E-Book

Wenn Wünsche sich erfüllen 6. Geschichte E-Book

Wilma Burk

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Beschreibung

Das ist nun die letzte Geschichte von den kleinen Geistern aus dem Universum, die in unsere Gedanken hineinwirken können und für die Zufälle sorgen, über die wir uns manchmal wundern. Hier zieht Oma Berta mit den Kindern und ihren Eltern zusammen in ein Haus ein. Und Paul bekommt seinen versprochenen Hund, Piko, der bald zum Mittelpunkt für alle wird. Aber warum läuft er eines Tages weg? Wird er wiederkehren? Beim Umzug in das neue Haus sind die Magihexer dabei, und mit ihnen Fidibus, der kleine Teufel, den Maliputti und Lingo von der Erde nach Magihexanien mitgebracht hatten. Wird das gut gehen? Und wie kommt dieser Erdengeist in einem Geisterland des Universums zurecht? Schafft er es, sich in die Gemeinschaft der Magihexer einzufügen?

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Seitenzahl: 98

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Wilma Burk

Wenn Wünsche sich erfüllen 6. Geschichte

21. Folge von: Neues aus Magihexanien

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Im neuen Haus mit Piko

Impressum neobooks

Im neuen Haus mit Piko

(Ohne Bilder)

„… und Fidibus lebte sich gut ein in Magihexanien“, beendete Oma Berta die Geschichte von dem kleinen Teufel, den Maliputti, der Magihexer, und Lingo, der Widerling, von ihrem Irrflug auf der Erde und durchs Universum in ihr Geisterland mitgebracht hatten.

„Uaah!“, gähnte Paul.

Doch Pauline fragte: „Erzählst du uns auch, was er dort getrieben hat?“

„Ja, sicher, wenn ihr es hören wollt“, antwortete Oma Berta mit einem nachdenklichen Blick auf Paul.

Es war ein Regentag. Während die Regentropfen an den Fensterscheiben herunterliefen, saß Oma Berta im Zimmer ihrer Stadtwohnung mit den Zwillingen, Paul und Pauline, gemütlich beisammen. Noch immer erzählte sie ihnen Geschichten von den kleinen Geistern, den Magihexern, die irgendwo im Universum hinter einem schwarzen Loch in ihrem Geisterland Magihexanien leben sollen.

Als sie damit begann, gingen Paul und Pauline gerade erst zur Schule. Heute, einige Jahre später, meinten die beiden zwar, keine kleinen Kinder mehr zu sein, doch sie kamen noch immer gerne zu Oma Berta und hörten den Geschichten von den kleinen Geistwesen zu.

Manchmal wunderte sich Oma Berta, warum ihr diese Geschichten so mühelos einfielen. Mitunter hielt sie es sogar für möglich, dass es diese kleinen Geister wirklich gab, und sie ihr die Geschichten eingaben. Doch das konnte ja nicht sein! Das war wider jede menschliche Vernunft. Auch wenn ihr vieles, was sie erlebte, seltsam vorkam, alles waren sicher nur unerklärliche Zufälle, wie sie im Leben eben vorkamen. Das sagte sie sich immer wieder. – Wenn aber doch …? Die Zweifel blieben ihr.

Den Kindern gegenüber bemühte sie sich, stets zu betonen, dass es nur Geschichten seien und widersprach ihnen, wenn sie meinten, es müsse diese Magihexer geben. Doch Paul sagte das in letzter Zeit nicht mehr. Mitunter schien er sich sogar zu langweilen, wenn Oma Berta erzählte, während Pauline noch gespannt zuhörte.

Allerdings war es ohnehin kein Wunder, wenn er jetzt mit seinen Gedanken woanders war, sollte doch bald sein sehnsüchtiger Wunsch nach einem Hund erfüllt werden.

Versprochen hatten ihm die Eltern das, als er sich weigerte mit ihnen in eine andere Stadt umzuziehen. Zum Glück - auch für Oma Berta - zerschlug sich dieser Plan. Nur das Versprechen, dass Paul einen Hund bekommen sollte, wenn sie je zu einem eigenen Haus kämen, das blieb bestehen. Nun war es so weit, die Eltern hatten ein Haus am Rande der Stadt gekauft.

Auch Oma Berta sollte in eine kleine Einliegerwohnung darin einziehen. Noch wehrte sie sich dagegen. „Die Kinder sind jetzt groß genug, die brauchen mich nicht mehr“, meinte sie.

Die Mutter aber antwortete: „Doch vielleicht brauchst du uns bald.“

Unruhige Nächte folgten für Oma Berta. Nie hatte sie sich von ihrer Wohnung trennen wollen, in der sie jeden Winkel kannte und worin sie fast ihr ganzes Leben verbracht hatte.

*

Auch die Magihexer saßen in Magihexanien zusammen und berieten, was sie tun könnten. Jeder meinte, sie solle das Angebot annehmen. Doch Oma Berta wehrte noch jeden Gedanken ab, den sie ihr eingaben, um sie umzustimmen.

„Gebt nicht auf! Egal wer gerade bei ihr ist, dringt in ihre Gedanken ein und versucht sie umzustimmen“, beschwor Malipu, der Wissende, jeden.

Es gab nun wohl keinen Moment mehr, an dem bei Oma Berta kein Magihexer war. Über so manchen Gedanken – den sie ihr eingaben - wunderte sie sich. Bis sie ihrer Grübelei ein Ende setzte und zusagte. Da flogen die Magihexer jubelnd zurück nach Magihexanien, um es den andern zu verkünden.

Auch Paul und Pauline jubelten darüber. Zwar fühlten sie sich bereits groß genug, um auch mal allein zu bleiben, doch mit Oma Berta zusammen zu sein, war immer noch besser. Sie konnten es kaum erwarten, mit ihr unter einem Dach zu wohnen. Ebenso freuten sie sich, auf ein eigenes Zimmer, dass jeder von ihnen dort haben sollte. Und dann noch der versprochene Hund … Alles war unsagbar spannend.

*

Es war ein Tag voll Sonnenschein, als nicht nur vor dem Mietshaus der Eltern ein Umzugswagen stand, sondern auch bei Oma Berta. Wehmütig ging sie noch einmal durch die nun leeren Räume ihrer Wohnung, in der sie so viele Jahre ihres Lebens zu Hause gewesen war. War es richtig, was sie tat? Das fragte sie sich erneut. Doch alle hatten ihr zugeredet. – Auch die Magihexer? „Unsinn!“, schalt sie sich selbst wieder. Es konnte sie nicht geben! Sie hatte nur bereits viel zu viel und zu lang von ihnen erzählt. Weshalb geschahen dann aber stets so seltsame Dinge? „Schön und oft tröstlich wäre es ja, wenn es sie gäbe“, murmelte Oma Berta vor sich hin. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, ging hinaus und zog die Wohnungstür hinter sich zu. Dieses Kapitel ihres Lebens in dieser Wohnung war abgeschlossen.

Was sie nicht wusste, aufgeregt umschwirrten sie dabei bereits einige Magihexer. Und die anderen, die noch nicht bei ihr waren, wären auch am liebsten aus Magihexanien gleich gekommen, um bei ihrem Umzug dabei zu sein. Nur ein Machtwort von Malipu hielt sie zurück. „Wir haben auch andere Aufgaben auf der Erde zu erledigen“, mahnte er.

Doch nicht nur Babahu, der Schabernack, Maliputti, der kleine Wissende, und Lingo, der Widerling - die drei Unzertrennlichen – wollten bei dem Unzug dabei sein, sondern auch Fidibus, der kleine Teufel. Weil er aber selbst nicht durchs Universum fliegen konnte, bedrängte er Maliputti: „Kannst du mich nicht wieder in deinen Wolkenkörper stecken und mitnehmen?“

Ungeduldig trat Lingo, der Widerling, mit seinen sechs Beinen auf der Stelle, klapperte mit seinen Scherenhänden und fragte: „Ich d-dachte, du m-musstest von der Erde fliehen, weil dich die Eisluchse v-verfolgt haben und dir nach dem Leben trachteten. Und jetzt willst du f-freiwillig dorthin zurück?“

„Ihr habt gesagt, zu Oma Berta kommen die Eisluchse nie. Also können sie mich dort auch nicht finden“, erwiderte Fidibus bereits schmollend.

„Nein, du bleibst hier!“, mischte sich Malipu ein.

Doch diesmal widersprach Satano, der Quäler, der den kleinen Teufel zu sich in seine Höhle genommen hatte und auf ihn Acht gab. „Ich werde ihn in meinem Wolkenkörper mitnehmen, sonst versucht er es noch heimlich und geht im Universum verloren, weil er nicht fliegen kann wie wir. Ich möchte mir darum keine Sorgen machen und ihn hinterher im Universum suchen müssen.“

Was sollte Malipu dagegen sagen. „Dann gib aber gut Acht, dass ihm dort nichts widerfährt“, brummte er nur vor sich hin.

Merkte er es später nicht, oder tat er nur so? Ein Magihexer nach dem andern machte sich möglichst unauffällig auf den Weg zum schwarzen Loch, dem Tor zur Geisterwelt, und weiter durchs Universum zur Erde. Auch die drei Unzertrennlichen waren dabei. Zuletzt schienen nur noch Pontulux, der Zwicker, und Magifa, der Magier, neben Malipu in Magihexanien zu sein.

*

Noch waren nicht alle Magihexer bei Oma Berta angekommen, als sie zum letzten Mal aus ihrem Mietshaus die Straße betrat. Sie sah zum blauen Himmel hoch und wunderte sich über die vielen winzige Wolken, die an einer Stelle auftauchten und genauso schnell wieder verschwanden. Nachdenklich strich sie sich ihre fast weißen Haare zurück und prüfte, ob alle Haarnadeln noch richtig in ihrem Dutt steckten. Denn wer weiß, wenn das die Magihexer waren … die zogen gern an ihren Haaren.

„So langsam müssen wir abfahren, gute Frau!“, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen von einem der Männer, die zuvor ihre Habseligkeiten in den Umzugswagen eingeladen hatten. Er hielt ihr die Tür zur Fahrerkabine auf.

„Ja, ja!“, beeilte sich Oma Berta zu versichern. Sie drehte sich noch einmal um. Wieder drängten Tränen in ihren Augen, während sie zu all den Fenstern hochsah, aus denen ihr dieser oder jener gute Nachbar zum Abschied zuwinkte.

Noch ein Gruß zurück, dann wandte sie sich ab, richtete sich auf und ging mit sicheren Schritten auf den Umzugswagen zu. Sie hatte das Angebot angenommen, gleich mit ihren Sachen mitzufahren, obgleich der Vater der Zwillinge sie abholen wollte. „Nein, nein!“, hatte sie ihm geantwortet, „Wenn alles, was mein Leben ausgemacht hat, aus der Wohnung ausgeräumt ist, dann möchte ich darin auch nicht mehr eine Minute verbringen.“

Resolut raffte sie ihren Rock zusammen und ließ sich über die hohe Stufe in die Fahrerkabine hinaufhelfen, in der bereits der Fahrer des Umzugswagens saß.

„Ist nicht ganz so bequem wie in einem Pkw“, meinte der Mann, der ihr hinaufgeholfen hatte, als er sich neben sie drängte und die Autotür zuschlug.

„Das macht nichts, Hauptsache Sie bringen mich und meine Sachen dahin, wo ich nun leben soll“, antwortete Oma Berta. Sie wischte sich die letzte Träne aus den Augen, während der Motor aufdröhnte und der Laster anfuhr.

Jojotu, der Tröster, beeilte sich, als Letzter auf das Dach des Wagens zu kommen, wo die andern Magihexer bereits mit ihren wallenden blauen Wolkenkörpern dicht gedrängt saßen, um so mitzufahren. Als er die Tränen bei Oma Berta aufsteigen sah, hatte er sich ihr nähern wollen, um tröstend auf sie einzuwirken. Doch Ermano, der Ermahner, hatte ihm zugerufen: „Das brauchst du nicht. Ich spüre es, das ist nur ein Moment der Wehmut bei ihr. Jetzt ständig bei den Kindern sein zu können, lässt sie das schnell überwinden.“

Kein Fahrtwind konnte den Magihexern etwas anhaben, während der Lastwagen mit ihnen zum Rand der Stadt fuhr. Säumten zuerst noch hohe Mietshäuser die Straßen, so gab es bald durch grüne Flächen aufgelockerte Wohnblöcke, und dann waren links und rechts nur noch Gärten mit Einfamilienhäusern.

„Das ist eine schöne Gegend, in die Sie ziehen“, sagte der Fahrer, ehe er abbremste und hinter dem Umzugswagen der Eltern anhielt.

Oma Berta blickte auf das Haus, in das nun neues Leben einzog. Zwei Etagen hatte es unter einem roten Dach. Während die Männer aus dem Wagen sprangen, saß Oma Berta noch einen Moment still und schaute. Hier also war ihr neues Zuhause, in einer kleinen Wohnung im Erdgeschoss. Der Flieder im Garten war gerade abgeblüht und unter den Fenstern öffneten Rosen ihre Knospen.

„Wollen sie nicht aussteigen?“, fragte einer der Männer und bot ihr seinen Arm, um ihr herunterzuhelfen.

„Doch, doch!“, versicherte Oma Berta lachend und nahm beim Aussteigen seinen stützenden Arm an.

Jubelnd kamen die Kinder aus dem Haus gelaufen. Sie griffen nach ihr und zogen sie mit. Jeder wollte ihr sein neues Zimmer zeigen. Sie kamen nicht weit, sie standen im Weg. Stück für Stück wurde von den Umzugsleuten ins Haus gebracht. Das ging hin und her, treppauf und treppab. „Vorsicht, Vorsicht!“, hieß es, und sie mussten Platz machen.

Die Mutter trat aus einer Tür zu ihnen. „Kinder, Kinder, nun lasst sie doch erst in ihre Wohnung gehen“, mahnte sie, ehe sie Oma Berta herzlich umarmte. Forschend sah sie ihr ins Gesicht. „Du wirst es nicht bereuen, bestimmt!“, versicherte sie ihr beschwörend und drückte sie noch einmal an sich. Dann lief sie einem Umzugsmann hinterher, der irgendein Stück trug, das wohl an einen ganz bestimmten Platz sollte. Auch die Kinder hatten es nun eilig, aufzupassen, was noch in ihre Zimmer gehörte. Und in irgendeinem Raum hörte Oma Berta den Vater seine Anweisungen geben, wo die Umzugsleute alles hinstellen sollten.

Schon wurde ihr hoher Lehnsessel an ihr vorbeigetragen. „Wohin?“, fragten die beiden Umzugsleute, die ihn trugen. Ja, wohin? Sie hatte noch nicht einen Fuß über die Schwelle ihrer Wohnung gesetzt. Die Tür dazu stand offen, zu zwei kleinen Zimmern, einer Küche und einem Duschbad. So war ihr Lehnsessel noch vor ihr in ihrem neuen Zuhause. Wie oft hatte sie darin abends bei den Kindern an den Betten gesessen und ihnen die Geschichten von den Magihexern erzählt, die den Menschen in ihre Gedanken hineinwirken können und für das, was wir Zufälle nennen, sorgen..

„Wir haben ihn vors Fenster gestellt“, sagte einer der Männer, als sie zurückkamen und an ihr vorbeigingen. Dort stand Oma Berta noch immer zögernd vor der Tür.