Mit dem Tod ist Sense - Martin Cordemann - E-Book

Mit dem Tod ist Sense E-Book

Martin Cordemann

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Beschreibung

Irgendwann werden wir ihm alle begegnen: dem Tod! Mit diesem Buch können Sie sich schon mal darauf einstellen, wie diese Begegnung wohl ausfallen wird. Es ist ein Leitfaden zum Umgang mit dem Tod und wie Sie sich aus einer schwierigen Situation mit ihm herauswinden können. Und das ist alles gelogen! Außer dem ersten Satz. Stattdessen bietet dieser Band einen Einblick in die Arbeit des Teufels. Wie alles angefangen hat, wie es wäre, wenn er als Superheld arbeiten würde, sogar ein Reimdrama faustischer Verwandtschaft ist vorhanden. Und glauben Sie mir, der Teufel hat es nicht leicht, gerade heutzutage. Natürlich wollen wir aber auch den Tod nicht aussparen, denn auch er hat keinen leichten Job. In kurzen Episoden aus seinem geheimen Tagebuch, das er extra für dieses Buch zur Verfügung gestellt hat, erfahren wir von den Schwierigkeiten, mit denen er sich in seinem Beruf täglich herumschlagen muss. In einem alten Drehbuch sehen wir auf tragische Weise, dass ein toter Werber noch keinen Sommer macht. Und damit sind wir dann beim Abschluss angelangt, der in einer futuristisch-franko-belgischen Zukunftswelt spielt und in dem es um Bestattungsunternehmer und Mord geht… was kann da also schief gehen?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 205

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Martin Cordemann

Mit dem Tod ist Sense

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

„Bombenstimmung in der City“

Aus den geheimen Tagebüchern…

Lügzeitung

Aus den geheimen Tagebüchern…

Gott verhüte

Aus den geheimen Tagebüchern…

Ein toter Werber macht noch keinen Sommer

Ein toter Werber... geschnittene Szenen

Aus den geheimen Tagebüchern…

Geschäfte mit dem Tod

Entstehungszeiten

Captain Vomit #124

Impressum neobooks

Vorwort

Tja, eigentlich hätte man diese Anthologie auch „Tod und Teufel“ nennen können… aber ich glaube, so was gibt’s schon. Eigeneigentlich (oder eigentlichlich) hätte ich auch die letzte Geschichte mit in das „Handbuch für Profikiller“ nehmen können – aber ich wollte einfach den schönen Titel nicht verschwenden. So haben wir also hier die

„Geschäfte mit dem Tod“

oder hätten, wenn Perry Rhodan diesen Titel nicht schon benutzt hätte. Also musste ein anderer her – aber damit obiger Name bei all dem Teufel auch halbwegs gerechtfertigt ist, habe ich als roten Faden und Kittmasse einige Kurzszenen von, über und mit dem Tod selbst eingefügt, die sich jeweils zwischen den längeren Geschichten befinden. „Aus den geheimen Tagebüchern des leibhaftigen Todes“ aus dem Jahre 1988 in einer Bearbeitung von 1994 in einer 2009 vom Tod durchgesehenen und genehmigten Fassung zeigt uns den Tod in vielen Lebens- bzw. Todessituationen:

I. Der Tod trampt

II. Der Tod vor dem Gesetz

III. Der Tod klopft zweimal

IV. Der Tod unter Verdacht

V. Der Tod fliegt

VI. Der Tod verzollt

VII. Der Tod packt aus

Doch das nur am Rande. Auch in diesem Band gibt es einige Texte, die als Grundlagen für Comics angefangen haben, aus denen aber leider nie etwas geworden ist. Während es sich bei „Captain Vomit“ noch um eine Art Superheldenparodie handelt, drehen sich einige andere um die andere große Sagengestalt mit T: den Teufel! Wobei die Geschichten nicht aufeinander aufbauen, sondern verschiedene Szenarien zeigen. „The Big Devilsky“ erklärt, wie das damals eigentlich alles angefangen hat, „Der Teufel im Detail“ zeigt, wie es wäre, wenn der Teufel selbst zum Superheld werden würde. „McPhisto – Der Pakt mit der Langeweile“ ist ein sehr entfernt an „Faust“ angelegtes Reimdrama und „Gott verhüte“ lässt uns erleben, wie sich der Gegenspieler des Teufels mit seiner eigenen Schöpfung auseinandersetzen muss.

„Ein toter Werber macht noch keinen Sommer“… Mein erster Spielfilm! Nicht mein erstes Drehbuch, nicht mein erster Film, aber der erste Spielfilm, den ich geschrieben und selbst umgesetzt habe. In Hamburg. Mit einer Kindervideokamera. Die mit einem Kabel am Videorekorder angeschlossen war. Damit man aufnehmen konnte. In schwarz-weiß. Mit mir in allen Funktionen. Und Rollen. Und überhaupt. Aufgenommen auf Video, zusammengeschnitten mit zwei Videorekordern, wo es teilweise ewig gedauert hat, hin und her zu spulen, nur um einen einzigen Schnitt zu machen… und die Schnitte waren alles andere als sauber. Heute, mit dem Computer, wird so was zur Leichtigkeit. Damals war das sehr kompliziert, anstrengend und unbequem. Somit entstand ein absoluter No-Budget-Film, bei dem ich auch alle Rollen spielte. Wie ich es geschafft habe, in einer Szene gleichzeitig rasiert und unrasiert zu sein… ich weiß es nicht mehr. Es erforderte einen interessanten logistischen Aufwand. Durch das ständige Hin- und Herkopieren nahm dann auch die Bildqualität konsequent ab und die Schnitte selbst, sind, wie gesagt, nicht immer gelungen. Sie, da können Sie beruhigt sein, werden diesen Film nie zu sehen bekommen. Und das ist auch besser so. Aber Sie können sich vorstellen, was man vielleicht daraus hätte machen können. Hatte ich erwähnt, dass die Kamera an einen Videorekorder angeschlossen war? Außenaufnahmen schlossen sich also aus und ließen sich nur mit ein bisschen Trickserei simulieren. Die „Geschnittenen Szenen“ am Schluss waren eher ein Gag für die Homepage, denn sie waren nie Teil des Skripts… aber das muss ich ja eigentlich gar nicht sagen. Tun wir einfach so, als hätten wir sie aus Gründen des Flusses einfach herausgenommen.

Abschluss und nun nicht mehr Namensgeber dieses Buches sind dann die „Geschäfte mit dem Tod“. Dereinst angedacht als 44-seitiger Comic im franko-belgischen Stil, wurde er nie umgesetzt. Was schade ist, da die Geschichte durchaus Potential hat – auch für Fortsetzungen. Doch auf die müssen wir nun leider verzichten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihren Geschäften mit dem Tod… und natürlich viel Spaß!

„Bombenstimmung in der City“

HAUSFLUR

Captain Vomit, ein echter Superheld, tritt durch seine Wohnungstür nach draußen in den Gang. Er hat ein gelb-beiges Superheldenkostüm mit einem CV auf der Brust an, darüber einen schäbigen Mantel und auf dem Kopf einen schäbigen Hut. Er trägt eine spießige Aktentasche, die er auf den Boden stellt, um die Tür abzuschließen.

Eine ältere Dame kommt durch den Hausflur auf ihn zu.

MRS. WINTERBOTTOM: Guten Morgen, Mr. Vomit.

CV: Captain Vomit!

MRS. WINTERBOTTOM: Geht’s wieder zur Arbeit?

CV: Hmmm.

MRS. WINTERBOTTOM: Sie könnten mal wieder den Müll runterbringen.

CV: Grrrrr...

Er schließt seine Tür ab, nimmt die Aktentasche und geht. Dabei kommt er an einer Wohnung vorbei, die Tür steht offen und wir sehen, wie eine Mutter mit einem Kind im Superheldenkostüm fertig werden muss. Auf dem Klingelschild steht:

Emma Flunton und Phantastic Boy*

(* Jetzt brandneu am Kiosk: Phantastic Boy #1! Die Geburtsstunde eines neuen Superhelden, der schon um sieben ins Bett muss! Nicht verpassen!)

EMMA: Oh nein, du machst erst deine Hausaufgaben und dann darfst du Superschurken jagen!

PHANTASTIC BOY: Aber die anderen Superhelden machen das doch auch...

EMMA: Die anderen Superhelden sind auch keine achtjährigen Kinder!

PHANTASTIC BOY: Ach Männo! Ich hab doch schon dreimal die Welt gerettet!

EMMA: Erst die Hausaufgaben, und dann darfst du auch raus und die Welt retten...

Captain Vomit geht weiter. Er murmelt:

CV: Gut, dass mir das erspart bleibt!

DINER

Das Schild auf dem Diner sagt alles aus:

Hero’s Diner

Vor dem Diner stehen eine Menge merkwürdiger Fahrzeuge, so als wären hier alle Superhelden zusammengekommen um zu frühstücken – was auch mehr oder weniger zutrifft.

Ein kleines Schild an der Straße gibt Auskunft:

Supervillain’s Diner – Route 666

Vomit kommt die Straße runter und geht direkt auf den Diner zu.

Er betritt den Diner. Der ganze Laden quillt über vor irgendwelchen Superhelden. Vomit schlägt sich bis zur Theke durch.

Aus dem Radio hört man:

RADIOSPRECHER: ...ist es am vergangenen Abend wieder zu einer schweren Explosion gekommen. Dabei wurden drei Superhelden schwer verletzt, sieben weitere sind in Behandlung. Noch immer ist nicht bekannt, wer für diese Attentate verantwortlich ist...

Ein „Vorarbeiter“ mit Brille und Zettel in der Hand versucht, sich in der Menge Gehör zu verschaffen.

VORARBEITER: ...Jungs, wir haben gerade einen Einbruch der Superschurken Dr. Noon und Mr. Sneeze* in das städtische Museum gemeldet bekommen, womit sie, da es noch vor neun ist, eindeutig gegen die Regeln der Superschurkengewerkschaft** verstoßen. Wer kümmert sich darum?

(* In dem Catlady-Combatman-Crossover „Untold Tales“ tauchen beide das erste Mal als Team auf, als sie in die Städtische Bibliothek einbrechen und die ganze Nacht Bücher lesen.

** In Captain Crossover #512 wird das erste Mal die Superschurkengewerkschaft gegründet. Hinzu kommt in X-over-Men #41 die Superschurkenkrankenkasse und in der eigenständigen Reihe „The Uncrossed Crossover“, in der selbst die Schlümpfe auftauchen, der Superschurkenbuchclub.)

Kein großes Interesse. Die Helden sind hier um zu frühstücken, dass hier nebenbei die Jobvergabe abläuft ist eher Nebensache.

VORARBEITER: Also, wer macht es? Combatman? Mousegirl?

Combatman erhebt sich von der Theke. Er ist nicht wirklich gut gelaunt.

COMBATMAN: Na gut.

Er schlurft zur Tür.

VORARBEITER: Komm schon, Mousegirl, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!

Eine Gestalt, die eine Mischung aus Mickey Mouse und Catwoman ist folgt ihm.

Die beiden gehen zum Combatman-Mobil. Vor dem Diner hat sich inzwischen eine Schlange von diversen Superhelden gebildet, die alle darauf warten, drinnen einen Platz zu finden.

Der Chef hinter der Theke wendet sich an Captain Vomit.

CHEF: Na, Vomit, was darf’s sein?

CV: Rühreier, Schinken, Speck, Toast und einen Orangensaft.*

CHEF: Also kontinentales Frühstück!

(* Bei Rühreier, Schinken, Speck, Toast handelt es sich um eine Bande von Geiselgangstern, die CV in Captain Vomit #32 hat hochgehen lassen. Orangensaft ist ein Getränk.)

Er dreht sich um und gibt die Bestellung in die Küche.

Captain Vomit sieht nicht wirklich glücklich aus.

Einblendung: Das ist Lucas Lee, alias Captain Vomit*. Er ist ein Superheld. Seine Freundin heißt Pelissa Puke** und ist ebenfalls eine Superheldin. Vor ihm liegt einer dieser langweiligen Tage, an denen er sich mit Superhelden prügeln muss, die eingesperrt werden, nur um irgendwann wieder auszubrechen, auf dass das gleiche Spiel wieder von vorne beginnt. Es ist nicht nur Spaß und Freude, ein Superheld zu sein.

(*In dem legendären (und inzwischen vergriffenen) Captain Vomit #1 wird Lucas Lee auf dem Flughafen von einem Plutoniumschmuggler vom BKA angerempelt. Die Folge davon ist, dass er seinen Flug verpaßt und die Bahn nehmen muss. Da ihm aber beim Zugfahren immer schlecht wird, übergibt er sich auf der Strecke von New York nach San Franzisko die ganze Zeit über, was ihm den Namen Captain Vomit (also Kapitän Kotze) eingebracht hat. Ein Superheld war er vorher auch schon!*

** Pelissa Puke taucht das erste Mal in Captain Vomit #49 auf, wo die beiden zunächst gegeneinander kämpfen und sich dann ineinander verlieben. Inzwischen hat sie ihre eigene Serie. In Pelissa Puke #38 verloben sich die beiden dann offiziell. Gerüchten zufolge sollen die beiden in einem großen Throw-Up Special heiraten...)

CV dreht sich um und lässt seinen Blick über die anderen Superhelden in dem eng gedrängten Diner streifen.

GEDANKEN:

SPIDER-ANT: Ich bin der Schwager des Sohnes vom Bruder des Klons von Pierre Palmer alias Spider-Ant – aber bin ich deswegen gut genug, der richtige Spider-Ant zu sein?

ROWIN: Der echte Rowin wurde vor 24 Jahren getötet*. Der zweite Rowin leitet heute eine Tankstelle in Nevada**. Als der dritte Rowin an die Seite von Combatman stieß***, war ich gerade drei Jahre alt. Er wohnt jetzt in einer Plattenbausiedlung bei Mnenetzk****. Heute bin ich Rowin. Der echte Rowin. Der einzigartige Rowin. Verdammt, wo ist Combatman? Ich wollte doch mit ihm über mehr Taschengeld reden...

(* In Combatman & Rowin #500 vom Karo-Ass!

** Combatman – Legends in a Dark Night #31. Ihm ist die Serie Gas-Station-Man gewidmet.

*** Combatman – Defective Stories #341.

**** Nach einer Auseinandersetzung mit dem Whenker in Combatman #654 beschließt der damalige Rowin, sein Glück in platten Bauten zu suchen. Die kurzlebige Serie Mnenetzk-Man befaßt sich mit seinen Abenteuern.

***** Seit Combatman & Another Rowin #21!)

SPIDER-ANT: Mein ganzes Leben bin ich herumgezogen, ohne zu wissen, dass ich der richtige Schwager des Sohnes vom Bruder des Klons von Pierre Palmer* bin, während der Doppelgänger des Schwagers des Sohnes vom Bruder des Klons von Pierre Palmer meinen Platz eingenommen hatte. Man hat mir mein ganzes Leben gestohlen. Und meine Haustürschlüssel. Ich brauche dringend ein Spider-Ant Kostüm mit Taschen!

(* In Spider-Ant Special Digital Super Mega Annual #7!)

DING-DONG: Soll ich noch eine Palette Donuts essen? Na, warum nicht? Muss den Tag bestimmt wieder mit irgendwelchen Superschurken verbringen, das kann einem echt den Appetit versauen! Ich eß die lieber, bevor der unglaubliche Gulp sie mir wegfuttert!

GULP: Grunz, grunz, grrrrrrrnz, gwpal, grnnnnnnz, grnfffffff...

(Untertitel)

Hey, das Ding-Dong hat sein Auge auf die Palette Donuts geworfen. Verdammt! Das macht mich ganz grün vor Wut...

CV dreht sich wieder um und widmet sich seinem Frühstück.

Einblendung: Das Leben eines Superhelden war nicht einfach.

VILLAIN‘S DINER

Auf dem Schild steht

„Villain’s Diner“

und darunter

„You have to be quite bad to eat here!“

Einblendung: Nicht weit entfernt.

In dem Laden sitzen ein paar Superschurken und spielen Schach, lesen Zeitung oder unterhalten sich gesittet. Statt der Überfüllung ist hier Ruhe angesagt.

Zwei Schach spielende Schurken.

Dr. BOOM: Dr. Boom setzt seinen König auf G3.

VERMINOM: Verminom springt seinen Springer auf H5.

Der Zeitung lesende Maulwurf-Mann.

MAULWURF-MANN: Maulwurf-Mann liest gerade in der Zeitung, dass einige Superschurken für den Schurken-Nobelpreis* nominiert sind.

(* Der Schurken-Nobelpreis wurde geschaffen in Dr. Mean #48 von Dr. A. Dolph Nobel, Superschurke und langjähriger Gegner von Spider-Ant, dem echten Spider-Ant, nicht dem Schwager des Sohnes vom Bruder des Klons von Pierre Palmer. Der Preis stellt eine besondere Auszeichnung für ganz besondere Schurkigkeit dar – in der Reihe „More Uncrossed Crossovers“ brachten sich die Schurken sogar gegenseitig um, nur um den Preis zu bekommen. Hinterher stellte sich heraus, dass sich all das nur in einer Paralleldimensionsgesellschaft abgespielt hat und die Schurken in der Wirklichkeit lebten noch!)

Dr. Mean geht an die Theke.

Dr. MEAN: Dr. Mean möchte noch einen Orangensaft.

BARMANN: Kommt sofort.

Er dreht sich um und schenkt den Saft ein. Dabei murmelt er:

BARMANN: Oh Mann, ich hasse es, wenn sie von sich in der dritten Person sprechen!

Dr. MEAN: Dr. Mean hat das gehört!

HERO`S DINER

Ein Superman-ähnlicher Typ ist offensichtlich von einem Polizisten angehalten worden. Der Polizist deutet auf ein Verbotsschild, auf dem die Silhouette eines fliegenden Superhelden mit Cape durchgestrichen ist. Darunter steht:

„Even Superheros have to walk!“

POLIZIST: Ist das eine Flugverbots-Zone oder ist es keine?

Der Supertyp wirkt ziemlich geknickt und nickt kleinlaut.

CV ist mit seinem Frühstück fertig und schiebt den Teller über die Theke.

CHEF: Und, Vomit, was liegt heute bei dir an?

CV: Um elf hab ich einen Kampf mit Dr. Dumm, dann entkommt er, ich verfolge seine Spur durch die Stadt, wobei ich auf Maulwurf-Mann treffe, der meine Autorität untergraben will, ich besiege ihn, er wird verhaftet, dann begegne ich um 14.45 Uhr Werwolf-Face von den Really Mean Warriors, wir kämpfen, es gibt ein Unentschieden, dann stellt sich heraus, dass wir beide auf der gleichen Seite kämpfen und hinter Garbage-Man her sind, der sich aber gerade mit Dr. Mab-Use und den Evil Eleven zusammengeschlossen hat, wir kämpfen, kommen aber dabei zu keinem Ergebnis und um 16 Uhr hab ich noch einen Termin mit meinem Chiropraktiker.

CHEF: Das klingt nicht gut.

CV: Ja, ich hab schon seit einiger Zeit Probleme mit meinem Rücken!

Er schmeißt etwas Geld auf die Theke.

CV: Bis morgen.

CHEF: Bis morgen, CV!*

CV verlässt den Diner.

(* Diese Verabredung taucht das erste Mal in Captain Vomit #35 auf, als er zum ersten Mal nach 30 Bänden den Diner verlässt, um arbeiten zu gehen.)

FABRIK

Eine Fabrik, die schon seit einiger Zeit verlassen zu sein scheint. Auf einem Schild steht:

Verlassene Fabrik – Geheimes Versteck von:

Dr. Dumm (durchgestrichen)

Evil Devil (durchgestrichen)

Suicide Jerk (durchgestrichen)

Underwater Supervillain (durchgestrichen)

Twelve Finger Man

Einblendung: Zur gleichen Zeit am anderen Ende der Stadt.

Die leeren Hallen der Fabrik. Nur ein einer Halle steht eine große, böse aussehende Maschine, die irgendwie wie ein gigantischer Flügel wirkt. Twelve Finger Man steht davor und arbeitet daran.

TWM : Bis vor kurzem war ich noch der respektierte Pianist Lucillo Liberaté*, aber dann habe ich ein in radioaktivem Weißwein eingelegtes Hühnchen gegessen, wodurch mir zwei meiner Finger abfielen und so wurde ich Twelve Finger Man. Mein Ziel ist es, einen gigantischen Flügel zu bauen, der überall auf der Welt zu hören sein wird!

(* Seinen ersten Auftritt hat Lucillo Liberaté als 32-fingriger Klavierspieler in Piano Lady #50. Damals hieß er noch Der Klavierspieler. Nach einiger Überlegung schränkte man seine Fingerzahl dann auf 27 ein. Damit taucht er unter dem Namen Mr. Finger in Captain Crossover #319 auf. Die Produzenten überlegten noch einmal und ließen ihn später mit 24 Fingern unter dem Namen Tasten-Joe in Spider-Ant #206 auftreten.)

Er haut in die Tasten.

TWM: Hmmm, da braucht es noch... einen Klavierstimmer!

SEITENGASSE

CV latscht durch die Gasse. Plötzlich ist er von mehreren Gestalten umgeben. Der Anführer der Gestalten tritt vor.

CAPTAIN CANADA: Ich bin Captain Canada und das sind meine Mitstreiter von Den Unbestreitbaren.

CV: Tag.

Er will weitergehen. Captain Canada hebt die Hand und will ihn damit stoppen.

CV: Ich hab nen Termin!

CAPTAIN CANADA: Die Unbestreitbaren bekämpfen das Böse in dieser Gasse.

Einblendung: Die Unbestreitbaren wurden vor drei Jahren von dem Gehirnforscher Professor Dr. Yamahato gegründet, der seit seinem 48. Lebensjahr blind ist, schwerhörig und unter dem Alzheimer-Syndrom leidet. Die Unbestreitbaren bestanden zunächst aus Captain Canada, Lazy-Girl, Mister Majestic, Flying Saucer und dem Ungeduldigen Gulp*. Dann heiratete Lazy-Girl Armpit-Man** und schied aus dem Team aus. Sie wurde ersetzt durch Tampon-Lady***. Später starb Flying Saucer****, wurde durch ihre Tochter als neue Flying Saucer ersetzt*****, die kurz darauf ebenfalls starb ****** und dann durch das dem Geist der 90er weit mehr entsprechende und stets Ja-sagende Titt-Girl ersetzt wurde*******. Der Unglaubliche Gulp verließ die Serie, um eine Karriere als Bäcker zu beginnen. Heute betreibt er eine kleine Bäckerei im Südteil von London.

(* Die Unbestreitbaren #1

** Die Unbesteitbaren #39 und Armpit-Man #221

*** Die Unbesteitbaren #42

**** Die Unbesteitbaren #112

***** Die Unbesteitbaren #157 sowie The Astonishing Amazing Spider-Ant #48

****** Die Unbesteitbaren #176

******* Die Unbesteitbaren #177)

Ein offensichtlich Blinder wird herangeführt.

CAPTAIN CANADA: Das ist Professor Dr. Y., er ist der Gründer der Unbestreitraben.

Y: Aber ich führe sie nicht an. Das tut Captain Canada.

CV: Schön.

Er geht weiter.

CAPTAIN CANADA: Gut, du willst es so! Flying Saucer, Underwear-Man, Lazy-Girl, Mister Majestic, Libellen-Lady und Didn’t-get-dressed...

COUNDN’T FIND A GOOD NAME: Aber Captain Canada, Flying Saucer, Lazy-Girl und Mister Majestic sind doch jetzt bei den Fantastischen Zweihundertzwölf*!

(* Seit Die Fantastischen Zweihundertzwölf #212!)

CAPTAIN CANADA: Da hast du recht, Coundn’t Find A Good Name! Gut, machen wir es so, Underwear-Man, Libellen-Lady, Cardinal Abortion und Didn’t-get-dressed, ihr schneidet ihm den Rückweg ab. Coundn’t Find A Good Name, Unspectacular-Boy, Zero-Plus-Nothing, Titt-Girl, Super-She, Mar-Lon Brand-Oh und ich schnappen uns ihn von vorne! Und dann zeigen wir ihm...

Die Superhelden nehmen ihre Positionen ein – aber CV ist schon lange nicht mehr da. Wir sehen ihn in einiger Entfernung am Ende der Gasse langsam um die Ecke verschwinden.

CAPTAIN CANADA: Hey, wo ist er?

DIDN’T-GET-DRESSED: Er ist gegangen.

CAPTAIN CANADA: Oh Mann, wir sind einfach zu viele!

GEBÄUDE

An dem Gebäude hängt neben dem Eingang ein Schild:

Dr. Mean – Chiropraktiker und Superschurke

Sprechstunden: 9 – 14 Uhr

Schurkereien: 0 – 9 Uhr

oder nach Vereinbarung

CV betritt das Gebäude.

MEANS PRAXIS

CV liegt auf einem Tisch, während Dr. Mean ihn massiert.

Dr. MEAN: Was machen Sie nur mit Ihrem Rücken?

CV: Hatte letztens einen Kampf mit Veno...mino...lanom?!

Dr. MEAN: Sie meinen sicher Verminom!

CV: Ja, genau. Hat mich ziemlich mitgenommen.

Dr. MEAN: Kann ich mir vorstellen. Ich hatte Verminom vergangene Woche in Behandlung. Klagt über eine ausgerenkte Schulter.

CV: Tja, ist kein leichtes Leben.

Dr. MEAN: Nein, ganz sicher nicht!

Er wendet sich ab und nimmt eine Broschüre.

Dr. MEAN: Ich habe einige der größten Superhelden und auch -schurken in Behandlung. Und ich kann Ihnen nur immer wieder empfehlen: Schließen Sie eine ordentliche Versicherung ab!

Er reicht CV die Broschüre.

Dr. MEAN: Hier, da steht alles drin! Die zahlen alles, von der Massage bis hin zu einem Superheldenbegräbnis – falls es mal nötig sein sollte, versteht sich!

CV: Ahhh ja.

Dr. MEAN: Nehmen Sie das am besten mal mit! Und denken Sie daran: Nur, wenn unsere Superhelden gut versichert sind, ist die Stadt auch gut gesichert!

INNENSTADT

Ein Gebäude explodiert.

Neben dem explodierten Gebäude befindet sich ein Fernsehgeschäft, dessen Scheibe die Explosion nicht überlebt hat. Überall liegen Trümmer, in ein paar der zerbrochenen Fernsehern läuft noch immer das Programm. Es ist eine Nachrichtensendung.

NACHRICHTENSPRECHER: ...plodierte in der Innenstadt eine Bombe. Dies ist der zwölfte Terroranschlag in den vergangenen zwei Tagen*. Wer hinter diesen Anschlägen steckt und was er damit bezweckt ist noch nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass durch die Explosion mehrere Superhelden verletzt wurden...

(* Captain Vomit #120: Hier begann die Serie von explodierenden Häusern. Aber bisher hat niemand das Rätsel gelöst. In dem Spin-off Sea-Sick-Vomit #12 wird der Giggler für die Explosionen verantwortlich gemacht, aber es kann ihm nie etwas nachgewiesen werden.)

Das Trümmerfeld. Die Polizei hat die Gegend weiträumig abgesperrt. Hinter den Absperrungen stehen einige viele Superhelden, die sich das ganze ansehen wollen.

POLIZIST: Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen!

Keiner von den Superhelden wird durchgelassen. Dann taucht ein normal aussehender Typ mit dem Schild „Presse“ am Hut auf. Der Polizist lässt ihn passieren. Ein ziemlich lädierter Superhero wird auf einer Trage in einen Krankenwagen getragen. Er schreit die ganze Zeit vor sich hin:

SUPERHERO: Ja, ich mach es! Ich mach es! Jaaaa, ich bin dabei!

CV, diesmal nur in Montur, aber ohne Hut und Aktentasche, tritt an die Trümmer heran. Hinter dem Superheld schließt sich die Tür des Krankenwagens. Einer der Polizisten geht auf CV zu.

POLIZIST: Sind Sie Captain Vomit?

CV: Ja.

Er sieht sich kopfschüttelnd die rauchenden Trümmer an.

POLIZIST: Wer... wer tut sowas? Und warum?

CV: Ich weiß es nicht!

Er bückt sich und hebt einen kleinen Papierfetzen auf. Auf dem Fetzen steht:

FETZEN: ...erfolgreich – für Sie und für uns!

CV knüllt den Zettel zusammen, sieht superheldenmäßig bedeutungsschwanger über die ganze Szene hinweg und murmelt:

CV: Aber ich werde es herausfinden!

Der Polizist sieht auf seine Uhr.

POLIZIST: Oh, schon nach sechs!*

CV: Ja, äh, dann hab ich jetzt Feierabend! Gewerkschaftlich vorgeschrieben! Naja...

Er dreht sich um und geht.

(* Combatman #2156: Um sechs (für Europäer: 18 Uhr!) bringt Combatman sein Combat-Mobil in die Combat-Waschstraße. Anschließend läßt er sein Combat-Kostüm aufbügeln, putzt sich mit der Combat-Zahnbürste die Zähne und geht zur Combat-Maniküre. Der gewerkschaftlich vorgeschriebene Feierabend für Superhelden wird in Jimmie Hoffa-Man #32 § 14 eingeführt, genauso wie das organisierte Verbrechen.)

STRASSENSCHLUCHT

CV geht durch die Straßen nach Hause. Über ihm trudelt ein Super-Mann-Typ wie besoffen und knallt dann mit voller Kraft in ein Haus hinein. Er knallt neben CV auf die Straße. Ein Polizist geht zu ihm hin.

POLIZIST: Okay, Super-Held, was haben wir dir denn über das Fliegen unter Alkohol gesagt?

SUPER-HELD: Isch kann misch an niksch erinnern... hicksch...

POLIZIST: Okay, das war’s dann erstmal mit der Flug-Lizenz! Dein Cape bist du für nen Monat los!

Er nimmt ihm das Cape weg.

POLIZIST: Schafft ihn in die Ausnüchterungszelle, Jungs. Und gebt ihm diesmal gelbes Krüpptoniet!

Ein paar Polizisten schleppen ihn weg.

CV’s HAUS

CV betritt den Hausflur und geht zu seiner Wohnung. An seiner Wohnungstür hängt ein Zettel:

„Sehr geehrter Mr. Vomit,

Sie haben wieder vergessen, den Müll runterzutragen. Als Ihre Vermieterin kann ich es nicht zulassen, dass einer meiner Mieter, ob Superheld, Rechtsanwalt oder Bandenmitglied, seinen Pflichten als Teil der Hausgemeinschaft nicht nachkommt!

Ihre Mrs. Winterbottom*.“

(* Die sog. Mrs. Winterbottom hat eine lange Geschichte. Sie taucht das erste Mal in Pierre Palmer’s Klon ist Spider-Ant #43 auf, wo sie dem umstrittenen Klon von Pierre Palmer ein kleines Zimmer vermietet. Auch in Combatman #4380 hat die vielseitige Vermieterin einen Auftritt: Hier wird zum ersten Mal der Verdacht geschürt, sie könnte mit dem Makler-Syndikat (Super-Held – Die unglaubwürdigen Abenteuer von Clark und Gable # 31) unter einer Decke stecken. Erst in Captain Vomit #111 wird Mrs. Winterbottom als Kopf der Gangsterbande „Wohn-Raum“ entlarvt, jedoch später in einem spektakulären Prozess freigesprochen!)

CV reißt den Zettel ab und schmeißt ihn weg. Er schließt die Tür auf und betritt seine Wohnung.

CV’s WOHNUNG

CV nimmt müde auf seinem Küchenstuhl Platz.

Einblendung: Das Leben eines Superhelden ist nicht einfach. Manchmal müssen sie die ganze Nacht über arbeiten, sich unerkannt durch die nächtliche Großstadt bewegen, nur um dem Verbrechen Einhalt zu gebieten.

CV nimmt sich ein Bier aus dem Kühlschrank.

Einblendung: Das alles ohne wirkliche Anerkennung. Ohne steuerliche Vergünstigungen. Ohne den Leuten ihre wahre Identität preisgeben zu können. Ohne Krankenversicherung oder Rentenanspruch!

CV nimmt die Broschüre aus seiner Tasche.

Einblendung: Aber vielleicht ließ sich daran etwas ändern!

Er liest sich die Broschüre durch.

BROSCHÜRE: „Sie sind Superheld oder Superschurke? Sie schlagen sich täglich mit Ihren Kollegen, nur um die Welt zu retten oder zu vernichten? Aber was tun, wenn Sie durch einen Unfall arbeitsunfähig werden? Wenn Sie mal alt sind und Ihrer gerechten oder ungerechten Sache nicht mehr dienen können? Was tun Sie dann?“

Er blättert um.

BROSCHÜRE: „Treffen Sie jetzt Vorsorge! Schließen Sie eine Kranken-, Unfall- und Altersversicherung ab. Bei uns, der Hero-Mannheimer! Wir bieten Ihnen gute Konditionen, Krankengeld ab dem dritten Tag der Krankheit und wir stellen Ihnen einen angemessenen Nachfolger im Falle von Arbeitsunfähigkeit oder Tod!“

Er blättert um.

BROSCHÜRE: „Werden Sie noch heute Mitglied in der Hero-Mannheimer! Wir sorgen dafür, dass alles „Super“ bleibt! Für dieses Ziel kämpfen wir. Und zwar erfolgreich – für Sie und für uns!“

CV sieht auf. Ihm geht ein Licht auf. Das ist es. Er springt auf, will zur Tür eilen, doch von da hört er ein Klopfen.

KLOPFEN

MRS. WINTERBOTTOMS STIMME: Mr. Vomit? Sind Sie zu Hause?

CV verschwindet durchs Fenster.

HAUS

CV sitzt auf seiner Fensterbank und hebt die Hand.

CV: Taxi!

Ein Superheld schwingt sich zu ihm hinunter und nimmt ihn mit.

FLIEGENDER SUPERHELD: Wo soll’s denn hingehen?

CV: Achte Ecke Wilshire.

FLIEGENDER SUPERHELD: Okay!

Die beiden schwingen durch die Nacht.

ACHTE ECKE WILSHIRE

Der fliegende Superheld hat CV auf der Straße abgesetzt.

Einblendung: Achte Ecke Wilshire.

FLIEGENDER SUPERHELD: Das macht dann 7 Dollar 40.

CV bezahlt ihn.