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Mir stehen die Haare zu Berge, seit meine Freundin Coline mir anvertraut hat, wie sie sich ihren Herzenswunsch erfüllen und endlich zu einem eigenen Baby kommen will! Nachdem Wege wie Adoption und künstliche Befruchtung für sie als Single-Frau gescheitert sind, hat sie sich nun über eine dubiose Seite im Internet einen Mann gesucht, der sich privat als Samenspender anbietet! Nicht auszudenken, an welchen Scharlatan sie bei einem solchen "Zeugungsdate" geraten könnte! Heute Abend ist es nun soweit: Sie will den potenziellen Vater treffen ...
Dabei könnte das wahre Glück für sie so nah sein! Denn es gibt bereits einen gut aussehenden, netten Mann in ihrem Leben, der sie mehr als gerne hat. Vielleicht könnte Coline mit ihm auf ganz natürlichem Wege zu ihrem Baby kommen - und zu einem fürsorglichen Papa gleich dazu ...
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Seitenzahl: 125
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Ich schenke mir ein Baby!
Vorschau
Impressum
Ich schenke mir ein Baby!
Mir stehen die Haare zu Berge, seit meine Freundin Coline mir anvertraut hat, wie sie sich ihren Herzenswunsch erfüllen und endlich zu einem eigenen Baby kommen will! Nachdem Wege wie Adoption und künstliche Befruchtung für sie als Single-Frau gescheitert sind, hat sie sich nun über eine dubiose Internetseite einen Mann gesucht, der sich privat als Samenspender anbietet! Nicht auszudenken, an welchen Scharlatan sie bei einem solchen »Zeugungsdate« geraten könnte ...
Dabei könnte das wahre Glück für sie so nah sein! Denn es gibt bereits einen gut aussehenden, netten Mann in ihrem Leben, der sie mehr als gerne hat. Vielleicht könnte Coline mit ihm auf ganz natürlichem Wege zu ihrem Baby kommen – und zu einem fürsorglichen Papa gleich dazu ...
»Na, du kleiner Spatz? Komm mal her.« Liebevoll hob Coline Brunner das Baby aus seinem Bettchen. »Wo drückt denn der Schuh?« Mit dem Zeigefinger streichelte sie ihm über die Wange, doch das Baby protestierte weiter. »Ah, ich sehe schon, du hast eine volle Windel.« Sie lief zum Wickeltisch, legte das Baby ab und zog es vorsichtig aus. »Dann wollen wir das gleich mal ändern. Da würde ich mich auch nicht wohlfühlen.«
Während sie das Baby wickelte, schnitt sie ein paar Grimassen und sprach mit ihrer freundlichen Stimme weiter mit ihm. Coline liebte ihren Beruf. Seit ihrer Ausbildung arbeitete sie am Elisabeth-Krankenhaus als Säuglingsschwester. Jeden Tag freute sie sich darauf, sich um die Säuglinge zu kümmern. Sie vergötterte Kinder. Und sie wünschte sich selbst sehnlichst eine Familie, doch bisher war ihr dieser Wunsch verwehrt geblieben.
Als Coline damals ihrem Freund davon erzählt hatte, dass sie unbedingt ein Baby wollte, waren sie in heftigen Streit geraten. Alex hatte nämlich überhaupt keinen Draht zu Kindern, und er hatte sich auch nie als Familienvater gesehen. So hatten sie beschlossen, dass es besser war, getrennte Wege zu gehen. Jetzt hatte Coline den Eindruck, dass ihr sehnlichster Wunsch in noch weitere Ferne gerückt war. Denn wie sollte sie ein Baby bekommen, wenn sie nicht einmal einen Partner hatte?
»Nun bist du wieder sauber, kleiner Schatz. Fühlst du dich besser?« Sie nahm das Baby hoch, das zufriedene Geräusche von sich gab, und lehnte es an ihre Schulter. Sie würde ihm noch ein Fläschchen machen, denn seine Mutter konnte es nicht stillen.
Es war eine traurige Geschichte. Die Mutter war zur Entbindung ins Krankenhaus gekommen, doch leider hatte ein Notkaiserschnitt vorgenommen werden müssen. Seitdem war sie in Depressionen gefallen und konnte sich nicht um das Kleine kümmern. Unterstützung von ihrem Mann hatte sie auch nicht wirklich. Im Gegenteil, es schien fast so, als hätte er kein Verständnis, wie es einer Frau nach einer Geburt so schlecht gehen konnte. Für ihn war es selbstverständlich, dass man sich als junge Mutter mit überschwänglichen Gefühlen um sein Kind kümmerte.
Dabei hatte Coline schon so viele Schicksale hier gesehen. Glückliche und traurige, ergreifende und solche, die ihr wieder Mut und Hoffnung machten, den Traum von einem eigenen Baby nicht aufzugeben. Sie seufzte leicht.
Coline machte eine Flasche für das Baby zurecht und fütterte es. Wie wunderbar wäre es, ein eigenes kleines Kind zu haben!
»Hast du gut gegessen?«, fragte sie es, als es fertig getrunken hatte, und nahm es wieder hoch, damit es aufstoßen konnte. »Sehr gut. Jetzt drückt auch keine Luft mehr im Bauch. Dann bringe ich dich jetzt mal zu deiner Mama. Es ist Kuschelzeit. Freust du dich?« Sie wickelte das Kleine in eine Decke und verließ das Zimmer. Da hörte sie auf dem Gang eine Männerstimme.
»Nein, sie kann immer noch nicht aus dem Bett aufstehen.«
Eine kurze Pause entstand.
»Ja, ich spreche mit meinem Anwalt, um zu sehen, ob ich das Sorgerecht für den Kleinen bekomme. Sie ist ja nicht in der Lage, sich darum zu kümmern.«
Anscheinend telefonierte er. Und wie Coline aus dem Gespräch entnahm, ging es wohl um die Mutter mit der Wochenbettdepression. Wie aus einem Instinkt heraus drückte sie das Baby an sich. Wie konnte ein Vater so gemein sein und seiner Frau das Kind wegnehmen? Sie erschauerte. Das war ja furchtbar!
Rasch lief sie über den Flur, klopfte an der Tür des Patientenzimmers und trat ein. Liebevoll legte sie der Mutter den Säugling in den Arm.
»Er hat auch schon richtig gut getrunken«, erzählte sie ihr, und auf dem Gesicht der Frau breitete sich ein Lächeln aus.
»Danke«, murmelte sie.
»Ich lasse Sie dann mal ein bisschen allein.«
Coline verließ das Zimmer wieder und schloss die Tür hinter sich. Da bemerkte sie Dr. Andrea Bergen, die Notärztin des Elisabeth-Krankenhauses, auf dem Flur.
»Hallo Andrea«, grüßte sie sie, denn die beiden verband neben der täglichen gemeinsamen Arbeit auch eine lange Freundschaft.
»Hallo, Coline. Wie geht es der Mutter, die ich neulich eingeliefert habe?«
Colines Blick wurde ernst. »Leider immer noch schlecht. Die Wochenbettdepression scheint sie nahezu komplett zu lähmen. Ich habe ihr gerade den Kleinen gebracht. Vielleicht muntert sie das ein bisschen auf.«
Andrea Bergen seufzte mitfühlend. »Hoffen wir es. Das ist so traurig zu hören.«
Coline nickte. »Weißt du, was noch schlimmer ist? Der Vater plant offenbar, sich zu trennen und ihr das Kind wegzunehmen, weil sie sich nicht kümmern kann.«
»Das ist ja furchtbar«, sagte Andrea Bergen entsetzt. »Ich werde umgehend mit unseren Klinikpsychologen Dr. Vogel sprechen, ob wir nicht irgendetwas tun können.«
»Mach das«, sagte Coline erleichtert. »Ich gehe jetzt in die Pause.« Sie verabschiedete sich und lief ins Erdgeschoss. Im Personalumkleideraum nahm sie sich ihre Brotdose und ihre Jacke aus dem Spind und trat nach draußen in den Klinikpark.
Die Luft war deutlich abgekühlt, der Herbst würde bald dem Winter weichen. Mit ihm auch die letzten bunten Blätter, die noch rot und golden an den Zweigen hingen und den Klinikpark in einen malerischen Ort verzauberten. Coline suchte sich eine Bank in der Sonne und setzte sich. Sie packte ihr Brot aus und biss hinein.
Bei so einer Beziehung sollte man lieber gar kein Kind bekommen, ging es ihr durch den Kopf, denn die Patientin mit der Wochenbettdepression beschäftigte sie noch immer. Oder keinen Mann, überlegte sie grimmig.
Aber ginge das überhaupt? Coline dachte nach. Es gab genügend Frauen, die ihre Kinder alleine großzogen, und sie machten ihre Aufgabe fantastisch. Sie selbst könnte sich das auch für sich vorstellen. Natürlich hatte sie eigentlich von einer Familie mit einem liebenden Partner geträumt, aber nachdem Alex so vehement gegen ein Kind gewesen war, hatte sie sich immer öfter gefragt, ob sie ihren Wunsch nicht alleine in die Realität umsetzen konnte.
Doch ohne Partner war es deutlich schwieriger, schwanger zu werden ...
Coline zog ihr Smartphone aus der Jackentasche und tippte Allein Mama werden ein. Ihr wurden Angebote für Single-Frauen angezeigt, für lesbische Paare und für heterosexuelle Paare, die bisher keinen Erfolg bei der Zeugung gehabt hatten. Coline klickte sich durch ein paar Links, bis sie schließlich eine private Seite fand, auf der sich Samenspender vorstellten.
Ihr Puls beschleunigte sich.
Es gab tatsächlich Männer, die bereit waren, Frauen zu einem Baby zu verhelfen! Und das anscheinend ganz ohne Gegenleistung. Einer schrieb, dass er bereits zwei Kinder hatte, seine Partnerin jedoch kein drittes wollte. Also habe er sich dazu entschieden zu spenden. Eine Verpflichtung wolle er daraus jedoch nicht entstehen lassen, sondern er freue sich lediglich, über die Entwicklung seines zukünftigen Kindes lose auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Eigentlich klang das doch ganz nett, fand Coline, auch wenn es ihr ein bisschen seltsam vorkam, dass sich eine Partnerin auf so etwas einließ. Aber gut, wenn der Mann es besprochen hatte und es für beide Seiten kein Problem war, dann war das doch eine nette Geste.
Coline klickte auf sein Profil, betrachtete das Bild, das er hochgeladen hatte. Er sah sympathisch aus, hatte dunkelblonde Haare, wirkte gepflegt und lächelte freundlich. Coline versuchte, sich vorzustellen, wie wohl ein Kind von ihm aussehen könnte.
Was für ein irrwitziger Gedanke!, dachte sie. Andererseits ... Wenn sie wirklich ein Kind wollte und derzeit keinen Partner hatte, war das vielleicht eine Option. Und es war alle mal besser, als sich einfach einen One-Night-Stand zu suchen und unter Vorgabe falscher Tatsachen mit einem Fremden zu schlafen. Das würde ihr wie Betrug vorkommen – und das wollte sie nicht. Schließlich würde der Mann Vater werden, das sollte er dann immerhin wissen.
Entschlossen drückte Coline auf den Kontakt-Button und schrieb dem Mann, der sich als Spender anbot, eine kurze Nachricht, dass sie Interesse hatte, sich mit ihm zu treffen.
Natürlich folgte keine Antwort. Auch während der restliche Pause blickte sie immer wieder auf ihr Smartphone, doch er hatte sich nicht zurückgemeldet. Enttäuscht stand Coline auf und ging wieder auf die Säuglingsstation. Es war wohl besser, wenn sie sich mit Arbeit ablenkte, anstatt sinnlos zu warten.
***
Das war die letzte Umzugskiste. Markus Anstätter schloss die Tür des Kleintransporters und trug die Kiste in den Flur. Zum Glück gab es hier einen Aufzug. So musste er nicht sein ganzes Hab und Gut in den vierten Stock hinauftragen. Er zwängte sich zu den anderen Kisten in die Kabine und fuhr nach oben. Dort angekommen, trug er die nächsten Kisten in seine Wohnung. Da hörte er mit einem Mal, wie sich die Fahrstuhltür wieder schloss.
»Nein!«, rief er und rannte aus der Wohnung. Er konnte gerade noch sehen, wie sich die Tür zuschob, als im selben Moment eine Frau aus der Nachbartür kam.
Mit Leichtigkeit lief sie die wenigen Schritte bis zum Aufzug und legte ihre Hand in die Tür, die sich gleich darauf wieder öffnete, als sie auf den Widerstand stieß.
»Vielen Dank«, sagte Markus erleichtert. »Ich habe meine Kisten schon ohne mich wieder ins Erdgeschoss fahren sehen.«
»Keine Ursache.« Ein herzliches und warmes Lachen war von ihr zu hören. »So ging es mir mal mit meinen Einkäufen«, erzählte sie. »Ich bin übrigens Coline.« Sie reichte ihm die Hand.
»Angenehm. Ich heiße Markus.« Er schüttelte ihre Hand. »Schön, dich kennenzulernen. Auf gute Nachbarschaft!«
Coline lächelte. »Gleichfalls. Ich bin gerade auf dem Weg zum Italiener. Soll ich dir was mitbringen?«
»Das wäre wundervoll«, sagte Markus angetan. »Meine Küche ist noch nicht eingerichtet, und ich habe keine Ahnung, wo ich die Nudeln geschweige denn die Töpfe eingepackt habe.«
Wieder lachte Coline. »Kein Problem.« Sie fuhr sich durch ihre kastanienbraunen Haare, die in großzügigen Wellen weit über ihre Schultern fielen.
Überhaupt war sie eine schöne Frau, stellte Markus fest. Sie war relativ groß, hatte eine tolle Figur und ein Lächeln, das ihn gleich in seinen Bann zog. Und darüber hinaus war sie auch noch ausgesprochen nett. Markus merkte, dass er sie dabei vielleicht einen Moment zu lange angesehen hatte, und räusperte sich.
»Ich nehme eine Pizza Funghi«, sagte er.
»Alles klar. Dann bis später.«
»Bis dann«, verabschiedete sich Markus und sah der Frau hinterher, wie sie beschwingt die Treppe nahm.
Das war seine Nachbarin? Da konnte er sich ja auf einiges gefasst machen, wenn sein Herz schon jetzt bei ihren Anblick schneller pochte, als es eigentlich sollte. So viel also zu dem Thema, dass er sich nach seiner Trennung von Lisa erst einmal von Frauen fernhalten und in aller Ruhe umziehen und sein Leben wieder in geordnete Bahnen lenken wollte.
***
»Du machst ja heute pünktlich Feierabend«, stellte Andrea Bergen fest, die gerade den Personalumkleideraum betrat, um sich für ihren Spätdienst umzuziehen.
»Ich baue ein paar Überstunden ab«, erklärte Coline, »ich habe gleich ein wichtiges Treffen.«
»Ein Date?«, fragte die Notärztin schmunzelnd, während sich Coline vor dem Waschbeckenspiegel schminkte.
»So etwas Ähnliches«, wich Coline ihrer Freundin aus. »Ich bin mit einem Mann aus dem Internet verabredet. Er hilft mir dabei, mir meinen Herzenswunsch zu erfüllen.«
Andrea Bergen hob fragend die Brauen. Sie wusste, was der größte Wunsch der Säuglingsschwester war. Doch ... »Du spielst mit dem Gedanken, mit einem wildfremden Mann zusammen ein Kind zu bekommen?«
Coline nickte zögernd. »Er hat sich auf einer privaten Internetseite als Samenspender eingetragen, und ich habe ihn angeschrieben.«
»Coline«, begann die Notärztin behutsam. »Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?«
»Er hat geschrieben, dass das mit seiner Partnerin abgeklärt ist. Er hat schon zwei Kinder, möchte aber noch ein drittes. Sie allerdings nicht. Und jetzt hat er sich überlegt, dass er anderen Frauen zu ihrem Familienglück verhelfen und sich selbst so einen Wunsch erfüllen möchte.«
In Andrea Bergens Stirn gruben sich tiefe Falten. »Seine guten Absichten in allen Ehren, aber wie soll das funktionieren?«
Colin zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, er möchte einfach immer mal wieder ein paar Fotos von seinem Kind haben und sehen, wie es aufwächst.«
»Und woher weißt du, dass er nicht doch irgendwann die Vaterschaft geltend macht?«, gab die Notärztin zu bedenken. »Außerdem kennst ihn doch gar nicht.«
»Na ja, wirklich sicher kann ich nicht sein, aber er hat sich ja schließlich als Spender eingetragen.«
»Trotzdem. Ist diese Seite im Internet denn überhaupt seriös?«, sagte die Notärztin mit Bedacht. »Für mich klingt das alles sehr seltsam. Es gibt doch auch offizielle Kinderwunsch-Kliniken. Wieso versuchst du es nicht dort einmal?«
»Die beraten doch meistens nur Paare«, sagte Coline geknickt. »Deshalb war ich ja so erleichtert, als ich auf diese private Spenderseite gestoßen bin. Mein Wunsch-Weg ist das ja auch nicht«, gab sie zu und zog sich die Mütze auf. »Aber nachdem das mit Alex nicht geklappt hat ...«
»Vielleicht lernst du ja bald wieder jemanden kennen«, meinte Andrea Bergen zuversichtlich.
»Ich will aber nicht mehr ewig warten. Ich bin Ende dreißig. So blöd und klischeehaft es klingt, meine biologische Uhr tickt. Und ich wünsche mir jetzt ein Kind. So lange schon.«
»Ich weiß«, sagte die Notärztin mitfühlend. »Ich will nur nicht, dass du irgendwelche Dummheiten machst.«
Coline lächelte leicht. »Ich kann schon selbst auf mich aufpassen, Andrea«, sagte sie optimistisch und wickelte sich den Schal um den Hals. »Durch meinen Beruf habe ich ein gutes Gespür für Menschen. Mach dir keine Sorgen.«
***
Als Coline wenig später durch die Fußgängerzone schlenderte, sah sie, wie in den Geschäften schon die ersten Schaufenster für Weihnachten dekoriert wurden. Vor einem Fenster blieb sie stehen. Dort wurde gerade eine Winterlandschaft mit Stofftieren und Spielzeug aufgebaut.
Coline vergrub die Hände in den Manteltaschen und seufzte. Wie gern würde auch sie für ihr Kind Spielsachen zu Weihnachten aussuchen! Sie konnte es sich nur zu gut vorstellen, wie sie unter dem Weihnachtsbaum mit einer Eisenbahnanlage saß oder sich stundenlang als Puppenoma um das neu ausgepackte Puppenbaby kümmerte.
In der Spiegelung des Schaufensters blickte sie auf ihren flachen Bauch, der unter ihrem offenen Wintermantel zu sehen war. Ob sich ihr Wunsch bald erfüllen würde? Hoffentlich ...
Sie lief weiter und merkte, wie Nervosität in ihr aufstieg, als sie das Café betrat, in dem sie sich mit dem Spender verabredet hatte. An einem der Tische entdeckte sie einen Mann, der dem auf dem Foto aus dem Internet ziemlich ähnlich sah. Sie wollte gerade auf ihn zugehen, als sein Smartphone klingelte und er das Gespräch entgegennahm.
»Hey, ja, ich bin gerade in dem Café ... Nein, sie ist noch nicht aufgetaucht ... Ja, dieses Mal klappt es bestimmt. Und dann habe ich die Wette gewonnen!«