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Als Dr. Adrian Kessler an MDS, einer gefährlichen Vorstufe von Leukämie, erkrankt, trifft er eine folgenschwere Entscheidung: Heimlich zweigt er im Elisabeth-Krankenhaus Blutkonserven seiner seltenen Blutgruppe Null negativ ab, um sich selbst zu transfundieren. Niemand darf von seiner Krankheit erfahren - auf keinen Fall will er seinen geliebten Arztberuf aufgeben und sich einer offiziellen Behandlung unterziehen. Denn Adrian lebt nur dafür, anderen zu helfen und Leben zu retten. So hofft er, eine alte Schuld endlich begleichen zu können. Doch dann wird er auf die härteste Probe gestellt: In der Halloween-Nacht kommt seine kleine Nichte Juna mit schwersten Verbrennungen in die Notaufnahme. Auch sie braucht dringend Null-negatives Blut - und im Kühlschrank der Blutbank liegt nur noch eine einzige Konserve ...
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Inhalt
Die Blutschuld des Arztes
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Impressum
Cover
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
Impressum
Noch einmal kontrolliere ich die Blutkonserven – und wieder das gleiche erschütternde Ergebnis: Keine Spur mehr von den drei kostbaren Einheiten der seltenen Blutgruppe Null negativ! Doch genau die braucht die kleine Juna dringend. Ohne frisches Blut können wir die lebensrettende Hauttransplantation nach ihrem schrecklichen Unfall auf der Halloween-Party nicht wagen.
Als ich die Entnahmeliste durchsehe, beschleicht mich ein ungeheurer Verdacht. Ausgerechnet mein Kollege Dr. Adrian Kessler hat sich die Konserven gesichert – nicht etwa für einen Patienten, sondern womöglich für sich selbst! Nur ich kenne sein lebensbedrohliches Leiden, das er verzweifelt geheim zu halten versucht.
Noch könnte es sein, dass er die letzte Konserve nicht verwendet hat. Sie wäre Junas einzige Chance. Doch Adrian ahnt nicht, welches Schicksal sich hier entscheidet: Das Mädchen, das jetzt im OP um ihr Leben kämpft, ist seine eigene Nichte – die Tochter seiner Schwester, gegen die er sich einst schwer versündigt hat ...
Dr. Adrian Kessler, Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie am Elisabeth-Krankenhaus, lief die Treppe nach oben. Wieder merkte er, wie anstrengend es war. Sein Herz raste, und er musste erst einmal ein paar Sekunden am oberen Treppenabsatz stehen bleiben, um zu Atem zu kommen.
So ging es nun schon seit Wochen. Ob das Labor bereits Ergebnisse hatte? Er musste unbedingt nachsehen, um endlich Gewissheit zu haben, denn so konnte er nicht auf Dauer weitermachen. Irgendwann würden sonst seine Kolleginnen und Kollegen hier am Krankenhaus bemerken, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Und das durfte er keinesfalls zeigen.
Er war Arzt. Er durfte nicht schwach sein; sich keine Schwäche erlauben. Er war hier, um Menschen zu helfen. Da konnte er nicht ausfallen oder gar selbst Hilfe brauchen. Wenn irgendjemand etwas erfuhr, würde er womöglich seinen Job verlieren, seine Karriere.
Adrian blickte auf die Blutkonserve in seiner Hand. Sein Patient brauchte ihn. Er musste ihm die Konserve anhängen.
Also lief er entschlossen weiter auf die Station und klopfte an die Zimmertür. Auf das »Herein« betrat er das Zimmer.
»Hallo, Herr Neubert, wie geht es Ihnen heute?«
»Gut, Herr Doktor«, antwortete der ältere Herr, bei dem Akute Myeloische Leukämie festgestellt wurde.
»Ich bringe Ihnen Ihre Konserve.« Er lächelte den Patienten freundlich an, während er die Blutkonserve an den Zugang anschloss.
»Ihre Hände sind ja ganz kalt«, antwortete Herr Neubert überrascht, als Adrians Finger zufällig seinen Arm streiften.
»Oh ja, jetzt ist endgültig der Herbst gekommen.« Der Arzt deutete aus dem Fenster, vor dem der Baum sein buntes Herbstlaub verlor.
Es war Anfang Oktober, und in den letzten Tagen war es merklich kühler geworden.
»Heute Morgen lag sogar Nebeldunst auf dem Klinikparkplatz. Ich habe das wohl unterschätzt und hätte mich besser für den Kaschmirpullover als für das Hemd entschieden«, scherzte Dr. Kessler.
Der ältere Herr schmunzelte. »Na, für die nächsten Tage wissen Sie's jetzt ja.«
Adrian maß Puls und Blutdruck und verabschiedete sich mit den Worten von ihm, später noch einmal nach ihm zu sehen.
Im Pflegestützpunkt saß Schwester Katrin am Computer.
»Ah, Herr Dr. Kessler, waren Sie schon bei Herrn Neubert?«
»Ja, ich habe ihm gerade eine neue Blutkonserve angehängt und den Blutdruck gemessen.«
»Sehr gut. Wie war das Ergebnis?«, erkundigte sich die hübsche brünette Krankenschwester freundlich. Sie war sehr engagiert, und Adrian arbeitete gern mit ihr zusammen, aber manchmal hatte er den Eindruck, dass sie sogar fast über das Ziel hinausschoss.
»Ähm ...« Er zögerte. »Der Blutdruck war zu niedrig.«
»Okay. Und die genauen Werte?«, hakte sie nach.
Adrian konnte sich nicht mehr daran erinnern. Wie ärgerlich. In letzter Zeit war ihm das öfter passiert, dass er solche Kleinigkeiten vergaß. Und er hatte das dumpfe Gefühl, dass das nicht nur am Stress lag.
»Ich trage sie später ein«, sagte er ausweichend. »Sie haben doch bestimmt noch viel zu tun.«
»Eigentlich nicht. Ich gehe jetzt in die Pause.« Sie warf einem Blick auf die Uhr. »Wollen Sie mich zum Mittagessen begleiten?« Es war eine unverbindliche Frage, höflich und freundlich. »Sie sehen so blass aus, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Bestimmt haben Sie wieder nicht gefrühstückt.«
O nein, es war ihr aufgefallen. Kein Wunder, bei dem Arbeitseifer, den Schwester Katrin an den Tag legte. Ihr entging nichts. Jetzt musste er sich schnell etwas einfallen lassen.
»Doch, eine Banane ... Heute früh«, behauptete er.
Die Krankenschwester sah ihn spöttisch an. »Das ist doch kein Essen.«
Adrian zuckte mit den Schultern. »Für mehr hat die Zeit leider nicht gereicht. Und auch jetzt muss ich gleich weiter. Ich habe noch eine Besprechung mit Dr. Anger.«
Dr. Helmut Anger war Oberarzt am Elisabeth-Krankenhaus und ein glänzender Chirurg, aber menschlich gesehen eine Niete. Er war dafür bekannt, dass er die jungen Assistenten und Schwestern drangsalierte, während er gleichzeitig nach oben buckelte. Niemand mochte ihn so wirklich, doch aus einem unerklärlichen Grund kam Adrian erstaunlich gut mit ihm klar und hatte in dem streitbaren Kollegen fast einen Freund gefunden.
Auf Katrins Miene zeichnete sich Enttäuschung ab. »Schade«, murmelte sie.
»Vielleicht ein andermal«, fühlte sich Adrian verpflichtet zu sagen, denn es tat ihm leid, Schwester Katrin enttäuscht zu haben.
Er mochte sie – sehr sogar –, und er hatte auch das Gefühl, dass dies auf Gegenseitigkeit beruhte, aber für eine Beziehung hatte er keine Zeit. Wenn er wirklich so krank war, wie er vermutete, wollte er ihr keine Last sein.
Mit einem schwachen Nicken und einem erzwungenen Lächeln verließ sie das Zimmer.
Kurz danach trat Dr. Anger ein. »Ach, Adrian, gut, dass ich dich treffe. Hast du die Laborwerte von Frau Haller gerade parat, die die Kollegin Bergen gestern Abend eingeliefert hat? Du hattest doch heute Morgen Visite.«
Adrian schüttelte den Kopf. Früher hätte er diese gewusst, doch auch diese hatte er sich nicht gemerkt.
»Nein, tut mir leid. Heute war viel auf der Station los.« Auch das stimmte. Ihm schwirrte richtiggehend der Kopf. Oder waren das schon wieder diese dumpfen Kopfschmerzen, die ihn seit Wochen begleiteten?
»Na, nicht schlimm, dann schaue ich später selbst in der Akte nach.« Dr. Anger machte sich eine Notiz auf seinem Tablet. »War das gerade eigentlich Schwester Katrin? Sie sah ein wenig geknickt aus.«
Adrian seufzte unglücklich. »Auf die Frage, ob ich heute mit ihr in der Mittagspause essen gehen möchte, habe ich ihr einen Korb gegeben.«
Das schien Dr. Anger zu verblüffen. »Aber wieso? Sie ist doch ganz nett, und ich glaube, sie mag dich.«
»Kann sein, doch ich habe heute viel zu tun. Und generell halte ich es für besser, keine Beziehungen am Arbeitsplatz zu haben.«
»Löbliche Einstellung.« Dr. Anger musterte ihn. »Sag mal, woher kommt denn das Hämatom an deinem Unterarm?«
Mist. Eigentlich hatte Adrian doch penibel darauf geachtet, den blauen Fleck durch lange Ärmel zu verdecken. Anscheinend waren sie ihm hochgerutscht.
»Ach, das ... Da bin ich am Türrahmen hängen geblieben, als ich schnell zu einer Patientin gerufen wurde.«
Helmut Anger zog die Stirn kraus, als prüfte er die Aussage. Er schien wohl nichts daran zu finden und nickte bloß.
»Immer mit vollem Einsatz dabei, was?«, scherzte er, und dann wechselte er – zu Adrians Erleichterung – das Thema. »Wollen wir demnächst mal wieder etwas trinken gehen, wenn du schon keine Zeit für eine Mittagspause hast?«
»Das klingt gut«, fand Adrian. »Ich melde mich bei dir.«
***
Schwester Katrin hatte doch noch jemanden für ihre Mittagspause gefunden, nachdem Dr. Kessler sie versetzt hatte. Spontan hatte sie Schwester Betty aus dem OP-Bereich gefragt, und diese hatte sich sehr über eine gemeinsame Pause gefreut. Die beiden Krankenschwestern verstanden sich sehr gut, und gleich an Katrins erstem Tag damals war aus der Arbeitsbeziehung eine Freundschaft entstanden.
Jetzt saßen sie im dritten Stock im Personalrestaurant, wo unter anderem auch die Notärztin Andrea Bergen mit ein paar Kolleginnen an einem Tisch saß, und genossen Karlheinz Tomascheks Tagesessen: Hähnchenbrust mit Honig-Senf-Soße, dazu Rosmarinkartoffeln und Butterkarotten sowie einen kleinen Beilagensalat.
»Sei nicht traurig, dass Dr. Kessler keine Zeit für ein gemeinsames Mittagessen hatte«, tröstete Schwester Betty sie. »Die Ärzte hier am Elisabeth-Krankenhaus arbeiten alle sehr viel. Ein Wunder, dass sie bei ihrem Engagement nicht regelmäßig ihren Feierabend vergessen.«
Katrin kannte das nur zu gut von sich selbst. Sie wollte in ihrem Beruf glänzen, ihr Bestes geben, jeden Tag beweisen, was sie konnte. Das lag nicht zuletzt daran, dass sie in einer Pflegefamilie groß geworden war, in der sie immer versucht hatte, durch Leistung Liebe und Anerkennung neben ihren anderen vier Geschwistern von ihren Pflegeeltern zu erhalten.
Sie hatte früh gelernt, dass gute Noten und angepasstes Verhalten gelobt wurden, weshalb sie sich zu immer noch mehr Leistung und Lernen angetrieben hatte. Auch jetzt in ihrem Beruf war es ihr wichtig, gemocht zu werden, positiv aufzufallen und zu gefallen.
Dass sie damit bei Adrian Kessler anscheinend auf Granit stieß, machte ihr das Herz schwer, denn sie musste zugeben, dass sie den Hämatologen sehr attraktiv fand. Sein tief dunkelbraunes Haar trug er in einem sogenannten »man bun«, einem Haarknoten, und mit seinem Vollbart wirkte er verwegen und attraktiv. Und er hatte das gleiche Engagement und den gleichen Ehrgeiz wie sie, wenn es um Patienten ging.
Es war schon öfter vorgekommen, dass sie gemeinsam über einem Patientenfall gebrütet hatten, um die bestmögliche Versorgung für die Person zu erarbeiten, oder dass sie sich auch nach Feierabend noch im Personalumkleideraum bei den Spinden über den Gesundheitszustand eines Patienten ausgetauscht hatten und deutlich länger geblieben waren als geplant.
»Weißt du, es liegt nicht nur daran, dass er heute keine Zeit hatte«, sagte Schwester Katrin seufzend. »Irgendwie hatte ich gehofft, dass er mich mal ... bemerkt.«
Das Zögern in ihrer Stimme ließ ihre Freundin aufhorchen.
»Du hast Gefühle für Dr. Kessler?«, fragte Schwester Betty überrascht.
Vorsichtig nickte Katrin. »Aber ich will nicht, dass es jemand erfährt«, schob sie sofort hinterher.
»Keine Sorge, bei mir ist dein Geheimnis sicher«, versprach Betty. »O Mann, ich hätte es mir ja fast denken können, so oft, wie du von ihm sprichst.«
Katrin spürte, wie sie errötete. »Ist es so auffällig?«
»Na ja, jetzt, da ich es weiß, schon.« Betty schenkte ihr ein Lächeln. »Aber mach dir keine Gedanken. Ihr arbeitet nach wie vor professionell zusammen. Wahrscheinlich bemerkt man es nur, wenn man dich wirklich gut kennt. Deine Arbeit leidet jedenfalls nicht darunter. Dafür bist du viel zu gewissenhaft und ambitioniert.«
Katrin schüttelte amüsiert den Kopf. »Und ich dachte, es ist etwas Gutes, wenn man sich auf seine Arbeit konzentriert und fokussiert.«
»Ist es ja auch, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass du dich selbst dabei vergisst«, erklärte Schwester Betty. »Du musst doch auch mal was für dich machen. Oder einem Hobby nachgehen.«
»Mache ich doch«, widersprach Katrin. »Ich habe meinen eigenen Social-Media-Kanal, auf dem ich regelmäßig Tipps zur Gesundheitspflege gebe, gesunde Pausensnacks zubereite und Motivationszitate poste. Erst kürzlich habe ich die Marke von zweitausendfünfhundert Followern geknackt. Mein Video Nachtschicht-Make-up in fünf Minuten hat mir elf neue Leute aufs Profil gespült.«
Das entlockte ihrer Freundin nur ein Schmunzeln.
»Was?«, fragte Katrin und blickte sie irritiert an.
»Siehst du, es geht schon wieder nur um Leistung. Darum, wie viele Klicks und Likes und Follower du hast. Es geht gar nicht um Spaß ...«
»Doch, na klar geht es mir um Spaß«, widersprach Katrin und legte ihr Besteck zusammen. Jetzt war sie fast schon ein wenig sauer auf Betty. »Ich habe sehr viel Spaß an meinem Kanal.«
Der Blick ihrer Freundin war milde, und sie schien einen Moment nachzudenken.
»Weißt du was? Ich habe eine Idee. Was hältst du davon, wenn du mir bei den Vorbereitungen für die Halloween-Party am Elisabeth-Krankenhaus hilfst. Unser Klinikleiter Prof. Dr. Hebestreit hat mich beauftragt, dass ich dieses Jahr eine kleine Feier organisieren soll, und dafür brauche ich ein Team. Aber –« Sie hob ihren Zeigefinger. »Es geht nicht um Perfektion oder darum, dass du dir jetzt gleich alle Aufgaben unter den Nagel reißt und die Freiwilligen in Gruppen einteilst. Ich möchte vielmehr, dass du Spaß dabei hast.«
Katrin verzog das Gesicht. »Schon klar. Kein Idealergebnis, sondern nur ein bisschen Freizeitbeschäftigung.«
»Ganz genau«, bestätigte Betty nickend. »Das bedeutet auch: keine ellenlangen Listen, keine Orga-Meetings, sondern wirklich nur Freude an der Tätigkeit.«
»Geht das denn?«, fragte Katrin skeptisch. »Am Ende vergessen wir noch die Getränke oder so.«
Betty verdrehte die Augen. »Das glaube ich nicht. Wir haben ja dich an Bord. Aber trotzdem. Es soll wirklich etwas sein, woran wir Freude haben – und die Ärztinnen und Ärzte, Schwestern und Pfleger später auch. Und natürlich die Patientinnen und Patienten, okay?«
Katrin dachte kurz nach. Ob sie so etwas wirklich konnte?
»Okay«, sagte sie schließlich.
Warum eigentlich nicht? Das klang doch nach einer netten Herausforderung. Und neuen Content für ihren Social-Media-Kanal bedeutete es obendrein.
***
»Was hältst du davon, wenn wir dieses Jahr eine richtig große Halloween-Party feiern?«, schlug Thomas vor.
Junas Augen begannen zu leuchten. Sie war zwölf und träumte schon lange davon, eine ausladende Party zu schmeißen.
»Ist das dein Ernst, Papa?«, fragte sie ungläubig.
Thomas nickte, griff nach Ines' Hand und drückte sie sanft.
»Deine Mama und ich haben miteinander gesprochen und entschieden, dass du auch mal einer Feier geben sollst.«
»Oh, wie cool!« Juna sprang auf und fiel ihren Eltern um den Hals. »Vielen Dank! Ich freu mich ja so! Wir müssen unbedingt eine Liste machen, was wir alles brauchen. Getränke, Snacks, Knabbereien. Und am liebsten alles mit dem Motto Halloween. Und natürlich brauchen wir Deko«, fiel ihr sofort ein.
Ines lachte. »Langsam, langsam. Wir haben noch einen knappen Monat Zeit bis dahin.«
»Das kann sein, aber so eine Party braucht ja auch viel Vorbereitung. Oh, Musik! Wir brauchen unbedingt Musik. Ich muss sofort Franzi anrufen, damit wir zusammen überlegen können, was noch fehlt!«
Juna flitzte aus dem Wohnzimmer, griff nach dem schnurlosen Telefon im Flur und verschwand in ihrem Kinderzimmer. Die nächste halbe Stunde würde man von ihr nichts mehr hören, denn wenn sie mit Franziska Bergen, ihrer Freundin und Klassenkameradin, telefonierte, vergaß sie die Außenwelt.
Thomas schmunzelte. »Ich glaube, mit dieser Idee haben wir unserer Tochter eine riesige Freude gemacht.«
Er ging zu seiner Frau rüber, legte eine Hand auf ihre Schulter und streichelte sie.
»Das glaube ich auch«, stimmte Ines ihm zu.
