Schattengäste - Joan Aiken - E-Book

Schattengäste E-Book

Joan Aiken

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Beschreibung

In Schattengäste erzählt Joan Aiken die Geschichte eines Jungen, der mit rätselhaften natürlichen und übernatürlichen Ereignissen konfrontiert wird. Manches wird auch uns schon begegnet sein, manches liegt auch außerhalb dessen, was wir mit unseren fünf Sinnen aufnehmen können. Aiken führt ihre Leser in eine geheimnisvolle Welt, in der das Leben plötzlich nicht mehr so einfach ist, wie es oft scheint.

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Joan Aiken

Schattengäste

Roman

Aus dem Englischen von Irene Holicki

Diogenes

1Die Ankunft

Niemand war am Flughafen, um ihn in Empfang zu nehmen.

Eine der Stewardessen hatte ihm gesagt, es gebe eine Wartehalle, wo man sich aufhalten könne, falls die Freunde, die einen abholen sollten, noch nicht da seien, wenn das Flugzeug landete. Also ging er dorthin. Gleich neben dem Informationsschalter befanden sich ein paar Plüschbänke, rosa und braun gestreift, auf denen einige Leute saßen und nervös nach allen Seiten Ausschau hielten. Aber Cosmo wollte sich nicht setzen, er lehnte sich lieber gegen den kleinen Wagen, auf dem sein Gepäck stand – zwei Koffer, eine Reisetasche und ein Tennisschläger.

Er starrte auf die Menschenmassen, die in der Eingangshalle des Flughafens hin und her wogten, und fragte sich, wie er jemals erkennen sollte, ob jemand nach ihm suchte.

»Cousine Eunice wird dich wahrscheinlich selbst abholen«, hatte sein Vater gesagt. »Aber es könnte auch sein, daß sie an diesem Tag eine Vorlesung zu halten hat oder Privatunterricht gibt; dann müßte sie wohl jemand anderen schicken.«

Konnte eine dieser Frauen Cousine Eunice sein? Die dicke Blondine mit den Tränensäcken unter den Augen vielleicht? Hoffentlich nicht. Oder die dünne Dunkelhaarige in der Cordsamtjacke? Sie sah ganz nett aus, aber sie ging zielstrebig an ihm vorbei. Die Jüngere dort – nein, sie hatte ein etwa sechsjähriges Mädchen bei sich. Cousine Eunice war nicht verheiratet und hatte keine Kinder.

»Habe ich sie schon einmal gesehen? War sie da, als wir damals Onkel Ted besuchten?«

Er erinnerte sich noch ganz deutlich – so deutlich, daß es schmerzte –, nicht an das Haus, aber an eine Gruppe von Haselnußsträuchern am Weg, der zum Fluß hinunterführte, an einen Bach, an dem er und Mark einen Damm gebaut hatten, an einen tiefen, dunklen Mühlenteich mit einem Wehr und an einen kleinen Steg, über den man zur Insel hinüberging, auf der die Mühle stand. Und an ein riesiges Feld, das die Form eines Halbmonds hatte. Wenn ihn im Augenblick irgend etwas aufheitern konnte – aber das war wirklich nicht möglich –, dann die Aussicht, in der Courtoys-Mühle zu wohnen.

»Nein, Cousine Eunice war zu dieser Zeit nicht da«, hatte sein Vater gesagt. »Sie war in Cambridge beim Studium.« Seine Stimme hatte so geklungen, als halte er etwas zurück – so reden die Leute, wenn sie Dinge verschweigen, weil sie glauben, daß sie für Kinder nicht geeignet seien. In den letzten ein oder zwei Monaten hatte sein Vater sich meistens so angehört, wenn er mit ihm sprach. Also – war mit Cousine Eunice vielleicht etwas nicht in Ordnung? Bestimmt nicht; sein Vater setzte offenbar großes Vertrauen in sie. »Sie wird sich gut um dich kümmern und dir alles besorgen, was du für die Schule brauchst«, hatte er gesagt. »Und ich komme nach England, sobald ich kann.«

Doch wo war Cousine Eunice jetzt? Er fröstelte und fühlte sich ganz plötzlich schrecklich einsam. Dreißig Stunden im Flugzeug, das war kein Honiglecken gewesen – und wenn man dann nicht einmal abgeholt wurde –

In der Eingangshalle hasteten die Leute hin und her wie die Lemminge, manche schleppten ihr Gepäck, andere schoben es auf den Wägelchen vor sich her. Aus den Lautsprechern kam ein nicht abreißender Strom von dringenden Durchsagen, was die hektische Atmosphäre noch verstärkte.

»Letzter Aufruf für den Air-France-Flug vier-null-drei nach Marseilles von Flugsteig sieben. Mr. Panizelos vom Olympic-Flug neun-neun-zwei möchte sich bitte sofort zum Flugsteig zehn begeben. Doktor Creasey, vor kurzem mit Pan Am drei-fünf-drei von Los Angeles eingetroffen, möchte sich bitte an der Flughafeninformation melden. Der Fahrer von Captain Wang Tao Ping bitte zum Informationsschalter.«

Ein grauhaariger Mann kam auf die Plüschbänke zugeeilt, und das Mädchen mit dem besorgten Gesicht und dem riesigen blauen Rucksack sprang freudig auf, lief ihm entgegen und umarmte ihn. Viele der Gesichter, an die er sich allmählich gewöhnt hatte, waren verschwunden und wurden durch andere ersetzt. Ich stehe hier schon länger als alle anderen, dachte Cosmo. Die entnervte Frau, der dicke, ungeduldige kahlköpfige Mann, das Mädchen mit dem Baby, alle waren sie fort. Eine neue Gruppe gespannt wartender Menschen hatte ihren Platz eingenommen.

Cosmo sehnte sich nach einem großen Glas kaltem Wasser. Die letzte Mahlzeit, die im Flugzeug serviert worden war, hatte aus einem widerlich süßen, altbackenen, klebrigen Brötchen und einer halben Tasse lauwarmem Kaffee bestanden, der schmeckte, als habe man ein Stück Karton darin gekocht; den Durst hatte er jedenfalls nicht gestillt. Aber ein Büffet gab es in diesem Teil des Flughafens nicht. Vermutlich hatten die Leute, die ihn gebaut hatten, gedacht, wer mit dem Flugzeug ankam, wolle nichts zu essen oder zu trinken, habe es nur eilig, von hier wegzukommen.

Ma hatte einmal gesagt, wenn man Durst habe, müsse man an Zitronen denken, das würde helfen. Er versuchte es. Aber die Zitronen wollten in seinem Kopf nicht wirklich werden; statt dessen hörte er Mas lachende, einschmeichelnde Stimme, und das war erst recht schlimm, denn nun bildete sich in seiner Kehle ein schrecklicher Klumpen, der ihn würgte und seinen Durst noch quälender werden ließ.

Eine rundliche Frau lief hastig vorbei und rief: »Bert, Percy, Oscar – nun kommt schon – beeilt euch – trödelt doch nicht so!« Sie schob einen Wagen, der hoch beladen war mit dicken Koffern, Bündeln und Matchbeuteln – wie schaffte sie es überhaupt, ihn zu bewegen? Und wie hatte sie ihre Kinder Bert, Percy und Oscar nennen können – drei der häßlichsten Namen in der ganzen englischen Sprache?

Cosmo war nicht besonders begeistert von seinem eigenen Namen, aber er fand ihn doch unvergleichlich viel besser als jeden dieser drei. Er drehte sich um, weil er sehen wollte, ob die schlafmützigen Söhne der dicken Frau ihre gräßlichen Namen auch verdienten, und mußte zugeben, daß sie durchaus passend gewählt waren. Bert – wenn Bert der größte war – schlurfte mürrisch daher, semmelblondes Haar hing ihm in das Pickelgesicht, konnte jedoch dessen muffigen Ausdruck keineswegs verbergen; er trank Limonade aus einer Dose und machte keinerlei Anstalten, seiner Mutter beim Schieben des Gepäckwagens zu helfen, obwohl er mindestens einen Kopf größer war als sie. Oscar war ein widerlicher, kleiner Knülch mit blonden Ringellocken und dicken Backen, die klebrig und verschmiert waren, weil er an einem Eis lutschte; in der anderen Hand hielt er eine Weltraumwaffe, die er jedem, der in seine Nähe kam, in die Beine rammte. Percy, der mittlere, war nicht viel besser. Er trug eine Brille und machte ein verdrießliches Gesicht, futterte Kartoffelchips aus einer Tüte und las im Gehen in einer Autozeitschrift, ohne sich um die nervösen Zurufe seiner Mutter zu kümmern. Armes Ding, dachte Cosmo. Schrecklich, wenn man solche Kinder hat, aber wahrscheinlich war sie selbst daran schuld, sie hätte sie eben anders erziehen müssen.

»Der Fahrer für Mrs. Mohammed Ghazni möchte bitte zum Informationsschalter kommen.«

Die Tafel, auf der die Ankunft der Flüge angezeigt wurden, klickte und schwirrte; sein eigener Flug von Sydney nach London, der mit den Vermerken ›planmäßig‹ und ›gelandet‹ ganz oben gestanden hatte, war jetzt durch den sechzig Minuten verspäteten Flug von San Francisco ersetzt worden. Wie sollte Cousine Eunice wissen, daß seine Maschine schon angekommen war? Vermutlich würde sie sich am Schalter erkundigen. Dann fiel ihm ein, daß er auch selbst eine Nachricht ausrufen lassen konnte. Wie sollte sie lauten? »Cousine Eunice Doom, die Cosmo Courtoys abholen soll, möchte sich bitte am Schalter melden?« Aber wenn nun nicht Cousine Eunice gekommen war, um ihn abzuholen? »Die Freunde, die Cosmo Courtoys abholen sollen, möchten bitte –«

Freunde, das paßte nicht – er hatte hier keine Freunde und empfand es als unverschämt, irgendwelche fremden Leute von Anfang an als solche zu bezeichnen.

Plötzlich hatte er eine entsetzliche Vision: Percy, Bert und Oscar, wie sie mit boshaften Gesichtern auf den Informationsschalter losstürmten, wo er nervös wartete. »Bist du Cosmo Courtoys? Tja, wir sollen dich zwar abholen, aber eines kannst du dir gleich merken, deine Freunde sind wir nicht!«

Nach langem Zögern fragte er das Mädchen am Schalter um Rat, und sie löste das Problem im Handumdrehen.

»Miss Eunice Doom oder wer immer in ihrem Auftrag Cosmo Courtoys abholen soll« – sie sprach den Namen falsch aus, weil er ihr seinen Paß gezeigt hatte, aber er hatte doch auch ganz deutlich Curtis gesagt – »möchte bitte zum Informationsschalter kommen.«

Als sein Name, wenn auch falsch ausgesprochen, aus dem Lautsprecher kam, glaubte er, nun müßten ihn alle anstarren, aber das stimmte natürlich nicht; die Leute waren viel zu sehr damit beschäftigt, ihre Maschine zu erwischen oder jemanden zu finden, der sie abholen sollte; und Cousine Eunice meldete sich auch auf die Durchsage hin nicht.

»Mußte sie weit fahren?« fragte das Mädchen am Schalter.

»Etwa achtzig Meilen, glaube ich – sie kommt aus der Nähe von Oxford.«

»Na ja, dann würde ich mir an deiner Stelle jetzt noch keine Sorgen machen.« Und damit ging das Mädchen zu all den anderen Leuten zurück, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen suchten.

Cosmo begann wieder über Cousine Eunice nachzudenken und versuchte sich zu erinnern, was er über sie wußte. Sie war jünger als Vater, aber doch schon ziemlich alt, in den Dreißigern. Professorin für Mathematik – das war etwas beängstigend. Angenommen, sie löcherte ihn, wenn er bei ihr wohnte, ständig mit: »He, Cosmo, schnell – die Wurzel aus dreiundneunzig! Wieviel ist achtzehn mal vierundzwanzig?« Aber Vater sagte, Mathematiker dächten gar nicht mehr in diesen Kategorien – bei ihnen sei alles sehr viel dehnbarer. Und die öden Dinge wie Wurzelziehen würden alle von Computern erledigt. Irgendwie schade: Wenn Cosmo nachts im Bett lag, beschäftigte er sich gern damit, in seinem Kopf Zahlen zu Mustern zu ordnen. Zum Beispiel das Dreier-Einmaleins: da lautete die Reihe der Endziffern drei-sechs-neun-zwei-fünf-acht-eins-vier-sieben-null, ehe es wieder mit drei anfing; viel interessanter als das langweilige Fünfer-Einmaleins, das nur zwischen fünf und null wechselte. Aber warum traten beim Dreier zehn verschiedene Zahlen auf, ehe es wieder von vorne anfing, wodurch wurden diese Muster bestimmt? Das Siebener hatte zehn verschiedene Endziffern, das Sechser fünf – aber das Vierer und das Achter hatten ebenfalls fünf, er fand es merkwürdig, daß sie nicht alle verschieden waren.

Wie auch immer, zurück zu Cousine Eunice … eine Mathematikerin mußte eigentlich groß und hager sein, mit einer Brille auf der langen Nase und grauem, straff zu einem Knoten zurückgekämmtem Haar. Wie eine bitterböse Gouvernante. Aber Vater hatte gesagt, so sei sie keineswegs. Es war ihm jedoch offenbar schwergefallen, sie zu beschreiben – und das war sonderbar, denn schließlich waren sie zusammen auf Gut Courtoys aufgewachsen, ehe es verkauft wurde, um die durch den Tod des Besitzers entstandenen Verpflichtungen, die Erbschaftssteuern, zu bezahlen. Durch den Tod entstandene Verpflichtungen … man möchte doch meinen, wenn jemand einmal tot war, hätte er keine Pflichten mehr. Für Cosmo waren Pflichten Dinge wie sich kämmen, Zähne putzen, Gesicht waschen, Bett machen, Schlafanzug aufräumen, beim Geschirrspülen helfen …»Habt ihr eure morgendlichen Pflichten erledigt, Jungs?« pflegte Ma in strengem Ton zu rufen. »Schön, dann könnt ihr rausgehen.«

Aber angenommen, es war nicht sicher, ob jemand wirklich gestorben war, entstanden dann auch Verpflichtungen?

Er war so tief in Gedanken versunken, daß es mehrere Minuten dauerte, bis er merkte, daß jemand vor ihm stand und ihn etwas unschlüssig musterte.

»Bist du vielleicht – zufällig – Cosmo Courtoys?« Sie sprach es richtig aus, wie Curtis.

»Ja – ja, das bin ich.«

»Meine Güte, du bist ja viel größer, als ich dachte. Entschuldige, daß ich so spät komme; ich mußte noch eine Vorlesung halten. Und die Leute haben immer Fragen … Ist das dein ganzes Gepäck? Mehr hast du nicht? Das ist gut, dann können wir sofort losfahren. Ich lasse Lob nicht gerne warten; das macht ihn todunglücklich.«

Sie wendete den Gepäckwagen mit kräftiger Hand und schob ihn weiter in die Richtung, wohin ein Schild mit der Aufschrift ›Kurzzeitparkplatz‹ wies. Und was ist mit mir? dachte Cosmo ein wenig empört, während er ihr folgte. Wenn man mich nach einem Dreißigstundenflug warten läßt, dann ist das wohl nicht so schlimm? Doch Cousine Eunice fuhr im gleichen Tonfall fort, als hätte sie seine Gedanken gehört: »Menschen haben ganz andere Möglichkeiten, sie brauchen sich niemals zu langweilen, wenn sie lernen, mit ihrem Geist etwas Vernünftiges anzufangen, aber bei Hunden ist das anders.«

Ach so, Lob ist also ein Hund? Dann erinnerte sich Cosmo, daß sein Vater gesagt hatte: »Ob der Hund wohl noch lebt? Der alte Onkel Ted Doom – Eunices Vater – hatte einen Bernhardiner, der war ungefähr so groß wie ein Pony.«

Der Gepäckwagen hatte die teuflische Angewohnheit, seitlich auszubrechen, anstatt geradeaus zu fahren, was auf der steilen Rampe, die sie jetzt hinunter mußten, besonders lästig war; Cosmo packte von der Seite zu, um ihn zurechtzurücken, und dabei konnte er Cousine Eunice zum erstenmal richtig ansehen – er nahm jedenfalls an, daß es seine Cousine Eunice war, ausdrücklich gesagt hatte sie es freilich nicht.

Von dem Bild, das er sich von ihr gemacht hatte, stimmte nur etwa ein Prozent. Sie war groß, hatte große Hände und Füße, und ihr Haar war am Hinterkopf zu einem ziemlich komplizierten Knoten aufgesteckt, aber es war eine Masse Haar, hellblond, fast zitronengelb, wie Schlüsselblumen, und ein Teil davon hing ihr in Fransen über die Augen. Sie sah auch nicht sehr alt aus, es war schwer zu glauben, daß sie schon dreißig sein sollte. Vermutlich war ihr Gesicht ziemlich reizlos – ein großer, breiter Mund, eine gerade Nase und zwei graue Augen, die im Augenblick ungeduldig dreinschauten. »Warum können diese verflixten Dinger niemals die Spur halten – ja, so ist es besser –«. Sie waren im Freien angelangt und standen auf einem langen, ziemlich trübseligen gepflasterten Streifen unter einem Betondach, überall waren Schilder mit dem Hinweis: ›Haltestelle für Transferbusse‹ aufgestellt.

»Also«, sagte Cousine Eunice, »du wartest hier, während ich den Wagen hole. Dauert nur eine Minute; ich habe es geschafft, im Erdgeschoß zu parken.« Sie rümpfte verächtlich die Nase. »Ich habe eine Lücke mit einem Schild Flughafenmanager gefunden; er war nicht da, deshalb bin ich reingefahren. Das ist ein Vorteil –«

Sie verschwand mitten im Satz. Das kam, wie er bald feststellen sollte, bei Cousine Eunice häufig vor. Im allgemeinen bedeutete es, daß ihr etwas eingefallen war, was sie sofort zu Papier bringen mußte. Aber wenn man sie das nächste Mal sah, ganz gleich, wieviel Zeit inzwischen vergangen war, knüpfte sie genau da an, wo sie aufgehört hatte, wobei sie ganz selbstverständlich annahm, daß man noch wußte, wovon die Rede gewesen war. Das war insgesamt gesehen recht beruhigend. Auch jetzt erwies sie sich als zuverlässig und kehrte fast unmittelbar darauf in einem riesigen, hochherrschaftlich aussehenden, aber ziemlich verbeulten Wagen zurück.

»– ein Vorteil, wenn man einen Rolls hat«, fuhr sie fort. »Man kann fast überall parken, ohne daß sich jemand darüber aufregt. Jetzt werde ich dich Lob vorstellen – das ist das erste. Er mochte deinen Vater sehr gern, also wird er wohl auch bereit sein, mit dir Freundschaft zu schließen.«

Lob hatte das ein wenig traurige Gesicht aller Bernhardiner. Er saß im Fond des Wagens, denn dort war auf dem Boden genug Platz, um ihn bequem unterzubringen. Cousine Eunice öffnete die hintere Tür, der Hund streckte eine Vorderpfote heraus, und Cosmo ergriff sie. Sie war so dick wie ein Tischbein. Lobs Fell war schwarzweiß und zottig, und er verströmte einen süßlichen, muffigen Geruch. Nachdem er höflichkeitshalber einen Moment gewartet hatte, zog er seine Pfote, so geistesabwesend, als könne er sich nicht so recht erinnern, wie sie dort überhaupt hingeraten war, aus Cosmos Hand zurück.

»Er ist schon uralt«, erklärte Cousine Eunice, während sie den Kofferraum öffnete. »Er vermißt meinen Vater sehr; mein Vater ist nämlich vor zwei Jahren gestorben. Ja, richtig, leg den Tennisschläger obendrauf – gut. Und jetzt setz dich zu mir nach vorne.«

Im Rolls roch es überwältigend nach Lob, aber Cosmo nahm an, daß er sich daran mit der Zeit gewöhnen würde. Trotzdem fragte er, ob er das Fenster öffnen dürfe.

»Aber natürlich«, sagte Cousine Eunice zerstreut, während sie nach ihrer Geldbörse suchte, um die Parkgebühr zu bezahlen. »Hast du zufällig zehn Pence? Ach nein, vermutlich nur australisches Geld. Laß nur, er wird eben ein Pfund wechseln müssen. Wenn du ins Handschuhfach schaust, findest du eine Flasche Limonade – ich bin nach einem langen Flug immer vollkommen ausgedörrt.«

Es war alles zu schnell gegangen – und er war auch zu schüchtern gewesen, um vorzuschlagen, sie sollten erst noch etwas zu trinken kaufen, und jetzt war er beeindruckt, weil sie so rücksichtsvoll gewesen war, selbst daran zu denken. Limonade war freilich nicht unbedingt das, was er sich ausgesucht hätte – zu süß und zuviel Kohlensäure –, Wasser wäre ihm lieber gewesen, aber dann stellte er fest, daß es selbstgemachte Limonade war, kühl und sauer, mit kleingeschnittener Zitronenschale darin. Das erinnerte ihn wieder an Ma, und er schwieg eine Weile, während Cousine Eunice den herrschaftlichen Wagen durch die Außenbezirke des Flughafens und dann weiter auf eine Autobahn steuerte.

»Ich möchte dir etwas über die Schule erzählen, die ich für dich gefunden habe«, sagte Cousine Eunice schließlich. »Hoffentlich gefällt sie dir. Ich kenne niemanden in deinem Alter, den ich nach einer Schule hätte fragen können, aber ich habe mich bei einem Biologieprofessor an meinem College erkundigt – seine Tochter besucht diese Schule –, und er hat sie empfohlen, er sagt, ihr gefällt es dort. Bist du wirklich überhaupt noch nie zur Schule gegangen?«

»Nein, wir wohnten zu weit außerhalb. Ma hat immer Kurse und Lehrbücher von irgendeiner Erziehungsbehörde besorgt und uns selbst unterrichtet – wir haben sogar Prüfungen abgelegt –«

»Nun, diese Schule ist ziemlich klein, deshalb wird es dir, glaube ich, nicht allzu schwerfallen, dich einzugewöhnen.«

»Wie groß?«

»Zweihundert.«

Zweihundert, das hörte sich für Cosmo, der gewöhnt war, nur mit seinem Bruder zusammen zu lernen, nach sehr viel an. Er fragte: »Wo ist die Schule?«

»In Oxford. Sie heißt Morningquest-Schule, weil sie vor etwa hundert Jahren von einem Kanonikus Morningquest gegründet wurde. Sie liegt in einer Straße, die Woodstock Road heißt. Ich habe es so eingerichtet, daß du die Woche über im Internat bleibst und die Wochenenden in der Mühle verbringst. Auf diese Weise kann ich dich mit dem Wagen hinbringen und auch wieder abholen, weil ich montags und freitags in Oxford Vorlesungen halte. Wenn du jeden Tag mit dem Bus fahren würdest, müßtest du morgens um fünf aufstehen und kämst erst um neun Uhr abends nach Hause.«

»Wie weit ist denn die Mühle von Oxford entfernt?«

»Etwa zwanzig Meilen. Aber es gibt keine direkte Busverbindung. Das nächste Dorf von uns aus ist Gitting-under-Edge, von da aus gibt es einen Bus nach Chipping Norton, und dort müßtest du umsteigen.«

»Könnte ich nicht mit dem Fahrrad fahren?«

Sie warf ihm einen schnellen Blick zu und sagte: »Wir werden sehen. Vielleicht im Sommer, wenn du dich eingelebt hast. Aber es ist ziemlich weit. Und ich dachte, zu Anfang würde es dir im Internat leichter fallen, die anderen kennenzulernen. Als ich noch zur Schule ging, war ich immer Externe, und die Internen haben uns Tagesschüler verachtet; wir fühlten uns immer minderwertig und von allem ausgeschlossen.«

Cosmo behielt seine Ansicht zu diesem Punkt für sich, denn er begriff, daß Cousine Eunice bemüht war, ihr Bestes zu tun. So fragte er nur: »Wann geht es los?«, denn er wußte nicht, ob die Schulsemester in England zur gleichen Zeit anfingen wie in Australien.

»Nächsten Montag. Dieses Semester ist bereits zur Hälfte vorbei; du hast nur noch fünf Wochen Schule, dann beginnen die Osterferien. – Hoffentlich fühlst du dich in der Mühle nicht einsam«, sagte sie, und es klang zum erstenmal ein wenig unsicher. »In der näheren Umgebung gibt es wirklich absolut niemanden. Das Dorf ist fünf Meilen entfernt – nicht gerade ideale Bedingungen.«

Wieder schwieg Cosmo und versagte es sich, seine abweichende Meinung zum Ausdruck zu bringen. Er würde in der Schule mit so vielen völlig Fremden zusammenkommen – zweihundert waren es –, da war die Aussicht auf einsame Wochenenden in der Mühle etwas, woran man sich halten konnte. Er fragte weiter: »Lebt denn auf Gut Courtoys jetzt niemand mehr? Ich dachte, es sei nicht weit von der Mühle?«

»Ungefähr eine dreiviertel Meile. Aber mit den Leuten dort kann man nicht reden.«

»Warum in aller Welt nicht? Sind sie wahnsinnig oder so etwas?«

»Nein, aber es ist jetzt eine Forschungsstation des Gesundheitsministeriums. Dort werden Leute zu Versuchszwecken mit Erkältungen und anderen Krankheiten infiziert, und deshalb haben sie strenges Ausgangsverbot und dürfen nicht in die Öffentlichkeit. Sie dürfen das Gelände nicht verlassen. Und das Land um das Haus herum – ungefähr fünftausend Hektar – wird als Versuchsfarm geführt. Du wirst Mr. Marvell kennenlernen, der die Farm bewirtschaftet, ein netter Mann. Er benutzt die landwirtschaftlichen Gebäude beim Mühlenhaus und hat seine eigene Theorie über Pferde und Traktoren – duldet keinen Traktor auf der Farm. Statt dessen hat er Zugpferde – Suffolk Punches.«

»Wie viele?« fragte Cosmo, sein Interesse war geweckt.

»Fünf – Queenie, Blossom, Duchess, Prince und Duke, – Da ist Oxford«, sagte Eunice im gleichen Tonfall und nickte zur Seite hin, wo durch den Dunst des Vorfrühlingsnachmittags schwach ein paar Türme und Schlote zu erkennen waren.

»Fahren wir nicht durch?«

»Nein, wir nehmen die Umgehungsstraße. Das geht schneller. Von Oxford bekommst du bald genug zu sehen.«

Lob, eine riesige, träge Masse, hatte im Fond des Wagens gelegen und auf das Ende der Fahrt gewartet, aber jetzt witterte er offenbar den Geruch der Heimat, setzte sich auf und gab dabei einen neuen Schwall seines seltsam muffigen, an Hefe erinnernden Geruchs ab. Cosmo vermutete, daß Cousine Eunice sich inzwischen wohl daran gewöhnt hatte, aber als ob sie ihm den Gedanken aus dem Gehirn gezogen hätte, sagte sie: »Er riecht wirklich … Er ist ein sehr, sehr alter Hund. Wenn du willst, kannst du das Fenster weiter aufmachen. – Jetzt dauert es nur noch eine Viertelstunde.«

Sie verließen die Autobahn über einen Kreisverkehr und folgten einer kleineren Straße; bald bogen sie auf eine noch kleinere ab, und schließlich ging es in einen wirklich engen Weg zwischen hohen Böschungen hinein, die die Aussicht versperrten. Kurz darauf gelangten sie auf einen Feldweg mit tiefen Furchen, der in Abständen von Gattern versperrt war. Die Luft war feucht, frisch und kühl, als Cosmo ausstieg, um die Gatter zu öffnen; beim Einatmen überfiel ihn plötzlich eine schmerzlich lebhafte Erinnerung an eine lang, lang vergangene Zeit. Er war mit seinem Bruder Mark durch einen Graben gewatet, das Wasser hoch und reißend vom Frühlingsregen – grüne Wasserpflanzen schwammen wie Nixenhaar in langen, geraden Strähnen in der Strömung –, das Wasser lief ihm oben in die Gummistiefel hinein …

»Ich finde es toll, jemand zu haben, der mir die Gatter aufmacht«, sagte Cousine Eunice. »Bisher mußte ich das immer selbst tun. Lob ist dazu überhaupt nicht zu gebrauchen.«

»Die Gatter sind lästig, nicht wahr?«

»Ja, aber sie halten Unbefugte und Wochenendausflügler ab. Mr. Marvell ist da sehr eigen, die Gatter müssen immer geschlossen bleiben, sonst könnten die Leute vielleicht nach einem Picknick zerbrochene Bierflaschen auf seinen Feldern liegenlassen, und wenn die Jerseys Glasscherben fressen, gehen sie elend zugrunde.«

Sie deutete wieder mit einer Kopfbewegung zur Seite, wo ein paar kleine, zierliche mausgraue Kühe mit riesigen, schwarz umrandeten Augen weideten. »Deshalb hängen an den Gattern auch all diese Verbotsschilder.«

Auf den Schildern stand: ›Versuchsfarm des Umweltministeriums. Zutritt für Unbefugte strengstens verbotene.‹

»Das war das letzte Gatter«, sagte Cousine Eunice, als Cosmo es zuschlug. »Jetzt sind wir fast zu Hause.«

Nun führte der Weg ohne Zäune zwischen zwei schwarz glänzenden, frischgepflügten Äckern hindurch, wo hellgrüne Keimlinge in geraden Reihen aus dem Boden spitzten; dann umfuhren sie einen langen, flaumig aussehenden, mit kahlen Bäumen bestandenen Höhenrücken, und Cousine Eunice legte einen niedrigeren Gang ein. »Hier geht es ziemlich steil bergab, und manchmal sieht man auch Dachse.«

Der Weg fiel zwischen hohen Böschungen steil ab – ein Tunnel, über dem die Bäume ein Dach bildeten; als sie herauskamen, sahen sie vor sich eine grüne, kreisrunde Wiese, um die sich der steile, bewaldete Hang wie ein Hufeisen herumbog.

»Oh, daran kann ich mich erinnern«, sagte Cosmo.

»Wie alt warst du, als du hierherkamst? Sechs? Nun, so eine Stelle vergißt man nicht so leicht.«

Vor ihnen stand das Haus: alte rotbraune Ziegel mit Fachwerk dazwischen, schwarzen Holzbalken, die sich im Zickzack kreuz und quer hindurchzogen, das Dach mit goldenen Flechten überzogen, dicht daneben hohe Bäume. Der Fluß führte im Bogen auf beiden Seiten bis an den Wald heran, so daß die große Wiese fast wie eine Insel war; und hinter dem Haus führte ein kleiner Holzsteg auf eine richtige Insel und zu den Mühlengebäuden.

»Kannst du schwimmen?« fragte Cousine Eunice, plötzlich von Zweifeln erfaßt. »Du warst so lange im tiefsten Australien – wie viele Jahre eigentlich?«

»Fünf. Fast sechs. Aber wir sind in den Ferien immer an einen Ort namens Coff’s Harbour gefahren. Ich kann recht gut schwimmen«, versicherte ihr Cosmo.

»Das beruhigt mich. Trotzdem mußt du am Wehr vorsichtig sein. Die Unterströmung ist sehr stark – du würdest hundert Meter weit am Boden entlanggeschleift werden, wenn du dort hineinfielest. Also paß bitte auf, ja? Der Fluß ist kein Problem – dein Vater und ich haben ihn früher ›Dribble‹ genannt, den Kleckerer. – Da ist Mrs. Tydings.«

Beim Anblick der Gestalt, die aus der Tür stürmte, als der Wagen langsamer wurde und zum Stehen kam, brach wieder eine jähe Erinnerung über Cosmo herein – sie sah aus wie eine stämmige, quicklebendige Spitzmaus mit ihrer blauweiß bedruckten Schürze, den schwarzen Schnürschuhen und dem kurzgeschnittenen, weißen Haar, das mit einer Spange straff nach hinten gehalten wurde. Lob war schon dabei, sich zu erheben und wartete ungeduldig, daß die Tür geöffnet wurde.

»Na, Miss Eunice, wie ich sehe, haben Sie ihn also gefunden. Und für den Heimweg haben Sie wirklich nicht lange gebraucht. Es ist alles für den Tee bereit. Und ich meine, wenn er gegessen hat, gehört er schleunigst ins Bett.

Dreißig Stunden in der Luft – du meine Güte! Na, du bist ja wirklich mächtig in die Höhe geschossen«, sagte sie und musterte Cosmo. »Wahrscheinlich kommt das von den ganzen Eukalyptusbäumen – angeblich sorgen die für ein gesundes Klima. Du erinnerst dich wohl nicht mehr an mich, wie?«

»O doch«, antwortete Cosmo. »Sie haben mir ein Entenei geschenkt, und Sie wohnten in einem kleinen Haus auf der anderen Seite der Wiese. Sie hatten Hühner und eine Katze namens Bubbles, eine graue Katze.«

»Ist denn das die Möglichkeit! Ich habe sie immer noch – sie ist jetzt zwölf. Daß du dich daran noch erinnerst! Aber komm jetzt – ich habe das Teewasser schon aufgesetzt. – Und wie geht es deinem Vater?«

Cosmo gab meist unverbindliche Antworten, während er ihr mit einem Teil seines Gepäcks ins Haus folgte. Der erste Raum war riesig – er stellte fest, daß er sich auch daran erinnerte –, Ziegelboden, eine nach oben führende Treppe, ein großer offener Kamin, in dem ein Holzfeuer brannte, ein bequemes, durchgesessenes Sofa mit dazugehörigen Sesseln, ein Refektoriumstisch, mit Papieren und Büchern übersät. Und nahe am Kamin ein kleinerer, für den Tee gedeckter Tisch.

Nach dem Tee – Kartoffelküchlein, Brombeermarmelade und Nußkuchen – hatte Cosmo allmählich das Gefühl, als könne er hundert Jahre lang schlafen. Trotzdem fragte er: »Darf ich noch rausgehen und mich umsehen. Nur ein bißchen?«

»Verlauf dich bloß nicht, und fall mir ja nicht ins Wehr!« fauchte Mrs. Tydings, aber Cousine Eunice sagte gelassen: »Es wird schon nichts passieren, Emma; und wenn er ein bißchen frische Luft schnappt, kann er sicher besser einschlafen. Geh nur, Cosmo; du mußt sowieso bald reinkommen, wenn es dunkel wird.«

Draußen roch es geheimnisvoll – nach Wasser, Dämmerung und wachsenden Pflanzen. Ein Weg aus riesigen Steinplatten führte über den samtigen, bemoosten Grasteppich im Winkel des L-förmigen Hauses – und wieder überkam ihn eine Erinnerung: wie er mit sechs Jahren versucht hatte, von einer Platte zur nächsten zu springen, es aber nicht ganz geschafft hatte. Dem vier Jahre älteren Mark dagegen war es mühelos gelungen …

Zuerst ging er zu dem kleinen Steg, blieb lange darauf stehen und schaute hinunter in das klare Wasser, das heranströmte, ein Zopfmuster bildete und davonschoß; es machte nur sehr wenig Lärm, weil es solche Eile hatte, das Ende der Insel zu erreichen. Doch auf der anderen Seite, hinter den Mühlengebäuden – er würde heute abend nicht hineingehen, sie sahen zu dunkel und unheimlich aus, und Cousine Eunice hatte ihn gewarnt, die Böden seien morsch und tückisch und das Mahlwerk könne jeden Moment durchbrechen –, auf der anderen Seite der Insel war das Wehr, und dort stürzten Tonnen von Wasser in einem Nebel von Schaum in die Tiefe. Hier war der Lärm ohrenbetäubend – komisch, daß es am Steg so ruhig war. Ja, als er wieder über die Insel zurückgegangen war und sich erneut auf den Steg stellte, hörte er ganz deutlich eine Stimme, die zu ihm zu sprechen schien. Sie sagte in sanftem Plauderton: »Ach, du bist also wieder hier. Wo ist der andere Junge? Wart ihr nicht zu zweit?«

Überrascht sah er sich um; er hatte geglaubt, er sei allein. Sehen konnte er niemanden, aber die Stimme hatte sich angehört, als käme sie von dem Pfad, der am Flußufer entlang zu der Seite der Wiese führte, wo der Wald nach oben anstieg – gegenüber dem Weg, auf dem sie mit dem Wagen gefahren waren. Dort, so erinnerte er sich, kam der Bach in einer Reihe von Wasserfällen heruntergestürzt – der Bach, den er und Mark gestaut hatten. Und ein dritter Junge hatte ihnen dabei geholfen – wie hatte er doch geheißen? Die Stimme hatte die Erinnerung wachgerufen.