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Schwülwarme Wonne Werden Sie nicht langsam müde, immer und immer wieder ähnliche Sex- und Erotikgeschichten zu lesen? Ja? Nun ja, wir (die Autoren) behaupten, dass unsere Geschichten anders und besonders sind, da sie sich nicht nur um das populäre »Rein-Raus«-Spiel drehen. Tauchen Sie ein in erotische Erzählungen, die die Komplexität menschlicher Beziehungen, die Kraft unerwarteter Leidenschaft und die feinen Nuancen der Anziehung erkunden. Entdecken Sie alltägliche und nicht-alltägliche Charaktere, die Sie faszinieren werden, und erleben Sie magische Momente, die lange nach dem Lesen nachklingen. So behaupten wir mal frech: Hier wird man nicht müde, sondern munter, und das nicht nur sexuell.
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sabine und Thomas Benda
Schwülwarme Wonne
Kurzgeschichten über Menschen, die nicht nur erotische, sondern gleichzeitig auch so magische Momente erleben.
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Schwülwarme Wonne
1. Morgendusche (Mannheim)
2. Wie ein Flüstern in der Nacht (Louisiana)
3. Der 4. Juli (Cleveland)
4. Der Geheimraum (Kopenhagen)
5. Liebe zwischen den Seiten (Rom)
6. Glück auf der Wiese (Cardiff)
7. Das Geheimnis (London Westend)
8. Aus Leidenschaft (Paris)
9. Eine ungewöhnliche Sehnsucht (Duisburg)
10. Cum in my Pussy! (Frankfurt)
11. Ordentlich Mayo (Berlin)
12. Eine regnerische Begegnung (Standsville)
13. Wo der Stecker rein muss (Hamburg)
14. Hudson Love (New York City)
15. Ballett (London)
16. Anaïs (Glasgow)
17. Der Stuhl der Lust (Heidelberg)
18. Politisch korrekt ficken andere (Stoddelhausen)
Über die Autoren:
Impressum neobooks
Kurzgeschichten/Erotik
Sabine & Thomas Benda
IMPRESSUM
© 2025 Sabine Benda, Thomas Benda
Korrektorat und Lektorat: Sabine Benda
Coverdesign: Sabine Benda
Sabine und Thomas Benda
Josef-Schemmerl-Gasse 16
A-2353 Guntramsdorf
E-Mail: [email protected]
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Hinweis der Autoren: Unsere Bücher sind nur für Erwachsene geeignet!
16.07.2025
Wo wir uns kennengelernt haben? Nun, das war auf einer dieser überfüllten Buchmessen in Berlin. Ich hatte mich gerade durch die Menge gekämpft, als ich plötzlich über einen Stapel Science-Fiction-Romane stolperte. Und da stand er, der buchbegeisterte Rechtsanwalt mit der Vorliebe für futuristische Welten und intergalaktische Abenteuer, die er hobbymäßig schrieb.
Ich konnte nicht anders, als ihn anzusprechen. Schließlich war ich eine leidenschaftliche Romanautorin, die sich mehr schlecht als recht mit erotischen Geschichten über Wasser hielt. Ja, ich sehe Ihr Lächeln! Aber glauben Sie mir, die besten Sex- und Liebesgeschichten schreibt das Leben.
Es stellte sich heraus, dass wir eine gemeinsame Leidenschaft für Bücher hatten. Wir fingen an, uns regelmäßig zu treffen, um über Literatur zu diskutieren und unsere eigenen Werke auszutauschen. Es war eine Verbindung auf intellektueller Ebene, die uns zusammenbrachte.
Natürlich hat mir auch geholfen, dass ich ein finanzielles Polster hatte – das Erbe meiner Eltern. Ohne diese Sicherheit könnte ich meiner Leidenschaft fürs Schreiben nicht so unbeschwert nachgehen. Der Markt ist riesig und hart umkämpft. Aber ich habe das Glück, mir keine finanziellen Sorgen machen zu müssen.
So begann unsere Beziehung. Wir sind jetzt seit einem Jahr glücklich in Mannheim zusammen. Er geht jeden Morgen in sein Büro, ich bleibe zu Hause und arbeite an meinen Geschichten. Aber wir finden immer noch Zeit für das Eigentliche ... Sie wissen schon! Nein? Dann erzähle ich es ...
Das Schlafzimmer ist in Dunkelheit gehüllt, nur das leise Summen des Weckers durchbricht die Stille. Langsam drehe ich mich um und suche Schutz an deiner Schulter. »Oh mein Gott, mach es aus«, flüstere ich.
Du greifst nach dem Handy und schaffst es, den Wecker auszuschalten. »Arbeit«, sagst du zu mir.
Ich drehe mich wieder um und kuschle mich noch tiefer ins Bett. Du schmiegst dich an meinen Rücken und drückst unsere Körper sanft aneinander. Dein Arm liegt liebevoll um meine Taille. »Komm, Schatz, wenigstens einen Moment für uns«, flüsterst du.
Ich denke kurz nach. Ich spüre genau, wie sehr du dich nach diesem Augenblick sehnst. Das Verlangen drückt sich hart und steif gegen meinen Rücken. Unbewusst bewege ich meine Hüfte leicht nach hinten und entlocke dir ein leises Stöhnen, während ich selbst keuche. Du küsst zärtlich mein linkes Ohrläppchen, bevor du dein Gesicht in meinem Nacken vergräbst. Vorsichtig spüre ich deine Zähne, so wie ich es mag.
Langsam drehe ich mich zu dir und schiebe sanft ein Bein zwischen deine. Jetzt liegen wir beide auf der Seite, während ich mich zu dir hinunterbeuge, um dich zu küssen. Meine Hand gleitet in deine Boxershorts und ich beginne, dich sanft zu streicheln. Bei jedem Strich nach oben berührt mein Daumen zärtlich deine feuchte Spitze. Ich wiege meinen Körper hin und her, um mich an deinem Oberschenkel zu reiben, während sich unsere Lippen leidenschaftlich vereinen. Meine andere Hand verfängt sich in deinen Haaren am Hinterkopf. Voller Hingabe küsse ich dich. Unsere Zungen finden sich, winden sich, kämpfen kurz miteinander, tief und innig vereint.
Es ist unglaublich, wie du dich an mich schmiegst. Sanft sauge ich an deinem Hals, während meine Fingernägel zärtlich über deinen Körper gleiten. Dann verteile ich liebevolle Küsse an den Seiten deines Halses.
»Du bist wunderschön«, flüstere ich leise.
Ich umklammere dich mit meinen Beinen und ziehe deinen Körper ganz nah an meinen, während du anfängst, deine Hüften sachte gegen meine zu bewegen. Mein Gesicht bleibt in deinem Nacken vergraben, während sich dein Kopf an meinen schmiegt. Eine deiner Hände hält die meine und unsere Finger verschmelzen. Unsere Haut reibt sich sinnlich aneinander. Für einige kostbare Augenblicke erfüllen leise Klänge den Raum: sanfte Seufzer, tiefe Atemzüge, zärtliches Flehen. Und vor allem das betörende Geräusch von Haut auf Haut. Mein Höhepunkt nähert sich langsam und ich stöhne tief, während meine Lust dich umhüllt. Nach endlosen Liebkosungen, spielerisch und leidenschaftlich, kribbelnd, erregend und wahnsinnig, ergreift es dich. Deine Stöße reißen die Dämme ein und ich verbeiße mich stöhnend in deine Schulter, während warme Wellen mich mit wohliger Lust durchströmen.
Dann ein gegenseitiges Aufatmen in der Stille.
Zögernd wirfst du einen Blick auf die Uhr und stehst auf. »Ich muss los, aber ... komm«, murmelst du und streckst mir die Hand entgegen.
Ich schaue dich überrascht an.
»Was willst du?«, frage ich erstaunt.
»Ich will nicht alleine duschen«, klagst du.
Ich überlege. Einerseits, wenn ich diejenige wäre, die sich um diese Zeit aus dem Bett quälen müsste, würde ich mir bestimmt einen Duschpartner wünschen. Andererseits ist es schrecklich früh. Ich mache den Fehler, dich anzusehen. Verdammt. Ich schaue schnell weg, aber es ist zu spät. Dieses Gesicht macht mich an, dein Gesicht, markant, männlich, bärtig, mehr als ein Dreitagebart. Zögernd krieche ich aus dem Bett und folge dir unter die Dusche. Die Wärme des Wassers umhüllt uns, während wir uns gegenseitig einseifen. Deine Hände gleiten sanft über meinen Körper, massieren meine Schultern und meinen Rücken. Ich schließe die Augen und genieße die Berührung deiner Finger auf meiner Haut. Das Wasser rinnt über unsere Körper und vermischt sich mit dem Schaum zu unseren Füßen. Du drückst mich gegen die kalten Fliesen der Dusche und küsst mich leidenschaftlich. Du weißt, dass mich die Kälte in meinem Rücken aufstöhnen lässt. Unsere Lippen verschmelzen miteinander, während das Wasser wie ein tropisch warmer Regen auf uns niederprasselt. Meine Hände wandern über deinen Rücken, spüren die Kraft und Härte deiner Muskeln. Ich höre den Rhythmus unseres Atems, der sich mit dem Rauschen des Wassers vermischt. Wir stehen da, eng umschlungen, unsere Körper aneinandergepresst. Die Hitze zwischen uns steigt, während unsere Hände zärtlich über unsere erregten Körper wandern. Du nimmst meine Brüste in deine Hände und massierst sie sanft, während ich meinen Kopf in deinen Nacken lege und leise seufze. Lust baut sich in mir auf, während du mich weiter berührst und streichelst.
Die Dusche wird zu unserem eigenen kleinen Paradies der fleischlichen Lust und Freude, in dem wir uns verlieren. Das Wasser perlt über unsere Haut und spült alle Sorgen und Ängste des Alltags fort. Es gibt nur noch uns beide, unsere Liebe und die Lust, die uns verbindet. Unsere Körper werden eins in einem sinnlichen Tanz der Leidenschaft. Du hältst mich fest in deinen Armen, während wir uns langsam bewegen, unsere Haut sanft aneinander reibt. Jeder Atemzug ist erfüllt von der süßen Nähe zwischen uns. Das Wasser prasselt auf uns nieder, während wir uns in einem Rausch der Lust verlieren. Der Raum ist erfüllt von unseren leisen, aber auch drängenden Lauten. Das Flüstern unserer Lippen, das leise Seufzen, das Beben unserer Körper. Es ist eine Melodie der Hingabe, die uns beide in einen Zustand der Ekstase versetzt. Unsere Finger verschlingen sich zärtlich, unsere Blicke treffen sich voller Verlangen, wir verlieren uns in einem Strudel der Sinnlichkeit. Und dann, in einem Moment absoluter Verbundenheit, erreichen wir gemeinsam den Gipfel. Unsere Körper zucken vor Lust, unsere Seufzer verschmelzen zu einem einzigen Atemzug. Ich spüre deine Liebe tief in mir und es ist wie ein Feuerwerk der Gefühle, das uns beide erfüllt. Erschöpft und befriedigt lehnen wir uns aneinander, das Wasser umspült uns weiter. Wir bleiben noch einen Moment in dieser Umarmung der Liebe, bevor wir uns langsam voneinander lösen. Du gibst mir deine Hand und lächelst mich an.
»Komm«, sagst du leise. »Lass uns den Tag gemeinsam beginnen.«
Ich schaue dich an und sehe das Glück in deinen Augen. Ich lächle zurück und nehme deine Hand. Gemeinsam verlassen wir die Dusche und treten in den neuen Tag, bereit für alles, was das Leben uns bietet. So beginnt unser Tag, eingehüllt in Liebe und Glück.
Drei Jahre sind vergangen ... und wir sind zwei Kinder weiter! Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal zusammen geduscht haben.
Die Luft hing schwer über dem alten Herrenhaus inmitten der üppigen, unberührten Weite Louisianas. Eine drückende Hitze lag in den Räumen, gefangen zwischen den dicken Mauern, die Geschichten von Generationen erzählten, gute und schlechte.
Es war eine dieser Hochsommernächte, in denen die Grenze zwischen Tag und Nacht zu verschwimmen schien, in denen die Dunkelheit nur eine sanftere und schwülere Schwester der glühenden Hitze des Tages war.
In einem Zimmer im Erdgeschoss des Hauses lag Mary, die schöne Tochter des Masters, wach in ihrem Bett. Ihr Zimmer, eingerichtet mit schweren dunklen Holzmöbeln und zarten weißen Spitzenvorhängen, wirkte wie eine Oase inmitten der drückenden Schwüle, die unaufhörlich salzige Schweißperlen auf ihre zarte Haut trieb.
Doch für die blonde Mary gab es kaum Erleichterung von der Schwüle, die sowohl die Luft als auch ihr junges Inneres erfüllte. Die halb geöffnete Verandatür stand offen wie ein Tor zu einer anderen Welt, einer Welt voller Sehnsucht und heimlicher Verheißungen.
Mary, deren Herz in jugendlichem Überschwang schlug und voll ungelebter Träume war, konnte den Blick nicht von diesem Spalt im Rahmen abwenden. Sie trug ein Nachtgewand, dessen dünner Stoff ihre Formen umschmeichelte und viel von ihrer üppigen, wohlgeformten weiblichen Schönheit erahnen ließ. Ihre Gedanken kreisten um den, dessen Namen sie nicht einmal zu flüstern wagte. Ein Mann, den sie gegen alle Gesetze, gegen das Wort ihres Vaters und gegen die Regeln der Gesellschaft liebte. Ihr Herz schlug wild bei dem Gedanken an ihn, bei der Vorstellung, ihm nahe zu sein.
Die Zeit schien sich endlos zu dehnen, jede Minute ein weiterer Tropfen im Meer des Wartens. Marys Unruhe wuchs mit jedem Geräusch, das die Stille der Nacht durchbrach, mit jedem Rascheln der Blätter und jedem fernen Hufschlag. Ihre Brust hob und senkte sich, ein süßes Kribbeln erfüllte sie bei dem Gedanken, ihn vielleicht bald in die Arme schließen zu können. Würde er heute Nacht kommen? Würde er den Mut finden, all die Schranken zu durchbrechen, die sie trennten? In ihrem Herzen flehte sie ihn an, in ihrem jungfräulichen Herzen, das nur ihm gehören wollte.
Endlich, nach einer Ewigkeit des Wartens, hörte sie ein Geräusch, ein leises Knarren, das nur von einem Schritt auf der alten Holzveranda herrühren konnte. Ihr Atem stockte, ihr Herz setzte aus, um dann umso heftiger zu schlagen. Ihre Augen weiteten sich, starrten auf die Tür, hinter der das Versprechen einer verbotenen Liebe wartete.
Langsam, mit einer Vorsicht, die jeder Bewegung einen Sinn gab, öffnete sich die Tür. Im fahlen Mondlicht, das den Raum in ein gespenstisches Silber tauchte, sah sie ihn. Seine Gestalt, groß und selbstbewusst, stand im Gegensatz zu der zarten Verspieltheit ihres Zimmers. Ihr Blick traf seinen, und in diesem magischen Moment waren alle gesellschaftlichen Zwänge, die sie trennten, vergessen. Es gab nur sie, ihn und die Nacht, die sie gemeinsam stehlen wollten. Marys Herz sang sehnsüchtige Liebeslieder, als sie sich erhob, um das Schicksal und die Liebe mit offenen Armen zu empfangen.
Marys Herz raste, als sie den Mann in der Verandatür sah. Ein Schauer überlief sie beim Anblick seiner im Mondlicht schimmernden Gestalt. Seine dunkle Haut glänzte im sanften Licht, und sein Lächeln strahlte eine Wärme aus, die sie tief in ihrem Inneren berührte. Sie liebte ihn, wie er war, von Gott selbst geschaffen. Ihr Blick wanderte über seinen kraftvollen Körper, und ein kaum zu bändigendes Verlangen durchströmte sie. Seine Muskeln spielten unter der Haut, und das Licht betonte die Konturen seiner wahrhaft mächtigen Gestalt.
Mary konnte nicht anders, als seine behaarte Männlichkeit zu bewundern, die sich ihr entgegenstreckte, ein Symbol seiner Stärke. Es war ein ebenso erregender wie verbotener Moment, eine Verschmelzung von Sehnsucht und Verlangen, die in der Luft zu knistern schien.
Die Schwüle der Nacht schien noch stärker zu werden, als hätte das Universum selbst beschlossen, ihre Leidenschaft zu unterstützen. Als der Mann langsam auf sie zukam, fühlte Mary, wie ihr Atem stockte und sie zwischen ihren Schenkeln feucht wurde, ihn zu empfangen, ihn zu wollen, ihn tief zu erobern, ganz und gar. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust und ihr Körper zitterte vor Erregung.
Sie spürte die Wärme seiner Haut, noch bevor er ihr Bett erreicht hatte. Es war eine unerklärliche Anziehungskraft, die sie schmerzhaft zu ihm hinzog. Als er endlich neben ihr stand, war die Spannung zwischen ihnen mit Händen zu greifen. Sein Blick brannte in ihrem, und Mary spürte, wie ihr Verlangen nach ihm alles überflutete.
In diesem Augenblick gab es nur noch sie beide, verbunden durch eine Liebe, die stärker war als jede gesellschaftliche Regel oder Unterdrückung. Mit zitternden Händen streckte sich Mary ihm entgegen, bereit, sich ihm ganz hinzugeben. Denn in seinen Armen fand sie, wonach sie sich so lange gesehnt hatte – die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Gier und die Freiheit, ihre Liebe ohne Angst und Scham zu leben.
Zwei Jahre später endete der schreckliche Bürgerkrieg, und Mary verließ die Südstaaten und den Einfluss ihres Vaters, um ein Leben an der Ostküste zu führen.
Über ihre brennende Liebe zu dem schwarzen Vorarbeiter hat sie später mehrere Romane geschrieben und veröffentlicht.
Was wurde aus ihrer heimlichen Liebe?
Ein Vierteljahr vor Kriegsende gelang ihm die Flucht von der Farm des Masters.
Mary hörte nie wieder etwas von ihm, träumte aber bis an ihr Lebensende von den schwülen Hochsommernächten mit ihrem Geliebten, von ihren Sehnsüchten und ihrer grenzenlosen Lust.
Es war der 4. Juli, und die Luft flimmerte vor Hitze und Erwartung. Überall in unserer amerikanischen Vorstadt in Ohio konnte man das leise Knistern von Vorbereitungen hören – das Zischen von Gasgrills, das gedämpfte Lachen von Nachbarn, die sich für ihre Barbecues rüsteten, und ab und zu ein erster, verfrühter Knall, der vom kommenden Feuerwerk kündete. Der 4. Juli, unser Unabhängigkeitstag, war für die meisten Amerikaner ein Tag der Gemeinschaft, der Familienfeste und des patriotischen Überschwangs. Flaggen wehten von fast jedem Haus, und die Farben Rot, Weiß und Blau dominierten das Straßenbild. Es war der Tag, an dem wir unsere Freiheit feierten, unsere Geschichte ehrten und einfach die amerikanische Lebensart in vollen Zügen genossen.
Aber ich, Laurie, 20 Jahre alt und gerade erst dem Teenageralter entwachsen, hatte andere Pläne. Ich war unglaublich froh, dass Mom, Dad und meine kleine Schwester Nell zu Tante Mildred aufs Land gefahren waren. Ein Besuch, der jedes Jahr zur gleichen Zeit stattfand und den ich dieses Mal erfolgreich umgangen hatte. Ich hatte eine leichte Magenverstimmung vorgetäuscht, die gerade überzeugend genug war, um meine Eltern nicht misstrauisch zu machen. Und jetzt hatte ich das Haus für mich alleine, und das war pure Freiheit in meinen Augen.