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Die Gedanken sind frei – und die Handlungsweisen der Menschen auch, zumindest in den eigenen vier Wänden. Vielleicht interessiert es viele von uns gerade deshalb so sehr, was sich hinter verschlossenen Türen so alles abspielt. Der Boulevardjournalismus spekuliert tagtäglich mit dem latenten Voyeurismus der Menschen und fährt sehr gut damit. Ich glaube nur, was ich selbst sehe oder von erster Hand erfahre: Authentische Berichte von "echten" Menschen aus dem wahren Leben, genau darum geht es in diesem Buch. INHALT: Vorwort 1 - Painstation 2 - Master Rob und Sklavin Pat 3 - Im Haus von Master Rob 4 - Die Enthüllung 5 - Das Interview 6 - Regeln immer und überall 7 - Der Ansporn öffentlicher Demütigung 8 - Car-Wash oder das Prinzip von Ursache und Wirkung 9 - Alles eine Frage der Konsequenz Epilog
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Vorwort
1 - Painstation
2 - Master Rob und Sklavin Pat
3 - Im Haus von Master Rob
4 - Die Enthüllung
5 - Das Interview
6 - Regeln immer und überall
7 - Der Ansporn öffentlicher Demütigung
8 - Car-Wash oder das Prinzip von Ursache und Wirkung
9 - Alles eine Frage der Konsequenz
Epilog
Die Gedanken sind frei – und die Handlungsweisen der Menschen auch, zumindest in den eigenen vier Wänden. Vielleicht interessiert es viele von uns gerade deshalb so sehr, was sich hinter verschlossenen Türen so alles abspielt. Der Boulevardjournalismus spekuliert tagtäglich mit dem latenten Voyeurismus der Menschen und fährt sehr gut damit.
Dann gibt es die, die sich gerne und freiwillig outen, nach außen tragen, was sie an Hobbys, Spleens und Vorlieben zu bieten haben. Die SM-Szene macht hier keine Ausnahme.
Im Internet finden sich ohne große Mühe jede Menge Seiten und Blogs von Doms und Subs, und die wenigsten folgen der Absicht, Kontakte zu knüpfen. Meistens geht es hier um Selbstdarstellungen, weil es ja langweilig ist, „Verbotenes“ und „Anrüchiges“ zu tun, wenn´s niemand mitbekommt.
Da gibt es Doms, die vornehmlich darin gnadenlos sind, wirre Weltanschauungen zu verbreiten und in jeder Zeile zum Ausdruck bringen, dass ihnen genau das fehlt, was einen guten Dom ausmacht, nämlich die Fähigkeit, auf andere einzugehen. Denn führen und fordern heißt nicht einfach nur, Regeln aufzustellen und Befehle zu erteilen.
Da gibt es Subs, die mit ihrem Outing übers Internet die ewige Verbundenheit mit ihrem Dom in die Welt hinausschreien wollen, und dann ist nach zwei bis drei Blogeinträgen plötzlich Funkstille.
All das interessiert mich wenig, zumal den meisten dieser Seiten gemein ist, dass sich über die anonyme Schnittstelle des Internet nicht zweifelsfrei zwischen Wahrheit und Wunschdenken unterscheiden lässt.
Ich bevorzuge authentische Berichte von „echten“ Menschen aus dem wahren Leben. Und genau darum geht es in diesem Buch.
Schon unsere erste Begegnung verdient die Bezeichnung bemerkenswert. Ich traf die beiden zum ersten Mal in Graz, an einem Samstag im Jahr 2003, beim Besuch einer Ausstellung mit dem verheißungsvollen Titel „Phantom of Desire – Phantom der Lust“.
Nun bergen Veranstaltungen wie diese einerseits immer wieder eine reelle Chance, Szene-Pärchen „in freier Wildbahn“ anzutreffen, andererseits mischen sich auch genug Vanilla-Paare unter die Besucher, die nur einmal kurz hineinschnuppern wollen in die Welt des Sündigen und Verbotenen. Ein bisschen Erfahrung gehört daher wohl dazu, hier Weizen von Spreu zu trennen – und ebenso eine gute Portion Glück.
Das hatte ich. In erstaunlichem und erstaunlich erquicklichem Ausmaß.
Die Ausstellung war zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht sonderlich gut besucht. Eigentlich schade, wie ich fand, denn die Exponate waren durchaus sinnvoll arrangiert und – sagen wir einmal – „interessant“, wobei ich nicht den künstlerischen Anspruch meine, sondern die Ideenvielfalt, die hinter der Aufbereitung dieses spannenden Themas stand.
Nun sind Gemälde im Stile mittelalterlicher Bauernmalereien, auf denen nackte Frauen anstelle eines Gesichts eine Vulva – um in der gehobenen Sprache der Kunst(kritiker) zu bleiben – tragen, nicht jedermanns Sache, aber allemal tauglich als karikaturistische Annäherung an die thematische Vorgabe „Phantom der Lust“.
Dies nur um meine Stimmungslage zu verdeutlichen, als ich durch die Ausstellungsräume schlich. Tatsächlich interessierten mich in diesem Augenblick die Exponate mehr als die ohnedies zweifelhafte Aussicht, hier neue Bekanntschaften zu schließen. Eher hätte ich noch erwartet, alte Bekannte zu treffen. Aber wieder einmal sollte sich zeigen: Zufälle bestimmen das Leben!
Im selben Raum, in dem auch das Buffet stationiert war, befand sich eine so genannte „Painstation“. – Wer mit dieser Bezeichnung schon etwas anfangen kann, mag gerne die nächsten Absätze überspringen. Wer aber nicht so recht weiß, was damit gemeint ist, findet sich getrost in guter Gesellschaft: Um ehrlich zu sein, bis dahin wusste ich es auch noch nicht.
Nun, wer erinnert sich nicht an das legendäre Balken-Tennis, ein aus heutiger Sicht ebenso simples wie einladendes Computerspiel, das die Firma Arcade berühmt gemacht hat: Zwei mit je einem Controller ausgestattete Gegenspieler bewegen einen in Balkenform dargestellten Schläger, um einen Ball wie beim Tennis oder Tischtennis über das Spielfeld am Gegner vorbei zu manövrieren.
Die vermeintliche Mutter aller Computerspiele - es gab in Wahrheit schon andere davor – trug den klingenden Namen „Pong“ in Anlehnung an die gesetzlich geschützte Bezeichnung Ping-Pong.
Eine Painstation ist ein auf diesem Arcade-Spiel basierendes Computerspiel mit einer kleinen aber wesentlichen Besonderheit, dem Schmerzfeedback!
Die Idee ist einfach erklärt: Vor einer Art Kasten, in den der Bildschirm waagrecht eingelassen ist, stehen einander zwei Spieler gegenüber. Mit der rechten Hand wird der Cursor, also der Balken bzw. Tennisschläger gesteuert. – So weit ist die Sache noch unproblematisch, aber …