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Erwin Sittig

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Beschreibung

Thomas, der nach dem Tod seiner Frau den Halt im Leben verlor und sich von seinen Kindern entfremdete, suchte die Einsamkeit. In einem Gründerzeithaus lebt er in einer Parterrewohnung und meidet den Kontakt zu anderen Menschen. Als sich seine körperlichen Gebrechen wieder deutlicher bemerkbar machen, betrachtet er dies als Warnsignal. Er will ins Leben zurück und startet eine Art Lieferservice, um den Hilfsbedürftigen seines Hauses das Leben zu erleichtern. Indem er für sie die Einkäufe erledigt, kommt er den Mietern auch menschlich näher und er nimmt sich auch ihren psychischen Probleme an. Indem er hilft, öffnet sich für ihn die Welt. Er nimmt den Kampf gegen einen Stalker auf und findet nebenbei seine große Liebe. Die Mieter des Hauses werden zu seiner neuen Familie. Es ist ein Geben und nehmen. Er bereut, dass er sich nicht schon früher aufgerafft hat, wieder am Leben teilzunehmen. Doch er wagt es nicht, die Tür zu seinen Kindern aufzustoßen. Wird ihm dieses Glück verwehrt bleiben?

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 251

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Erst wenn die Bemühungen enden, stirbt auch die Hoffnung.

Erwin Sittig

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Roman

© 2025 Erwin Sittig

Website: https://erwinsittig.de/

Coverdesign von: Erwin Sittig

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

ISBN

 

Paperback:

978-3-384-61298-4

Hardcover:

978-3-384-61299-1

e-Book:

978-3-384-61300-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

1 – Auftritt eines Engels

2 – Neue Herausforderungen

3 – Der Stalker

4 – Klimmzüge

5 – Hoffnungen

6 – Auftritt der Liebe

7 – Erwartungen mit Fehlschlägen

8 – Erkenntnisse

9 – Angriffe

10 – Ernüchterung

11 – Der Schatz

12 – Licht am Horizont?

13 – Hilfe

14 – Bescherung

15 – Glücksmomente

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Cover

Titelblatt

Urheberrechte

1 – Auftritt eines Engels

15 – Glücksmomente

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1 – Auftritt eines Engels

Diesmal hatte er nicht das Glück, einen Parkplatz direkt vor dem Haus zu erwischen. Er parkte in der nächsten Querstraße, womit sein Weg auf ca. 300 m angewachsen war. Es machte ihm nichts aus, weite Strecken zu laufen. Doch wenn man mit schweren Einkaufstaschen beladen war, die Arthrose sich in diversen Gelenken eingenistet hatte, wurde jeder Schritt zu einer Herausforderung. Hinzu kam, dass weitere Einkäufe im Kofferraum seines alten VW Touran auf ihn warteten. Er wusste schon jetzt, dass er erst eine längere Pause einlegen müsste, bevor er zur zweiten Tour aufbrechen könnte.

Thomas Starke war jetzt 67 Jahre alt. Seine besten Jahre hatte er auf dem Bau verbracht. Auch ihnen gab er die Schuld für seine fortschreitende Krankheit. Bei schlechtem Wetter zogen Wind und Kälte durch die Knochen und die Sonne dörrte ihn bei sommerlicher Witterung aus. Um dem weiteren Verfall entgegenzuwirken, hatte er sich bei der Bauabteilung der Bundeswehr beworben. Hier war die Arbeit etwas erträglicher, da man den Arbeitsschutz großschrieb. Er stieg auf bis zum Unteroffizier. Mit seinem Leben war er zufrieden, zumindest solange seine Frau noch lebte. Doch als der Krebs sie hinweggerafft hatte, fiel er in ein großes Loch. Immer wieder bedrückten ihn die Bilder, wie sie bewundernswert kämpfte, das unvorstellbare Leid tapfer und ohne Jammern ertrug und schließlich doch den Kampf verlor. Für ihn gab es nur noch die mittlerweile freudlose Arbeit und das Verkriechen vor den Menschen, deren Fröhlichkeit er nicht ertragen konnte. Seine Kinder waren dabei auf der Strecke geblieben. Sie konnten ihm das bis heute nicht verzeihen.

Nach zwei Jahren des Rentnerdaseins gestand er sich endlich seine Einsamkeit ein, die ihn schleichend dem gesundheitlichen Abgrund entgegen schob. Er musste etwas ändern.

Nachdem er sich aus seinem selbst gewählten Wohngefängnis befreit hatte, kam er zwangsläufig mit den Bewohnern des Hauses in Kontakt.

Erstaunt stellte er fest, dass in vielen Wohnungen die Einsamkeit eingezogen war. Zunächst fiel es ihm dadurch auf, dass die Mieter, denen er begegnete, die Gespräche bewusst in die Länge zogen, ohne wirklich etwas zu sagen zu haben. So wie das Haus, in dem sie lebten, waren viele von ihnen gealtert und fristeten ihr Dasein meist allein, ohne Partner und Kinder. Da einige der Mieter von Wehwehchen geplagt wurden, die sie überwiegend ans Haus fesselten, reifte in ihm diese Idee. Warum erledigte er nicht für sie deren Einkäufe? Er würde schließlich nicht nur die Dinge des täglichen Bedarfs abladen, sondern ihnen auch Lebenszeit bescheren, die in geistvollen Gesprächen münden könnte. Womöglich würden sie ihm einige ihrer Sorgen aufladen, denen er ihre Mächtigkeit nehmen würde. Vielleicht gelänge es ihm sogar, Vorfreude zu erwecken, dass seine Fürsorge und Hilfsbereitschaft gewissermaßen wie eine Müllabfuhr wirkte und bald genügend Platz für freudvollere Sachen in ihrem Leben entstünden. Möglicherweise füllte er damit auch das Seinige mehr aus. Zum Beispiel mit interessanten Begegnungen, die nicht zuletzt seiner Gesundheit zuträglich wären. Die vorübergehenden Schmerzen nähme er dafür gern in Kauf.

Mit dieser optimistischen Aussicht zog er an den uralten Häusern vorbei, die in der Gründerzeit erbaut worden waren. Die Stadt hatte für die Instandhaltung dieser architektonischen Schätze kein Geld. Dementsprechend ramponiert sahen sie aus.

Fühlte er sich darum mit diesem geschichtsträchtigen Haus verbunden, weil es gewissermaßen wie er seine Arthrose durch wegbröckelnden Putz und Schäden an Türen und dem Treppenhaus anzeigte?

Unter seiner Last ging er leicht gebeugt und kam vor der schweren Eichentür, die ihn in der Höhe weit überragte, zum Stehen. Er setzte die Einkaufsbeutel ab. Wie viel Liebe man früher in die Gestaltung der Häuser gesteckt hatte. Die Fassade verwöhnte das Auge mit so mancher Spielerei. Auch die Kassettentür lud durch Vorsprünge, verzierte Leisten und einem kunstvoll gestalteten Oberlicht zum Besuch ein. Diese Gestaltung brachte ein gefälliges Spiel mit Licht und Schatten hervor. Er liebte dieses Zuhause, wenn auch so manche Kerbe im Holz oder zerbrochene Zierleisten ihm etwas anderes einreden wollten. Er war selbst leicht ramponiert und wurde trotzdem sehnsüchtigst erwartet. Er drückte den eisernen Türdrücker herunter, der ein Meisterwerk der Schmiedekunst war. Heute hatte er die Sonnenenergie in sich aufgenommen und gab Thomas einen Teil davon zurück. Als ihn die Wärme durchströmte, verstärkte sich sein Optimismus, dass auch heute ein wunderschöner Tag vor ihm lag.

Im Winter fürchtete er sich oft davor, diese schneidende Kälte in seine Hand fahren zu lassen, sobald er das Eisen berührte. Es kam ihm vor, als wäre er nicht willkommen. Dabei war es nur ein Hilfeschrei. Wem kalt wurde, der wollte gewärmt werden. Hatte er nicht diese Aufgabe für seine Hausbewohner übernommen? Also gewöhnte er sich an, Handschuhe zu tragen, was auch seine Arthrose in den Händen milderte.

Die Tür öffnete sich leicht knarrend, als er sich dagegenstemmte. Er ergriff seine Einkäufe und stellte sie im weiträumigen Hausflur ab, bevor er die Tür wieder schloss.

Die Gründerzeithäuser legten auf viel Luft zum Atmen Wert. Die riesigen Höhen drangen bis in die Wohnungen vor. Diesen Luxus bezahlte man aber auch durch unverhältnismäßig großen Aufwand beim Renovieren. Was man heute als verschenkten Raum ansah, war damals Lebensqualität, die nicht eingeengt werden durfte.

Und immer wieder diese Stuckelemente in luftiger Höhe. Man sollte sich schon beim Betreten der Gemäuer darauf freuen, in einem liebevollen Heim gelandet zu sein. Ebenso prachtvoll waren die Fußböden mit ihren Steinzeugfliesen. Jedes Treppenhaus ersuchte durch raffinierte Gestaltungen der Böden um Aufmerksamkeit. Achteckfliesen mit farbigen Einlegern und Bordüren mit schwungvoll gestalteten Ornamenten, erweckten beim Heimkommen Freude in ihm.

Doch nun stand er vor dem ersten Treppenlauf, der ihm einen beschwerlichen Weg ankündigte. Massives Holz belegte die gewendelten Treppen und präsentierte schamlos sein Alter. Ausgetretene Stufen zeichneten sich durch kleine Mulden in ihrer Mitte aus, die durch Milliarden Schritte im Laufe der Jahre eingeschliffen worden waren. Auch er würde heute seinen Beitrag leisten. Das Geländer hatte eine wunderschöne Patina entwickelt, besonders im schwungvollen Handlauf. Er wurde durch kunstvolle Baluster getragen, die teilweise von Narben und kleineren Ausbrüchen aufgewertet wurden. Sie kündeten von jahrelanger zuverlässiger Arbeit, so wie es die Falten in unseren Gesichtern zu tun pflegten.

Es kostete ihn Überwindung, die ersten Schritte mit den prallen Beuteln zu machen. Sie zogen an seiner geplagten Schulter und drückten auf seine schmerzenden Knie. Vielleicht sollte er diesen Weg doch mehrmals gehen, statt seinen Gelenken zu viel zuzumuten.

Er konnte sich noch an seine Kinderzeit erinnern, als er die Kohlen aus dem Keller bis unters Dachgeschoss schleppte.

Damals hatte er den Ehrgeiz entwickelt, gleich vier Eimer auf einmal zu nehmen, um diesen Weg nicht nochmals gehen zu müssen. Auch damals hatten die Hände geschmerzt, sobald sich der Draht des Bügels in die Finger presste. Aber er war immer wieder stolz auf sich, wenn er die anstrengende Arbeit hinter sich gebracht hatte. Glücklicherweise war das Haus, in dem er jetzt zuhause war, inzwischen mit Fernwärme ausgestattet.

Also. Was sollte es bringen, rumzujammern? Davon bewegte sich nichts. Die Einkäufe mussten in die dritte Etage zu Frau Erika Engel. Sie war die älteste Bewohnerin des Hauses und bereits 86 Jahre alt. Doch sie war noch einigermaßen fit. Sie konnte sich, was ihre Toilette betraf, überwiegend selbst zurechtmachen. Der Pflegedienst, den ihre Tochter organisiert hatte, kam drei Mal am Tag. Sie hieß Kerstin Dreier und ließ sich nur selten blicken. Im Kopf der Mutter sah es nicht ganz so rosig aus. Die fortschreitende Demenz machte ihr zu schaffen, was Kerstin nicht wahrhaben wollte. Möglicherweise scheute sie auch nur die Kosten einer Heimunterbringung.

Nachdem sich Thomas bis in die dritte Etage hochgequält hatte, blieb er vor Frau Engels Tür stehen. Seine Lungen produzierten pfeifende Geräusche wie bei einem Dampfkessel. Gewöhnlich wartete er immer, bis sich sein Atem normalisiert hatte, bevor er klingelte. Es wäre in seinen Augen unhöflich gewesen, keuchend abgehackte Sätze von sich zu geben. Doch die Zeit des Wartens wurde mit den Jahren länger. Inzwischen waren es 12 Minuten und immer noch atmete er schwer. Definitiv musste er kürzer treten. Zweimal gehen wäre besser, als sein Herz bis zur Leistungsgrenze zu treiben. Dann betätigte er die Klingel, die ein rasselndes Geräusch von sich gab. Obwohl Frau Engel einen Rollstuhl besaß, nutzte sie ihn selten. Vielleicht hatte sie diesem Umstand ihre relativ gute körperliche Fitness zu verdanken.

Schlurfend näherten sich ihre Schritte. Ihr Augen tauchten im Türschlitz auf. Kurz darauf öffnete sie die Tür.

„Thomas. Komm rein.“

Ihre Stimme war schon leicht zittrig, aber kraftvoll. Er trug die Beutel in die Küche.

„Soll ich die Sachen gleich einräumen, Frau Engel?“

„Mach das mein Junge.“

Sie schlürfte in ihr Wohnzimmer und setzte sich an den rustikalen Tisch, wo sie mit einer Lupe die Zeitung las. Heute hatte sie einen guten Tag und vergessen, dass sie unter Demenz litt. Sie besaß viele Möbel, die noch aus der Gründerzeit zu stammen schienen. Damals hatte sie mit ihren Eltern diese Wohnung möbliert bezogen. Von keinem Stück hatte sie sich trennen können. Thomas hatte sich oft gefragt, warum diese blühenden Zeiten des Handwerks so schnell vergangen waren. Kaum vorstellbar, dass es mit Überproduktionen in der Stahlindustrie, deren Niedergang und dem daraus resultierenden Stopp des Aufbaus der Eisenbahn zusammenhing.

Versonnen blieb sein Blick auf der alten Dame hängen. Es war eine zierliche Frau. Er neigte dazu, sie als filigran und zerbrechlich zu bezeichnen. Doch sobald sie den Mund aufmachte, war von Zerbrechlichkeit nichts mehr zu spüren. Sie war vollgestopft mit Energie, von der sie oft nicht wusste, was sie damit anfangen sollte. Ihre schneeweißen Haare fielen ihr wirr ins Gesicht. Bei dem Versuch, diese mit Spangen und Gummis in eine Form zu zwängen, war sie kläglich gescheitert. Doch es stand ihr und verlieh ihr etwas Verwegenes. Die hellblauen Augen unterstützten mit wachem Blick diesen Eindruck.

Zudem wirkten ihre dünnen Haare wie Engelshaar, was vermuten ließ, dass sie nicht nur Engel hieß, sondern auch einer war.

Er legte ihr wortlos den Kassenzettel hin. Überrascht sah sie auf und taxierte ihn. Kurz darauf verstand sie.

„Wie unaufmerksam von mir. Entschuldige mein Junge.“

Sie sprang auf, wie ein junges Mädchen, um dann festzustellen, dass der Körper schon etwas älter war. Behutsam setzte sie die Schritte aneinander, blieb in der Küche stehen und sah sich ratlos um.

„Was habe ich hier gewollt?“, sprach sie, wie zu sich selbst.

„Sie wollten Ihr Portemonnaies holen“, griff Thomas helfend ein.

„Ach ja, richtig.“

Sie kam damit zurück und legte es ihm auf den Tisch. Eine stillschweigende Abmachung, die ihn aufforderte, sich selbst zu bedienen. Heute hatte er Glück. Es gab Tage, an denen sie abstritt, ihn mit dem Einkauf beauftragt zu haben. Es machte keinen Sinn, einen Streit zu provozieren. Sie konnte ja nichts dafür. Also nutzte er Tage wie diese, um auch die offenen Rechnungen zu begleichen.

Erika war bereits wieder in der Lektüre ihrer Zeitung vertieft. Es gab immer weniger Menschen, die sich eine Tageszeitung leisteten, aber für sie war es ein Muss. Ihr diese kostbaren Blätter vorzuenthalten, wäre, als würde man sie selbst aus dieser Welt herausschneiden, sie ins Abseits stellen und ihr jegliche Bedeutung absprechen.

„Ist ja verrückt“, sagte sie, ohne aufzusehen.

„Da ist eine Familie in der Wildnis verschwunden, die man nach einem Jahr völlig entkräftet wiederfand.“

„Wer sich in Gefahr begibt, könnte darin umkommen“, kommentierte er ungerührt.

„Was redest du denn da? Hätten die Menschen immer jede Gefahr gescheut, würdest du heute noch mit der Keule herumlaufen.“

„Sie gingen ja keine Gefahr ein, um etwas zu erforschen. Sie waren nur leichtsinnig, weil es ihnen zu gut ging.“

„Wer sagt dir, dass sie nichts hätten entdecken können? Meinst du, jeder Forscher hat genau auf das zugearbeitet, was er dann herausfand? Vieles waren Zufallsergebnisse, weil man vom Wege abkam. Vielleicht solltest du auch mal in einen anderen Supermarkt fahren.“

„Sie sagen mir doch, was Sie sich wünschen. Warum sollte ich woanders hingehen, wenn es das dort auch gibt?“

„Das Gleiche ist nicht immer dasselbe. Wenn ich mir einen Kuchen backe, schmeckt er bestimmt anders, als wenn du dich daran versuchst.“

Sie hatte sich nie beschwert, dass etwas nicht schmecken würde. Erstaunlich, wie sie die Kurve von der verschwundenen Familie zur Kritik an seinen Einkäufen hinbekommen hatte. Sie war heute außergewöhnlich gut drauf.

„Ich werde es das nächste Mal berücksichtigen“, sagte er fast unterwürfig.

„Passe aber auf, dass es mindestens genauso gut schmeckt.“

„Soll ich die ganzen Packungen aufreißen und probieren?“, protestierte Thomas.

„Du könntest dich mit den Menschen unterhalten. Vielleicht wissen die, wie es schmeckt.“

„Nur dass jeder Mensch einen anderen Geschmack hat.“

„Dann musst du eben mehrere Leute fragen. Schon mal was von Schwarmintelligenz gehört?“

„So viel Zeit habe ich nicht. Wenn ich das bei jedem Produkt machen würde, bräuchte ich einen ganzen Tag für Ihren Einkauf.“

„Du hast doch Zeit. Bist du nicht Rentner? Schließlich bezahle ich dich dafür.“

„Sie bezahlen nur den Einkauf. Nicht meine Zeit.“

„Fehlt dir denn die Zeit irgendwo anders? Wofür würdest du sie sonst benötigen?“

Was war heute mit ihr los? Fast glaubte er, sie wäre genesen. Sie kannte ihn offensichtlich gut. Spürte sie, dass seine scheinbar selbstlosen Aktivitäten sein trostloses Dasein bereicherten? Hatte sie erkannt, dass er mit seinem Leben nichts anfangen konnte? Keine Hobbys, keine besonderen Interessen. War es Absicht, dass sie ihn in Gespräche mit fremden Leuten verwickeln wollte, damit er zurück ins Leben fände? Und obwohl er wusste, dass das nicht sein konnte, manifestierte sich dieser Gedanke in ihm. Er musste weltoffener werden, neue Menschen kennenlernen, unbekannte Wege beschreiten.

Da er nicht antwortete, übernahm sie es für ihn.

„Siehst du. Da fällt dir nichts ein. Also mache, was ich dir sage. Schließlich schenke auch ich dir meine Zeit und du bezahlst nicht dafür.“

„Das ist doch etwas anderes. Ich helfe Ihnen.“

„Und ich helfe dir“, verkündete sie fast patzig, um sich gleich darauf von ihm abzuwenden.

Die Behauptungen kamen mit einem Schlusspunkt daher, so dass das Gespräch offensichtlich beendet war.

Im Nachhinein grübelte er darüber nach, ob ihre Worte von Weisheit geprägt, oder nur so dahingesagt waren. Sie hatte ihr Leben als Maskenbildnerin beim Theater und als Kosmetikerin gefristet. Nicht unbedingt ein mit Intelligenz gespickter Beruf. Doch sie hatte Kontakt zu geistigen Größen, wie Schauspieler und Regisseure. Er dagegen kam vom Bau, wo sie hauptsächlich über Fußball und den Belag auf ihrem Brot diskutierten, den ihre Frauen ihnen aufzwangen. Erst beim Bund änderte sich das.

Im Hausflur dachte er weiter über ihr Gespräch nach und selbst auf dem Weg zum Auto ließ es ihn nicht los. Ein unmissverständliches Zeichen, dass ihre Worte von Wert waren. Erst als er die leeren Einkaufsbeutel auf den Rücksitz warf und die Sachen für Hans Reuter in sein Blickfeld gerieten, erwachte er aus seinen Tagträumereien. Für ihn hatte er etwas mehr eingekauft. Vor allem die Getränke brachten ein ordentliches Gewicht mit. Ihm war aufgefallen, dass vor dem Haus, wenn auch nicht direkt am Eingang ein Parkplatz freigeworden war. Mit einem letzten Blick auf die Taschen setzte er sich hinters Steuer, um für etwas mehr Erleichterung zu sorgen. Gut gelaunt fuhr er vor, nur um enttäuscht festzustellen, dass ihm jemand zuvorgekommen war. Der Mann stieg gerade aus. Nicht das geringste Gepäck trug er in den Händen. Das war ungerecht. Also wendete er, um seinen alten Platz wieder einzunehmen. Doch bereits als er um die Ecke bog, konnte er erkennen, dass sich hier das gleiche Spiel wiederholte. Laut fluchend machte er sich erneut auf die Suche, wohl wissend, dass er kein Sonntagskind war. Doch das Schicksal schlug ihm abermals ins Gesicht. Die Parklücke, die er zwanzig Minuten später fand, war zu klein. Warum musste er auch einen Wagen fahren, der 4,40m lang war. Damals war es okay. Für eine vierköpfige Familie war das Fahrzeug ideal, besonders für Urlaubsfahrten. Doch jetzt wünschte er, er hätte es gegen ein Kleineres getauscht. Der Restwert seines Autos lag heute bei ungefähr 5000 Euro, was nicht der Rede wert war, bei den derzeitigen Preisen. Die Hecktür war schon stark durchgerostet und auch an den unteren Holmen fraß sich der Rost unersättlich voran. Vermutlich würde er weit weniger bekommen. Die sieben Sitze des Wagens hatte er nie gebraucht. Die zwei, die im Kofferraum aufstellbar waren, dienten durchgängig als Ladefläche. Weitere 10 Minuten später wurde er endlich fündig, doch diesmal war der Fußweg noch länger.

Warum hatte er nicht mit dem zufrieden sein können, was er hatte?

Vermutlich würde Erika in seinem Irrweg eine neue Chance gesehen haben für was auch immer. Hätte er die Leute etwa ansprechen sollen, um bei ihnen Mitleid zu erwecken? Andererseits, wer weiß, welch interessante Bekanntschaft sich daraus ergeben hätte. Doch heutzutage waren die Menschen egoistisch. Er könnte sich lächerlich machen. Trotzdem beschloss er, ohne zu jammern, die Aufgabe anzunehmen. Jammern macht dir immer wieder bewusst, dass es nicht gut um dich steht und dann geht es dir noch schlechter. Wer hatte das gesagt? War das Erika? Wieder mal Erika?

2 – Neue Herausforderungen

Indem er einfach loslief, vergaß er schnell, dass sich heute alles in Schieflage befand. Diesmal stellte er die Getränke im Hausflur ab und machte sich wieder auf den Weg, um den Rest zu holen. Als er wiederkam, fehlte ein Bier im Sechserpack. Hatte er nicht jemanden aus der Tür treten sehen, als er zurückgeblickt hatte? Er hätte schwören können, Paul erkannt zu haben, den einzigen Jugendlichen, der mit seinen Eltern im Haus wohnte. Doch ihn zu beschuldigen, würde nichts bringen. Er hatte keinen Beweis. Erfreulich war, dass er nun eine geringere Last zu tragen hatte.

Seufzend ergriff er die Bierflaschen und eine der leichteren Einkaufstaschen, um beim Laufen für einigermaßen Gleichgewicht zu sorgen. Er musste diesmal nur in die 2. Etage, was ihn das Vorhaben etwas entspannter angehen ließ. Abermals entschied er sich, die erste Teillieferung neben der Tür von Hans Reuter stehen zu lassen, bevor er die Klingel betätigte. Da er noch relativ gut bei Atem war, lief er beschwingt wieder hinunter. Auf dem letzten Treppenlauf angekommen, öffnete sich die schwere Haustür.

Er erkannte sie bereits, als sie mit dem Rücken die Tür aufdrückte, um ihr Gepäck leichter durch den Türspalt bugsieren zu können. Der Pflegedienst von Jana Glaser betreute Frau Engel drei Mal täglich. Diese Frau war unverwechselbar. Ihre seitlich extrem kurzen Haare zeigten auf der rechten Seite einen herausgearbeiteten Stern. Ihr Haupthaar dagegen war schwarz und mit lila Strähnen durchzogen. Es war unsymmetrisch geschnitten und fiel ihr auf einer Seite in die Stirn. Im Nacken, den er gerade bewundern konnte, hatte sie sich ein Paar Engelsflügel eintätowieren lassen.

Bei einer ihrer Begegnungen in Frau Engels Wohnung erklärte sie ihm, warum sie gerade dieses Motiv gewählt hatte.

„Dieses Symbol beschützt mich und sorgt für Geborgenheit. Es ist quasi mein Schutzengel. Und es soll daran erinnern, achtsam mit dem Leben umzugehen.“

„Hat der Stern für Sie auch eine Bedeutung?“, hatte er gefragt, da seine Neugierde sich nicht mehr zähmen ließ.

„Selbstverständlich. Sterne bezeichnet man auch als Leuchtfeuer der Hoffnung, das einem den Weg weist. Er steht auch für Glück und Erneuerung.“

„Sind Sie auf die Hilfe Ihrer Symbole angewiesen?“, hatte er irritiert gefragt. „Hat das Leben es mit Ihnen bisher nicht gut gemeint?“

„Zeigen Sie mir den Menschen, der keine Stolpersteine zu überwinden hat“, antwortete sie lächelnd. „Wenn ich in den Spiegel schaue, erinnert es mich daran, wachsam zu bleiben. Wie schnell wird man nachlässig gegenüber seinen Mitmenschen. Und das bezahlt man mitunter teuer, besonders in meinem Beruf.“

Jetzt wandte sie sich ihm zu und zeigte ihr strahlendstes Lächeln, das auch ihn augenblicklich in gute Stimmung versetzte.

„Herr Starke“, begrüßte sie ihn mit Seitenblick auf die Einkaufstaschen. „Spielen Sie wieder den hilfreichen Engel für Frau Engel?“

„Dort war ich schon. Jetzt ist Hans dran.“

„Ich könnte Ihnen eine Tasche abnehmen“, bot sie an, obwohl sie in beiden Händen bereits eigenes Gepäck trug.

Sie war etwas stämmig, aber sehr ansehnlich, mit ihren eng geschnittenen Jeans und dem lockeren Pullover.

„Danke, aber Sie möchten doch nicht, dass ich faul und fett werde, oder?“, protestierte er.

„Ich wünschte, ich wäre so gut beisammen, wie Sie, wenn ich Ihr Alter erreicht habe“, sagte sie immer noch lächelnd und ging leichtfüßig voran.

Sie war schätzungsweise Mitte zwanzig. Versonnen sah er ihr nach und bewunderte, wie sich ihr wohlgeformtes Gesäß schwungvoll bewegte, während sie Stufe für Stufe bewältigte. Fast vergaß er darüber, seine Taschen aufzunehmen. Beschämt sah er sich um. Hätte ihn jemand beobachtet, wäre er vermutlich als Lustmolch abgestempelt worden. Nach dieser denkwürdigen Begegnung mit der Jugend wurden ihm seine kleinen lästigen Beeinträchtigungen erneut bewusst, die ihn zu plagen begannen. Die übliche Atemnot, nach seinen Gängen mit schwerer Last, stellte sich wieder ein. Er verschnaufte, fand jedoch schneller zum normalen Puls zurück, als es bei Frau Engel der Fall war.

Hans Reuter kam mit seinem typisch kraftvollen Humpeln zur Tür, nachdem die Melodie der Klingel verstummt war. Thomas hätte an dem Geräusch seiner Schritte jederzeit sagen können, in welchem Teil seiner Wohnung er sich befand.

Der arme Kerl hatte in mittlerem Alter, er war jetzt 79 Jahre alt, einen folgenschweren Arbeitsunfall. Ein herabstürzender Motorblock hatte ihm sein rechtes Bein zerschmettert. Er hatte lange darum kämpfen müssen, es als Arbeitsunfall anerkennen zu lassen. Man hatte ihm fehlerhafte Bedienung der Hebevorrichtung unterstellen wollen. Jetzt war sein Bein steif, so dass er sich mit Krücken behelfen musste. Er jammerte nicht. Vermutlich könnte er sich eine Beinprothese erstreiten, die seine Beweglichkeit verbessern würde, doch er war geprägt von den Befindlichkeiten der alten Generation.

Er wollte von niemandem etwas geschenkt bekommen.

Dennoch hatte er das Angebot angenommen, dass Thomas ihm bei der Versorgung mit Lebensmitteln behilflich sein könnte. Natürlich unter der Bedingung, dass er ihn finanziell entschädigen würde. Hans wollte ihn dafür monatlich mit 80 Euro bedenken. Doch ihm gelang es, ihn auf 40 Euro herunterzuhandeln. Sie vereinbarten allerdings strengstes Stillschweigen darüber, da Thomas kein Gewerbe angemeldet hatte und dafür belangt werden könnte.

Damit Thomas die Einkäufe in die Küche bringen konnte, war Hans zur Seite getreten, um den Weg dorthin nicht zu versperren.

„Mir hat jemand eine Flasche Bier aus der Packung geklaut“, erläuterte sein Lieferant, während er die zweite Ladung holte. „Die ziehen wir natürlich vom Kassenzettel ab, oder ich bringe dir noch eine von meinem Vorrat hoch.“

„Nicht nötig. Hast du etwas Zeit mitgebracht?“, fragte Hans, während er die Wohnungstür schloss und damit der Antwort vorgriff, da er das Geld für den Einkauf bereits auf den Küchentisch gelegt hatte.

„Brauchst du meine Hilfe?“

„Ja. Ich würde gern eine Partie Halma spielen. Ist schon so lange her, dass du verloren hast.“

„Habe ich nicht immer verloren?“

„Ja. Trotzdem ist es lange her.“

Nachdem Thomas zugestimmt hatte, stapfte er zum Wohnzimmertisch, wo das Brett bereits aufgebaut war. Wie vorhersehbar er doch war. Erwartungsvoll sah Hans zu ihm auf. Der Mann wirkte ein wenig verloren in der großen Wohnung.

Die gewaltigen Gründerzeitmöbel, die Frau Engels Heim etwas kleiner wirken ließen, fehlten hier gänzlich. Er war vorrangig mit alten DDR-Möbeln ausgestattet, die schon diverse Beschädigungen aufwiesen. Sie sähen neben ihm gut aus, hatte er schlüssig erklärt, da er nicht minder über das Alter und reichlich schadhafte Elemente verfüge.

Hans war auffallend hager, besaß jedoch noch volles dunkelblondes Haar. Er hatte einen kleinen Bauch, von dem er behauptete, dass der sich erst hervortäte, seit Thomas ihn mit Lebensmitteln versorge. Sein Gesicht war bartlos. Er hatte ihn niemals unrasiert ertappt.

Thomas war zwölf Jahre jünger, noch muskulös, was er sich mittels eines Hometrainers zu bewahren bemühte, verfügte aber bereits über schütteres grau meliertes Haar, das nur noch symbolisch seine Glatze bedeckte. Dafür gönnte er sich einen Vollbart, um von seinem Haarausfall abzulenken. Diese Eitelkeit kostete ihn fast jeden Morgen ein paar Minuten, da immer wieder vordringende Haare zu bändigen waren.

Das Halma Spiel ließ er leidenschaftslos über sich ergehen. Er freute sich, dass Hans ein weiteres Mal gewann und dies wie einen Grand Slam Sieg beim Tennis feierte. Für Thomas bestand sein eigenes Glück schon lange darin, den anderen Hausbewohnern eine Portion Freude zu bescheren. Seitdem lebte er wieder gerne und intensiv. Es hatte Mut gekostet, seinen vier Wänden zu entfliehen, um den Menschen seine Hilfe anzubieten, die sie möglicherweise gar nicht haben wollten. Bevor die erste Zusage kam, hatte er sich wie ein Bettler gefühlt. Mehr als ‚guten Tag‘ und ‚guten Weg‘ hatte sich zwischen den Hausbewohnern nicht abgespielt. Mittlerweile führten sie ausgedehnte Gespräche. Knapp ein Jahr machte er das schon und fühlte sich vital, wie seit Ewigkeiten nicht.

Sie verabschiedeten sich, nachdem sie sich noch eine Weile über ihre Erlebnisse der Woche ausgetauscht hatten. Hans hatte wenig Informationen beizusteuern. Sie beschränkten sich darauf, was er geliefert bekam, und mit wem er telefoniert hatte. Dabei lagen ihm besonders die Gespräche mit seinem Sohn am Herzen, da der zu weit weg wohnte, um ihn besuchen zu können. Er arbeitete für eine Firma in China. Den wenigen Urlaub wollte er mit seiner Familie nicht bei seinem pflegebedürftigen Vater verbringen, da sie Erholung dringend nötig hätten. Hans tat ihm leid, aber er war mit seinen eigenen Kindern nicht viel besser dran. Sie waren nach dem Tod der Mutter weggezogen, sobald sie die Volljährigkeit erreichten, und hatten jeglichen Kontakt abgebrochen. Wer wusste schon, welches Bild sie von ihm mitnahmen. Andererseits waren sie auch keine Kleinkinder mehr und hätten ihn kontaktieren können, um sich auszusprechen. Was hatte er falsch gemacht? Er liebte sie über alles. Da er jedoch seine Erziehung an eine gewisse Strenge gekoppelt hatte, war die Bindung zu ihnen nie allzu stark gewesen. Das übertrug sich automatisch ins Familienleben, wenn man Unteroffizier bei der Bundeswehr war. Wie mochten sie sich entwickelt haben? Sie müssten jetzt 25 bzw. 28 Jahre alt sein. Mittlerweile wollte er sich auch nicht mehr aufdrängen. Sie hatten genug Zeit, ihr möglicherweise falsches Bild vom Vater infrage zu stellen. Oder war es gar nicht so falsch? Man sah sich selbst immer nachsichtiger als andere.

Er dachte daran zurück, wie er in den letzten gemeinsamen Jahren gestresst von der Arbeit zurückkam und die Unordnung, Gleichgültigkeit und teilweise Aufsässigkeit der Kids nicht tolerieren wollte. Heute sah er das anders. Die Liebe der Mutter hatte lockere Zügel wachsen lassen, die sie nur selten anzog, damit ihre Sprösslinge sich zu selbstbewussten Menschen entwickeln konnten.