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David Huber kehrt nach acht Jahren in Neuseeland zurück in seine Heimat St. Christoph, um den Ziegenhof seiner Eltern zu übernehmen. Doch anstelle eines warmen Willkommens seiner Eltern erwartet ihn Chrissi, die temperamentvolle junge Frau, die sich in seiner Abwesenheit auf dem Hof unverzichtbar gemacht hat. Zwischen den beiden knistert es von Anfang an - und zwar nicht nur im positiven Sinne: Chrissi hält ihn für einen verwöhnten Aussteiger, einen Sunnyboy und Skilehrer, der die harte Arbeit auf dem Hof nicht ernst nimmt, während David sich an ihre ständige Präsenz und ihre forsche Art erst gewöhnen muss. Doch mit jedem Streit und jedem Blick wird die Anziehungskraft zwischen ihnen intensiver ...
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Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Plötzlich Ziegenbauer
Vorschau
Impressum
Plötzlich Ziegenbauer
Jetzt fehlt David zu seinem großen Glück nur noch die passende Frau
Von Verena Kufsteiner
David Huber kehrt nach acht Jahren in Neuseeland zurück in seine Heimat St. Christoph, um den Ziegenhof seiner Eltern zu übernehmen. Doch anstelle eines warmen Willkommens seiner Familie erwartet ihn Chrissi, die temperamentvolle junge Frau, die sich in seiner Abwesenheit auf dem Hof unverzichtbar gemacht hat. Zwischen den beiden knistert es von Anfang an – und zwar nicht nur im positiven Sinne: Chrissi hält ihn für einen verwöhnten Aussteiger, einen Sonnyboy und Skilehrer, der die harte Arbeit auf dem Hof nicht ernst nimmt, während David sich an ihre ständige Präsenz und ihre forsche Art erst gewöhnen muss. Doch mit jedem Streit und jedem Blick wird die Anziehungskraft zwischen ihnen intensiver ...
»Das ist ein Scherz ... oder?«
David Hubers Hand begann zu zittern, während er sein Handy festhielt. Der Blick hinaus auf den nahen Lake Hayes verschwamm vor seinen Augen, ebenso wie die Aussicht auf die grünen Hügel, die den See und das gleichnamige Dorf umgaben und auf denen unzählige Schafe weideten. Hier, in Neuseeland, herrschte im Januar Hochsommer mit Temperaturen bis zu 30 Grad. Dementsprechend schnell bildeten sich erste Schweißperlen auf seiner Stirn.
»Das ist kein Scherz, David«, riss ihn sein Vater mit ernster Stimme aus seinen Gedanken. »Ich meine es ernst.«
»Du willst wirklich den Hof verkaufen?«, hakte David fassungslos nach.
Ihm kam es so unwirklich vor, sich vorzustellen, dass seine Eltern den familiengeführten Betrieb plötzlich aufgaben, nachdem sie ihr ganzes Leben lang um dessen Erhalt gekämpft hatten. Selbst Davids Ankündigung, ihn nicht übernehmen zu wollen, ließ die beiden Idealisten nicht an ihrer Leidenschaft zweifeln. Und nun sollte von einem Tag auf den anderen alles vorbei sein? Was hatte er bloß seit dem letzten Telefonat mit seinem Vater, dass nur wenige Wochen zurücklag, verpasst?
»Wir wollen ihn verkaufen, deine Mutter und ich. Du bist nicht der Einzige in dieser Familie, der gerne einmal seine Träume von der großen, weiten Welt erfüllen möchte. Miriam und ich haben im Lotto gewonnen und den Jackpot geknackt, deshalb wollen wir jetzt auf eine Weltreise gehen. Vielleicht auch mal nach Neuseeland, wenn du dich entscheidest, dort zu bleiben. Nach über fünfzig Jahren Ziegen hüten dachte ich, dass wir uns mal ein paar Schafe ansehen könnten.« Er hörte seinen Vater lachen. »Das war natürlich nur ein Spaß. Deine Mutter und ich wollen noch viel mehr erleben, allerdings machen wir uns dabei auch Gedanken, wie es mit dem Hof weitergehen soll. Immerhin haben wir damals ein Erbe angetreten, das fünf Generationen zurückreicht. So etwas verkauft man nicht einfach an den Erstbesten, der einem eine Menge Geld in die Hand drückt. Wir wollen, dass es mit dem Hof weitergeht, auf welche Weise auch immer. Drum wollten wir das zunächst einmal mit dir besprechen. Wir haben genug Geld gewonnen, um uns über einen Verkaufspreis keine Gedanken mehr machen zu müssen. Und wenn du dich tatsächlich entscheiden solltest, ihn zu übernehmen, wäre das völlig in Ordnung. Andererseits haben wir da schon einen Kandidaten ins Auge gefasst ...«
»Ich mache es!«, platzte David heraus.
Ein betretenes Schweigen entstand. Sein Mund klappte auf, ohne dass ein einziger Ton hervordrang. Was hatte er da gerade gesagt?
Ihm wurde heiß und kalt zu gleich, das Blut wich ihm sogar aus dem Kopf, sodass er langsam nach hinten tappte und sich in einen Sessel sinken ließ. Seine Hand begann erneut zu zittern, und als er endlich realisierte, was gerade geschehen war, fragte er sich, ob ihn eine fremde Macht zu dieser Antwort gebracht hatte.
Acht Jahre lag es nun schon zurück, dass er seiner Heimat, St. Christoph, endgültig den Rücken zugekehrt und sich zu seinem Traumziel verabschiedet hatte. Statt Touristen auf dem Feldkopf das Skifahren beizubringen, tat er nun dasselbe im 18.000 Kilometer entfernten Cardrona, wenn auch natürlich nicht zu dieser Jahreszeit. Gerade herrschte in Neuseeland Hochsommer, die Pisten erstrahlten im saftigsten Grün, während das Zillertal wieder im Schnee versank.
In den vergangenen Jahren hatte er sich als Kellner oder Kassierer in dieser Zeit durchgeschlagen, inzwischen verdiente er im Winter so gut, dass er sich um Geld keine Gedanken mehr machen musste. Ihm war es sogar gelungen, einen Job als Privattrainer eines aufstrebenden jungen Talentes zu ergattern, das plante, bald im Weltcup zu starten. Die Eltern des Mädchens, australische Geschäftsleute, ließen gerade finanziell nichts unversucht, ihr diesen Traum zu erfüllen. Deshalb durfte er sie auch zu dieser Jahreszeit bei Gelegenheit als Technik- und Fitnesscoach betreuen.
Und nun wollte er das alles einfach so über Bord werfen und den Ziegenhof seiner Eltern übernehmen? War er noch ganz bei Sinnen? Einmal abgesehen davon, dass er jetzt, mit dreißig Jahren, endlich am Ziel seiner Träume war, hatte er sich nie mit dem Gedanken anfreunden können, einmal sein ganzes Leben den Ziegen und der Pflege des Hofes zu widmen. Ihm war es nie gelungen, eine richtige Bindung zu den Tieren aufzubauen, und handwerklich klagte er über zwei linke Hände. Wie sollte er das bloß auf die Reihe bringen?
Beruhige dich, Mensch!, fuhr er sich gedanklich an. Selbst, wenn du dabei bleibst, kannst du den Hof immer noch verkaufen.
Das stimmte natürlich, andererseits fragte er sich, warum er überhaupt daran dachte, genau das nicht zu tun. Sein Blick wanderte wieder hinaus auf das funkelnde Gewässer, das ihn schon ein wenig an den Kuckuckssee erinnerte, in dem er als Kind oft schwimmen gegangen war. War er deshalb an diesen Ort gezogen? Weil er ihn ein wenig an seine Heimat erinnerte? Seltsam, so etwas war ihm all die Jahre nie in den Sinn gekommen, jetzt hingegen fragte er sich schon, ob etwas in ihm nie in der Lage gewesen war, seine Kindheit und Jugend wirklich hinter sich zu lassen.
Außerdem war da noch Chelsea. Die blonde, zweiundzwanzigjährige US-Amerikanerin war ihrem Traum gefolgt, hatte die neuseeländische Staatsbürgerschaft angenommen und arbeitete jetzt als Köchin im Luxushotel Cardrona Ski Resort. Es wäre vermessen, bei ihrer Beziehung von Liebe zu sprechen, immerhin waren sie nie richtig zusammen gewesen, sondern verbrachten lediglich im Winter viel Zeit miteinander. Andererseits breitete sich durchaus ein warmes Gefühl in seiner Brust aus, wenn er in ihrer Nähe war.
»Du willst wirklich den Hof übernehmen, habe ich das richtig gehört?«, holte ihn die Stimme seines Vaters in die Gegenwart zurück.
Seine Stimme klang nicht minder nervös. Offenbar hatte er mit einer völlig anderen Antwort gerechnet, was nicht verwunderlich war. Überhaupt kam es so gut wie nie vor, dass Ferdinand Huber derart aus dem Konzept geriet.
»Ich glaube schon.«
Es war, als hätten sich Davids Lippen verselbständigt, während sein Kopf darum kämpfte, die Herrschaft über seine Motorik zurückzugewinnen. Verflucht noch mal, wenn er sich nicht endlich beherrschte, war es das mit seiner Karriere als Skilehrer. Stattdessen musste er sich allein um fünfzig Ziegen kümmern! Ziegen, die meckerten, stanken und auch gerne mal aggressiv wurden!
»Also gut, mein Junge«, meldete sich sein Vater erneut zu Wort. Offenbar war es ihm gelungen, die Überraschung zu verdauen und wieder sachlich zu werden. »Dann erwarte ich dich so bald wie möglich in St. Christoph. Deine Mutter und ich sind zwar ziemlich überrascht, andererseits freut es uns aber auch, dass du an unserem Erbe festhalten willst. Und einmal ganz davon abgesehen – es ist schön, dich bald mal wieder umarmen zu können.«
»Ja, gleichfalls«, gab David immer noch perplex zurück.
Nachdem das Gespräch beendet war, starrte David ungläubig auf sein Handy.
In seinem Hirn hingegen lief es aber in einer Endlosschleife weiter, bis er die Augen schloss und den Kopf in den Nacken legte.
Was hatte er bloß getan?
***
Knapp eine Woche später setzte der junge Mann zum ersten Mal seit knapp über drei Jahren wieder einen Fuß auf österreichischen Boden. Damals war er zu Weihnachten nach St. Christoph gereist und gerade einmal eine Woche geblieben. Rückblickend betrachtet war die Zeit seitdem wie im Flug vergangen, und ein wenig tat es ihm schon leid, seine Eltern so lange Zeit nicht mehr gesehen zu haben.
Und nun? Wie es weiterging, wusste er nicht einmal ansatzweise, deshalb trug er nicht allzu viel Gepäck bei sich. Nur ein paar Klamotten zum Wechseln, seine Papiere und etwas Bargeld.
Zwei Umstiege und insgesamt zwanzig Stunden Reisezeit lagen hinter ihm. Er fühlte sich völlig gerädert, während er seinen Koffer zum Schalter der Mietwagenfirma am Flughafen von Innsbruck zog und sich den bereits reservierten Schlüssel abholte. Mit dem Allrad-SUV würde er es sicher auch bis nach St. Christoph schaffen, mit etwas Glück sogar ohne Schneeketten. Wie der Weg zum Hof seiner Familie aussah, stand auf einem anderen Blatt. Die Hauptsache war, dass er schnellstmöglich ein Bett zum Schlafen fand, doch stand zunächst das Wiedersehen mit seinen Eltern auf dem Programm.
Spätestens, als er Jenbach passierte und über die Bundesstraße 171 durch das Zillertal zu fahren begann, wurde er mehr und mehr von Erinnerungen übermannt. Sicher, seine Jugend hatte nicht nur aus Arbeit bestanden, immerhin war sein Freundeskreis sehr groß gewesen. Wie viele Fahrrad- und Wandertouren, Partys und Feste mochten sie wohl gemeinsam begangen haben? Es war eine schöne Zeit gewesen, keine Frage, trotzdem hatten ihn irgendwann die immer gleichen Gipfel und Hänge gelangweilt, ebenso wie die Menschen. Er hatte mehr vom Leben gewollt, als sich tagein, tagaus um die Ziegen zu kümmern oder vom Feldkopf aus das malerische Seitental der Ziller betrachten.
Wie genau er auf Neuseeland gekommen war, wusste er selbst nicht mehr. Schon seit seiner frühen Jugend hatte sich dieser Traum in seinem Hinterkopf festgesetzt und wollte ihn nicht mehr loslassen. Von seinen Freunden war er für verrückt erklärt worden, was ihn allerdings nicht davon abhielt, alles zu riskieren und mit seinem mühsam Angesparten und wenig Gepäck Richtung Auckland aufzubrechen. Die ersten Jahre waren nicht leicht gewesen, inzwischen jedoch hatte er sich ein gutes Leben erarbeitet – dass er nun dafür aufgab, den Hof seiner Eltern zu übernehmen. Nun ja, zumindest vorübergehend.
Die Schneemassen hielten sich glücklicherweise in Grenzen. Er hatte schon Winter mit mehreren Metern Schnee auf den Straßen erlebt, im Moment verteilte sich die weiße Decke lediglich auf wenige Zentimeter Höhe. Für die Skipisten war dieses Wetter perfekt, da die Arbeiter sie mit wenig Aufwand präparieren konnten. Entsprechend voll zeigten sich die Straßen und auch die Parkplätze, obwohl er absichtlich an einem Freitag außerhalb der Ferien zurückgereist war.
Nahe Mayrhofen nahm er die Abfahrt Richtung St. Christoph. So weit das Auge reichte, erstreckten sich die malerischen Wiesen, auf denen in den Sommermonaten unzählige Rinder – und neben Schafen eben auch Ziegen – weideten, unter einer stetig dicker werdenden Schneedecke. Als Bergfex hatten es ihm die Winter schon immer mehr angetan, weshalb ihm ein wohliger Schauer erfasste, als er das winterliche St. Christoph erreichte.
In dem Örtchen schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Fachwerk- und Bauernhäuser, oftmals in Gasthäuser und Ferienwohnungen umgewandelt, prägten das urige Dörfel, durch das sich einzelne Passanten treiben ließen und die aufwändigen Lüftlmalereien bewunderten. Lächelnd rollte David am Ochsenwirt vorbei, wo seine Freunde und er manch rauschendes Fest gefeiert hatten. An die folgenden Morgen wollte er sich dagegen lieber nicht erinnern.
Seine Fahrt führte ihn vorbei am Berghotel, das vom Ehepaar Kastler betrieben wurde und in dem er sich als Kellner sein erstes eigenes Geld verdient hatte. Weiter im Hintergrund thronte das Schlössl der Familie Brauneck, hinter welchem wiederum der Feldkopf mit seinem majestätischen Gipfel in die Höhe ragte. Eine Seilbahn und mehrere Lifte brachten Touristen wie Einheimische bis hinauf zum Gipfel, wo sie neben einer anspruchsvollen Piste auch eine zünftige Alm erwartete. Wer wohl inzwischen die Pacht des Feldkopfhauses übernommen haben mochte? Bei seinem letzten Besuch vor drei Jahren war er dort nicht eingekehrt, das wollte er diesmal unbedingt nachholen.
Der Huber-Hof, auf dem seine Familie seit Generationen lebte, lag etwas abgelegen zwischen St. Christoph und dem Kuckuckssee, unweit der von Kiefern und Fichten dominierten Bergwälder. In diesem Bereich des Tals lag der Schnee deutlich höher, trotzdem waren die Straßen allesamt geräumt worden. Selbst die Zufahrt zum Hof lag frei, sodass er sich gar nicht erst die Mühe machen musste, die Schneeketten aufzuziehen.
Die Hofanlage bestand aus einem jahrhundertealten, dreistöckigen Bauernhaus mit ausladenden Balkonen, dem Stall, einer Garage und der kleinen Käserei, die seine Eltern eigentlich schon vor Jahren ausbauen wollten. Bisher hatte ihnen das Geld gefehlt, und nun, da es ihnen endlich zur Verfügung stand, lagen ihre Interessen offenbar woanders. Die Gewinnung von Käse und Joghurt betraf aber auch nur einen Teil des Einkommens. Vor allem war der Huber-Hof für seine hervorragenden Zuchttiere bekannt, die von anderen Haltern in ganz Österreich und sogar in Deutschland angekauft wurden.
»Blobe Ziege« und »Tauernscheckenziege« hießen die beiden sehr seltenen Rassen, die von seinen Eltern inzwischen gehalten wurden. Schon Davids Großeltern war es ein großes Anliegen gewesen, diese gefährdeten Tiere für die Nachwelt zu erhalten. Ein lohnendes Geschäft, wenn auch im kleinen Stil, denn für einen so großen Hof blieben die Gewinne stets überschaubar.
Während er den Geländewagen unweit des Wohnhauses ausrollen ließ, runzelte er verwundert die Stirn. Der Tag seiner Anreise war mit seinen Eltern abgesprochen gewesen, dennoch fehlte von ihrem geliebten schwarzen SUV jede Spur.
Mehrmals atmete er tief durch, als er den Wagen verließ. Die reine Bergluft kannte er ebenso aus Neuseeland, nur empfand er ihren Geruch als völlig anders als in seiner Heimat. Wirklich beschreiben ließ sich dieses Phänomen nicht, das wahrscheinlich mit dem allgegenwärtigen Duft der in der Nähe wachsenden Kiefern in Verbindung stand. Oder mit nostalgischen Gefühlen, die ihn immer mal wieder übermannten.
Einige Momente später öffnete sich die Tür des Hauses. Zu seiner Überraschung traten weder sein Vater noch seine Mutter ins Freie, sondern eine wildfremde junge Frau. Selbst in seinen Gedanken tauchte der Begriff ›Madel‹ nicht mehr auf, so sehr hatte er sich in den vergangenen acht Jahren den Tiroler Dialekt abgewöhnt.
»Ja, da schau her. Du bist also der David Huber?«, sprach sie ihn mit energischer Stimme an.
Bei ihrem Anblick glaubte er, auf dem falschen Hof gelandet zu sein. Einmal abgesehen davon, dass die Frau von kaum über zwanzig Jahren durch ihre dunkelblonden, geflochtenen Haare und das von zahlreichen Sommersprossen geprägte Gesicht durchaus eine gewisse Attraktivität ausstrahlte, trug sie einen braunen Arbeitsanzug mit Hosenträgern, darunter ein weißes Hemd und dazu Gummistiefel. Genau so war seine Mutter immer herumgelaufen, doch von ihr fehlte – ebenso wie von seinem Vater – jede Spur.
David sah die Fremde perplex an.
»Ja, der bin ich«, bestätigte er. »Ich weiß allerdings nicht, wer du bist. Und wo sind meine Eltern?«
»Die wollten ihre Kreuzfahrt nach Norwegen net verpassen und sind schon einen Tag früher als geplant abgereist. Deshalb muss ich mich jetzt allein mit dir herumschlagen.«
»Herumschlagen?«, wiederholte David und schüttelte verständnislos den Kopf, während ihn die Blonde mit ihrem stechenden Blick fixierte.
Es lag auf der Hand, dass sie einen Groll gegen ihn hegte, nur war er sich überhaupt keiner Schuld bewusst.
»Das trifft wohl eher auf dich zu«, gab er zurück »Bist du eine Angestellte meiner Eltern? Davon haben sie mir jedenfalls nichts gesagt.«
Die Unbekannte schlug ihm mit der flachen Hand gegen die Brust, sodass er überrascht zurückwich.